Larrivee - Schlüssel für Halsstab

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Tonsen hat geschrieben:Aber den Halsstab mit gespannten Saiten präzise zu justieren stell ich mir trotzdem schwierig vor. Allerdings kam mir gerade der Gedanke, dass ich ja eine Verlängerung für das kurze Ende machen könnte, die dann aus dem Schallloch heraus ragt... fragt sich nur, wie? ;-)
Also ich habe Trussrod-Veränderungen stets bei entspannten Saiten vorgenommen.
Das ermöglicht viel mehr Feingefühl bei der Einstellung der Hals-Vorspannung, die
manchmal nur minimale Veränderungen erfordert. Bekanntlich kommt nach „fest“
nämlich „ab“ und das kostet bei einem abgebrochenen Halsstab ein paar nette
Euros extra. Ein bisschen Geduld ist ebenfalls hilfreich, weil die Hälse gerne etwas
Zeit haben, um sich nach einer Viertel- oder gar halben Stabschraubendrehung und
dem anschließenden Stimmen der Saiten an die neue Lage zu gewöhnen.
Gruß
von
Ralf
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ich habe den Hals meiner Larrivée vor ein paar Jahren prüfen lassen und fasse da gar nichts an, solange nichts gravierendes zu Reparieren ist. Ich sehe absolut keinen Grund, an meiner Gitarre ständig herumzuschrauben - außer an den Saitenwirbeln zum Stimmen. Und sollte es doch einmal die Notwendigkeit bestehen, dann überlasse ich das einem Gitarrenbauer.

Wenn ich so lese, dann kommt mir der Eindruck, dass einige ständig mit der Schieblehre den Saitenabstand überprüfen, um mit dem Spezialschlüssel den Hals nachjustieren zu dürfen. Entweder bin ich nicht sensibel genug für kleine Veränderungen der Halskrümmung, meine Larry hat es nicht nötig oder ich bin einfach zu faul zum Nachmessen. Vielleicht fehlt mir aber auch schlicht das Interesse, meiner Larry bei jeder Luftfeuchtigkeitsschwankung mit dem Messgerät zu Leibe zu rücken, nur um einen Grund zum Schrauben zu haben. Ich mache ihre Schwankungen ebenso mit, wie sie meine mitmacht. Und es geht uns gut dabei. Über viele Jahre.




8)
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

selbstverständlich habe ich den schlüssel beim verkauf der larrivée OM-03 beigelegt. es war noch der alte.

mir geht es wie oldpicker, der hals wird einmal eingestellt und dann bleibt das unter umständen jahrelang so. bei der martin war keiner dabei und bis jetzt habe ich ihn nicht vermisst.

ansonsten tendiere ich auch dazu es bei einem gitarrenfachmann einstellen zu lassen.

... und was mache ich mit der flamenca? die hat gar nichts zum einstellen. :shock:
Salud a Familia
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Herigo hat geschrieben:
... und was mache ich mit der flamenca? die hat gar nichts zum einstellen. :shock:
Ich habe da neulich beim Hornbach ein Sonderangebot für einen Bandschleifer gesehen... :twisted:
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Wenn man den Hals verstellen will, kann man dies auch beim Saitenwechseln tun. Wenn die Saiten ab sind, brauch es keine Verlängerung, da reicht dann ein normaler Inbus und man arbeitet durch das Schalloch unter der Decke. Da ich sowiese nie mehr als eine vierteldrehung drehen würde, funktioniert das ganz gut. Das Problematische ist, wenn die Verstellung nicht ausreicht, denn dann sind ja die Saiten wieder drauf, da ist es dann etwas fuddelig ein Röhrchen auf den Inbus aufzustecken, geht aber auch.
Wobei ich in der Regel daran überhaupt nicht rumschraube, wenn die Gitarre einmal vernünftig eingestellt ist. Ich habe in den letzten 5 Jahren nur 2 mal eine Halseinstellschraube justieren müssen.
Deerbridge Hare's Bell
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Guitar
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Beitrag von Guitar »

...interessantes thema: halsstab einstellen!

da ich sehr viele les pauls von japan bis gibson custom in den vergangenen jahren gekauft & perfekt einstellen gelernt habe (unabdinglich bei paulas, da muß der hals kerzengerade sein, damit die tonübertragung perfekt und direkt ist, das wissen nur die wenigsten paulabesitzer...) und schon diverse western klampfen hier hatte, kann ich auch etwas beitragen...

also meine erfahrung ist:

- wenn eine gitarre auf eine bestimmte saitenstärke perfekt eingestellt ist, dann sollte man nicht dran rumschrauben.
- ich habe stets meine paulas in standard tuning begradigt, sonst kann man nicht sehen, wie genau der halsbogen geformt ist und wo es hingehen soll!!
- innerhalb 2 tagen sollte sich beim wiederholten nachjustieren (wenn das überhaupt nötig ist) der hals eingependelt haben. das war bei etwa 70 von 72 paulas so, die ich hier hatte. wenn man dann später die saiten wechselt, egal ob mit alle abknipsen oder (mache ich so) einzeln im tausch one by one wechseln,sollte der hals wieder in dieser perfekten lage rückpendeln

- wenn eine gitarre unterwegs war, besonders aus übersee oder mehrere tage, sollte man ihr auch 2 tage zeit lassen, sich zu akklimatisieren!! DAS ist ganz wichtig 6 meine fundamentale erfahrung als vielkäufer!! die meisten machen (wie ich auch am anfang) den fehler zu glauben, das die nach einer stunde perfekt eingestellt sein sollte, wenn sie eine oder 2 wochen (aus japan zb.) unterwegs war. mitnichten! die muß sich erstmal akklimatisieren - ich stimme die erstmal, warte dann ne stunde und stimme nach und spiele ein bißchen und gebe ihr 2 tage zeit und fange dann erst an, sie auf meine saitenstärke (wenn sie sie noch nicht hat) einzustellen per halsstab...

:idea: und nochmal zum halsstabschlüssel selbst - ich war letzte woche bei einem großen martin und gibson händler mit viel stock auf lager und habe mal die martin 12-fret durchgespielt.
auf meine frage nach dem halsstabschlüssel und was derzeit an case candy dabei ist, meinte er:

den halsstabschlüssel gibts nicht mehr automatisch, da es viele reklamationen gab in den letzten jahren, wegen schiefer hälse. irgendwann hat martin dann kapiert, das die kunden direkt nach kauf anfangen, an den hälsen rumzuschrauben und dann in die läden marschieren und sich beschweren wegen durchgebogener hälse. dabei haben die die selbst krumm gemacht, weil die ab werk perfekt eingestellt sind und der kunde (siehe oben meine ausführungen) nicht die geduld hatte, seine gitarre sich akklimatisieren zu lassen.

ergo gibt es ab sofort den halsstabschlüssel nur NACH kauf, wenn dann der kunde kommt und eine einstellung haben möchte & dann bekommt er den schlüssel gleich mit als bonus sozusagen, führte der händler weiter aus... :wink:
Zuletzt geändert von Guitar am Do Jun 21, 2012 10:44 am, insgesamt 1-mal geändert.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

ergo gibt es ab sofort den halsstab nur NACH kauf,
DAS wäre in der Tat übel, mein Halsstabb war schon beim Kauf in der Gitarre... :D
mir geht es wie oldpicker, der hals wird einmal eingestellt ... bei der martin war keiner dabei und bis jetzt habe ich ihn nicht vermisst.
Dann, mein lieber Herigo, bewundere ich Deine Grifftechnik :lol:
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

jay-cy hat geschrieben:
ergo gibt es ab sofort den halsstab nur NACH kauf,
DAS wäre in der Tat übel, mein Halsstabb war schon beim Kauf in der Gitarre... :D
Ich glaube guitar meint nicht den "halsstab" - sorry "Halsstab", sondern den Schlüssel zum Verstellen desselbigen.
Viele Grüße

ralphus
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Orange
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Beitrag von Orange »

Ich schließe mich dem ollen Picker und Herigo an. Wenn sowas anliegt (war bisher 1 x der Fall bei der Walden) dann lasse ich das wem machen der sich damit auskennt. Alle meine Gitarren haben bisher für mein Geschrupperere immer gepasst, und das sich die Saitenlage durch diverse "Umwelteinflüsse" verändert ist mir auch eher egal wie ich schon mal im Luftfeuchtigkeits-Thread geschrieben habe. Denn diese Veränderungen sind so minimal das ich sie vermutlich nichtmal merke. Ich bin da nicht so sensibel.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

jay-cy hat geschrieben:
mir geht es wie oldpicker, der hals wird einmal eingestellt ... bei der martin war keiner dabei und bis jetzt habe ich ihn nicht vermisst.
Dann, mein lieber Herigo, bewundere ich Deine Grifftechnik :lol:
Ich sehe es jetzt erst....

:rotfl:
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mbern
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Beitrag von mbern »

...
Zuletzt geändert von mbern am Do Jun 21, 2012 10:48 am, insgesamt 2-mal geändert.
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Guitar
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Beitrag von Guitar »

jay-cy hat geschrieben:
ergo gibt es ab sofort den halsstab nur NACH kauf,
DAS wäre in der Tat übel, mein Halsstabb war schon beim Kauf in der Gitarre... :D
...natürlich war der halsstabeinstellschlüssel gemeint - ich habs halt schnell geschrieben und nicht auf alle exaktheiten geachtet - danke für die korrektur, ralphus! der beitrag ist jetzt entsprechend korrigiert worden von mir :wink:
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Manati
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Beitrag von Manati »

Meine HD-28 brauchte anderthalb Jahre nach dem Kauf eine Neueinstellung, weil die Saitenlage sich doch deutlich (nicht: drastisch) erhöht hatte.

Meine OM-1 ist jetzt, nach gut einem Jahr, in der gleichen Situation. Die ursprünglich fantastische Bespielbarkeit ist jetzt zu einer eher anstrengenden Sache geworden.

Ich glaube, dass das völlig normal ist, und bringe die Guten einfach zum Gitarrendoc. Die Einstellung der HD-28 war eine Sache von wenigen Minuten und kostete mich 5 Euro für die Kaffeekasse; der Gitarrenbauer sagte selbst, dass das im Laufe der nächsten zwei, drei Jahre durchaus noch einmal nötig sein kann - die Gitarre "arbeitet" halt noch.

Bei der OM-1 wird's nicht anders sein, denke ich - die muss in den nächsten Tagen zum Gitarrendoc.

Selbst gehe ich da nicht ran. Ich kenne doch meine handwerklichen "Fähigkeiten" - die liegen im Unter-Null-Bereich.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
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