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Stegeinlage unterfüttern
Verfasst: Di Okt 29, 2013 4:57 pm
von maxpo
Gitarre bekommen mit zu niedriger Stegeinlage oder man will mal schnell was ausprobieren ?
Es muß was zum unterfüttern der Stegeinlage her und zwar was, was sich in den häuslichen Schubladen oder im Bandbus/Handschuhfach findet
Zusammen gefaltetes Stanniol aus Zigaretten oder Kaugummiverpackungen , schmal abgeschnittene Plastikstreifen von Schnellheftern (dünner) oder alten Kunden/Kreditkarten (dicker) ....McGyver findet immer was
Habe heute eine Gitarre bekommen, neben dem Herstellerkarton wie es sich gehört nochmals in einen dicken Wellkarton verpackt.
Bingo: die kupfernen Krampen, mit denen der Karton vom Versender zugeklammert wurde, haben einen rechteckigen Querschnitt und die perfekte Breite für eine Unterfütterung einer Stegeinlage. Vorsichtig aufbiegen , gerade hämmern und heureka !
Verfasst: Di Okt 29, 2013 5:05 pm
von rwe
Wirkt sich die "Mehrteiligkeit" (also Unterfütterung + Stegeinlage) (auch nur etwas) hörbar aus oder ist das Spökenkiekerei? (Ich habe noch nie einen a/b-Vergleich damit gemacht.)
Verfasst: Di Okt 29, 2013 5:05 pm
von RB
Gefaltete Materialien sind kritisch, weil sie durch die Faltung meist eine Federwirkung haben, nachgeben, weich sind. Schnellhefter und Kreditkartenmaterial habe ich schon verwendet, das geht recht gut.
Verfasst: Di Okt 29, 2013 5:10 pm
von Rainer H
Ich nehme einfach ein Stück Knochen oder Messing, und mach ne neue!
und meistens auch gleich noch den Sattel da zu,
macht ja auch Spaß
Gruß Rainer
Verfasst: Di Okt 29, 2013 5:14 pm
von RB
Wenn es schnell gehen soll und ein Rohling nicht zur Hand ist, Dummerchen.
Verfasst: Mi Okt 30, 2013 1:56 pm
von maxpo
Die kleinen Helfer, die man nicht lange suchen muß
Für alle Gitarre-spielenden McGyver
Die Dicke in Rangfolge von dünn bis dick
Schnellhefter 0.3mm = +.15 mm über dem 12. Bund
Plastikstreifen von Plastikverpackung oder Kundenkarte je nach Material z.B. Kundenkarte/Alte Kreditkarte ca .8mm = + .40mm
Eisen-C-Krampe verkupfert, damit werden Wellpappekartons zum Verschließen geklammert ca 1mm = +.50 mm
Kabelbinder, kleine Sorte, meist schon zu dick 1,6 mm = + .80mm
Mit kurzen Abschnitten kann man provisorisch auch die Stegeinlage einseitig unterfüttert erhöhen, wenns im Bassbereich scheppert
die schmalen Kabelbinder als Ausgangsmaterial passen mit ca 2,8mm Breite perfekt in die typischen 3mm Slots
Hinweis für alle neuen Hobbybastler: oft kommen Schnarrgeräusche nicht vom Aufschlagen der Saiten auf den Bünden, sondern aus dem Bereich unterhalb des Steges. Wenn beim Saitenaufziehen diese nicht beim Pin Einstecken stramm anliegend von unten gegen die Decke gezogen wurden. Dann bleiben kleine Saitenende mit dem Endring frei schwingend stehen. Unbedingt prüfen: alle Saiten aus den Mechaniken entfernen , durchs Schalloch reingreifen und erfühlen.
Wenn man beim Saitenwechsel alle Saiten zusammen einfädelt und festpinnt, dann mit der Hand sicherheitshalber fühlt, dann die Saiten zuerst ablängt und dann erst aufzieht, kann so eine Fehlerquelle vermieden werden. Und man spart gewaltig Zeit, wenn bestimmte Handgriffe in Gruppen erledigt werden statt ständig bei jeder Saiten die Handgriffe und Werkzeuge zu wechseln. Perfekter und gewissenhafter Saitenwechsel, der auf den Mechaniken auch sauber und korrekt aufgewickelt gut aussieht, ist in 2 Min kein Problem.
Verfasst: Mi Okt 30, 2013 2:08 pm
von maxpo
rwe hat geschrieben:Wirkt sich die "Mehrteiligkeit" (also Unterfütterung + Stegeinlage) (auch nur etwas) hörbar aus oder ist das Spökenkiekerei? (Ich habe noch nie einen a/b-Vergleich damit gemacht.)
Viele Gitarren haben schon ab Werk eine eingelegte erhöhende Unterlage. Vor Stegschleiferrei erst mal checken, ob was was vorhanden ist und mit einer Nadel oder Büroklammer als Werkzeug entnommen werden kann.
Habe in vielen Jahren zig mal so improvisiert, mal eben unterfüttert und es irgendwann völlig vergessen, den Steg wenn dann mal Zeit ist zu ersetzen.
Klangunterschiede ? Darüber diskutiere ich lieber nicht.
...aber der erdige Blues auf der Maha-Dread , 00 oder Parlor kommt gewaltig mit den Eisenklampen als Stegunterfütterung, besonders in Moll. Man spürt den Schmerz der Wellpappe beim Klammern .
Verfasst: Mi Okt 30, 2013 3:17 pm
von rwe
maxpo hat geschrieben:
...aber der erdige Blues auf der Maha-Dread , 00 oder Parlor kommt gewaltig mit den Eisenklampen als Stegunterfütterung, besonders in Moll. Man spürt den Schmerz der Wellpappe beim Klammern .
Gibt es Klangunterschiede bei den Rostarten? ... :shock:
Verfasst: Mi Okt 30, 2013 3:43 pm
von maxpo
rwe hat geschrieben:
Gibt es Klangunterschiede bei den Rostarten? ...

Ja, es kommt darauf an, von welchen Körperflüssigkeiten Blut , Schweiß , Nierenessenz , Spucke und ? dieser verursacht wurde
Das ist ja auch der Grund , warum die Parloren von den Billigonlinehändlern nie so richtig authentisch gut klingen.
Die saitenvergitterten China-Nistkästen mit Stange oben kennen nur Lohnsklaven und Dissidentenhände der chinesischen Heimat und das Holz hatte noch nicht gemerkt, das es schon gefällt worden ist, und wächst lustig weiter.
Wovon soll eine Bluesgitarre erzählen, von nicht-erlebtem ? Begossen mit allen Flüssigkeiten in der Hitze der Nacht, fast abgefackelt zumindest angekokelt mit Kerosin oder zumindest schwarzgebranntem Bourbon, ohne Speisereste kreolisch angehauchter Landküche mit Resten von Hühnerfedern und Lousiana Flußkrebsschalen im Inneren, nie im Pfandhaus versetzt worden , war immer dabei wenn es zur Sache ging mit Tränen voller Freude und Trauer, nie als Hobobegleitung durchs Land gereist, nachts gefroren und tagsüber in der Hitze gewimmert und keine turbulenten Weibergeschichten.
Ich habe noch einiges vor bis meine neue OOO eingespielt sein wird ;-)Yeah !
Verfasst: Mi Okt 30, 2013 4:51 pm
von Sperris
alle Saiten aus den Mechaniken entfernen , durchs Schalloch reingreifen und erfühlen
Ah ja!
Viel einfacher ist es von vorne herrein die Pins schräg anzuschleifen. Dann rutscht das Ballend zwangläufig unter die Decke.
Gruß Ralf
Verfasst: Mi Okt 30, 2013 5:37 pm
von RB
Hilfreich und gut ist es auch, einen cm der Saiten vom Ball-End aus in eine kleine Krümmung zu biegen.
Verfasst: Mi Okt 30, 2013 7:29 pm
von maxpo
Sperris hat geschrieben:alle Saiten aus den Mechaniken entfernen , durchs Schalloch reingreifen und erfühlen
Ah ja!
Viel einfacher ist es von vorne herrein die Pins schräg anzuschleifen. Dann rutscht das Ballend zwangläufig unter die Decke.
Gruß Ralf
und wenn man sowieso die Dremel bemüht, kann man die Pins zusätzlich einkürzen: dann liegen alle gleichmäßig schön tief auf dem Steg auf
Ich finde unnötig hoch stehende, ggf ungleichmäßig hohe Pins hervorstehend unschön
Verfasst: Mi Okt 30, 2013 9:32 pm
von RB
Warum sollten kürzere Pins tiefer sitzen ? Sie bleiben da sitzen, wo der Konus es befiehlt. Danach erhebt sich die Frage, ob man kleinere Pins nehmen, die Pins dünner reiben oder die Steg-Löcher mit einer konischen Ahle aufreiben sollte. Nichts von alledem würde ich tun und habe es auch noch nie getan.
Verfasst: Do Okt 31, 2013 9:17 am
von Sperris
Warum sollten kürzere Pins tiefer sitzen ? Sie bleiben da sitzen, wo der Konus es befiehlt. Danach erhebt sich die Frage, ob man kleinere Pins nehmen, die Pins dünner reiben oder die Steg-Löcher mit einer konischen Ahle aufreiben sollte. Nichts von alledem würde ich tun und habe es auch noch nie getan.
Das sehe ich genausau und kann die Sinngebung einer Kürzung der Pins nicht erkennen.
Gruß Ralf
Verfasst: Do Okt 31, 2013 9:27 am
von jay-cy
Na, vlt. will er sie OBERHALB des Steges bündig abtrennen...
