Hallo G-Hans,
wenn ich was zusagen habe dann über ausschließlich eigene Erfahrungen, sei es in Hobby oder Beruf.
Der ganze Type um die "atmenden Lackierungen" treibt sonderbare Ausprägungen. Sind Poren zu, egal wie dünn oder dick, atmet nichts mehr.
Die Decke hat eine vorbestimmte Elastizität, die sich durch bestimmte Lacke (Coatings) beeinflussen lassen. Wo oder was besser / anders klingt, lasse ich mal aussen vor. Dauerhafter Oberflächenschutz ist notwendig, um Schmutzablagerungen im sonst rohen Holz zu verhindern.
Eien hochwertige Hochglanzlackierung, ganz besondners ein sunburst, erfordert mehrfachen Lackauftrag, nebst Porenfüllung und anschließendem Decklack. Diese vielschichtige Lackierung muß in jeder Schicht makellos sein, also sorgfältig kontrolliert werden vor jedem neuen Auftrag und ggf. von Fachleuten poliert werden vor dem nächsten Auftrag.
Wie herrlich billig ist es für einen Hersteller, sich reichlich Menpower zu sparen und einen Lackroboter eine Lage Mattlack rundherum zu nebeln.
Alle Mattoberflächen haben eine gewisse Oberflächenrauhigkeit, die auch Bereiben/Abrieb erwünscht oder als Verschleiß geglättet wird, z.B. auch durch den Ärmel des rechten Unterarmes oder punktuelles Reiben bei einer Macke oder festgebackener Verschmutzung. Diese Stelle werden dadurch glatter = reflektieren das Licht aus es wie bisher diffus zu zerstreuen.
Mattierte/fristed Oberflächen werden bei Metallteilen durch Strahlen herbei geführt, bei matten Lackoberflächen von Holz nur schonend von Hand.
Grobes Material mit abrasiver Wirkung wie Stahlwolle rauht die geglätteten Oberflächen wieder auf, wie feinste Stahlwolle 0000. Feineres Material wie feine Kreiden glätten die Oberfläche, wie Wiener Kalk oder eben Lackpolierpaste aus dem Autoshop.
Da die maschinell superdünn nur aufgehauchten Mattlacke aber grundsätzlich nicht zum Hochglanzpolieren ausgelegt sind, im Gegensatz zu dicken ggf mehrlagigen Hochglanzlackschichten, kann man auch unbeabsichtigt den dünnen Mattlack stellenweise komplett wegpolieren mit rabiaten Mitteln.
Nun gib es im Lackhandel sehr unterschiedliche Polierprodukte als feststoff in Blöcken für Sisalscheiben, pastös oder flüssig wie eine Lotion für Lackoberflächen und nur um die geht es. Dem Poliermittel ist es egal, ob ein Lack auf Holz, Kunststoff oder Metall aufgebracht ist.
Große Chemiewerke füllen ihre Produkte für jeden Kunden ab: Faßweise für Profianwendungen , Gallonen für Servicedienstleister , Kleinabfüllungen von 250 - 1000ml für norme Endverbraucher und winzige Flaschen von meist 4 oz für Spezialanwendungen z.B. als Gitarrenpflegemittel.
4 oz kosten dann zwischen 6-12 Euro
Dieses Sonaxprodukt kann ich empfehlen auch für die regelmäßige Anwendung: der Poliereffekt ergibt sich durch die Stärke des Anpressdruckes und ggf der Drehzahl einer Poliermaschine. Die Polierwirkung lässt sich so sehr gefühlvoll regulieren: von extrem leicht = kaum spürbar um hauchfeine Spielspuren und Minikratzer z.B. von den Fingernägeln unsichtbar zu machen, aber auch um Mattoberflächen wohl kontrolliert zu mattieren. Zugleich wird ein hartes Carnaubawachs aufgetragen, was die Oberfläche "glanzbringend" glättet und vor Dreck, Hautschweiss und Fingerabdrücken schützt.
Besagte pastöse Schleifpaste ist rabiater, ich finde bei sehr dünnen Mattierungslacken nur mit Vorsicht und viel Gefühl einsatzbar, bringt aber ein schnelles Ergebnis.
Eine Hochglanzoberfläche mit strahlendem Tiefgang ist bei bearbeiteten Mattoberflächen nicht erreichbar, aber das seidenmatte gefällt mir recht gut. Polier/Schleifpaste muß überall gleichmässig eingesetzt werden, sonst sieht das Ergebnis hinterher insgesamt fleckig aus und es muß oder sollte hinterher ein Lackschutz in Wachsform aufgetragen werden.
Diese empfohlene Sonaxmittel hat sich bei mir sehr bewährt auch aufgrund der garantierten Silikonfreiheit = zieht auch nicht in rohes ungeschützes Holz. Letzter Einsatzzweck war eine Sigma 000m15, bei der ich die Stumpfheit fast störend empfand. Darunter litt auch die schnelle Bespielbarkeit des Halses.
PS in Servicestützpunkten und Produktionen ( auch vor nicht langer Zeit selbst gesehen bei einem großen US Hersteller der Neuzeit) ohne Publikumsverkehr stehen Reinigungsmittel, Poliermittel, Wachse auf den Arbeitstischen und Werkbänken in Flaschen von großen Chemieherstellern.
Nirgendwo habe ich je ein "Gitarrenspezialmittel" gesehen, weder für Lackflächen, Bundpflege oder Griffbrettölung.
Darüber diskutieren nur lebhaft die Forenbesucher

und der Fachhandel will ja auch was verkaufen