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Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 10:53 am
von RB
Eine merkwürdige Entwicklung zeichnet sich bei mir ab. Nachdem ich jahre, ja bald Jahrzehnte damit zugebracht hatte, das geeignete Instrument zu suchen, wobei mir immer ein leicht ansprechendes mit flirrenden Obertönen vorgeschwebt hatte, greife ich seit Monaten nur noch zu den einfachsten meiner kleinen Auswahl. Entweder liegt es daran, daß ich auf den simplen Gitarren (D-16 GT, DX-1) dickere Saiten spiele, oder die flirrenden Obertöne waren doch nicht das Wahre. Vielleicht ist es auch das Gefühl, bei diesen Gebrauchswerkzeugen nicht so sehr darauf achten zu müssen, daß nur ja kein Kratzer entsteht. Fast habe ich inzwischen das Gefühl, eine Gitarre könnte für alle Lebenslagen ausreichen.
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 11:22 am
von Newbie
Also es gibt zwei Möglichkeiten: der Finger kommt bei Dir aus den Tönen, äh umgekehrt, oder, Du möchtest eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen. Eine Gitarre für alle Lebenslagen, paahhh.

Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 11:33 am
von Holger Hendel
Seit ich
"die Mondverschwörung" gesehen habe ist mir klar, dass man die Gitarrenauswahl streng am Mondkalender ausrichten muss. Plötzlich ist mir alles so klar...warum z.B. erfolgreiche Gitarristen auf Tourneen mehr als eine Gitarre mithaben oder Konzerttermine von Weltklasse-Musikern z.T. an Werktagen stattfinden - der Mondkalender kennt die Antworten. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten.
...und mal abgesehen vom Mondkalender:
Fast habe ich inzwischen das Gefühl, eine Gitarre könnte für alle Lebenslagen ausreichen.
Willkommen in meiner Welt! Davon bin ich bislang überzeugt, auch wenn meine Suche nach der optimalen "Fingerpicking-Gitarre" andauert. Es ist halt fein, mehrere Gitarren rumstehen zu haben, es macht das Hobby angenehmer (pro open tuning eine Gitarre etc.) und bei Aufnahmen hat man einfach mehr Möglichkeiten. Doch mehr als eine Gitarre
braucht es echt nicht. Je länger ich dabei bin, desto überzeugter bin ich davon.
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 11:51 am
von Niels Cremer
Mir geht's ähnlich, oft bevorzuge ich zum entspannten Spielen die 100,- Thomann Parlor und lass die 000-28VR stehen, hat aber glaube ich nicht unbedingt mit dem Klang zu tun bei mir sondern eher vielleicht Größe, Bespielbareit, Handling etc..
Bzgl. der brillierenden Höhen könnte es natürlich auch sein dass mit zunehmendem Alter dein Gehör, sagen wir mal, genügsamer wird ...
LG,
Niels
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 12:05 pm
von bob's art
RB hat geschrieben: ... Vielleicht ist es auch das Gefühl, bei diesen Gebrauchswerkzeugen nicht so sehr darauf achten zu müssen, daß nur ja kein Kratzer entsteht. Fast habe ich inzwischen das Gefühl, eine Gitarre könnte für alle Lebenslagen ausreichen.
Sollte es wirklich daran liegen "Kratzer" zu vermeiden, kann ich das schon verstehen, obwohl es völlig falsch ist. Ich neigte früher auch immer dazu zu einer einfachen Gitarre zu greifen, um die Guten zu schonen, aber dann ist man auf den Guten nicht eingespielt, wenn es mal darauf ankommt. Außerdem stellt sich die Frage für was man die dann eigentlich hat. Um sie im Koffer sicher aufzubewahren damit ihnen nur nichts zustößt?
Gerade die Guten sollten doch auch genutzt werden.
Schöne Grüße
Robert
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 1:51 pm
von wally
RB hat geschrieben:Fast habe ich inzwischen das Gefühl, eine Gitarre könnte für alle Lebenslagen ausreichen.
Wer weiß, vielleicht ist die schlichte D16 die, die am besten zu Dir passt.
Kann das sein?
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 3:20 pm
von tomis
geht mir genauso
liegt vielleicht an der d-18
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 3:21 pm
von Rolli
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 3:45 pm
von notenwart
Die Guten
Schönen
Schlichten
sind
mitnichten
unzureichend
Von dem
vorherrschend
Gesagten
überraschend
ganz gewagten
abweichend
bricht
sogar der
Reverend
eine Lanze
ungehemmt
für den
Eingitarrenhaushalt
Man erkennt
Weise wird
der Mann
und alt
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 5:23 pm
von tired-joe
Frueher konnte ich an keinem Musikgeschaeft vorbeigehen, ohne mal in die Gitarrenabteilung hereinzuschauen. Jetzt interessiert mich das nicht mehr. Habe hier zwei Gitarren, eine mit Plastik-, eine mit Stahlsaiten. Eine weitere Gitarre stehr 480 km entfernt, damit ich nicht immer eine Gitarre hin und her schleppen muss. Keine der Gitarren hat mehr als 1000 Euro gekostet. Aber ich bin nicht mehr an anderen Gitarren interessiert. Frueher habe ich mir im Internet die schoenen Bilder teurer Gitarren angesehen - ich war seit ewigen Zeiten nicht mehr auf der TFOA Webseite - keine Lust mehr. Ich spiele aber nach wie vor und mit Freude Gitarre. Und hoehre viel Musik. Es interessiert mich aber nicht mehr, welche Gitarren die Musiker spielen. Was ist los? Ist das die End-Life-Crisis?
Joe
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 6:23 pm
von Willis
Eigentlich reichen mir ja auch meine Yamaha DWX 8C, die Duke PF Cut solid als Steelstring und die Duke Student C als Nylonstring. Aber dann komme ich immer wieder mal zum Johannes Striebel und sehe diese wunderbaren Joe Striebel Steelstrings und weiß genau: so eine kommt mir auch nochmal irgendwann ins Haus...
Na ja, kommt Zeit, kommt Gitarre- und die Vorfreude ist doch immer noch die schönste aller Freuden
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 6:31 pm
von LaFaro
ich kann Rolli sooooo gut verstehen....

wobei ich das ganze mit fünfen habe...
und dann stimme ich die McIlroy auf DADGAD und das ganze Spiel geht wieder von vorne los....

Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 7:18 pm
von Newbie
Wegen der großen Resonanz bin ich zu dem Schluß gekommen, das Anfangsposting sei tatsächlich ernst gemeint, daher will ich auch was dazu sagen:
Sicher käme ich auch mit einer Gitarre aus, aber solange ich die Möglichkeit habe, halte ich es so. Und ich richte mich da eher nach Materialien. Ne Pali/Fichte-Dread zum Krachmachen, wenns mal rummsen soll, aktuell ist das ne D28, die lieblichere Hog-Variante, meine Hummingbird, und was Bequemes Pali-OM von SC. Ne reine Hog will ich auch noch, da mir meine Taylor GS mini dafür nicht reicht. Dann hab ich noch die Baby zum Reisen...
Das mit den Kratzer reinkommen, tschuldige mal, find ich ne anale Einstellung. Für mich sind das Gebrauchsgegenstände auf die ich sehr acht gebe, aber deswegen würde ich die nie weniger benutzen. Ich hab mir jetzt extra son mono-Bag gekauft, damit ich mal die teuren Dinger auf dem Rad mitnehmen kann.
Natürlich ist das alles ne Frage der Perspektive. Jeder is anders, mir geht's mehr drum Spaß beim Erlernen durch Instrumentwechsel zu haben, da ich noch nicht soweit bin meinen Fokus auf den künstlerischen Ausdruck zu legen.
Mich würde mal interessieren was Ulrich zur Anfangsfrage sagt. Ich persönlich denke, je besser Deine musikalischen Fähigkeiten sind, desto weniger interessiert Dich eine Vielzahl an Instrumenten. Aber nur eine, vermutlich würd ich dann meine SC OM nehmen.
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 7:29 pm
von uwesemmelmann
Vielleicht ist das ja mit den Gitarren so wie mit den Stereoanlagen (Ja liebe Kinder, als wir noch jung waren und es noch richtige Anlagen gab (mit Metallgehäuse!), war alles was zählte Sinusleistung, Klirrfaktor und davon unbeeinflusster Bereich des Frequenzspektrums etc. etc. etc....

): Irgendwann hört man die Unterschiede ob seines Alters nicht mehr recht. Da tut's dann der grobe Keil, oder so ähnlich...
Habe mich übrigens auch schon mal dabei erwischt, anstatt der flügelnahen Lowden mal eine ganz primitive/einfache Mahagoni-Parlour spielen zu wollen, vielleicht von Oskar Graf...
Re: Merkwürdige Entwicklung
Verfasst: Do Nov 05, 2015 9:49 pm
von rwe
Hmm, meine Gurians und die Lowden finde ich immer noch gut, spiele sie gerne und nehme eine Gurian gerne für's Improvisationsensemble. Da passt alles, das Instrument ist über alle lagen und Saiten wunderbar ausgewogen. Die Unterschiede zwischen den Instrumenten höre ich auch immer noch deutlich;-) Aber die Seagull S6 ist auch so gut, dass sie als Brot-und-Butter-Gitarre da ist. Und der Hals passt richtig gut. Aber im Moment spiele ich ohnehin zumeist klassische oder Bass.