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14-fret vs. 12-fret
Verfasst: So Jun 26, 2011 7:17 pm
von Orange
Hallo liebe Leut´,
ich bin ja ein eingefleischer Dreadnought-Fan mir Hals-Korpusübergang schön am 14 Bund.
Jetzt habe ich mich mal gefragt was jetzt genau die Vorteile / Nachteile einer 12-fret Steelstring sind?
Hatte noch nie das Vergnügen eine in die Hand zu bekommen, aber einige Leute schwören ja regelrecht drauf. Für mich (als "alten" Strummer) hätte ich zumindest nach momentanen Stand noch immer genug Bünde zur Verfügung.
Also wie sind da eure Erfahrungen und was spricht dafür bzw. was dagegen?
Würde mich sehr interessieren und ich freue mich schon auf die dementsprechenden Antworten

.
p.S.: Optisch gefällt mir die 14-Fret Version deutlich besser! (Hier am Beispiel der Martin HD28 - beide Versionen)

Verfasst: So Jun 26, 2011 8:42 pm
von Brokenstring
Wie Du auch auf deinen Bildern erkennen kann, rückt der Sattel, also das Teil , wo die Saiten mit den Pins festgemacht werden, weiter in das Zentrum der Decke. Auf deinem Bild erkennt man das am Abstand des Schlagpads zum Sattel ganz gut.
Dieses Rücken des Sattels in das Zentrum sorgt für einen anderen und meist auch lauteren Klang, den viele als den Besseren bewerten. Dieser andere Klang wird mit einer schlechteren Bespielbarkeit der höheren Lagen "erkauft".
Verfasst: So Jun 26, 2011 8:56 pm
von Saitensprung
Für Fingerstyler ist wohl das Sustain einer 12er besser, weil der freie Hals weniger elastisch ist als bei der 14er und damit mehr Klang überträgt. Außerdem ist das Volumen des Korpus größer und damit die Gitarre i.d.R. im Vergleich zur 14er lauter.
Verfasst: So Jun 26, 2011 9:27 pm
von Manati
Zwar weiß ich nicht, wie gut dein Englisch ist, aber diese Seite ist sehr interessant:
http://www.lutherie.net/12-14-evolution.html
Verfasst: So Jun 26, 2011 10:31 pm
von klaust
Mir kommt nur noch 'ne 12fret ins Haus...als 00, 0, OM, Parlour...mit Fensterkopp natürlich und evtl sogar mal mit Haibiss.
Wegen Optik, Handling und Klang.
Verfasst: Mo Jun 27, 2011 5:55 am
von Orange
Tja liebe Manati ich würde sagen: "My English is a little bit rusty"

, aber ich werde mich durch den Link kämpfen - danke.
Verfasst: Mo Jun 27, 2011 12:37 pm
von flyingshoes
hm, jetzt hab ich mal ne bloede frage...
ich spiele grade viele fiddletunes, oft mit kapo. beim spielen mit kapo auf dem zweiten bund faellt mir auf, dass es sich irgendwie leicht und locker spielt, da die hand nicht so stark abgewinkelt wird. daher hab ich mal geistig mit einer 12 bund dread geflirtet. wenn ich aber die beiden bilder oben so nebeneinander sehe ist die 12er nicht wesentlich kuerzer... ich hatte irgendwie gehofft, die mensur waere kuerzer, bzw. das verschieben des stegs wuerde sich staerker auswirken... irrtum?
Verfasst: Mo Jun 27, 2011 1:00 pm
von Fayol
flyingshoes hat geschrieben:hm, jetzt hab ich mal ne bloede frage...
ich spiele grade viele fiddletunes, oft mit kapo. beim spielen mit kapo auf dem zweiten bund faellt mir auf, dass es sich irgendwie leicht und locker spielt, da die hand nicht so stark abgewinkelt wird. daher hab ich mal geistig mit einer 12 bund dread geflirtet. wenn ich aber die beiden bilder oben so nebeneinander sehe ist die 12er nicht wesentlich kuerzer... ich hatte irgendwie gehofft, die mensur waere kuerzer, bzw. das verschieben des stegs wuerde sich staerker auswirken... irrtum?
blöde frage=nein
flirten= hört sich gut an
Irrtum= Ja
...das verschieben des Stegs würde sich stärker auswirken....
egal wo ich die Mensur auf der Gitarre (na ja zu mindestens theoretisch) auch hin-schiebe, die Länge der Mensur (z.B. 650mmm) bleibt gleich, und somit auch der Abstand der einzelenen Bünde.
Wenn du eine Schwierigkeiten haben solltest z.B. mit den Akkorden in den ersten zwei Bünden dann 12er (oder 14er das ist dann egal) mit kürzerer Mensur.
Die Auswirkungen auf die Dimension auf die ersten Bünde lässt sich sogar berechnen, aber das kann ich nicht mal eben so aus dem Ärmel schütteln. Evtl. ist das ja jemand der das kann...
Fayol
so eine om mit 12 er Übergang und verkürzter Mensur, Fensterkopf, Fichte-Walnuss, spanischer Hals, 48mm breite und evtl cut das hat was.......

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 1:01 pm
von Orange
@flyingshoes: Finde deine Frage interessant. Der Steg wandert ja ein Stück nach hinten um die ganze Sache aufgrund der "fehlenden" 2 Bünde wieder auf die richtige länge zu bringen.
Also müsste dementsprechend die Hand nicht so stark abgewinkelt werden - mal vom logischen Standpunkt her, aber ich lasse mich gerne überraschen

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Verfasst: Mo Jun 27, 2011 1:16 pm
von flyingshoes
Kaindee hat geschrieben:@flyingshoes: Finde deine Frage interessant. Der Steg wandert ja ein Stück nach hinten um die ganze Sache aufgrund der "fehlenden" 2 Bünde wieder auf die richtige länge zu bringen.
Also müsste dementsprechend die Hand nicht so stark abgewinkelt werden - mal vom logischen Standpunkt her, aber ich lasse mich gerne überraschen

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das war, so im groben, auch meine ueberlegung... ohne taschenrechner bzw. einsatz von allzuviel hirnschmalz... muss ich zugeben

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 1:26 pm
von ralphus
Mich hat es auch interessiert, daher habe ich mal Linien gezeichnet.
Hier anhand der Bilder von
http://www.lutherie.net/12-14-evolution.html
http://gallery.me.com/mlttrf#100077/Bil ... olor=black
Meine Vermutung war, dass evtl. die Entferung von der Taille des Korpus zum Sattel bei der 12fret kürzer ist, so dass man seinen linken Arm nicht so weit ausstrecken muss. Scheint aber nicht so zu sein.
Sondern es ist nur der Korpus "gestaucht" worden - und das im Wesentlichen nur beim oberen Teil des Korpus. Der Steg ist auch "nur im Verhältnis" zur Gesamtlänge des Korpus gewandert. Der Abstand Steg zum unteren Ende des Korpus ist gleich geblieben.
Vom Spielgefühl, also der Haltung Taille auf Knie im Verhältnis zum ausgestreckten linken Arm ändert sich offensichtlich nix.
Auch die Auflage des rechten Armes in Bezug auf die breiteste Stelle des Korpus bzw. zur Taille ändert sich nicht, zumindest im Verhältnis Position Hand zum Steg. Nur das Schallloch wandert etwas nach unten.
Das sind die Schlussfolgerungen eines Amateurs, der nur die bestehenden Internetbilder genutzt hat.
Nachtrag:
Hier habe ich mal die beiden Bilder von der Martinseite genommen, die von Kaindee gepostet wurden:
http://gallery.me.com/mlttrf#100077/MAr ... olor=black
Man sieht, das Ergebnis sieht ein wenig anders aus. Wahrscheinlich muss man doch die technischen Zeichnungen zur Hand nehmen

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 3:36 pm
von flyingshoes
dem inschenör is nix zu schwör!
danke fuer die erhellenden worte, ralphus!
schon wieder eine illusion zum teufel...

Verfasst: Mi Jun 29, 2011 11:33 am
von Silver
klaust hat geschrieben:Mir kommt nur noch 'ne 12fret ins Haus...als 00, 0, OM, Parlour...mit Fensterkopp natürlich und evtl sogar mal mit Haibiss.
Wegen Optik, Handling und Klang.
schön Klaus, aber wir würden so gerne entschlüsseln
Warum ?
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Also der Hals muss schon kürzer sein,
(weniger weit aus dem korpus ragen)
hat denn keiner beide zur hand und kann maße liefern ?
Also die abstände der bundstäbchen müssen schon gleich sein oder ?
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Verfasst: Mi Jun 29, 2011 12:02 pm
von klaust
Silver hat geschrieben:schön Klaus, aber wir würden so gerne entschlüsseln
Warum ?
Wegen Optik, Handling und Klang?
Ist doch 'eh alles subjektiv....oder was meinste genau?
- ich finde die "Kleinen" halt schöner als Dread's....Jumbos gehen schon gar nicht
- wenn ich nach der "Kleinen" die "Große" in den Arm nehme, denke ich "ooh...eben war's angenehmer"
- Ok...klanglich würde ich es nicht an 12Fret festmachen, aber mich interessiert eher feines Picking als heftiges Strumming und da kommen mir kleine 12-Fretter eher entgegen.

Verfasst: Mi Jun 29, 2011 4:45 pm
von Brokenstring
Bei den gezeigten Bilder wurde meist der Korpus gestaucht, bei den 12 Frets unseres forummitglieds H-bone sieht das Ganze anders aus. Martin nimmt wohl in der Regel die gleiche Korpusform und dann wird die Gitarre kürzer. Wäre schön, wenn er das bestätigen könnte
http://www.deerbridge-guitars.de/d6sp.php