Barre-Weltmeister

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ich hab mit dem Capo auf dem ersten Bund gemeint, dass man dass die Tonarten, als Cis, Dis, Gis, usw. spielen kann. Da braucht man aber dann auch wirklich das Capo immer nur an den ersten Bund klemmen und kann mit den entsprechenden Akkorden der C,D,G Dur spielen.

Ansonsten war ich doch der Meinung, dass sich Volksmusik hauptsächlich in den Tonarten G,C,D,F abspielt?

Auf welchen Instrumenten würde man ein Lied in Gis oder Dis oder den Molltonarten verfassen, es sei denn man verfolgt einen bestimmten Zweck?

Die Diatonische oder Steirische, die auch sehr viele Volksmusikkombos verwenden wird glaub ich auch oft in diesen Tonarten verwendet und kann mit Sicherheit nicht schneller umgestellt, bzw. ausgetauscht werden als ein Capo, bzw. kann gar nicht in allen Tonarten verwendet werden.
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scifi
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Beitrag von scifi »

tonidastier hat geschrieben:Hallo H _ Bone ich glaub ich hab auch noch nicht genug trainiert dafür! :-)
Deshalb ein kleines edit.
Schade, ich wollte H-Bone gerade vorschlagen, dass er als neue Optimierungsmaßnahme ja das Heraussägen des ersten Bundes mit anschließendem wieder Anleimen der Kopfplatte anbieten könnte.
Das wäre sicher der Renner bei allen Kapo-Hassern geworden.

Mist, schon wieder eine brillante Geschäftsidee flöten gegangen ;-)
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RB
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Beitrag von RB »

Kann man nicht in die Gitarre ein Capo fest einbauen ? Im Barock gab es das schon einmal. Müßte nur im Sinne eines Glider-Capo optimiert werden.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Tja besser erst denken, dann schreiben!
Aber was ich mir eigentlich gedacht habe, passt hier jetzt nicht unbedingt rein, aber: C Dur hat die gleichen Töne wie A moll, man fängt nur bei einem anderen Ton zu zählen an, nämlich bei A anstatt bei C.

Beide Tonarten haben ja auch die gleichen Akkorde. Hab mir nur gedacht, dass das mit dem Capo dann ermöglicht, dass man A moll ganz einfach als C Dur spielen kann, wenn man das Capo an den richtigen Bund setzt, ist abereindeutig nicht so.
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scifi
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Beitrag von scifi »

tonidastier hat geschrieben:Ich hab mit dem Capo auf dem ersten Bund gemeint, dass man dass die Tonarten, als Cis, Dis, Gis, usw. spielen kann. Da braucht man aber dann auch wirklich das Capo immer nur an den ersten Bund klemmen und kann mit den entsprechenden Akkorden der C,D,G Dur spielen.

Ansonsten war ich doch der Meinung, dass sich Volksmusik hauptsächlich in den Tonarten G,C,D,F abspielt?

Auf welchen Instrumenten würde man ein Lied in Gis oder Dis oder den Molltonarten verfassen, es sei denn man verfolgt einen bestimmten Zweck?

Die Diatonische oder Steirische, die auch sehr viele Volksmusikkombos verwenden wird glaub ich auch oft in diesen Tonarten verwendet und kann mit Sicherheit nicht schneller umgestellt, bzw. ausgetauscht werden als ein Capo, bzw. kann gar nicht in allen Tonarten verwendet werden.
man kann es sich natürlich immer so einfach machen wie irgendwie möglich.

Nur wenn du mit verschiedenen Akkord-Voicings arbeiten willst, kommst du aus meiner Sicht nicht um die Beherrschung von Barres auf dem gesamten Griffbrett herum. Das fängt ja in Standardstimmung schon mit dem Lagerfeuer-D-Dur-Griff an, dem es halt an "Wumms" fehlt. Oder dem offenen F-Dur ohne F im Bass etc. Oder du brauchst halt den Barre, weil du nur so einen damit verbundenen Basslauf spielen kannst etc.

Zudem gibt dir ja auch oft einfach der Gesang vor, in welcher für ihn passenden Tonart ein Stück zu laufen hat. Dann wird schnell aus einem Stück in E-Moll eins in F#-Moll.

Ansonsten würde ich "Volksmusik" ggf. etwas erweitern um zum Beispiel irische Volksmusik, wo du einiges in Bm hast. Oder bretonisch und spanische mit G-Moll. Oder irgendwas aus Osteuropa.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Tripple xXx hat geschrieben:Mhm.. wenn ich sowas hier lese muss ich persönlich irgendwas komplett falsch machen weil ich nichmal 2-3 Minuten am Stück Baree Griffe spielen kann, danach tut mir die Hand total weh, mhm... das gibt mir echt zu denken.
Die Frage ist hier, was man unter "am Stück" versteht.
Bedeutet "am Stück", dass man kontinuierlich Druck auf dem Zeigefinger hat und alle Wechsel quasi slidet (hab ich mal als Kraftübung so gemacht), dann sind 2-3 Minuten völlig okay, wenn nicht sogar schon recht viel.
Bedeutet "am Stück", dass man während der Wechsel den Zeigefinger entspannt, also loslässt, dann sind 2-3 Minuten recht wenig, weil man dann ja kaum ein Stück, dass nur aus Barrès besteht spielen kann.

tonidastier hat geschrieben: Aus dem Chart kann man ablesen, dass man in eigentlich allen Dur Tonarten nur wenige Barres braucht.
Das ist leider vom Denkansatz her total falsch.
Aus der Chart lässt sich absolut gar nichts ablesen. Du machst da grad den Fehler, dass du Akkorde auf ein bestimmtes Schema projizierst.
Beispiel: für dich ist C-Dur der offene Akkord in der ersten Lage. Es gibt aber C-Dur als Barrè in der dritten Lage.
Folglich könnte man sagen, dass alle Akkorde (bist auf die verminderten) in deiner Chart Barrè-Akkorde sind. Das ist aber genauso falsch.
Ein Akkord sind drei Töne (mehr oder minder in einer bestimmten Reihenfolge), und es gibt ungefähr ein Dutzend praktikabler Arten einen Akkord (z.B. C-Dur) auf der Gitarre zu spielen. Aus dem reinen Akkordsymbol lässt sich nicht ablesen welche Form der Akkord hat.

(Und ganz nebenbei: es gibt auch Stücke, die zwischendrin Tonartwechsel enthalten. Ein lustiges Beispiel wäre: "Ich liebe dir" von JBO, was auch ein gutes Stück zum Barrè-Griffe üben finde ich ;-)
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Orange
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Beitrag von Orange »

HIER ist auch ein schönes Barree-Stück zum üben. 8)
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Nur wenn du mit verschiedenen Akkord-Voicings arbeiten willst, kommst du aus meiner Sicht nicht um die Beherrschung von Barres auf dem gesamten Griffbrett herum. Das fängt ja in Standardstimmung schon mit dem Lagerfeuer-D-Dur-Griff an, dem es halt an "Wumms" fehlt. Oder dem offenen F-Dur ohne F im Bass etc. Oder du brauchst halt den Barre, weil du nur so einen damit verbundenen Basslauf spielen kannst etc.
Genauso ist das! Ein G in der ersten Lage und als Barre in der dritten klingt nuin mal ganz anders und bietet deutlich mehr Möglichkeiten. Der Wechsel von G nach Gm ist in der ersten Lage relativ komliziert, als Barre ein Klacks. Barregriffe machen vieles deutlich einfacher, weil der Fingersatz vielfach der gleiche bleiben kann und nur die Lage verändert wird und haben eben ein völlig anderes Voicing.

Gruß Ralf
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clone
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Beitrag von clone »

Sperris hat geschrieben:
Nur wenn du mit verschiedenen Akkord-Voicings arbeiten willst, kommst du aus meiner Sicht nicht um die Beherrschung von Barres auf dem gesamten Griffbrett herum. Das fängt ja in Standardstimmung schon mit dem Lagerfeuer-D-Dur-Griff an, dem es halt an "Wumms" fehlt. Oder dem offenen F-Dur ohne F im Bass etc. Oder du brauchst halt den Barre, weil du nur so einen damit verbundenen Basslauf spielen kannst etc.
Genauso ist das! Ein G in der ersten Lage und als Barre in der dritten klingt nuin mal ganz anders und bietet deutlich mehr Möglichkeiten. Der Wechsel von G nach Gm ist in der ersten Lage relativ komliziert, als Barre ein Klacks. Barregriffe machen vieles deutlich einfacher, weil der Fingersatz vielfach der gleiche bleiben kann und nur die Lage verändert wird und haben eben ein völlig anderes Voicing.

Gruß Ralf
Sicher, sicher.
Aber hier ging es nicht darum Barree-Griffe zu beherrschen oder nicht, sondern darum ohne Pause 45 Minuten ausschließlich Barree zu greifen. Da sehe ich durchaus einen Unterschied... .
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Sperris hat geschrieben:
Nur wenn du mit verschiedenen Akkord-Voicings arbeiten willst, kommst du aus meiner Sicht nicht um die Beherrschung von Barres auf dem gesamten Griffbrett herum.
Genauso ist das! [...] Barregriffe machen vieles deutlich einfacher, weil der Fingersatz vielfach der gleiche bleiben kann und nur die Lage verändert wird und haben eben ein völlig anderes Voicing.
Jep, und wenn man bei Barregriff-Läufen mit der Greifhand dämpft kann man tolle Rhythmen zustandebringen. Jedenfalls geht das weit besser als bei offenen Griffen.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Sperris hat geschrieben:Ein G in der ersten Lage und als Barre in der dritten klingt nun mal ganz anders ...
Wenn jetzt 2 Gitarristen beide ein G-Dur spielen, der eine als offenen Akkord, der andere als Barreegriff, dann kommt meiner bescheidenen
Meinung nach gleich eine ganz andere "Klangfarbe" ins Lied, für meine Ohren irgendwie schöner. Ich find das gut.

Aber wie clone schrieb, um das geht´s ja gar nicht. :)

Um schmerzfrei Barreegriffe spielen zu können hilf nur üben üben üben und da meine ich nicht 'trockene' Griffübungen sondern Lieder spielen.
Just my 2 Cents ... :)
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Dass man C,D,G Dur Akkorde, etc. auch als Barre spielen kann ist mir durchaus bewusst. Aber warum sollte man immer wenn ein C oder D oder sonstiges vorkommt dieses als Barre spielen? Sowohl bei Strumming als auch beim Fingerstyle kann man wesentlich mehr aus den Akkorden machen, wenn man die offene Version nimmt und dann sozusagen eine Chord-Melody spielt, wie es ja oft beim D oder A Akkord gemacht wird.
z.B. Intro von Norwegian Wood
Wieso eine D Akkord in der Basis Form zu schwach klingen sollte würde ich auch mal gerne wissen. 5 Saiten langen doch? Meistens werden beim Barre in der A Form nur 4 Saiten gespielt und man kann auch keine besonders gute Akkord Melodie dabei spielen, weil der Griff relativ fix ist.

Ich denke es ist außerdem einfach unbestreitbar, dass in der deutschen Volksmusik oder dem englischem/amerikanischen Folksong wohl nicht hauptsächlich Barre gespielt wird oder Akkorde, die zwingend einen Barre erfordern.
Ich verweise da z.B. auf den Fretkillr aus Youtube. Wie oft spielt der bitte einen Barre?

Zumindest in der bayerischen Volksmusik/volkstümlichen Musik wird auf jeden Fall sehr viel G,C und D gespielt und nicht als Barre, was ich sicher weiß, weil meine Mutter Gitarre in eben solch einer Stubnmusik spielt.

Auch Lieder, die für die E-Gitarre geschrieben werden verwenden meistens nur partielle Akkorde, wo man nicht einen vollen Barre spielt, sondern Daumen drüber und dann noch mit den Fingern 2 oder 3 Saiten runterdrücken, siehe z.B. Pinball Wizard, under the bridge, viele Rolling Stones oder Jimmy Hendrix Sachen!

5 Stunden lang Lieder spielen und immer nur Barre ohne Möglichkeit auf offene Akkorde kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen.

Zum Thema Tonart Wechsel und Barre fällt mir von "Harpo Movie Star ein" da wird 2 mal gewechselt.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Aber warum sollte man immer wenn ein C oder D oder sonstiges vorkommt dieses als Barre spielen?
Und warum sollte man sie immer offen spielen?

Und nochmal, sie klingen anders und sind auf Dauer einfacher zu greifen. Auf Dauer kommt man imho nicht um die Beherrschung von Barrees herum. Sie mit allen Mitteln vermeiden zu wollen halte ich für absolut kontraproduktiv. Ausserdem geht es hier auch nicht um ent oder weder sondern um sowohl auch als!
Wieso eine D Akkord in der Basis Form zu schwach klingen sollte würde ich auch mal gerne wissen.
Weil der Bass als Fundament fehlt.
und man kann auch keine besonders gute Akkord Melodie dabei spielen, weil der Griff relativ fix ist.
Ich habe beim Barre in A - Form noch zwei weitere Finger frei um eventuelle eine Melodei zu spielen. Wo liegt das Problem?

Ich denke es ist außerdem einfach unbestreitbar, dass in der deutschen Volksmusik oder dem englischem/amerikanischen Folksong wohl nicht hauptsächlich Barre gespielt wird oder Akkorde, die zwingend einen Barre erfordern.
Erstens bestreite ich dass erstmal aus reiner Unwisssenheit heraus, zweitens stelle ich die provokante FRage in den Raum, ob das an der Musik oder den Fähigkeit der Interpreten liegt.
Ich verweise da z.B. auf den Fretkillr aus Youtube. Wie oft spielt der bitte einen Barre?
Keine Ahnung, Interessiert mich auch nicht, weil es keinerlei Aussage hat! Guck dir mal Don Ross an! Und jetzt?

Just my 2c

Gruß Ralf
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Sperris hat geschrieben:Auf Dauer kommt man imho nicht um die Beherrschung von Barrees herum.
Stimmt. H, Hm, F, F# etc. offen zu greifen ist eine extreme Mühsal. Daher hab ich die Hürde mit den Barreegriffen besser früher als irgendwann genommen.

Barreegriffe stellen für viele Anfänger eine große Hürde dar. Man kann endlich mal halbwegs alle offenen Akkorde greifen, das Umgreifen geht auch schon halbwegs; tja und dann kommen die Lieder mit den Hm- und F-Akkorden. Und dann muss man die Hürde nehmen. Ging mir einst auch so, andererseits habe ich schon viele ambitionierte Anfänger an eben dieser Hürde scheitern sehen. Schade drum.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Hier geht es um Barrées - da fällt mir spontan ein, als Grund um sie vll. 45 Min. durchzuprügeln: ich kann sie einfach muten, durch simples Nachgeben der Kraft der aufgesetzten Greiffinger...wenn ich an solch "funky" Zeug denke, mit schnellen 16tel-Bewegungen im Anschlag von denen immer ein best. Anteil gemuted / als deadnote kommt - da sind Barrées sicher das Mittel der Wahl.
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