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Rotfichte = Adirondack?
Verfasst: Di Mär 15, 2011 10:32 am
von **Stefan**
Mal eine kleine Frage an Holzkenner:
Ist Rotfichte und Adirondackfichte dasselbe?
Wenn nicht, warum wir es dann in den USA oft synonym benutzt?
Verkaufstrick?
Ist Rotfichte im allgemeinen weicher als Sitka?
Re: Rotfichte = Adirondack?
Verfasst: Di Mär 15, 2011 1:56 pm
von stephan
**Stefan** hat geschrieben:Ist Rotfichte und Adirondackfichte dasselbe?
Ja.
Redspruce = Adirondack
**Stefan** hat geschrieben:Ist Rotfichte im allgemeinen weicher als Sitka?
Nein.
Härter und steifer.
(Soweit ich weiß)
Gruß
Stephan
Verfasst: Di Mär 15, 2011 6:17 pm
von **Stefan**
Danke für die Aufkärung, Stephan!
Mir hatte nämlich mal so'n Typ von Gitarrenbauer erzählt, das sei nur die Rotfichte aus einem ganz bestimmten Naturschutzgebiet. Fand ich dann komisch, dass plötzlich alle USA-Rotfichten aus Adirondack kamen
Vielleicht auch einfach ein Bedeutungswandel!
Gruß,
Stefan
Verfasst: Di Mär 15, 2011 6:46 pm
von clone
**Stefan** hat geschrieben:Danke für die Aufkärung, Stephan!
Mir hatte nämlich mal so'n Typ von Gitarrenbauer erzählt, das sei nur die Rotfichte aus einem ganz bestimmten Naturschutzgebiet. Fand ich dann komisch, dass plötzlich alle USA-Rotfichten aus Adirondack kamen
Vielleicht auch einfach ein Bedeutungswandel!
Gruß,
Stefan
Meines Wissens ist Adirondack zwar eine Rotfichte, allerdings aus einem bestimmten Gebiet. Demnach wäre es nicht gleichzusetzen. Es gibt ja auch Alpenfichte, Europäische Fichte, Deutsche etc. .... .
Verfasst: Di Mär 15, 2011 6:48 pm
von H-bone
Verfasst: Di Mär 15, 2011 8:46 pm
von **Stefan**
Interessant, dann ist Adirondack also tatsächlich eine Art Rotfichten Werbetrick-Name für Gitarrenfans. Zumindest gibt es keine Holzart mit diesem Namen. Da hatte der Gitarrenbauer doch recht, dass es sich um eine Ortsbezeichnung handelt. Ich glaube eigentlich nicht, dass da in einem Naturschutzgebiet Holzwirtschaft für Gitarrenmanufakturen betrieben wird, oder doch? Beziehen Hersteller von tausenden Gitarren im Jahr tatsächlich dort ihr Holz? Also, so ganz ist meine Neugier immer noch nicht befriedigt...
...wer weiss da mehr?
Verfasst: Di Mär 15, 2011 9:05 pm
von Pappenheim
Ich zitiere mal H-Bone, 24. Oktober 2008:
"Tja, der Adirondack-Hype ging wohl parallel zum "Prewar"-Hype und ist m.E. hauptsächlich geschichtlich begründet.
Klar, C.F. Martin hatte diese Riesen-Wälder direkt vor der Haustür, welche Fichte hätte sich besser angeboten. Im zweiten Weltkrieg bauten dann die Amis abertausende Mustang- und ähnliche Jagdflugzeuge aus dem Holz, ja, sogar Tragflächen für Bomber waren aus Adirondack-Red Spruce.
Martin hat nach dem Krieg auf Sitka umgestellt.
Dafür wurde aber so ziemlich die komplette Region abgeholzt, und später dann wieder aufgeforstet.
Das ist jedoch der Grund, warum die Adirondack-Qualität heute nicht der vor dem Krieg ebenbürtig ist, die Bäume sind jünger, kleiner und schneller gewachsen. Zweiteilige Decken sind eher die Ausnahme, und schon 3- oder 4-teilige kosten unverhältnismässig viel.
Und weil die Martin's vor dem Krieg besser geklungen haben, gibt es den Adirondack-Hype. Der eigentliche Grund liegt aber darin, dass Martin nach und nach eine andere Bauweise eingeführt hat. Vor dem Krieg waren z.B. die Deckenstärken teilweise 2,5 mm, danach und bis heute hat eine Martin Decke 3,2 mm (1/8") Stärke.
Ich ziehe die Alpenfichte sowohl klanglich als auch optisch dem Adirondack auf jeden Fall vor."
Ich schätze mal, Dich dürfte
dieser alte Fred hier interessieren.
LG vom Pappenheimer
Verfasst: Di Mär 15, 2011 9:54 pm
von chevere
Karpathenfichte wird zunehmend verwendet ansttelle von Adi:
http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... 609ecfbe44
http://www2.justmusic.de/catalog/produc ... 68606fd945
Martin OMCRE:
http://www.akustik-gitarre.com/Heft_2_09.675.0.html
Marc Beneteau meint:
Famed Canadian luthier Marc Beneteau reports:
”I knew when I bought the Carpathian that it had good potential. Nice stiffness, not too heavy and an excellent tap tone. This was confirmed on the finished guitar with wonderful resonance yet sensitivity to a light touch. An excellent topwood choice! I will definitely be using it again in the future.”
http://www.acousticguitarforum.com/foru ... p?t=192512
http://www.mandolincafe.com/forum/showt ... ian-spruce
http://www.google.de/images?q=carpathia ... CDIQsAQ4Cg
Verfasst: Di Mär 15, 2011 10:55 pm
von H-bone
Pappenheim hat geschrieben:Ich zitiere mal H-Bone, 24. Oktober 2008:
Tja Pappe, da war der alte Sack noch nicht so maulfaul wie heute...

Verfasst: Mi Mär 16, 2011 6:52 am
von Pappenheim
Verfasst: Mi Mär 16, 2011 8:08 am
von **Stefan**
OK, Boys,
Das war weswegen ich hier im Forum aufgeschlagen bin!
Mucho Informatione!
Thanx alot!
Verfasst: Mi Mär 16, 2011 8:22 am
von Pappenheim
**Stefan** hat geschrieben:OK, Boys,
Das war weswegen ich hier im Forum aufgeschlagen bin!
Was, willst Du schon wieder gehen?
Jetzt, wo Du hast, was Du willst, lässt Du uns wieder im Stich?
Ich komme mir benutzt vor.
Cooool!

Verfasst: Mi Mär 16, 2011 10:45 am
von stephan
Also ich muss meine oben gemachte Aussage wohl verifizieren:
Die Adirondack Mountains sind ein Gebiet im Nordosten der USA.
Red Spruce wächst in den Adirondacks, aber auch in anderen Gebieten im Nordosten der USA.
Mit "Adirondack" ist in Gitarrenkreisen Red Spruce/Rotfichte gemeint, die in den Adirondacks gewachsen ist.
Insofern ist diese Aussage richtig:
clone hat geschrieben:Meines Wissens ist Adirondack zwar eine Rotfichte, allerdings aus einem bestimmten Gebiet. Demnach wäre es nicht gleichzusetzen.
Die folgende Aussage verstehe ich aufgrund des Gesagten nicht:
**Stefan** hat geschrieben:Interessant, dann ist Adirondack also tatsächlich eine Art Rotfichten Werbetrick-Name für Gitarrenfans. Zumindest gibt es keine Holzart mit diesem Namen.
Durch diese Benennung weiß ich, dass es sich um die gesuchte Rotfichte aus den Adirondacks handelt.
Ich sehe da den Werbetrick nicht.
Ich habe mich lange Jahre mit der klanglichen Beurteilung der Adirondack-Rotfichte befasst und kann heute sagen, dass es Geschmackssache ist.
Mit vielen namhaften Gitarrenbauern und "Fachleuten" habe ich gesprochen.
Die einen sagen, es sei alles blanker Hype, die anderen beschwören die unvergleichlichen Qualitäten.
Ich persönlich hatte und habe Gitarren mit Adirondack-Decken. Ich mag sie.
Ich habe auch andere.
Die mag ich auch.
Gruß
Stephan
Verfasst: Mi Mär 16, 2011 12:14 pm
von rambatz
Also mir kommt es immer "spanisch" vor wenn die (großen) Hersteller die tollen neuen Hölzer anpreisen.
Für mich ist es eher eine Marketing Legende.
Da sitzen BWL´er zusammen und stellen fest a) die Hölzer die wir bisher benutzt haben sind entweder abgeholzt und/oder zu teuer. b) wir haben da ein tolles Angebot für Holz das billiger ist. "Hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen gibt es günstig Holz"
Schwubdiwub wird die Marketingabteilung beauftragt dolle Geschichten zum Holz zu erfinden. Das neue /günstigere Holz ist dann auf einmal das schönste und beste Holz was es jemals für den Gitarrenbau gab.
Und schon rennen die Käufer los und kaufen wie wild das neue Superduper Holz/Gitarrengebilde.
Also nix gegen neue oder andere Hölzer. Es ist toll das es einige gibt die lokale Hölzer verwenden (Maton) und die klingen dann auch noch gut. Zumindest dann wenn TE darauf spielt.
Verfasst: Mi Mär 16, 2011 12:57 pm
von Pappenheim
rambatz hat geschrieben:Da sitzen BWL´er zusammen und stellen fest a) die Hölzer die wir bisher benutzt haben sind entweder abgeholzt und/oder zu teuer. b) wir haben da ein tolles Angebot für Holz das billiger ist. "Hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen gibt es günstig Holz"
Schwubdiwub wird die Marketingabteilung beauftragt dolle Geschichten zum Holz zu erfinden. Das neue /günstigere Holz ist dann auf einmal das schönste und beste Holz was es jemals für den Gitarrenbau gab.
Und schon rennen die Käufer los und kaufen wie wild das neue Superduper Holz/Gitarrengebilde.
Das ist gut. Genauso stelle ich mir das auch vor.
