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Halsbreite und ihre "wirkliche" Bedeutung?
Verfasst: Mo Okt 23, 2006 9:20 pm
von Haegar
Hallo,
ich hoffe mal, der Titel ist aussagefaehig genug
Also aus diversen Gruenden heraus und auch weil mir der Klang wirklich gut gefiel habe ich mir, mit ein paar Monaten Spielpraxis und ein paar Wochen Unterricht, Anfang Juni eine Seagull S6+ GT gekauft.
Die Gitarre auch bewusst mit einem breiten Hals ausgesucht, damit ich mit meinen zu gegebner Weise, dicken Wurstfinger, besser spielen kann, damals unter dem Aspekt der RECHTEN Hand.
OK, seit einiger Zeit habe ich Schmerzen im unteren, inneren Bereich des linken Zeigefingers und da zunehmend Barreegriffe von meinem Lehrer gefordert werden, kaempfe ich auch mit diesen. Das Problem bei den Barrees ist, dass eben dieser Finger ein wenig in sich verdreht und mit einer gewissen Kruemmung ist, so dass in der Regel die h-Saite nicht sauber erwischt wird. Btw. die Schmerzen habe nix mit den Barrees zu tun.
Soweit zur Vorrede. Heute habe ich mal wieder meine E-Gitarre hergenommen, Ibanez Artcore mit deutlich duennerem Hals, und siehe da, Barrees kommen super und das obwohl ich dort 11er D'Addario Jazz-Chromes drauf habe, also auch nicht gerade duenne Draehte. Noch ueberraschender auch keine Schmerzen.
Nach genauerer Ueberpruefung habe ich dann festgestellt, dass ich auf Grund des schmaleren Griffbretts den linken Zeigefinger viel weniger stark abwinkeln muss, wenn ich die e-Saite greifen muss und auch nicht die Kante des Griffbretts in die entsprechende Stelle drueckt, wenn ich die E-Saite damit greife. DAS koennte als die Ursache fuer die Schmerzen sein, bzw. fuer die ausbleibenden Schmerzen heute.
Gleiches mit Barrees, auf Grund des schmaleren Griffbretts kann ich mit diesem "komischen" Finger alle Saiten perfekt treffen, muss nicht mal irgendwelche Verrenkungen oder Kraftanstrengungen machen.
Ich habe versucht durch Aenderungen der Haltung meiner S6, eine aehnliche Handhaltung wie auf der Ibanes zu erreichen, es geht aber einfach nicht, weil halt die Geometrie einfach eine andere ist.
Also habe ich mir auf Grund, dass ich auf die falsche Hand geschaut habe, die falsche Gitarre gekauft

?
Gibt es (Western-)Gitarre, Fingerstyle geeignete Gitarren mit schmaleren Haelsen, die ich vielleicht einfach mal anspielen sollte?
Klar uebe ich brav mit meiner Saegull weiter und bin nach wie vor mit dem Klang etc. super zufrieden, aber ich habe das Gefuehl, dass es vielleicht nicht hilft, meine Probleme zu beseitigen

.
Verfasst: Mo Okt 23, 2006 9:56 pm
von land_of_green
Hallo, Torsten!
Kann es sein, dass bei Deiner E-Klampfe die Saitenspannung geringer ist als bei der A-Gitarre? Die ist mitentscheidend, wieviel Kraft Du zu Herunterdrücken der Saiten benötigst. Hast Du mal probiert, beim Barree möglichst wenig zu drücken? Oder die Barree's mal in höhere Lagen verschoben?
Evtl. stimmt grundsätzlich was mit Deiner Handhaltung nicht; hast Du schonmal mit Deinem Lehrer über die Schmerzen gesprochen?
Stefan
Verfasst: Mo Okt 23, 2006 10:47 pm
von Haegar
Hallo Stefan.
land_of_green hat geschrieben:Kann es sein, dass bei Deiner E-Klampfe die Saitenspannung geringer ist als bei der A-Gitarre? Die ist mitentscheidend, wieviel Kraft Du zu Herunterdrücken der Saiten benötigst.
Na ja, sicher bin ich nicht, aber die Jazz Chrome 11er fuehlen sich auf der E-Gitarre brutal hart an. Ich denke auch nicht, dass es an der Kraft liegt, weil ich auf der S6 auch "die meisten" Saiten sauber erwische, nur halt die eine nicht, die unter der "Kruemmung" des Fingers liegt.
land_of_green hat geschrieben:Hast Du mal probiert, beim Barree möglichst wenig zu drücken? Oder die Barree's mal in höhere Lagen verschoben?
Ja klar, beides auch mit meinem Lehrer. Logisch wird es in hoeheren Lagen besser, aber das grundlegende Problem ist noch da.
land_of_green hat geschrieben:Evtl. stimmt grundsätzlich was mit Deiner Handhaltung nicht; hast Du schonmal mit Deinem Lehrer über die Schmerzen gesprochen?
Handhaltung ist im ueblichen Rahmen und die Variantionen haben wir durch probiert, ergibt aber bei den Barrees keine wirkliche Hilfe.
Zu den Schmerzen hatte er keine Idee, weil wir beide keine "vernuenftige" Ursache ausmachen konnten, Handhaltung ist auch dabei "genehmigt"

Er meinte es koennte einfach Muskelkater / Ueberanspruchung sein und ich sollte mal ruhiger angehen lassen. Hat aber nur in dem Moment geholfen. Klar wenn ich die neueren Griffe nicht mehr geuebt habe, war es auch wieder besser. Wobei halt die neuen Griffe gerade auch zu den oben beschriebenen mechanischen Reizungen fuehren, die ich halt heute mit dem schmaleren Hals nicht hatte.
Verfasst: Mo Okt 23, 2006 11:12 pm
von mass
moin,
ich kann dir erstmal amptown am bunker-feldstraße empfehlen. da kannst du in der akustikabteilung in RUHE gitarren von 200,- bis 4000,- testen.
wenn du schon dabei bist, dann mach nägel mit kopfen, sonst gibts wieder in 2 jahren n thread mit dem selbigen inhalt
also was möchtest du spielen? eher bluesy, fingerstyle, countray, u.u.u
denn dann kannst du die korpusform und hölzer etwa festlegen.
schlloch ist 500 meter entfernt.(karolinenstraße 7)
der hat immer überraschungen. von ca. 400,- bis 20000,-.
rotloff am pferdemarkt hat auch einige gebrauchte, und sachen die länger da hängen.(übrigens Beatels haben bei ihm einiges eingekauft).

er ist aber auch n schnacker. tut z.B einige gebrauchte, die in der nähe des fensters sind(u.a ne höfner, die ich seit 5 jahren, mindestens 5 mal angefragt habe)nicht raus.hat auch die so platziert, daß man an die ganz schwer ran kommter,zählt dann jedes mal n anderen schnack
ahoi
mass
Verfasst: Mo Okt 23, 2006 11:20 pm
von mass
habe ich übersehen, wenn du fingerstyle suchst,Hmm.... stehen einige Furchs bei amptown.
paar yairis noch 3-4 bei schlloch.
einige ältere korea s

bei rothloff.
wäre meine emfpehlung.
yairi s lassen sich wenn sie gut eingestellt sind(was in der regel vom werk her der falls ist) sehr leicht bespielen. duftmarke von yairi
Verfasst: Mo Okt 23, 2006 11:33 pm
von Haegar
Hallo mass,
danke fuer deine Hinweise, die Laeden kenne ich (logischerweise) alle. Wir (=mein Lehrer und ich) waren seinerzeit auch unterwegs Gitarren testen, vielleicht auch unter anderen Praemissen und dann ist es die Seagull geworden.
Meine Meinung zu den Laeden, die stlw. schon sehr viel aelter, als mein Gitarrenspiel ist, tu ich hier mal lieber nicht kund, aber viele Gitarren haben sie alle da.
mass hat geschrieben:wenn du schon dabei bist, dann mach nägel mit kopfen, sonst gibts wieder in 2 jahren n thread mit dem selbigen inhalt
DA bin ich mir egal wie, nicht wirklich sicher. Wir haben wirklich sehr sorgfaeltig gesucht und dann die Seagull ausgewaehlt. Wer weiss auch, was ich in 2 Jahren noch fuer mich entdecke, wohin ich mich entwickele, egal was ich jetzt machen oder kaufen werde bzw. wuerde.
Das einzige allerdings, was mir bei deiner Aufstellung fehlt ist die Angabe, ob bei all den angesprochenen Marken die Haelse nun wirklich schmaler sind, als die von Seagull, oder nicht.
Verfasst: Mo Okt 23, 2006 11:46 pm
von mass
die Yairi dy 59(dreadnought

), 61 eher fingerstyle (beide bei schalloch)haben schmale hälse.
ich konnte einiges weiter aufzählen Aber, da machst du glaube ich wieder n kompromiss. am anfang mag es dir einfach von der hand gehen, aber ausschließlich fingerstyle, schmaler Hals!? naja, ganz schon schwierig. zwichen 42mm 43mm hals ist z.B für mich n Rrriesenunterschied!!!
nimm irgendwas um die 44mm. wäre meine empfehlung.43mm geht notfalls auch. kommt natürlich auch auf dem profil an.
die furchs sind wirklick gut.
evtl. hat schalloch noch einige standforts
mass
Verfasst: Mo Okt 23, 2006 11:55 pm
von Haegar
mass hat geschrieben:naja, ganz schon schwierig. zwichen 42mm 43mm hals ist z.B für mich n Rrriesenunterschied!!!
nimm irgendwas um die 44mm. wäre meine empfehlung.43mm geht notfalls auch. kommt natürlich auch auf dem profil an.
Na ja, wenn das schon ein Riesenunterschied ist, wie wirken dann erst die 46mm meiner Seagull

Verfasst: Di Okt 24, 2006 6:01 am
von saite
Hallo Thorsten,
na ich würde mir auch nicht gleich eine neue Gitarre kaufen, nur weil mir die Hand weh tut!
Vielleicht ist es doch die Haltung?
Bei mir ein ähnliches Problem, seit ich wieder spiele (ca. 1 1/2 J.) docktere ich an meiner Sitzhaltung rum. Nachdem ich immer mehr Schmerzen in der Greifhand hatte und die Barrees immer noch nicht sauber kommen, war mal wieder Zeit was Neues auszuprobieren.
Also Gitarre aufs linke Bein und Gitarrenstütze oder Fuß hochstellen. Im unteren Rücken hatte ich erst etwas Probleme damit, aber jetzt geht es. Ich mach da gerade so einen Art Dauertest
Also die Schmerzen in der Hand sind jedenfalls weg, damit ich den Fuß höher stellen konnte brauchte ich eh die Gitarrenstütze, also was solls? Diese eher klassische Haltung sieht vielleicht bei einer Steelstring seltsam aus, doch mir tut nix weh!
Gruß Kerstin

Verfasst: Di Okt 24, 2006 7:00 am
von H-bone
Hallo Haegar,
eigenartig dass jeder hier nur die Halsbreite erwähnt, daran muss dass Problem gar nicht mal liegen... schliesslich gibt es da auch noch die Parameter Halsdicke und Halsprofil, die spielen zum Teil eine weitaus grössere Rolle.
Was für ein Profil hat die Seagull denn, eher rund oder V-förmig oder flacher mit ausgeprägten Flanken ? Und ist der Hals eher dicker oder schlank ?
Gruss, H-bone
Verfasst: Di Okt 24, 2006 7:04 am
von Gast
das einfachste wäre doch sich für die Seagull erstmal nen neuen Sattel machen zu lassen, der nen kleineren Saitenabstand von E zu e hat....ich glaub es sind 39mm auf der S6...lass dir doch einen machen der ca. 36 mm ist...kost meist nur so um die 30 euro...dann kannst du in ruhe probieren ohne dir gleich ne neue Glampfe kaufen zu müssen, esd auert lange bis man wirklich weis, wie die Gitarre für einen sein muss und es ändert sich auch dauernd........und wenns das nicht war, dann wechselste halt auf den alten Sattel zurück......
Verfasst: Di Okt 24, 2006 7:32 am
von Mr. Magic Takamine
Hallo Thorsten,
wie bereits H-bone bereits erwähnte - Halsdicke und Halsprofil spielen ja auch eine sehr große Rolle. Die Takamines haben in der Regel 42,5mm Breite am Sattel und ein sehr flaches und dünnes Halsprofil. Griffe, wie ein D/F# mit dem Daumen auf der tiefen E-Saite fallen einem da sehr leicht. Auch in den höheren Lagen greift man sehr leicht. Erst die Nashville-Serie von Takamine weist breitere (45mm) Sattelbreiten auf. Es gibt auch noch Sondermodelle, die den 45/46mm Sattel aufweisen - der Standard bei Takamine ist allerdings 42,5mm und ein flacher, dünner Hals. Daher spielen die sich meist fast so einfach, wie eine E-Gitarre.
Wie ist eigentlich die Saitenlage am Sattel? Wie gerade bereits schon vor mir erwähnt, kann man da auch noch ganz schön optimieren...
Gruß Dietmar
Verfasst: Di Okt 24, 2006 8:00 am
von Mario
Hallo Haegar,
also ich habe mir gerade wegen sauberem, schmerzfreien Greifen eine 45 Halsbreite ausgesucht; allerdings, und da schließe ich mich H-bone und Mister Magic... an, eine mit einer geringen Halsdicke und einem leichten, meiner Hand entsprechenden D-Profil.
Was soll ich sagen: Mein Spiel ist erheblich besser geworden, aber die Schmerzen sind nicht weg (hab' ich allerdings auch im Daumengelenk und nicht im Zeigefinger). Ich kann die Schmerzen aber in den Griff (im wahrsten Sinne des Wortes) kriegen, wenn ich sehr konzenztriert auf meine Haltung achte: gerade sitzen, Gitano Stütze und bodenparraleller Oberschenkel (wegen der Stütze nicht erhöht). So rutscht die Gitarre nicht und die Hand (rechts) kann locker bleiben und das ist das Zauberwort: locker.
Wenn du barrees noch nicht so gut kannst, kommt leicht eine Anspruchsverkrampfung, also du hast einen höheren Anspriuch, als deine Hand zur Zeit erfüllen kann - ergo, sie gibt sich Mühe und verkrampft. Achte in dieser Situation wirklich darauf was deine unterschiedlichen Muskeln in Hand, Unterarm und Schulter dir sagen - und achte darauf , dass der Arm locker herunterhängt und die Schultermuskaulatur nicht das Gewicht des Armes tragen muss, sondern selbiges Gewicht die Kraft zum Greifen aufbringt, ohne dass ein Gegendruck durch den Daumen erzeugt werden muss.
Bei mir ist beim Barree übrigens die unsaubere Saite, die G, da dort gerade die Gelenkfurche liegt.
Wenn Schmerz auftritt, sofort auf die Muskeln achten, Aufhören zu spielen, Hand locker runterhängen lassen und entspannen. Danach wieder neu ansetzen und darauf achten, dass kein Muskel verkrampft. Mit der Zeit wird es schon.
Bei mir liegt übrigens eine krankhafte Veränderung des Gelenkknorpels vor, so dass ich zwar den Schmerz durch konzentriertes Entspannen verringern kann, aber immer mit ihm leben muss (auch in anderen Situationen).
Mario
Verfasst: Di Okt 24, 2006 8:35 am
von OldPicker
H-bone hat geschrieben:Hallo Haegar,
eigenartig dass jeder hier nur die Halsbreite erwähnt, daran muss dass Problem gar nicht mal liegen... schliesslich gibt es da auch noch die Parameter Halsdicke und Halsprofil, die spielen zum Teil eine weitaus grössere Rolle.
Was für ein Profil hat die Seagull denn, eher rund oder V-förmig oder flacher mit ausgeprägten Flanken ? Und ist der Hals eher dicker oder schlank ?
Gruss, H-bone
Haegar - darauf solltest Du unbedingt achten! Ich kenne das Problem. So kann ich z.B. nicht sehr gut mit Martins spielen, obwohl sie einen recht
dünnen Hals haben. Die Hals
form ist absolut mit entscheidend.
Halsformen
Ich habe meine Ideale in der Larrivée gefunden ( zumindest auf die Halsform und-breite bezogen ). Meine Larry hat 44 mm am Sattel und eine schöne D-form.
Mein linker Arm ist auch nicht gerade lang. Daraus ergibt sich, dass ich ein "normales F" auch nur mit meiner jetzigen Erfahrung und Routine gut greifen kann ( Knickwinkel der linken Hand... ). Darum habe ich es auch gerne, wenn ich mit Capo im 2. Bund spiele. Dann ist der Weg nicht so weit
@ Martin: meine Wunschgitarre sieht also etwa so aus:
OM, Fichte-Palisander, Ebenholzgriffbrett ( Dotts ), slotted head, kurze Mensur, 12-Bund, D-Shape, 44 am Sattel und eingestellt auf 0.11er Strings.
Hach, Geld sollte man haben....

Verfasst: Di Okt 24, 2006 8:43 am
von mass
mass hat geschrieben:" Es kommt natürlich auch auf dem profil an!"
