welche Westerngitarre?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

dominus
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welche Westerngitarre?

Beitrag von dominus »

Hallo Forum,

ich darf mich kurz vorstellen: Ich bin fast 50 Jahre alt und spiele jetzt auch schon ein paar Jahre Gitarre oder besser gesagt, ich klampfe so vor mich hin und komme irgendwie auch nicht so recht weiter. Aber das soll jetzt anderst werden, denn ich habe vor Unterricht zu nehmen.
Meine erste Anschaffung soll eine Westerngitarre werden und da beginnen jetzt auch meine Fragen:

Mein Budget sind ungefähr 800 Euro (+/-) und ich habe mich auch schon ein wenig kundig gemacht. Natürlich würde mir eine Martin Gitarre oder eine Taylor Gitarre schon gefallen und war erstaunt, dass es Martin Gitarren wie z.B.
Martin Dx-1E(739 Euro)
Martin D-15 (888Euro) oder auch

Taylor 114 E (698 Euro)
Taylor110E (759 Euro)

in dieser Preisklasse gibt. Natürlich ist mir klar, dass es da schon qualitative Unterschiede zwischeun einer 2000 Euro oder einer 800 Euro Gitarre geben muß und ich bin auch nicht der Typ, der unbedingt eine "Martin Gitarre" sein eigen nennen muss. Für mich muß eine Gitarre einfach gut klingen egal ob " No Name" oder Supergitarre. Allerdings lege ich natürlich auch Wert auf Qualität und habe keine Lust, demnächst gleich wieder eine neue Gitarre kaufen zu müssen. Mir ist auch klar, das man eine Gitarre auch mal in der Hand gehabt haben muß, aber wie gesagt, ich bin da schon Neuling und verlass mich da auf euch Profis, vor allem auf euer geschultes Gehör, dass ich erst noch bekommen muß ,aber ihr schon habt. Ich möchte auch nicht auf einen Verkäufer angewiesen sein, der mir einen Ladenhüter andrehen will, denn er wird sehr schnell merken das er einen Anfänger vor sich hat ,wenn ich sie dann mal anspiele.

Soll ich eine "billige" Martin oder Taylorgitarre kaufen oder gibt es in dieser Preisklasse andere die besser sind?

Ich bedanke mich schon mal im voraus.

Dominus
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Sa Jan 30, 2010 4:18 pm, insgesamt 1-mal geändert.
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Wenn du auf den Klang oder die Hälse der Gitarren von Martin bzw. Taylor magst, wird kein Weg an einer Gitarre dieser Hersteller vorbeiführen. Die Beiden sind sozusagen die Extreme zwischen denen sich die meisten anderen Hersteller bewegen.

In der Preisklasse zwischen 500 und 1500 Euro gibt es natürlich auch etwas von anderen Herstellern und das meist mit einem besseren Preis/Leistungsverhältnis.

Das beste Preis/Leistungsverhältnis bieten die Martin oder Taylor Gitarren im Bereich von 1500 bis 2500 Euro. Bei den Gitarren darunter bezahlst du den Namen und bei den Gitarren darüber die Optik.

Einige interessante Hersteller sind Furch, Yamaha oder Blueridge. Natürlich gibt es mehr Anbieter, aber diese haben sich in der Vergangenheit bewährt. Gitarren vom Gitarrenbauer fangen übrigens bei 800 Euro an (Stoll PT59) und sind durchaus ernstzunehmende hochwertige Instrumente.
Zuletzt geändert von stringbound am Fr Mai 23, 2008 7:54 pm, insgesamt 1-mal geändert.
tbrenner
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Welche Gitarre ...

Beitrag von tbrenner »

...Hallo Dominus,

willkommen in dieser Gemeinschaft positiv Verrrückter ....

Die Frage nach der richtigen Gitarre, mit der man anfängt "ernsthaft"
Musik zu machen, ist hier in der Vergangenheit schon häufig gestellt +
beantwortet worden- von daher vorab meine Empfehlung mal die entsprechenden
alten Beiträge durchzusehen.

Ein paar kurze Anmerkungen:

- mit Deinem Budget müsste es auf jeden Fall möglich sein, sich ein gutes
Arbeitsgerät zu beschaffen.
- Martin + Taylor sind sicherlich sehr arrivierte Marken, bei denen Du
meiner Meinung jedoch einen nicht unbeträchtlichen Teil Deines Geldes
für eben jenen Namen ausgeben wirst. (man bekommt diese Gitarren
wenn´s denn später mal was anderes sein sollte, sicher immer wieder
für einen guten Kurs verkauft; das ist die andere Seite der Medaille..)
- Einen besseren Gegenwert für´s Geld erhältst Du m.E. in dieser
Preisklasse z.B. bei Yamaha (vollmassive, gut verarbeitete Gitarren)
aber auch die Sachen von Stanford bzw. Furch (tschechischer Hersteller)
würde ich mir mal aufmerksam anschauen.
Da sind da meistens schon Hölzer bzw. Ausstattungsdetails vorhanden,
die Du bei einer Martin oder Taylor für dieses Budget nicht bekommen
wirst.
- Schließlich: für 800,- Öre bekommst du auf dem sec-Hd.-Markt mit
Sicherheit eine hochwertige, gebrauchte Gitarre, die dann schon
eine oder zwei Klassen höher angesiedelt ist. Z.B. auch was von
deutschen Herstellern wie Lakewood, Albert + Müller etc.
Z.B. die Verkaufskategorie dieser website aber auch die Kleinanzeigen
der "Akustik gitarre" sind da recht ergiebig ...

Grüssle,

tbrenner
:wink:
dominus
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Beitrag von dominus »

das geht ja echt schnell hier ..ich bin echt erstaunt, über die bis jetzt schon sehr wertvollen Tipps....

Danke schon mal.....
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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

T. hat geschrieben:Hallo Kollege,

willkommen erstmal, und hier die Antwort auf Deine Frage: In der beschriebenen Kategorie bis 800 Euro ist die Yamaha LL 16 der ungeschlagene Klassenprimus.
Dem kann ich nur zustimmen, für 679,-€ bekommt man da ein vollmassives, "handgefertigtes" Instrument, welches super klingt und (wie ich finde...) spitze aussieht. Zudem ist diese Gitarre astrein verarbeitet und bietet für alle gängigen Spielweisen einen tollen Klang, sozusagen eine Allround-Gitarre.

Gruß, Volkmar

p/s : Herzlich willkommen !!
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Fylde Oberon
Lakewood A32-CP
Stoll Alegra
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Flow
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Beitrag von Flow »

Also wenns eine von deinen genannten sein soll , würde ich die Martin d 15 nehmen .
Ich hab sie mehrmals gespielt in mehreren Korpusformen und ich muss sagen ich bin verliebt in die Gitarre .
Aber es ist nur meine Meinung und die ist wie jede natürlich Subjektiv .
Das beste wär du spielst selber an auch mal teurere und billigere , damit du einschaetzen kannst wo die unterschiede sind .
Außerdem eine hochwertige gebrauchte ist oft besser als eine neue minderwertige.



Mit freundlichen Grüßen Flow
You're so clever... but clever ain't wise !
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clone
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Beitrag von clone »

Vielleicht sollte man sich da erst einmal über das Anforderungsprofil annähern:

- Bauform

- Holssorte

- Halsform und -breite

- eher pcker oder strummer oder allrounder...

persönliche Vorlieben zum Sound....

meine 0,0003 cent....
stringbound
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Beitrag von stringbound »

T. hat geschrieben:n der beschriebenen Kategorie bis 800 Euro ist die Yamaha LL 16 der ungeschlagene Klassenprimus. In diesem Sinne, Gruß der Tpunkt
Die Yamaha mag der "Klassenprimus" sein, aber Verarbeitung und universelle Einstzbarkeit sind nicht alles. Der Hals muss zur Hand und der Klang zum Ohr passen.

Was nutzt mir der "Klassenprimus", wenn ich seinen Klang nicht mag, mir seine Korpusform nicht gefällt und ich den Hals unkomfortabel finde? Eine Gitarre zu kaufen ist eine persönliche Sache.

Ein Rat aus persönlicher Erfahrung heraus: spare ein wenig länger und kaufe dir ein "richtiges Arbeitspferd". Das spart auf Dauer Geld. Solche Gitarren findest du zwischen 1500 und 2000 Euro. Du musst keine Kompromisse machen und bekommst eine Gitarre ohne jeden überflüssigen Schnick-Schnack, mit der du auch noch Freude hast, wenn du statt im Wohnzimmer für deine Freundin vor vielen Leuten auf der Bühne stehst. Dazu ein gutes Set-Up und du brauchst keine weitere (baugleiche) Gitarre.

Ansonsten stimme ich clone in allen Punkten zu.
dominus
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Beitrag von dominus »

@ clone : vom Stil her favorisiere ich Fingerpicking und habe mich auch schon ein "wenig" U. Bögershausen angenähert.

Bauform

- Holzsorte

- Halsform und -breite

sind für mich Moment eher sekundär, der Klang sollte schon eher kraftvoll sein.
Gruß Dominus
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klaust
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Beitrag von klaust »

dominus hat geschrieben:- Halsform und -breite
sind für mich Moment eher sekundär, ...
:shock: wie das?

max. 800€? => no Yamaha! => Stoll Guitars - PT59 => probespielen => nach eigenen Wünschen bauen lassen => gut iss... :wink: 8)
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Geli
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Beitrag von Geli »

dominus hat geschrieben:@ clone : vom Stil her favorisiere ich Fingerpicking und habe mich auch schon ein "wenig" U. Bögershausen angenähert.

Bauform

- Holzsorte

- Halsform und -breite

sind für mich Moment eher sekundär, der Klang sollte schon eher kraftvoll sein.
Gruß Dominus
Hmmm, da kann man eigentlich nur raten, spiele soviele an wie möglich.

Als ich mir damals endlich ne richtig gute Gitarre zulegen wollte, bin ich mit meinem ganzen gespartem (hätt für ne Martin grad gereicht) nach Hamburg, Hannover und Ibbenbüren gefahren, hab alles mögliche angespielt und bin schließlich bei einer "billigen" Seagull S6 hängen geblieben :D

Namen sind wirklich nicht ausschlaggebend. Spielgefühl und den richtigen Sound für Dich, kannst Du nur ausprobieren.

Gruß von
Geli,
die mit der billigen Seagull immer noch zufrieden ist.


Geli´s Hohmpäjtsch:
http://www.tiny-world.de/Kunstdrucke.html" onclick="window.open(this.href);return false;
tkleemaier
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Beitrag von tkleemaier »

Hallo Dominus, im Prinzip stimme ich tbrenner mit seinem Beitrag zu 100 % zu, aber bitte vergiss eines nicht: der "magische Moment" muß da sein! Ich habe ein 5000 Euro- Instrument gespielt und wollte mich umorientieren, und bei einem 900-Euro-Teil hatte ich diesen Moment!! Ich habe dieses Instrument jetzt über viele Jahre gespielt (eine Stanford OM5pro), und obwohl ich mich mittlerweile wieder in einer höheren Preisklasse bewege (was mir wurscht ist) liebe ich die Gitarre immer noch...
Mein Tip: schnapp die einen Menschen deines Vertrauens der sich auskennt (um mechanische Überraschungen zu vermeiden), begib dich in den Laden deines Vertrauens und such die eine Gitarre die mit dir spricht, die isses!!!!! Und dann geniesse sie, wurscht was irgendwelche selbsternannten Professoren dazu sagen!

Wichtig ist nur: hab Spaß an deinem Instrument und am Spielen!

Ich jedenfalls wünsch dir viel Spaß dabei und denk daran:der Spieler macht die Musik, nicht das Instrument

LG Thomas, der gerade gesehen hat wie klar sich seine Meinung mit der von Geli deckt!!!!
Nichts ist schwierig, es ist nur "noch ungewohnt"!
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Hi, ich stimmte Thomas K. voll zu.
Die Gitarre muss quasi sagen: "Hey, spiel mich mehr, noch mehr...mhhh das kitzelt...ja, hör mal wie seidig meine Höhen kommen und welch schönes Sustain ich Dir gebe....Komm fass mich noch mal an! Gib mir noch ein paar Akkorde und pick mich....."

Gut ist jetzt ein wenig kitschig, aber "diese" Gitarre kann Dich auch wirklich inspirieren und Dich spielen lassen, wie Du es nie für möglich gehalten hättest. Und da ist Preis und Herstellername absolut zweitrangig.
Neben den tschechischen Stanfords sind in dieser Preisklasse auch gebrauchte Yairis eine Empfehlung.

Rolli
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrencoaching
dominus
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Beitrag von dominus »

Guten Morgen liebes Forum,

@mr335 : Ich glaube ich habe deine Botschaft verstanden, man muß sich in seine Gitarre verlieben und wenn man sie dann liebt, ist es ziemlich egal wie sie heißt und wo sie herkommt, hauptsache das Gefühl stimmt und wenn es geht, sollte es die Liebe auf dem ersten Blick sein. Ich finde, es wird höchste Zeit sich mal wieder richtig zu verlieben, nur hoffe ich, dass die Liebe auch erwidert wird :lol: . (übrigens, du hast eine sehr schöne Gitarrensammlung). ......und so eine Gitare hat schon irgendwie "frauliche " Formen.
Mir würde es auch nichts ausmachen eine gebrauchte Gitarre zu nehmen, also wenn ihr die eine oder andere Gitarre loswerden wollt.....
Als Schwabe habe ich natürlich einen genetischen bedingten Sparzwang.

vielen vielen Dank für eure bisher wertvolle Hilfe.
Dominus
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