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MARTIN! Beratungsknubbel für Laien
Verfasst: So Okt 02, 2011 9:21 am
von Holger Hendel
Wahnsinn, so ein Zufall - der Knubbel hier, die Gitarre. Heute Nacht bei einer Session habe ich auf einer spielen können. Der Wahnsinn! Ich muss meine bisherige Einstellung zur akustischen Gitarre komplett überdenken, ich bin komplett verwirrt.
Ich spiele seit sieben Jahren sehr zufrieden und mit im Grunde wachsender Begeisterung eine Lakewood D-14 CP. Ich habe Grand Auditorium-Modelle, Jumbos & co. durch und konnte schon vor sieben Jahren überhaupt nix daran finden - mein deal ist halt die Dreadnought mit schlankem Halsprofil, cut, pickup - für mich halt der Alleskönner mit schneller Ansprache für strumming, flatpicking, "Fingerzupfen", Hybridpicking.
Doch was geht denn bitteschön mit dieser Martin los? Das flatpicking! Es geht wie von selbst, der gottverdammte church street blues den ich auf der Lakewood mit Biegen und Brechen gerade so hinbekomme, dass zumindest ich ihn wiedererkenne - auf der Martin zieht das sowas von an, ich kann es nicht beschreiben - das ist etwas komplett anderes. Unfassbar! Wie kann das denn sein?! Wenn ich ein für mich leichtes Pickingstück anstimme mit Wechselbass über drei Saiten und mir echte (!) Mühe beim Spielen gebe Wink - es klingt auf der Martin um Längen besser und fühlt sich v.a. wesentlich besser an. Wobei die Martin schon zwei Monate alte, hart gespielte Saiten drauf hat.
Was ist da los. Das ist auch ´ne Dread die meiner Lakewood von den Spezifikationen recht nahe kommt, ein LR Baggs Schallloch-PU hat man ihr verpasst. However - ich kann das nicht ganz ordnen gerade, warum mir die Martin um so viel mehr zusagt als meine geliebte Lakewood. Confused
(Zumal mir diese Goldmechaniken überhaupt nicht gefallen und einen cut dürfte die Martin auch haben...).
Doch die fühlt sich so gut an. Abgefahren.
Sorry, dass ich den Knubbel hijacke, doch das passt gerade so schön.
Mein Kollege hat für den Ofen neu gute 6000 Kohle hingelegt, in Berlin im "guitar-shop" oder wie der Laden heißt. Mir wäre sie zur aktuellen Situation gebraucht locker 4000 wert, doch es ist wahrscheinlich die Überrumpelungs-Situation gerade.
Das habe ich vor einigen Stunden in einem anderen Knubbel geschrieben und die Eindrücke sind noch immer sehr frisch. Was für eine mächtige Gitarre.
Ich bin massiv verwirrt und fürchte, dass ich jetzt eine Martin brauche. v.a. war ich beeindruckt von der Tatsache, dass diese D45 all meinen Spieltechniken, zwischen denen ich auch gerne innerhalb eines Songs wechsle, sehr entgegenkommt, v.a. der Bruch von "weichem" Hybridpicking auf hart, sehr hart angeschlagenes flatpicking, das macht sie extrem gut mit. Wahnsinn.
Jetzt sehe ich die D45 natürlich als Krone der Schöpfung bin mir jedoch bewußt, dass mein Budget für dieses Jahr schon hart ausgereizt ist, gerade erst habe ich mir ein feines nova system ins Haus geholt...nu ja - daher meine Frage an die Martin-Weisen: wenn ich losziehen würde um eine
ähnliche Martin anzuspielen - welche sollte das sein?
Schick für mich wäre zudem ein cut.
Wenn ich eine grobe Fahrtrichtung habe kann ich in einschlägig bekannte Musikläden fahren und gezielt probespielen.
War das gestern eine feine Erfahrung. Ein echt cooles Instrument, die steckt, jedenfalls für meine Begriffe, die auf der Session ebenfalls anwesenden Taylors und die Furchs sowie meine Lakewood mal ganz schnell in die Tasche. Ich will auch!

Re: MARTIN! Beratungsknubbel für Laien
Verfasst: So Okt 02, 2011 9:35 am
von clone
Holger Danske hat geschrieben:
Ein echt cooles Instrument, die steckt, jedenfalls für meine Begriffe, die auf der Session ebenfalls anwesenden Taylors und die Furchs sowie meine Lakewood mal ganz schnell in die Tasche.

Das ist jetzt auch nicht so ganz der sinnvolle Vergleich, möchte ich meinen. Teste doch einmal Santa Cruz, Collings und Bourgeois. Das wäre ein fairer Vergleich und käme sogar (etwas) günstiger... .
Verfasst: So Okt 02, 2011 9:36 am
von Orange
Oje Oje, da hat´s wohl einen erwischt !
Hmmm ... in dieser Preisklasse traue ich mir nichtmal eine Gitarre in die Hand zu nehmen (meine teuerste Gitarre die ich jemals in der Hand hatte kostete € 4.000,-- - aus dem Taylor Custom Shop - aber da war ich fast froh als der Verkäufer sie wieder unversehrt zurück hatte *schweißausbruch*).
Also Tip kann ich dir keinen geben, aber ich freue mich für dich wenn du trotz langer Gitarrenlaufbahn doch wieder mal eine neue Erfahrung hast machen können.
Ja, diese M.´s und G.´s sind schon verführerisch und können doch immer wieder für eine Überraschung gut sein ...
Viel Erfolg bei der Suche !
Verfasst: So Okt 02, 2011 9:40 am
von Manati
So so, Holger, nun hattest du also dein "Aha"-Erlebnis.
Ähnlich ging es mir vor knapp zwei Jahren, als ich das erste Mal die brandneue Martin D-28 eines Freundes nicht nur anspielen, sondern stundenlang spielen durfte. Ich war hin und weg und total baff.
Seitdem weiß ich, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob man eine ordentliche oder eine sehr gute Gitarre in die Hand nimmt. Wenige Monate später zog dann meine HD-28 bei mir ein ... musste einfach sein.
Ich ahne, dass es bei dir ähnlich kommen wird.
Verfasst: So Okt 02, 2011 10:30 am
von LaFaro
ok ich bin befangen..

aber mir ging es gestern Abend ein wenig vergleichbar, nur "anders herum" mit meiner Collings;) auch wenn sie nicht direkt mit der D45 vergleichbar ist von wegen 12-fret-Hals, Adirondack-Decke und so....

ich "musste" sie einem "passionierten Lowden-Spieler" sozusagen "aus den Händen ringen"
und ich hatte dieses von Manati erwähnte "Aha-Erlebnis" zum zweiten Mal bei der Collings... und noch nie bei einer Martin...

was aber nichts heißen muss....
und was Deine Verwirrung angeht.. das kenne ich.. das hatte ich schon ein paar Mal bei Kontrabässen und E-Bässen...

aber da habe ich auch gemerkt, dass das "vorbei geht"... bestimmte Licks, die vorher nie oder nur "mühsam" geklappt hatten, liefen auf einmal wie von selbst...totale Begeisterung machte sich breit... aber spätestens nach dem nächsten Saitenwechsel hatte ich mich an die Faszination "gewöhnt"... ( ich habe fast alle meine E-Bässe und auch meinen Kontrabass "so" erworben)
es sind immer noch (in meinen Augen) wundervolle Instrumente und jedes für sich einzigartig, aber die "Magie" scheint mir immer wieder mal zu kommen und dann zu pausieren... ( ich kann es gerade nicht besser beschreiben..

)
Verfasst: So Okt 02, 2011 10:57 am
von Saitensprung
Das wäre meine Traum-Martin. Hören kann man sie in etlichen Steve Howe Videos und eben auch seinen CDs.
Sie hat einen Cutaway und kommt dich günstiger als 7000. Ohne die Signatur vielleicht noch mehr.
Verfasst: So Okt 02, 2011 1:10 pm
von Lotti
Verfasst: So Okt 02, 2011 1:15 pm
von Tripple xXx
http://www.youtube.com/watch?v=tV7pZzsDFn0&NR=1
Damit könnte man mich glücklich machen,ich hab ja nich so hohe Ansprüche....

.
Verfasst: So Okt 02, 2011 1:26 pm
von Saitensprung
Oh, ein eigenes Martin L.d.Vinci-Signatur-Modell. Wusste gar nicht, dass der auch Gitarre spielte.
Ich hab mich grad weg geschrien vor Lachen. Das Pickguard sieht ja sowas von beknackt aus. Faszinierend immer wieder, wie die Typen das dann als etwas ganz exzellentes vorführen. Da fällt mir auch gerade das DJ Ashbar-Signatur-Modell von Ovation ein.
hier noch eine Martin gespielt von Steve Howe, auch wenn es nicht sein Signatur-Modell ist.
Verfasst: So Okt 02, 2011 2:19 pm
von Fayol
au haue haue haue
holger dich scheint es ja völlig erwischt zu haben...
das ist aber auch eine ansage...nun denn, von meiner seite aus viel erfolg, und irgendwie scheinen ja so manche hochpreisigen gitarren wirklich ihr geld wert zu sein. ich hoffe nur, dass so ein kelch an mit vorüber zieht...
wie schon geschrieben, viel erfolg und schreib was über deine suche, ich bin da sehr neugierig und interessiert wie das weitergeht...
Fayol
Verfasst: So Okt 02, 2011 2:41 pm
von Volkmar
Fayol hat geschrieben: ich hoffe nur, dass so ein kelch an mit vorüber zieht...
Na klar, du bist doch bestens bedient...
Gruß, Volkmar
Verfasst: So Okt 02, 2011 3:10 pm
von Fayol
Volkmar hat geschrieben:Fayol hat geschrieben: ich hoffe nur, dass so ein kelch an mit vorüber zieht...
Na klar, du bist doch bestens bedient...
Gruß, Volkmar
ja ja wohl war,
aber
ich kann mir sehr gut vorstellen, das da noch steigerungsptential möglich ist zu meiner gitarre. (leider ist das denn auch i.d.r. gleichzusetzen mit ensprechend höherem geldaufwand.) und davon bin ich überzeugt, wenn sich ein christian stoll an einer gitarre mal "austoben" kann (s.
http://www.beyers-music.de/beyers/seoc/ ... id=5009618 ohne sie je angespielt zu haben!) kommt da auch etwas sehr sehr feines und idividuelles heraus.
alles hat nur seinen preis. und wenn ich mir vorstelle, an holgers (manatis) stelle zu sein, und dann mit einem persönlichen traum von gitarre konfrontiert zu werden...au haue au haue, das brächte mir so manch schlaflose nacht ein...
Fayol
Verfasst: So Okt 02, 2011 5:43 pm
von Rainer H
bei den Trompeten nennt man das Honymooneffekt
sehr gefährlich, da kann nach einigen Tagen der Kater folgen.
Gruß Rainer
Verfasst: So Okt 02, 2011 7:01 pm
von Pappenheim
Holger, zick jetzt hier nicht rum und kauf sie Dir einfach! Wenn ich mir so durchlese, was Du schreibst, dann bist Du eh nicht mehr zu retten. Also schlag zu.
Wenn Du nicht ganz soviel Geld ausgeben willst, kannst Du ja auch mit einer D-35 liebäugeln, die meines Wissens nach baugleich mit der D-45 ist, aber nicht den ganzen teuren Intarsien-Firlefanz hat. Der Preisvergleich: Die D-45 kostet 6.800 Euro, die D-35 kostet schlappe 2.200,- , das ist ja ein ganz schöner Unterschied. Im Übrigen finde ich auch das Logo der D-35 schöner als das komische da auf der D-45.
Das wäre so eine D-35:
Ich habe meine Traum-Martin ja schon, meine DC-Aura. Sehr sehr geil, spielt sich traumhaft und klingt auch super:
Viel Glück!
Verfasst: So Okt 02, 2011 9:56 pm
von Lotti
Mich würde mal interessieren, wo jetzt der Unterschied zwischen der HD-28 und der D-35 liegt?
Beide haben Herringbone-Bindings und Rosewood Boden und Zargen. Sind die Bracings verschieden? Wenn ja, wie macht sich das bemerkbar?
Jan