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Halsstab einstellen bei einer Gibson
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 6:14 am
von Pappenheim
Guten Morgäähn allerseits!
Gestern fiel mir auf, dass sich die Bespielbarkeit meiner Songwriter irgendwie verändert hat. Habe ein wenig herum getestet, und beim Halskrümmungstest (1. und 12. Bund drücken) war es eindeutig: Der blöde Hals hat sich verzogen, über die leichte, "normale" Krümmung hinaus nach vorne. Seitlich angepeilt ist es auch deutlich zu sehen.
Das kommt davon, wenn man deppert mit stärkeren Saitensätzen herumexperimentiert...
Wie auch immer, Frage(n) an die Erfahrenen bzw. an die Gitarrenbauer:
In welche Richtung muss ich den Halsstab drehen, damit er wieder gerader wird, also mit der Kopfplatte Richtung rückwärts geht?
Ist das bei einer Gibson gleich wie bei anderen Gitarren? Da ist die Eintstellvorrichtung nämlich unter einem Plastikplättchen, ich glaub man nennt das auch "Glocke", jedenfalls von der Kopfplatte aus zu verstellen, NICHT vom Korpus! Bleibt daher die Richtung gleich?
Um wieviel muss ich die Schraube drehen? Die Krümmung ist nicht sonderlich stark, aber eindeutig vorhanden.
Danke im voraus für Eure Ratschläge!
LG vom Pappenheimer
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 8:02 am
von RB
Frage nach "Wie viel drehen"
Wenn die Krümmung nicht stark ist, aber etwas, dann würde ich genau etwas drehen. Vielleicht etwas mehr oder etwas weniger, je nachdem.
Ich meine, daß sich die Frage ohne genaue Angaben kaum beantworten läßt. Wieviel beträgt die Lücke zwischen Saite unten und Bundstab oben am 6 Bunde ?
Frage nach "Welche Richtung"
Die Positionierung der Mutter hat für die Drehrichtung keine Bedeutung, wenn es ein Kompressions-Rod ist, bedeutet die Drehung im Uhrzeigersinn Begradigung, die gegen den Uhrzeigersinn krümmung nach vorne.
Selbstätige Bemerkungen meinerseits
1. Die Nuss könnte zöllig sein, also sollte man darauf achten, nur ein passendes Werkzeug zu verwenden, damit nichts beschädigt wird.
2. Welche Saitensätze hast Du denn aufgezogen ? Zwischen 12 und 13 merke ich normalerweise nichts am Halse (der Gitarre) und daher habe ich bisher die Figer von den Einstellstäben gelassen, außer bei einer, die ich mit verkorkster Einstellung - der Hals war zu gerade - bekommen hatte.
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 8:16 am
von wfp
Ein ganzes Etwas? Um Gottes Willen, nein!
Ich würds höööchstens mal mit einen viertel- bis halben Etwas versuchen.
Und Vorsicht: Die in ungeraden Wochen gebauten Gibsons haben ein Linksgewinde am Trussrod!
undjetztganzschnellweg...
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 8:17 am
von Pappenheim
Die Lücke beträgt gute 1,5 mm.
Saitensatz: Jetzt ist ein 12er drauf. Der Gitarrenbauer hat vor einem halben Jahr den Hals eingestellt, da war auch ein 12er drauf. Zwischendurch hab ich einen 13er probiert. Das hab ich jetzt davon.
Wie diese Schraube genau aussieht, kann ich erst heut abend sagen, wenn ich das Plättchen da oben abgeschraubt habe.
Danke jedenfalls....

Verfasst: Mi Okt 20, 2010 9:15 am
von stephan
Pappenheim hat geschrieben:da war auch ein 12er drauf. Zwischendurch hab ich einen 13er probiert. Das hab ich jetzt davon.
Quatsch!
RB hat geschrieben:Zwischen 12 und 13 merke ich normalerweise nichts am Halse (der Gitarre) und daher habe ich bisher die Figer von den Einstellstäben gelassen,
Dito.
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 9:34 am
von Pappenheim
Na gut, dann war das vielleicht nicht der Grund. Was weiß ich, wieso sich das Ding plötzlich nach vorne krumm macht.

Verfasst: Mi Okt 20, 2010 10:09 am
von H-bone
Hallo Walter,
1,5 mm sind VIEL zu viel ! Ideal ist ein Wert zwischen 0,5 und 0,25 mm...
Und ich gebe meinen Vorschreibern recht, 13er Saiten können das nicht ausgelöst haben. Vielleicht hat sich die Halsstabschraube durch Vibration gelockert.
Und ja, spannen IM UHRZEIGERSINN... aber nur maximal 1/4-Drehungen auf einmal, dann ein bisschen warten bis das Holz mitgeht...
Gruss, Martin
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 11:02 am
von Pappenheim
Ah, Martin, danke, auf Dich hab ich schon sehnsüchtig gewartet!
Das mit den 1,5 mm ist klar, da wusste ich, dass was nicht stimmt. Wenn sie seitlich vor mir steht, sieht man das sogar mit freiem Auge.
Wenn Du sagst, spannen im Uhrzeigersinn, gilt das auch wirklich für Gibsons, wo der Spannstab von der Kopfplatte aus zu bedienen ist?
Danke i. v., der Pappenheimer.
PS: Antigibsonisten! - Verkneift Euch Eure bösartigen Kommentare!
Dies nur zur Prävention....
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 11:18 am
von H-bone
Pappenheim hat geschrieben:Wenn Du sagst, spannen im Uhrzeigersinn, gilt das auch wirklich für Gibsons, wo der Spannstab von der Kopfplatte aus zu bedienen ist?
Ja, gilt... natürlich dann mit Blick von der Kopfplatte her... nach rechts drehen spannt...

Verfasst: Mi Okt 20, 2010 12:37 pm
von Pappenheim
Danke! Ich werde das heut abend mal machen und dann berichten!
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 12:55 pm
von DiSt
...und immer schön den alten Mechaniker-Grundsatz bedenken:
Nach fest kommt ab!
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 8:08 pm
von Pappenheim
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 8:36 pm
von Manati
Pappenheim hat geschrieben: PS: Antigibsonisten! - Verkneift Euch Eure bösartigen Kommentare! Dies nur zur Prävention....
SCNR.
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 9:17 pm
von ifeu
Auf die Halskrümmung zu achten, ist sehr wichtig - eine leichte Krümmung ist gewünscht, aber nur eine LEICHTE......
Bei einer Gibson hat die Einstellmutter ein Zollmaß, das ist richtig.
5/16" , das sind umgerechnet 7,93 mm - man kann also auch ersatzweise einen Sechskantschlüssel mit 8 mm nehmen.
Verfasst: Mi Okt 20, 2010 9:21 pm
von VB
Pappenheim hat geschrieben:
Tja, und was jetzt?
Verkauf die Gibson und lass dir vom Martin ne Weissenborn bauen.
Dann gibts nie mehr Probleme mit der Halskrümmung oder dem Truss..äh wie nochmal?...
Gruß
Volker