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Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Mo Mär 13, 2017 8:00 pm
von rum315
Hallo.
Seit 5 Jahren wohnen wir in unserem Haus. Jetzt sind wir endlich dazu gekommen das "Musikzimmer" ordentlich zu gestalten. Die Gitarren haben ihren Platz an der Wand gefunden. Eine gehört meiner Frau (Höfner Klassik-Gitarre), eine gehört mir (Martin OMCX 1KE) und eine "eigentlich" meinem Vater. Jedoch habe ich mir diese als Jugendlicher (also schon knapp vor 30 Jahren) unter den Nagel gerissen, da mein Vater gar nicht Gitarre spielt.

Hierbei handelt es sich um eine Schlaggitarre von SOLI.
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Nachdem ich den Schmutz von den letzten Jahrzehnten vom Gribrett poliert hatte wollte ich mehr über diese Gitarre wissen. Wer steckt eigentlich hinter der Firma SOLI? Gibt es die Firma heute noch? Welches Baujahr ist die Gitarre? Welche Hölzer sind verwendet?.....

Und tatsächlich findet man im Internet was über die Firma SOLI. Hinter der Firma SOLI steckt Helmut Hanika, der Gründer der späteren "Hanika Gitarren". Die Firma SOLI betrieb er in den Jahren zwischen 1953 bis 1964.
Hauptabnehmer war zu Anfang die Firma Hopf, später die "Mufag" (Musikalien- und Fahrradgroßhandelsgesellschaft). Warum gibt es hier eigentlich keinen Fahrrad-Smilie? :wink:

Historie Hanika Manufaktur

Weiter habe ich auch noch einen Katalog von SOLI aus dem Jahr 1959 gefunden in dem "meine" Gitarre aufgeführt ist. Damals kostete das gute Stück 145,-DM. (Model 1S) Weiß jemand welcher Preis diesem heute entspräche?
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Hieraus geht hervor, dass Boden und Decke Ahorn furniert sind. Das Binding ist weißer Celluloid. Auf einer anderen Seite habe ich gelesen, dass oft die Griffbretter aus schwarz durchgefärbtem Birnenholz sein sollen. Die Decke ist mit 2 parallelen Balken verstärkt. Der Boden ist ohne Verstärkung.

Es ist also mitnichten eine hochpreisige Gitarre. Jedoch eine schöne Gitarre wie ich finde. Leider fallen mir an der Gitarre meine vielen Jugend-Sünden ein, die ich der Gitarre angetan habe.

Seit dem Umkippen durch unsachgemäßes Abstellen :aua: fehlt ein Stück vom Griffbrett am 5. Bund.
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Als ich die Gitarre einem "Kumpel" ausgeliehen hatte (mehrere Wochen) rief der irgendwann an und teilte mir mit, das der Hals am Korpus abgegangen ist. Er habe ihn aber wieder angeklebt... :cry:
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Beim Saiten Wechseln fiel mir der Steg (ist nur aufgesetzt) entgegen. Das hat mich so genervt, dass ich den Steg einfach auf die Decke geklebt habe, bis der sich irgendwann wieder gelöst hat. :bl:
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Nach und nach möchte ich die Gitarre jetzt wieder herrichten. Soweit das möglich ist. Zumal auch die Lackierung langsam leichte Risse zeigt.
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Bespielbar ist sie derzeit auch relativ schlecht. Keine Ahnung ob da was machbar ist.

An dieser Stelle wäre ich für hilfreiche Tipps sehr dankbar. Ich habe keine Ahnung ob man den Lack überhaupt retten kann.
Klar ist auch, dass es sicherlich nur aus Sentimentalen Gründen um eine Restauration gehen kann. Daher sollte es auch nicht zu Kostenintensiv werden.

Und wie klingt die Gitarre gerade. Nunja... Sie sieht immerhin gut aus :whistler:

Gruß aus der Pfalz
Ralph

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Di Mär 14, 2017 1:46 pm
von docsteve
Den Lack brauchst du nicht retten. Das ist Nitrolack, der muss in dem Alter so aussehen.

Im Interesse der Bespielbarkeit solltest du ihr einen Neck Reset gönnen, das würde a) den Schaden deines Ex-Freundes wieder gut machen und b) dafür sorgen, dass der Hals wieder in einem vernünftigen Winkel steht.

Und Saiten immer eine nach der anderen wechseln! - aber darauf bist du inzwischen ja wohl schon selbst gekommen. Diese alten Teile klingen mMn besonders gut mit Thomastik Swing Flatwound Saiten.

Viele Grüße, Stephan

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Di Mär 14, 2017 3:17 pm
von Loki
Wenn Du wissen möchtest, was Du heute bezahlen musst, also den Inflationsausgleich, dann kannst Du hier nachschauen

http://inflationsrechner.list-of.info/" onclick="window.open(this.href);return false;

rechte Tabelle, 1959 in DM x 2,27 = 2015 in €

Wenn Du wissen möchtest, welchen Wert die Gitarre heute hat: Soviel, wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Di Mär 14, 2017 4:00 pm
von rum315
@docsteve:
Mit Neckreset meinst du wohl noch mal trennen, alles schön sauber und glatt machen und schön einpassen, oder?
Mit den Saiten werde ich sicher noch herum experimentiert.

@Loki:
Genau diesen Inflationsausgleich wollte ich wissen. Im Bezug auf heute um eine Wertvorstellung zu bekommen. Eigentlich müsste ich dazu auch noch wissen wie der Durchschnittsverdienst damals war...
Verkaufen will ich ja eh nicht, daher ist es mir egal was sie heute als Verkaufwert hätte.

Danke schon mal.
Ralph

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Di Mär 14, 2017 5:21 pm
von tomis
die erste auf der hanika seite habe ich
wo finde ich den katalog ?

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Di Mär 14, 2017 5:35 pm
von rum315
tomis hat geschrieben:die erste auf der hanika seite habe ich
wo finde ich den katalog ?
Hier:
http://www.schlaggitarren.de/uploaded/10.pdf

Gruß Ralph

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Di Mär 14, 2017 8:09 pm
von tomis
Danke
ich glaube, die Waldzither habe ich auch.
muss ich noch mal gucken

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Di Mär 14, 2017 8:42 pm
von guitar-hero
Moin Ralph.

An dieser Gitarrre würde Ich den Hals einmal neu anleimen lassen. Mit eventueller Winkelkorrektur.

Alles Andere würde ich genauso belassen. Gerade das macht doch ihren Charme aus.

Gruß,
Werner.

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Mi Mär 15, 2017 1:01 pm
von docsteve
guitar-hero hat geschrieben: An dieser Gitarrre würde Ich den Hals einmal neu anleimen lassen. Mit eventueller Winkelkorrektur.
Genau das meinte ich mit Neck Reset.

Viele Grüße, Stephan

Re: Soli Schlaggitarre - Helmut Hanika

Verfasst: Do Mär 16, 2017 5:58 am
von rum315
Danke schon mal für die Meinungen.
Ninja. Was kostet denn so ein Neck Reset? Ist wahrscheinlich :) eurer als die Gitarre selbst :lol: