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Echte Vintage 12 saiter oder Fälschung Framus/Höfne

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 2:11 am
von tonidastier
Hallo , ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen. Jemand versuch mir folgende Gitarre zu verkaufen.
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Es soll angeblich eine Framus sein. Jedoch ist es viel wahrscheinlicher, dass es sich um eine Höfner handelt. Bild
Shot at 2012-03-28
Der Headstock schaut eindeutig so aus wie bei einer Höfner 492 E nur mit Framus Aufkleber, was folgendes Bild zeigt. Weiß jemand, ob Framus und Höfner evtl. eine gemeinsame Produktion oder Lizenzproduktion hatten?

Hier noch die Meinungen der Experten:

Experte 1:

Also Hals und Kopf stammen definitiv von Höfner.....allerdings ist mir ein Rätsel, wie jemand auf die Idee kommt,
sowas auf Framus zu trimmen.....Höfner hat den besseren Ruf

Das würde nur in etwa einen Sinn ergeben, wenn es sich bei dieser Gitarre um ein Instrument aus der China-Produktion handelte.
Das Framus-Etikett auf deinen Bildern dürfte sogar noch aus den 50ern stammen

Experte Nr2:

Sehr geehrter Herr Angerer,



Nachdem ich die Bilder gesehen habe muss ich sagen, dass ich ein solches Framus Modell nicht in

meinen Unterlagen habe. Ich meine aber dass es eine Framus Gitarre ist, denn es gab Western- und

Akustikgitarren die für die Firma in Japan gefertigt wurden. Das war Ende der 70er bis Anfang

der 80er Jahre.



Leider habe ich über diese Modelle keine Unterlagen, mir ist aber bekannt dass diese Instrumente

von einer guten Fertigungsqualität waren. Ich kann aber nicht sagen ob es eine Falcon ist, ich

kenne diese Gitarre nur mit dem charakteristischen Schlagbrett. Die mir bekannten Framus Modelle

hatten alle eins aus Kunststoff.



Die Gitarre sieht auf den Bildern wie ein fabrikneues Instrument aus, es gibt tatsächlich immer

wieder einmal Restbestände an älteren Instrumenten, die in der damaligen Zeit nicht verkauft

wurden. Möglicherweise handelt es sich um ein solches.



Es kann sich aber auch um einen zusammengesetzten Neubau handeln denn einige Details sind für

Framus nicht typisch, so die doppelten Punkteinlagen, das Trussroadcover ist von neuen Framus

Instrumenten, die Einlage kenne ich so auch nicht. Den Framus Schriftzug kann man über unsere

Website beziehen und ein Etikett kann man auch von einem alten Instrument ablösen und neu einkleben.

Der Hals ist für eine Framus sehr breit und deutet auf Fernost hin.



Ich bin zwar kein Holzexperte, aber die Decke sieht nach Sitka Fichte aus. Vielleicht können

Sie wenn Sie die Gitarre anschauen noch jemanden mitnehmen, denn diese Holzart verwenden wir

bis heute nicht. Sie wird von amerikanischen und asiatischen Herstellern verwendet, der Klang

dieses Holzes wird von Flamenco und Gipsy Jazzgitarristen sehr geschätzt.



Ich bin mir also nicht sicher und gebe das auch zu. Nach den Fotos scheint die Verarbeitungs-

qualität nicht schlecht zu sein. Leider sind wenig Einzelheiten zu erkennen. Vergleichbare

Instrumente lagen auf der Musikmesse in diesem Preisbereich. Sie werden die Gitarre anspielen

sehen ob sie Ihnen vom Klang und der Bespielbarkeit zusagt. Falls die Qualität dann auch noch

stimmt, müssen Sie selbst entscheiden ob Sie kaufen.



Es tut mir leid dass ich Ihnen keinen besseren Rat geben kann.



Mit freundlichen Grüßen



Warwick GmbH & Co Music Equipment KG

Framus Museum

Verkäufer:

Hallo,
die Gitarre ist im Besitz eines seriösen Sammlers der sich in über 20Jahren vorwiegend auf Framusgitarren spezialisiert hat.Ich übernehme für ihn die E-bay Geschäfte weil er kein Internet hat.Er will sich nach und nach von seiner Umfangreichen Sammlung trennen,weil er alleinstehend ist und keine Erben hat(Rentner).Da ich Gitarrenbauer bin und für ihn einige alte Instrumente "Aufmöble"bekomme ich soeiniges mit was vor 30-50Jahre im Gitarrenbau in Deutschland passiert ist.Nun zu Deinen Bedenken ich kann nur sagen laut aussage vom Sammler das es sich um eine reine Framusgitarre handelt.Falls Du dennoch kommen möchtest schreibe es mir und ich hole Dich vom Bahnhof ab.
P.S.Wenn ein sogenannter Framusexperte nicht mal deuten kann das es sich beim Korpus um ganz normales Sipomahagoni handelt da muß ich mich fragen wer die wahren Experten sind.



Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann!

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 3:08 am
von Herigo
nun die bilder können wir nicht sehen weil man auf dem musiker-board angemeldet sein muss. :wink:

wenn ich eine 12string wollte, dann ziemlich sicher keine framus, es sei den ich bin sammler und bräuchte das für die kollektion.

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 8:33 am
von tonidastier
Ok,
bei mir gestern sind die Bilder natürlich erschienen, weil ich im Musikerboard angemeldet war. Wenn du mir sagen kannst, wie man die Bilder vom PC im Forum postest, werde ich das nochmal machen. Ich habe nur die EInbindeoption von Webseiten gefunden, und die Bilder sind nicht online verfügbar. Ansonsten habe ich eine Framus Texan 12 von meiner Mutter daheim. Und ich denke nicht, dass man im Preisbereich von 100 biss 300€ der für mich als Student in Frage kommt etwas besseres findet. Zum anderen hat die für eine 12 saitige einen sehr schmalen Hals, der sich für mich sehr gut anfühlt. Ich habe eine teurere 6 Saiter und die Spiele ich überhaupt nicht gerne, weil mir der Hals nicht so zusagt.
Mfg
Andi

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 9:04 am
von RB
Bei einem Filehoster wie zB ImageShack hochladen und hier verlinken. Die Thematik interessiert mich, ich würde mir die Bilder gerne einmal anschauen.

Hier die Bilder

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 9:50 am
von tonidastier
Höfner 492E Vintage aus den 60ern Bild
Angebliche Framus Falcon
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Alle mir bekannten Framus Falcon und ich habe extrem intensiv und lange nachgeforscht
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(Modell ganz rechts im Katalog)
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Alle drei sind "echte Falcon" Es gab davon diese drei Modelle, laut Framus zumindest, aber das Problem ist, dass in den 80ern alle Unterlagen verloren gingen und ein Experte diese erst wieder beschaffen musste.
Wäre eine große Hilfe, wenn du mir da was zu sagen könntest.

Im Musikerboard haben sie mich leider gesperrt. Weil ich das Thema sowohl im Höfner Vintage Experten als auch Framus Vintage als auch Identifikation alter Giatrren Thread gepostet habe. Ich denke die Beiträge werden auch gelöscht worden sein. Begründung war: Dein Beitrag ist nicht wichtiger als der von anderen. Leider kann man den Webmaster nicht anrufen, sonst hätte ich ihm mal persönlich gesagt, dass wohl ein kleiner Unterschied dazwischen besteht, ob jemand eine gefälschte Gitarre verkaufen will oder fragt, mit welchen Fingern er einen A Dur Akkord greifen soll. Aber na ja...

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 10:02 am
von RB
Die Kopfplatte sieht eindeutig nach Höfner aus, die Brücke mit ihrem angedeuteten Schnurrbart eher nach Framus. Sehr eigentümlich, das ganze.

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 10:17 am
von tonidastier
Ja ich werde mir das Teil auf jeden Fall mal anschauen. Ich frage, ob der echte Besitzer auch mitkommt. Ich kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Renter, der übereinen Giatrrenbauer seine Sammlung verkauft ein gefälschtes Instrument hat. Ich glaube Höfner und Framus waren beide in Bubenreuth ansässig. Vielleicht haben sie das kooperiert. Allerdings habe ich auch noch nie eine Framus gesehen, die Sitka Top un Mahagoni Back hatte. Die waren alle aus Alpenfichte und Bergahorn.

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 10:24 am
von jpick
ich hatte als Schüler eine Framus Texan (gleiche Epoche) gespielt, die gezeigte Gitarre erscheint mir spontan in keiner Weise vertraut, die Brücke war bei Framus trotz "Schnurrbartform" ganz anders, ausserdem fehlt oben vor dem Sattel die Metallbrücke mit den Durchführungen der Saiten... Wär ja schön, den Aufkleber zu sehen bzw eine Serien-Nummer soweit vorhanden...

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 10:29 am
von ralphus
Also ich glaube nicht, dass es eine echte Framus ist.

Hinweise:
- Die Kopfplatte ist eindeutig keine Framus Kopfplatte
- Auf der Stegplatte fehlen die typischen Framus-Metallverzierungen siehe hier: 05800 Falcon 6
- Dann fehlt auch das Metallplättchen auf der Rückseite des Korpus - Übergang zum Hals , siehe o.a Link Rückseitenbild.
- Auch die die für Framus typische metallene Saitenführen auf dem Kopf fehlt Deiner "Fälschung"


Hatten wir hier noch schon mal "so einen Fall" mit einer höfnerähnlichen Kopfplatte und anderen Merkmalen, die eigentliche zur Gitarre nicht passten?

War da nicht die "Theorie", dass das Ding aus'm Osten bzw. ausser "Zone" kam um dem Westen seine Devisen abzuknöpfen? Keine Ahnung ob und wie man diesen Faden wieder zum Vorschein bringen kann - die Suche mit Höfner bringt zu viele Ergebnisse

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 10:45 am
von tonidastier
Da sollte ich vielleicht einen neuen Thread eröffnen und einfach mal danach fragen oder was denkst du. Ich frage mich nur unter welcher Kategorie und welchem Titel ich das am besten Posten sollte.
Im Zweifelsfall wieder eine schlaflose Nacht verbringen mit Höfner threads durchlesen.

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 11:15 am
von ralphus
tonidastier hat geschrieben:Da sollte ich vielleicht einen neuen Thread eröffnen und einfach mal danach fragen oder was denkst du.
Ich denke ein neuer Faden ist glaube ich nicht erforderlich - es kommt schon jemand drauf. Ich hatte auch spontan die Suche mit Höfner & Fälschung versucht, allerdings nur diesen Faden gefunden. Ich glaube die Vermutung mit Fälschung aus dem Osten, kam damals glaube ich sogar von RB.

Die Frage ist, ob Du einen Kauf weiterhin in Erwägung ziehst? Ich meine echte Framus Texan 12-Saiter gibt es bei ebay irgendwo zwischen 50 - 200 EUR. Ansonsten wenn es keine Framus sein muss, würde ich es vom Klang, Bespielbarkeit und dem Preis der angebotenen Gitarre festmachen - es fällt dann halt der "Vintage"-Faktor weg. Aber da ist die Frage, ob es den überhaupt gibt... bei Framus ;-)

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 11:26 am
von Herigo
also bei dem preis ist doch ausschlaggebend wie hoch der gebrauchswert ist, wenn sie gut ist, ist es doch egal ob sie echt ist oder nicht.

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 11:40 am
von tonidastier
Ja der Vinatge Faktor. Da kann man sich sicher streiten, aber mehr Vintage Faktor als einer Gibson Hummingbird würd ich ihr nur zusprechen. Kaufen wollte ich mir eine Framus, weil erstens meine Mutter eine eit 40 Jahren hat und diese für mich sehr gut bespielbar ist (schmaler Hals, mit 10er Saiten half step down), obwohl ich Nylons gewohnt bin. Außerdem Student mit schmalem Geldbeutel. Im Moment wird eine TExan im Betszustand bei ebay angeboten, die werd ich mir ersteigern. Da muss ich wohl kaum mehr als 200 löhnen, was meinen Geldbeutelö schont. Klanglich muss ich sagen, dass ich sie vor allem fürs Strumming sehr gut finde. Ausgeglichenes Verhältnis zwischen Bässen und hohen Saiten. Ich mag es eigentlich wenn ich singe nicht so gern, wenn der Klang der Bässe zu knackig ist und der "trebble zu bright". Außerdem kann man sie sehr hart anschlagen und laut spielen. Und das soll so sein weil meine Stimme auch sehr laut ist (ob gut ist die Frage, aber ich gehe 2 mal die Woche Joggen und dabei singe ich die Lieder aus meinem MP3 Player in voller Lautstärke mit. Da trainiert man ziemlich die Effizienez der Stimme damit, da der Körper die meiste Energie für den das Laufen benötigt und so den Gesangsprozess sehr effizient gestaltet. Ich kann also mehr oder weniger vollgas laufen und singen ohne das es mich mehr anstrengt nur zu laufen. Ok im Gospelchor singe ich ach schon ewig, dank dem Frauenüerschuß muss man als Mann da auch immer ganz schön knallen :lol: )
Zum Fingerpicking taugt die Framus allerdings echt nichts, vor allem ohne Nägel, die ich mir ständig abbreche.
Aber dafür habe ich meine Nylon. Die Framus soll nur gut zum Strumming begleiten sein und für 200€ bekommt man nichts vergleichbares. Und wenn ich mir denke, dass man für Laminat Gitarren von Marken Herstellern 800€ löhnen muss, kaufe ich mir doch lieber für 150€ Bayerische Alpenfichte und Deutschen Bergahorn. Und wenn die gespielt wurde und nach 40 Jahren immer noch nicht verzogen ist, schaut es in dieser Hinsicht auch relativ gut aus.

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 12:08 pm
von RB
Ich glaube noch nicht einmal an eine Fälschung, schon gar nicht, wenn der bsigherige Eigner ein ganz normaler Mensch ist. Womöglich gab es einmal eine Kooperation oder Höfner hat Hälse für Framus geliefert; eine Aufklärung ist wahrscheinlich schwierig. Der Gebrauchswert scheint auch mir der ausschlaggebende Punkt zu sein.

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 12:16 pm
von tonidastier
Eine Aufklärung könnte vielleicht der ehemalige Vintage Experte der Firma Framus geben, Herr Dr. CHristian Hoyer, aber seine emailadresse ist mittlerweile nicht mehr aktiv. Vielleicht weiß jemand wie man ihn ausfindig machen kann. In Nürnberg gibt es im Telefonbuch einen Dr. Christian Hoyer, aber auch nicht unter seiner Privatnummer. sondern nur eine Redaktionsnummer, die evtl auch schon abgelaufen ist. Ich rufe nur ungern Privatleute an und frage dann, ob sie die oder ne andere Person sind.