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Griffbrettradius
Verfasst: Sa Nov 03, 2007 10:29 am
von Gerrit
Hallo zusammen
Wer kann etwas zu den verschiedenen Griffbrettradien speziell bei Stahlsaitengitarren sagen?
In der Regel werden diese wohl zwischen 12" und 17" ausgeführt, habe ich zumindest gelesen. Ich habe das bislang jedoch noch nie bewusst angeschaut. Entweder es war angenehm zu greifen und zu spielen, oder eben nicht...
Wie wirken sich diese unterschiedlichen Masse eigentlich aus und was verwenden die Gitarrenhersteller und Gitarrenbauer so bei Ihren Instrumenten? In welchem Zusammenhang muss man diese Masse zum Beispiel mit dem Halsprofil und der Griffbrettbreite setzen?
Ich bin gespannt auf eure Antworten...
Gruessli, Gerrit
Verfasst: Sa Nov 03, 2007 4:49 pm
von RB
Verfasst: Sa Nov 03, 2007 7:11 pm
von V.H.
Hallo, das ist doch mal eine exakte Antwort.
Jetzt will ich gleich mal messen und rechnen...
V.H.
Verfasst: Sa Nov 03, 2007 7:20 pm
von jo
RB hat geschrieben:
Surely your joking, Mr. Reverend.
Erklär Dich!
Verfasst: Sa Nov 03, 2007 11:02 pm
von Gerrit
Hallo Reinhard
Danke für die "aufschlussreiche" Formel.... Ich dachte jedoch an eine eher praxisorientierte Antwort...Du bist doch sonst auch eher praxisorientiert, oder?
Gruessli, Gerrit
Verfasst: So Nov 04, 2007 10:24 am
von RB
Ich habe gescherzt, weil die Frage ("Maße im Verhältnis zu Radii") sehr nach Formel klang. In Wirklichkeit handelt es sich - Ihr habt es sicher erkannt - um die sogeannte "Krupp`sche Panzerformel", mit der man berechnen kann, welche Dicke von Stahlblech von einem spitz ausgeformten Vollmantelgeschoß noch durchschlagen wird. Da, wo ich "Sp-Faktor" hingeschrieben habe, sollte eigentlich "mm" stehen.
Ich glaube, daß zumnindest bei den amerikanisch geprägten Gitarren meist ein Radius von 16" und eine Breite des Griffbrettes von ca. 42-43 mm am Sattel vorherrscht. Mit dieser Kombination komme ich gut zurecht. Inzwischen kommt wieder der Wunsch nach breiteren Griffbrettern auf, so wie man sie früher gebaut hat, also eher 45 mm Breite am Sattel. Dann kenne ich noch Larrivee, die einen erheblich größeren Radius benutzen, so daß die Griffbretter einem beinahe eben vorkommen. Ich muß aber gestehen, daß ich den Unterschied beim Spielen kaum bemerke. Nur die Capos (Shubb) halten nicht recht dicht, weil deren Krümmung von Haus aus eher den 16" angepaßt zu sein scheint. Ich habe einen Shubb daher vom Gummi befreit und ihn im Schraubstock etwas flacher gedrückt.
Verfasst: So Nov 04, 2007 4:35 pm
von Gerrit
Hhhmm....Taylor hat wohl 17" wie ich auf deren Website gesehen habe. Heisst es jetzt je grösser der Radius desto flacher das Griffbrett, sprich 17" ist deutlich (?) flacher als z.B. 12"...? Irgendwie habe ich da noch ein Brett vorm Kopf glaube ich...
Mit der Formel.....jetzt erinnere ich mich....Das habe ich bei der Bundeswehr selbst mal gelernt und gelehrt.....Ist aber schon ein paar Tage her und hat nicht mehr allzuviel Relevanz in meinem Leben...
Gruessli, Gerrit
Verfasst: So Nov 04, 2007 6:36 pm
von clone
Gerrit hat geschrieben:Hhhmm....Taylor hat wohl 17" wie ich auf deren Website gesehen habe. Heisst es jetzt je grösser der Radius desto flacher das Griffbrett, sprich 17" ist deutlich (?) flacher als z.B. 12"...? Irgendwie habe ich da noch ein Brett vorm Kopf glaube ich...
Gruessli, Gerrit
Geht mir genau so ! Mag das nicht doch noch einmal erklären, wie er sich errechnet?

Verfasst: So Nov 04, 2007 7:45 pm
von klaust

Man stelle sich Kreise mit unterschiedlichem Durchmesser vor und schneidet oben ein Stück in Griffbrettbreite ab.
Großer Durchmesser => flache Wölbung, kleiner Durchmesser => starke Wölbung....
Verfasst: So Nov 04, 2007 7:55 pm
von Volkmar
klaust hat geschrieben:
Großer Durchmesser => flache Wölbung, kleiner Durchmesser => starke Wölbung....
Jawohl, so ist es wohl !
Ich zumindest kann Griffbretter mit stärkerer Wölbung besser bespielen. Das merke ich am meisten bei Barre-Griffen und ich denke, ich stehe nicht allein mit dieser Meinung, welche ja eigentlich gar keine ist...

.
...einer der unzähligen Gründe, warum ich meine Fawn so gern habe!
Gruß, Volkmar
Verfasst: So Nov 04, 2007 8:38 pm
von Valentin
- wer lesen kann ist klar im Vorteil - Griffbrettradius ist schließlich nicht Halsradius... ich Dummerle!
Verfasst: So Nov 04, 2007 8:57 pm
von klaust
.
ich denke, der Radius bleibt gleich. Es ändert sich nur die Breite des Griffbretts und damit wird zum Korpus hin die Wölbung flacher. So vermute ich jedenfalls....
Aber wir hören sicher noch etwas aus berufenem Munde dazu....

Verfasst: So Nov 04, 2007 9:36 pm
von Gerrit
Danke Klaus
Das hilft mir erstmal weiter. Weisst du zufällig auch was die Lakewoods für einen Griffbrettradius haben, um mal eine etwas genauere Vorstellung davon zu bekommen..? Auf der Website von Lakewood habe ich dazu nichts gefunden.
Gruessli, Gerrit
Verfasst: Mo Nov 05, 2007 3:23 pm
von klaust
Gerrit hat geschrieben:Weisst du zufällig auch was die Lakewoods für einen Griffbrettradius haben, ...
ich habe keine Ahnung.....

Der 46er Lakewood-Hals liegt mir jedenfalls ziemlich gut.
Letztendlich ist ja eh' nicht nur die Wölbung relevant, ins
Spielgefühl fließt ja noch die Halsbreite am Sattel, am Korpusübergang (bzw noch tiefer), Dicke der Bundstäbe, Stringspacing, Saitenlage, Krümmung, Halsform,..... Dann noch die Spielweise - mehr Strumming, Picking, Baree,....
Das hat keinen Zweck, da theoretisch
das Passende finden zu wollen, daß muss man letztendlich ausprobieren.
Ich habe jedenfalls zwei...Extreme(?) - die Lakewood mit 46er-Hals, angenehm gewölbt auch in den mittleren Lagen. Die Stoll hat 48er-Hals, relativ wenig Wölbung. D.h. in den mittleren Lagen schon fast flach und dazu noch minimal dünnere Bünde als die Lakewood. Das merke ich ziemlich extrem bei Barree's in höheren Lagen, fällt mir wesentlich schwerer....
Gruss
klaus
Verfasst: Mo Nov 05, 2007 6:30 pm
von Gerrit
Da hast du natürlich vollkommen Recht Klaus. Der Griffbrettradius ist nur eines von vielen Parametern....
Mein 46er Lakewood-Hals ist in Wirklichkeit jedoch etwas breiter. Das ist für mich immer noch viel, auch wenn ich ein abgeflachtes D als Halsform habe mit der Standartdicke.
Ich war letzte Woche mal bei einem der sich "auskennt" (Lehrer und Verkäufer) mit Gitarren. Er meinte das Griffbrett der Lakewood wäre im Vergleich zu seinen Taylors eher flach. Er meinte seine Taylor liesse sich etwas einfacher spielen.
Ich habe mit der Wölbung der Lakewwod jedoch auch kein Problem, hätte nur allzu gerne gewuss wie die Wölbung der Lakewoods einzustufen ist...
Gruessli, Gerrit