Risse am Boden als Folge von zu geringer Luftfeuchtigkeit?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Spong
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Risse am Boden als Folge von zu geringer Luftfeuchtigkeit?

Beitrag von Spong »

Aloha,

also mir ist grade die Kinnlade runtergegangen. Auf dem hinteren Boden meiner neuen Takamine ist ein feiner, längerer Riss von mehreren Zentimetern entstanden ... Fragen:

1. Sowas kommt (u.a.) durch zu trockene Heizungsluft, right? Mit welchen Geräten kann ich das Problem zukünftig beheben?

2. Wieviel wird mich eine Reparatur kosten? Das Ding ist noch in der Gewährleistung bei Beyer, aber da ich den Schaden selbst verursacht habe, werden die die Kosten sicher nicht tragen, no?

Vielen Dank im Voraus für eure Tips!
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo spong,

schau mal hier unter den humidity videos. Aber Vorsicht: Ist von Taylor :shock:

Ich benutze in dieser Jahreszeit einen Luftbefeuchter von Beurer.
Gruß

Jürgen

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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
RAc
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Re: Risse am Boden als Folge von zu geringer Luftfeuchtigkei

Beitrag von RAc »

...
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thust
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Beitrag von thust »

Jürgen hat geschrieben:Hallo spong,

schau mal hier unter den humidity videos. Aber Vorsicht: Ist von Taylor :shock:

Ich benutze in dieser Jahreszeit einen Luftbefeuchter von Beurer.
Hallo Jürgen,
das Ding hat ja 700 Watt, werden die permanent beim Betrieb verbraucht?
Da könnte man ja gleich ein Bügeleisen auf "Dauerdampf" einstellen!?

Gruß Andreas

Der zur Zeit permanent seinen Heizkörper mit dem Blumensprüher traktiert. :oops:
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

thust hat geschrieben:
Jürgen hat geschrieben:Hallo spong,

schau mal hier unter den humidity videos. Aber Vorsicht: Ist von Taylor :shock:

Ich benutze in dieser Jahreszeit einen Luftbefeuchter von Beurer.
Hallo Jürgen,
das Ding hat ja 700 Watt, werden die permanent beim Betrieb verbraucht?
Da könnte man ja gleich ein Bügeleisen auf "Dauerdampf" einstellen!?

Gruß Andreas

Der zur Zeit permanent seinen Heizkörper mit dem Blumensprüher traktiert. :oops:
Hallo Andreas,

ich habe das Teil ausgewählt, weil durch die Verdampfung keine Probleme mit Verkeimung auftreten - dazu wird allerdings die entsprechende Leistung benötigt. Andererseits reicht es in meinem eher kleinen Musikzimmer, das Gerät 3-4 Stunden am Tag laufen zu lassen. Ich bin jedenfalls mit dem Ergebnis ganz zufrieden.
Gruß

Jürgen

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Spong
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Beitrag von Spong »

Vielen Dank für eure Hinweise!
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RB
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Beitrag von RB »

Einen Trockenriß hätte ich eher in der Decke erwartet. Zargen und Boden, die aus dichterem Holz sein sollten, schrumpfen bei Trockenheit weniger, als Fichte, das ist ja da eigentliche Dilemma.

Zur Feuchtigkeit: Ich habe in einem Zimmer, in dem sich die Gitarren aufhalten, ein Hygrometer stehen. Wenn die Feuchtigkeit unter 40 oder gar 35% fällt, mache ich ein handelsübliches Frottee-Handtuch tropfnaß, wringe es leicht aus, so daß es nicht mehr arg tropfen kann und lege es auf den Heizkörper. Wenn das Handtuch fast trocken ist, habe ich 10 bis 15 % mehr relative Luchtfeuchte im Zimmer, als vorher. Die Türe halte ich geschlossen und öffne sie nur kurz, wenn ich hinein oder heraus husche. Dann hält sich der einmal erreichte Wert auch bis zu zwei Tagen. Sinkt er ab, wird ein wenig nachgefeuchtet. Das haut auf diese Weise ganz gut hin.

Die Variante, einen Befeuchter in den Koffer zu tun, kenne ich auch, handhabe es aber lieber so, wie beschrieben. Die wenigen Tage, an denen die Werte etwas kritisch werden, lassen sich auf diese Weise ganz gut überbrücken.
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Geli
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Re: Risse am Boden als Folge von zu geringer Luftfeuchtigkei

Beitrag von Geli »

Spong hat geschrieben:Aloha,

also mir ist grade die Kinnlade runtergegangen. Auf dem hinteren Boden meiner neuen Takamine ist ein feiner, längerer Riss von mehreren Zentimetern entstanden ... Fragen:

1. Sowas kommt (u.a.) durch zu trockene Heizungsluft, right? Mit welchen Geräten kann ich das Problem zukünftig beheben?

2. Wieviel wird mich eine Reparatur kosten? Das Ding ist noch in der Gewährleistung bei Beyer, aber da ich den Schaden selbst verursacht habe, werden die die Kosten sicher nicht tragen, no?

Vielen Dank im Voraus für eure Tips!
Wieso hast Du den Schaden selbst verursacht?
Stand die Gitarre direkt vor der Heizung/dem Ofen?

Wenn nicht, ist das wohl doch ein Schaden, bei dem die Gewährleistung gelten muss.
Das Abstellen/Benutzen einer Gitarre in einem beheiztem Raum ohne Luftbefeuchter muss jede Gitarre aushalten können. Wenn nicht, ist das verwendete Holz schlecht abgelagert bzw. zu feucht bei der Verarbeitung gewesen.

Bist Du Dir denn über die Ursache für den Riss sicher. Das scheint mir eher unwahrscheinlich.

Gruß
Geli


Geli´s Hohmpäjtsch:
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Geli, in der letzten kalten Zeit ging die Indoor-Feuchtigkeit schon mal nahe 30%... wenn das über eine bestimmte Dauer belassen wird, wird's ziemlich kritisch.

Und: Je hochwertiger und feiner das Instrument, um so empfindlicher kann es sein. Da können die Hölzer hundert Jahre gelagert sein.

Und du wirst kaum einen Hersteller finden, der Trockenschäden nicht aus der Garantie ausschliesst.

Denn wenn nicht, gäbe es sicherlich nur noch Sperrholzgitarren.

Ich hatte hier in meiner Werkstatt die letzten Wochen auch zwei Ventas rund um die Uhr laufen.

Gruss, Martin
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

H-bone hat geschrieben: Und du wirst kaum einen Hersteller finden, der Trockenschäden nicht aus der Garantie ausschliesst.
Dazu eine wichtige Anmerkung:
Bin kein Jurist, aber mit dem neuen Produkthaftungsgesetz kenne ich mich recht passabel aus.

Es mag ja sein, dass die Hersteller eine Gewährleistung bei solchen Schäden ausschließen.
Wirksam ist das aber meist nicht. Warum?
Weil der Kunde diese Bedingungen nicht explizit akzeptiert hat.
Oder wurde das dem Kunden vor Abschluss des Vertrages mitgeteilt?
Hat er eine Gebrauchsanweisung erhalten?
Mir fällt gerade nur Lakewood & Larrivèe ein, die entsprechende Lagerungshinweise beilegen.
Und selbst hier: Jede Einschränkung der Gewährleistung ist juristisch nicht wirksam, wenn sie nicht Bestandteil des Vertrages ist.
Hier hat der Verkäufer eine Informationspflicht.
Ist dies nicht geschehen, muss er für unsachgemäße Lagerung haften.
Man kann es nicht als „allgemein bekannt“ einstufen, dass auf die Luftfeuchtigkeit zu achten ist.

Mir hat bisher noch kein Verkäufer solche wichtigen Hinweise gegeben.
Aber was Produkthaftung- und sicherheit angeht, ist die Musikalienindustrie weit vom geltenden Standard entfernt.
Cheers,

Treehugger

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RB
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Beitrag von RB »

Ist zwar im Ansatz nicht falsch, hat nur mit dem Produkthaftungsgesetz aber auch gar nienichts zu tun.
Gast

Beitrag von Gast »

Tach Spong,

wenn Du aussm Ruhrpott kommst, halte ich einen Riss infolge zu trockener Luft derzeit für ziemlich ausgeschlossen.

Denkbar wäre höchsten ein extremer Temperaturschock.

jm2c.
Spong
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Beitrag von Spong »

Danke! @ Niederrheiner, ich weiss nicht, ob Köln sich so wohl damit fühlt, zum Rhurpott gezählt zu werden ... aber mild ist es hier schon, das stimmt. Wobei es dieses Jahr hier auch mal heftigst Minus gab, -15 oder irgendwas auf der Skala.

Sehr WARM geworden ist mir indes, als ich mich nach den Preisen für Luftbefeuchter erkundigt habe. Ich rette mich jetzt erstmal ein paar Tage mit RBs Methode (Danke für den Tip!!) und danach erwäge ich die Anschaffung von einigen Pflanzen. Die billigsten Luftbefeuchter liegen bei ca. 50 Ocken, dafür kriegt man einiges an Grünzeug. Das soll einen ähnlichen Job gewährleisten.

Ich habe keine Gewähr, letztendlich, dass der Riss von Hitze / Temparatur kommt. Ich kann mich nur an keinen Sturz o.ä. erinnern, wo so etwas sonst hätte passieren können. Vielleicht könnte ich mal ein Bild posten. So oder so liegt eine Reparatur erstmal nicht an, weil ich mich unmöglich von dem Teil trennen kann im Moment.
Zuletzt geändert von Spong am Fr Jan 16, 2009 9:48 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

RB hat geschrieben:Ist zwar im Ansatz nicht falsch, hat nur mit dem Produkthaftungsgesetz aber auch gar nienichts zu tun.
Oh, sorry, RB. Ich sagte ja, dass ich kein Anwalt bin.
Meine Formulierungen mögen daher etwas unglücklich oder gar falsch sein.
Das Produkthaftungsgesetz regelt Schäden, die durch das Produkt entstanden sind, nicht Schäden an dem Produkt selbst, dafür ist die Gewährleistung da.
Der Trocknungsriss geht aber zu Lasten des Verkäufers (bei Verletzung der Instruktionspflicht), wodurch sich eine Sachmängelhaftung ergibt.
Bei fehlenden Instruktionen ist die gewöhnliche Tauglichkeit erheblich gemindert.
Das ProdHaftG würde dann angewandt, wenn z.B. ein Gitarrenständer den Lack einer Gitarre angreifen würde und die Instruktionspflicht verletzt wurde.
Im Endeffekt hat aber der Kunde in diesem Falle Recht.
Ist das besser?

@spong:
Dass Köln nicht zum Ruhrgebiet gehört, weiß keiner besser, als der alte Niederrheiner, nur hat er bei Beyer’s an den Bochumer Laden gedacht ;-)
Cheers,

Treehugger

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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Treehugger hat geschrieben:
RB hat geschrieben: @spong:
Dass Köln nicht zum Ruhrgebiet gehört, weiß keiner besser, als der alte Niederrheiner, nur hat er bei Beyer’s an den Bochumer Laden gedacht ;-)
Moin,

Köln gehört zum Niederrhein!

und bei uns in der Sprocki-Town Wohnung sind es im Wohnraum 23%, im Arbeitszimmeer 33% Luftfeuchtigkeit bei freundlichen 20 Grad Lufttemperatur.
Wenn ich den Kamin anwerfe, geht die Luftfeuchte nochmal runter.

Meine Gitarren stehen in Gitarrenständern und regen sich nicht desob auf.
(Und es sind sicher ein paar alte Schätzchen dabei.)


Groetjes

Andreas
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