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Westerngitarrensaiten: Elixir, Martin oder D'Addario?

Verfasst: So Feb 19, 2006 2:19 pm
von scheichxodox.de
Hi Leutz!

Ich habe mir jetzt eine neue Klampfe geleistet. Die Saiten sind mir aber leider zu hart. Ich würde mir also ganz gerne 010er draufziehen, habe aber leider nicht die leiseste Ahnung welche Saiten ich nehmen soll. Also bin ich einfach nach dem Preis gegangen und habe die Saiten bei Musik-Schmidt nach Preis sortieren lassen: Klick!

Von den umwickelten weiß ich inzwischen schon dank Forum, dass die die Elixir wohl die besten zu sein scheinen. Da habe ich aber eh noch eine grundsätzliche Frage dazu: Die Haltbarkeit soll ja 3-5 Mal länger sein. Zählt das für den Klang oder zählt das auch für die Zeit bis die Saiten reißen (ist mir leider schon häufiger passiert).

Ansonsten sprechen mich zB die Martin-Saiten (MARTIN M-170) an, weil sie recht günstig sind. Wo sind da jetzt aber die Unterschiede zu den MARTIN MSP-4000, denn diese sind ja doppelt so teuer. Rechtfertigt das den Aufpreis?

Auch würde mich interessieren was ihr zu den DADDARIO EJ-15 Phosphor Bronze zu sagen habt. Was ist an diesen Saiten so "revolutionär"? Wie sind diese verglichen mit den Martins?

Was sind eure sonstigen Favoriten was Westerngitarrensaiten angeht und warum?

Ich danke euch schon mal im vorraus für eure Mühen!

Greetz

Scheich Xodox

Verfasst: So Feb 19, 2006 7:51 pm
von Gast
...

Verfasst: So Feb 19, 2006 8:12 pm
von Mark
Hi Xodox,

ist ja nun so, daß jede Saite auf jeder Gitarre anders klingt. Und wie vorangegangene Diskussionen
schon gezeigt haben, ist das ne ziemlich individuelle Sache.

Daher von mir nur so viel :

Du schreibst

[quote}Von den umwickelten weiß ich inzwischen schon dank Forum, dass die die Elixir wohl die besten zu sein scheinen. Da habe ich aber eh noch eine grundsätzliche Frage dazu: Die Haltbarkeit soll ja 3-5 Mal länger sein. Zählt das für den Klang oder zählt das auch für die Zeit bis die Saiten reißen (ist mir leider schon häufiger passiert).[/quote]

meiner Erfahrung nach reißen die Saiten nicht nach einer gewissen Zeit ... einfach so ...
Wenn Dir Saiten öfter reißen, liegt da was anderes im Argen ... hab ich in dieser Form noch nicht erlebt, obwohl ich nicht zimperlich beim Spielen bin.
Was machst Du denn, daß Dir das öfter passiert ?

Den Klang der Elixirs finde ich verglichen mit den D´Áddarios deutlich "haltbarer", und von Anfang an brillanter, obwohl sie rechts ziemlich schnell zerfleddert aussehen, das kommt aber mit daher, daß ich sehr harte Nägel habe. Tut dem Klang aber keinen Abbruch.

Zu den D´Addario Phosphorbronze kann ich nur sagen, daß sie bei mir nach weniger als einer Woche @ 3-4h / Tag im Bass einfach nur pappig und platt klingen, so schlimm, daß ich sie nicht mehr verwende. Bevor die Elixirs auf dem Markt waren, hab ich die auch gespielt. Und oft gewechselt ...
Die Elixir klingen bei mir von Anfang an brillanter, bei meiner Gitarre ist der Bass dabei sogar etwas zu dominant, so daß slides auf den
Diskantsaiten hin und wieder im Wechselbass untergehen. Das liegt aber IMHO auch am Instrument. Wenn der erste "pling out of the box" mal weg ist, nach einigen Stunden Spiel, wirds aber besser.
Habe mal irgendwo was von "acidic hands" gelesen ... will heißen : wie sauer ist Deine Haut / Dein Schweiß, sowas kann sicher einen Einfluß auf die Lebensdauer einer Saite haben, aber wer mißt sowas schon und wenn ja, wie groß und relevant sind hierbei die Schwankungen ??

Das ist alles try & error

Und : 10er sind zwar einfacher zu spielen, weil "weicher", aber da geht auch viel Schmackes verloren, etwas dickere klingen einfach voller.
Und reißen vielleicht auch nicht zu schnell ... obwohl mir das nach wie vor nicht ganz klar ist.

Zu den Martin-Saiten weiß ich gar nix, würde Dir aber aus dem Bauch raus raten : probier einfach einen Satz nach dem anderen aus, und finde so raus,
was für Dich auf Deiner neuen Guild Preis-/Leistungsmäßig am Besten kommt. Und ziehe dabei in Erwägung, auch mal was Stärkeres als 10er zu probieren.

Ein Patentrezept wie "nimm dies" oder "nimm das" wird Dir hier vermutlich niemand bieten können.

Ich hoffe, das hat wenigstens ein bisschen geholfen, eigentlich kannste mein posting auf folgenden Satz beschränken :

"Probiers aus, jeder gegebene Tip kann sich in Deinem Fall als umgekehrt richtig erweisen" ... ich rede nur gerne ;-)

my humble opinion

Liebe Grüße und viel Spaß mit der schönen neuen !!

Mark

PS : den "Unterschied" zwischen den verschiedenen Martin - Strings kann man auf der Homepage von Martin nachlesen, allerdings hilft das vermutlich
auch nicht wirklich, zumindest konnt ich da nix rauslesen.

Verfasst: So Feb 19, 2006 8:54 pm
von Davanlo
Anders als viele Leute hier mag ich die d'Addario EXP Saiten.

- Ich hasse das Greifgefühl der Elixir, weich, matt.. etc ...
- sind nach dem aufziehen sehr schnell in tune und schepern nicht so stark wie andere Saiten
- dauern bei mir lange genug

Ich spiele custom-light (0.11-52) mit Fingerpicks...

Verfasst: So Feb 19, 2006 9:32 pm
von westfeuer
Ich hab jetzt D'addario EXP Bronze drauf (0.11 - 0.52) - irgendwie hab ich mich da verkauft - wollte eigentlich Phosphor-Bronze haben. Naja, dann mal wieder ne Herausforderung. :roll:
Bin gespannt, wie lang die Saiten frisch klingen...

Verfasst: So Feb 19, 2006 9:38 pm
von marcel s.
Bisher waren die D'Addario J16 immer die beste Wahl bei meinen Gitarren. Halten ca. 1 Woche den Klang. Zum Üben und für Zweitgitarren habe ich noch einen Stapel Darco für 2,20Euro/Satz liegen. Solange es nicht um Aufnahmen geht reicht das.
Die D'Addario EXP habe ich noch nicht probiert. Hab zwar einen Satz liegen, aber das sind 013er und das ist mir zu dick. Na ja, vielleicht benutze ich die mal und stimme die Gitarre einen Ton tiefer.
Marcel

Verfasst: So Feb 19, 2006 10:28 pm
von scheichxodox.de
Vielen Dank erstmal für die vielen und ausführlichen Antworten!

Ich weiß nicht ob meine Hände irgendwie sauer sind. Ich habe chronische Schweißhände (wenn es sowas denn gibt 8) ) aber ich weiß nicht ob das solche Auswirkungen drauf hat. Denn wenn man schwitzt, dann ja wohl eher an den Handinnenflächen anstatt an den Fingern bzw. Fingerkuppen.

Ich schätze mir reißen die Saiten einfach deswegen so oft, weil ich sie meist auch so lange dran lasse. Das hat jetzt nichts mit Geiz zu tun, eher mit Faulheit. Ich bin jetzt kein Profispieler, also bin ich der Meinung, dass es sich für mich nicht lohnt die Saiten so häufig zu wechseln. Ich bin selber sogar ziemlich erstaunt, dass fast alle im Forum wirklich regelmässig ihre Saiten aufgrund nachlassendem Klang wechseln. Ich habe die Saiten immer so etwa ein halbes Jahr drauf. Irgendwann reißt dann eine Saite, dann ist wieder ein komplett neuer Satz dran. Dann erfreue ich mich aber auch immer an dem extrem besseren Klang.

Zu meiner Spielweise weiß ich nur zu sagen, dass ich recht gerne mit einem weichen Plek spiele, dabei streiche ich die Saiten meistens. Das geschieht ab und zu auch mal härter, rechtfertigt, denke ich, aber auch keine gerissenen Saiten. Plektrum ist deshalb meine bevorzugte Spielweise, weil die Gitarre so deutlich lauter und die Töne auch klarer und nicht so dumpf rüberkommen.

Aus dem Grund bin ich auch etwas skeptisch mir ummantelte Saiten aufzuziehen, weil ich gelesen habe, dass deren Ummantelung sich durch das Plek ziemlich schnell in Fetzen auflöst und der Klang darunter merklich leidet. Wenn das wirklich so ist, dann würde ich halt ungern soviel Geld dafür ausgeben.

Jetzt versteht ihr vielleicht auch, dass es mir weniger auf den Klang der Saite ankommt (mit dem war ich eigentlich immer zufrieden, selbst als die Saite am Ende war und der Klang dumpf) sondern vielmehr auf die Haltbarkeit der Saite selbst. Wenn ich also Saiten kaufe die das 3-5 fache kosten, dann erwarte ich eben auch, dass diese nicht nur im Klang länger halten sondern auch insgesamt in der Lebensdauer.

Und zu guter Letzt kommen wir mal zu der Saitendicke. Als die Gitarre neu daherkam, waren 012er drauf. Ich habe die Gitarre vielleicht 3 Stunden gespielt und mir haben wirklich die Finger wehgetan. Nun habe ich 011er drauf und es ist immer noch recht unangenehm sie zu spielen. Auch Barées sind noch schwerer zu greifen als meine alte Gitarre. Daraus folger ich, dass ich wohl schon immer unwissentlich 010er benutzt habe und wohl auch bei diesen bleiben sollte.

Aber ich schätze ihr habt Recht. Ich werde wohl nicht drumherum kommen selber einige Sätze zu kaufen und dann einfach mal wild zu probieren.

Greetz

Scheich Xodox

Verfasst: So Feb 19, 2006 11:54 pm
von Gast
...

Verfasst: Mo Feb 20, 2006 12:01 am
von scheichxodox.de
Das hat in dem Fall nichts mit Kraft zu tun. Es liegt eher daran, dass die Saiten mangels ordentlicher Hornhaut an den Fingerkuppen mit meinen Fingerknochen flirten wollen (zumindest fühlt es sich so an). ;)

Verfasst: Mo Feb 20, 2006 12:29 am
von Davanlo
Klang=Lebensdauer... so isses.

Wenn der Klang weg ist, ist die Saite tot.
Ich wechsle vor einem Workshop/Konzert/Home-Rekording. Sonst lasse ich die Saiten ungefähr einen Monat.

Abgepielte Saiten fräsen in die Frets, und neue Saiten sind billiger als neue Frets.

Das mit dem auffetzen ist besonders mit Elixir wahr. Exp, verschleisst aber flaumt nicht.

Verfasst: Mo Feb 20, 2006 11:21 am
von RB
Wenn die Gitarre schwer zu spielen ist, kann das neben der Umstellug auf evtl. dickere Saiten auch eine Einstellungsfrage sein. Es kann zB sehr gut sein, daß die Saienlage am Sattel zu hoch ist, das haben neue Gitarren häufig als "Werkseinstellung", damit im Laden auch ja nichts scheppert. Wenn es so wäre, würde eine ordentliche Einstellung Wunder bewirken, was die angenehme Bespielbarkeit betrifft.

Ansonsten würde ich mich meinen Vorschreibern gerne anschließen, die da sagen:

1. Hornhaut muß erst an den Fingerspitzen wachsen,
2. Verschiedene Saiten ausprobieren, bis das passende gefunden ist
3. Saaiten runterschmeißen, wenn sie nicht mehr klingen

Auf einer schön klingenden Gitarre macht das Spielen mehr Spaß und die Übung im schnellen Abnehmen und AUfziehen von Saiten stellt sich von alleine ein. Ohne Grundreinigung des Grffbrettes sollte der Akt in 10 bis 15 Minuten bewältigt sein.

Nebenbei: Ich finde die Saiten von Martin sehr gut, insbesondee die Martin SP. Hingegen haben die seit einiger Zeit beschichtete auf den Markt geworfen, die gefallen mir vom Klang nicht, ich fand sie dumpf ud muffig.

Gut finde ich auch die Elixir nanoweb, auch wenn der Taylor-Außendienstler das anders sehen mag. So zu tun, auch spaßhaft, als seien Elixir keine "richtigen Saiten" ist ein bisserl albern.

Und überhaupt: Guten Tag und ein herzliches Willkommen im Forum (manche sagen FiPiFo).

Verfasst: Mo Feb 20, 2006 11:33 am
von Sperris
Moin,

man sollte auch nicht vergessen, dass dünne Saiten eine etwas höhere Saitenlage benötigen als dicke Saiten, da die Schwingungsamplitude etwas größer ist. Dadurch wird die Saite beim Greifen auch mehr gedehnt.

Dickere Saiten erfordern also auch eine Neueinstellung der Gitarre. Ich spiele zur Zeit 13´er Elixir Phosphor/Bronze und habe die Gitarre von Ernie Rissman neu einstellen lassen. Ich war baff erstaunt über die Bespielbarkeit.

Übrigens ist der Saitenzug von PB-Saiten höher als bei Bronze-Saiten!

Gruß Ralf

Verfasst: Mo Feb 20, 2006 2:26 pm
von scheichxodox.de
Oje, ich kriege es hier ja echt mit der Angst zu tun. Vielleicht sollte ich tatsächlich härtere Saiten draufziehen bzw. die harten schon drauflassen. So langsam mache ich mir nämlich auch Gedanken, dass die Saiten scheppern könnten.

Verfasst: Mo Feb 20, 2006 4:24 pm
von Sperris
Kein Grund Angst zu haben. Alles halb so schlimm. Probier´s einfach mal aus. Kannst nichts kaputtmachen. Ich wollte Dich auch nicht verunsichern, sondern nur sagen, dass die Bespielbarkeit von dicken Saiten nicht so wirklich das Thema ist, wenn die Gitarre optimal auf die Saitenstärke eingestellt ist! Aber mit 10´er ist es bei den meisten Gitarren soundtechnisch nicht wirlich so der Brüller.

Gruß Ralf

Re: Westerngitarrensaiten: Elixir, Martin oder D'Addario?

Verfasst: Mo Feb 20, 2006 4:55 pm
von berndwe
Hi Xodox
scheichxodox.de hat geschrieben:
Was sind eure sonstigen Favoriten was Westerngitarrensaiten angeht und warum?
Was den Klang angeht sind es 12er La Bella - und zwar die "Bögershausen" Signatures. Die Klingen sehr transparent und erscheinen mir vor allem für Fingerstyle-Spiel geeignet, weniger für's Strumming. Allerdings habe ich ein ähnliches Problem wie Du - bereits nach wenigen Stunden klingen diese Saiten matt und dumpf.

Von den Saiten "im Kondom" gefallen mir D'Addario EXP klanglich am besten. Bei denen ist aber nur der Wickeldraht mit Kunststoff ummantelt und deswegen halten die bei mir nur unwesentlich länger als konventionell Saiten.

So bin ich inzwischen auch bei Elixir gelandet. Klanglich für mich ein Kompromiss aber ich kann einen Satz einen Monat lang verwenden. Ob 11er oder 12er für mich richtig sind, habe ich noch nicht entschieden.

Viel Spaß beim Ausprobieren.
Bernd