Hallo
nachdem ich mich nun mal ein bißchen theoretisch schlau gemacht habe über die verschiedenen Bauformen, bin ich doch schon etwas verwirrt über die Vielfalt.':shock:
Natürlich ist es auch gar nicht möglich, alles auszuprobieren im A/B Vergleich, weil die Läden natürlich nicht immer alles an der Wand hängen haben.
Deshalb mal die Frage:
Welche Bauform - abgesehen von der Jumbo, die mag ich nicht - bringt mir wohl den ausgewogensten Klang, d.h. gutes Bassfundament sowie perlige Töne in den Höhen und Mitten, ohne zu scheppern.
... hier mal der Versuch einer Globalaussage, mal abgesehen von den individuellen Unterschieden der Gitarrenbauer (ohne Reihenfolge)
000/OM-Modelle
Lowden S
Larrivee L
Ovation deep bowl
Gurian Size2 / Size3
Lakewood M / A
... es sind alles "runde" Formen mit nicht zu viel Korpusvolumen und eher flacheren Zargen. Das relativiert sich allerdings auch mit der persönlichen Spielweise (wenn bspw. der Daumen eher zaghaft ist).
Tatsächlich aber taugt diese Aussage nur als gaaanz grober Richtwert, es gibt auch recht ausgewogene Dreadnaughts, 000s "ohne" Bass usw.
Letztendlich bestimmen auch die Hölzer und die individuelle Spielweise das, was als "ausgewogen" angesehen wird. Wie immer gilt: Ausprobieren.
Ich würde mir immer wieder eine Dreadnought kaufen; auf der kann ich alles spielen und es gefällt vom Klang- zumindest mir.
Hol´Dir doch mal zum Testen eine Lakewood Dreadnought unter die Griffel, damit wirst Du gewiss Spaß haben, v. a. an "rockenden" akustischen Sachen. Das wär´mein Tipp, ist natürlich absolute Geschmacks- und Ansichtssache. So kann ich mit meinen Erfahrungen auch nur von z. B. einer Ovation abraten (PlastikFantastik- oder was auch immer das da ist an Zargen und Boden- das klappt einfach nicht, so eine Gitarre kann man nicht vernünftig halten).
@Holger
Ich möchte Ovation mal ein bisschen in Schutz
nehmen, obwohl der Klang in der Zwischenzeit
für die meisten Ohren wohl etwas "abgenutzt" ist.
Bevor es Takamine gab waren die Ovation-s die
einzigen Bühnengitarren, bei denen keine Probleme
"on Stage" zu erwarten waren und das war letztendlich
ihr Haupterfolg, mal abgesehen davon, daß man diese
Firma aufgrund der Konstruktionsweise ihrer Instrumente
als sehr innovativ bezeichnen kann.
(Man bedenke die Entstehung dieser Gitarren)
In der Zwischenzeit wurde ja auch der Korpus überarbeitet,
der Problematik des wegrutschens im Sitzen zu entsprechen.
@Wowang
Die Dreadnought Squareshoulder ist für mich die klassische
Folk-Rock-Gitarre schlechthin und in diesem Stil IMHO auch
sehr gut aufgehoben.
Meistens haben die Dinger auch nen ordentlichen Bums ohne
unbedingt beim Picking komplett zu versagen.
Die eierlegende Wollmilchsau muss noch geboren werden und
ich sehne mich immer wieder nach der Eigenschaft, die Flöhe
husten zu hören, wie es hier scheinbar einige können!
Ja, ich denke dann wohl auch, das es eine Dread wird.
Lakewood bin ich sehr zugetan
Larrivee gefallen mir auch sehr gut
nur fehlen mir eigtl immer die A/B Vergleiche....nicht nur wegen des Klangs, auch mehr die Bespielbarkeit.
Der Klang einer Acoustic ist für mich sowieso sehr schwer festzustellen, da ich auf der Acoustic wohl nicht mal die Hälfte des Machbaren selber spielen kann. Das Können fehlt da.
[quote="Wowang"]die Richtung ist AcousticRock.[/quote]
ooops - und dafür möchtest du wirklich eine Gitarre mit *ausgewogenem* Klang? Klar, geht, ist aber eher untypisch:
Typischerweise lebt ein "Rocksound" weniger von der feinen Klangauflösung, sondern da "knallt's". Und da sind wohl eher die Dreadnoughts angesagt, auch wenn hier typischerweise die Mitten zugunsten der Bässe etwas zurücktreten. Oder ihr habt einen Bass und du kannst deshalb auf die Bassanteile verzichten, damit du nicht dem Basser in die Quere kommst (oder umgekehrt).
Für "typische" Rocksounds darf es dann gerne auch etwas komprimieren, hier habe ich sehr gute Erfahrungen mit den Seagulls (Zeder / Wildkirsche) gemacht, deren Bassbereich auch nicht sooo überdeutlich Dreadnought-typisch ist.
Naja, das mit den dreads stimmt schon aber eher für strumming ...
... Rock-Folk strumming ist ja NICHT dasselbe wie rockiges Picken oder Solospiel.
Jetzt verstehe ich das vielleicht falsch aber rockig, ist für mich, zB Tommy Emmanuel wenn er den Wolf rauslässt.
Ich denke noch mal an was: du willst sachen spielen aber du sagst es selber du spielst sie noch nicht.
Warum dann nicht eine ordentliche Allround Gitarre, und dann später entscheiden was wirklich dein Geschmack ist.
Ich möchte eine 2. Gitarre haben als Ausweichinstrument in einer anderen Stimmung, um die eine Gitarre nicht ständig umstimmen zu müssen und klanglich sollte sie sich auch von meiner 510er Taylor unterscheiden.
Ist schon genau der Punkt den
Davanlo da trifft, rockiges Picking und Solospiel a la Emmanuel....ohne mich mit ihm vergleichen zu wollen.
Die Bauform entscheidet nur bedingt über einen ausgewogenen Klang. Letztendlich macht sie nur die Lautstärke.
Als Orientierungspunkt für Dich: je kleiner der Korpus desto dünner und leiser ist der Klang. Da gibt es natürlich jede Menge Ausnahmen, aber prinzipiell stimmt die Aussage. Der goldene Mittelweg liegt bei 410-420mm Korpusbreite am Unterbug.
Die Konstruktion der Gitarre ist eigentlich entscheidend. Ich kann z.B. eine Gitarre mit 400mm Korpusbreite bauen die lauter ist eine Jumbo eines anderen Herstellers. Das soll heissen, nicht jede Jumbo ist so laut wie sie aussieht. Diesbezüglich macht es ersteinmal Sinn, die Hersteller unter sich zu vergleichen. Jeder hat da so seinen eigenen Stil.
stringbender hat geschrieben:Falsche Frage!
Die Bauform entscheidet nur bedingt über einen ausgewogenen Klang. Letztendlich macht sie nur die Lautstärke.
Ich dachte immer das zB OM Formen gerade wegen der Ausgewogenheit bei den Crazypickern beliebt sind. Dazu kommt noch das Spielkonfort noch für die Technisch anspruchvollen Stücke nötig ist.
(Ausnahmen, gibt es immer, aber wenn man nicht weiss, ist man doch mit der Mehrzahl besser beraten oder ?)
Das Einspielen spielt auch eine Rolle. Desto lauter man üblicherweise spielt, desto lauter wird die Gitarre (oder ist das nur ein Gefühl ?)