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was ist eigentlich an diesen Gibson's dran?
Verfasst: So Apr 27, 2008 9:27 pm
von klaust
Hallo,
ich gucke grad' wieder ein bissel auf YouTube - aktuell Amy McDonald - und sehe
schon wieder, dass eine Singer/Songwriterin so eine dicke Gibson spielt! Mir ist aufgefallen, dass viele Singer/Songwriter gerade diese
häßlichen Gibson's mit dem komischen Steg und albernen Pickguard bevorzugen.

Woran mag das liegen?
Ich hatte noch nicht die Möglichkeit so ein Instrument mal in die Hand zu nehmen, kann das also nicht beurteilen (u.a. weil ich die Singer/Songwriter-Szene nur als Zuhörer kenne). Eine
Gibson "Blues King" hatte ich allerdings schon im Arm - hat mit recht gut gefallen, nur der Preis nicht...
Gruss
klaus
Verfasst: So Apr 27, 2008 9:35 pm
von kruringo
das ist mir auch schon aufgefallen
aber ich hab auch keine erklärung. vllt sinds statussymbole für liedermacher oder klingen beim strumming einfach sehr voll?
Was ist an diesen Gibson's dran?
Verfasst: So Apr 27, 2008 10:03 pm
von Janpeter
Hallo, Klaust; - was ist an diesen Gibson's dran?
vor wenigen Tagen habe ich aus den U.S. die 4CD-Box von Emmylou Harris "Songbird" erhalten; ich stehe ein Stück weit auf Country und Americana.
Emmylou Harris gehört auch zu jenen singer-songwritern, die man immer mit einer dieser Gibson's sieht. Sie spielt, wie man bei YouTube so schön sehen kann, fast immer im ersten bis dritten Bund und variiert meist nur mit einem Kapo.
Wie auch in diesem Forum gelegentlich diskutiert, strahlen diese SJ Gibson's einen gewissen flair aus; du Klaust wolltest aber eigentlich wissen, wie sie nun klingt: Mit kurzen Worten, für Emmylou Harris und vergleichbare Spielweisen ganz gut, aber dadurch sehr eingeschränkt.
Ich habe immer wieder mal Gelegenheiten genutzt, solche Gibson' anzuspielen - und im Vergleich mit einer Parkwood zu spielen; blind hätte ich die PArkwood klar bevorzugt! Die Gibson klingen im Bass und Mittenbereich der ersten LAgen wirklich wunderbar; für jedewedes konzertante Spiel mit Melodielinien im oberen Register indes nahezu völlig ungeeignet; - so jedenfalls mein wiederholter Eindruck.
Will heißen: Wer in einer Country- & Westernband mit Stiefel und Cowboy-Hut öffentlich debutiert, der greift sicher gut beraten zu einer solchen Gibson; alle ÜBrigen orientieren sich - neben dem ungeheuerlichen PReis - eher an der eigenen Spielweise und Spielkontext.
Euer
Jan-Peter
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 4:57 am
von Johnny
hallo Klaust.
erste einmal beide daumen hoch für die bluesking

Verfasst: Mo Apr 28, 2008 6:42 am
von chrisb
moin klaust,
ich war mal besitzer zweier sj200.
die dinger sind einfach klasse für´s strumming. warmer druckvoller sound. geile bässe geile mitten.
nur die höhen schwächeln bißchen beim singlenotespiel.
und das luftvolumen will auch erstmal bewegt werden.
von der optik her sag ich nur "frauengitarren"

Verfasst: Mo Apr 28, 2008 8:09 am
von Johnny
das sehe ich auch so - visuell ne frauengitarre. zuviel unnötiges geschnörkel...

Re: Was ist an diesen Gibson's dran?
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 9:47 am
von Gast
Janpeter hat geschrieben:Hallo, Klaust; - was ist an diesen Gibson's dran?
...für jedewedes konzertante Spiel mit Melodielinien im oberen Register indes nahezu völlig ungeeignet; - so jedenfalls mein wiederholter Eindruck.
Will heißen: Wer in einer Country- & Westernband mit Stiefel und Cowboy-Hut öffentlich debutiert, der greift sicher gut beraten zu einer solchen Gibson; alle ÜBrigen orientieren sich - neben dem ungeheuerlichen PReis - eher an der eigenen Spielweise und Spielkontext.
Euer
Jan-Peter
Nichts für ungut, Janpeter, aber Du hast keine Ahnung, zumindest
nicht von Gibson-Gitarren!
Tut mir wirklich leid, das jetzt mal so sagen zu müssen, aber ich hab
so ein Geschwätz in der Zwischenzeit echt leid.
Es ist nicht alles Jumbo, wo Gibson draufsteht.
Seit nun ca. 1-nem Jahr besitze ich eine Gibson Songwriter und diese
Gitarre wurde in der Zwischenzeit nicht nur von mir, sondern auch
einigen anderen, teilweise sehr guten Gitarristen gespielt.
Unter anderem auch von Leuten hier aus dem Forum.
Es ist sicherlich so, daß z.B. eine Songwriter nicht unbedingt
"Fingerpickers" first choice" ist, aber das, was Du, wie obig nochmals
zitiert, da von Dir gibst zeigt mir, daß Du entweder lediglich nur
J-Gitarren von Gibson angespielt hast oder einfach auf den Zug der
"Gibsonnörgler" aufgesprungen bist.
Der Applaus einiger sei Dir sicher.
Ich weiß nicht, wo Du herkommst aber ich lade Dich gerne ein,
meine Gitarre bei mir zu Hause zu spielen, mit offenen Ohren
und einem Gläschen Roten.
Grüße, NIk
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 9:59 am
von Funplayer
Ich habe auch gelegentlich die Möglichkeit eine Gibson aus der J-Serie zu spielen udn ich finde den Klang dieser Jumbo einfach sehr schön...über die Optik läßt sich ja streiten.ich finde dass sie im Bassbereich sehr schön warm klingt und niemals dumpf wirkt.die Höhen wirken auf mich anwesend aber dennoch nicht zu aufdringlich...ne schöne Jumbo eben.
Diese Jumbo findet auch im Blues seine Anhänger,so hat auch Reverent Gary Davis eine solche Jumbo gespielt neben seiner 12 Saitigen.
Als Frauengitarre würde ich die J-Serie nicht bezeichnen,sie wird entweder geliebt oder verachtet....mir gefällt sie,bis auf eine nicht ganz nebensächliche Angelegenheit...der Preis
ich bin kein Gibsonfan oder Fanatiker sondern hab nur meine Eindrücke mit dieser Gitarre geschildert.
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 11:06 am
von OldPicker
Ich habe ganz nette Gitarren, äugle mit zwei
sehr netten Gitarren und habe schon recht viele Gitarren gespielt. Auch diverse Gibsons. Neben der Songwriter waren da auch die J200, einige J100er, eine Hummingbird und einige, deren Bezeichnung ich schlicht vergessen habe.
Gibson baut gute Gitarren. Martin auch. Takamine auch. Larrivée auch. Unser Martin auch. Armin auch. Furch auch.... usw.usw.
Ich fand die Hummingbird toll, und richtig verliebt habe ich mich in eine einfache J100. Es kommt einfach darauf an, was man von einer Gitarre erwartet, wie man mit ihr umgeht und was man darauf spielen will. Wenn ich Bluegrass spiele, würde mir die J200 gar nichts geben. Für ruhige Balladen mit Strumming und einfachen Fingerpickings aber ist sie ( wie die von mir genannte J100 ) einfach gut.
Im Vergleich zu einer Martin Jumbo fand ich sie vom Klang her überlegen, aber das ist wie immer rein subjektiv.
Wenn man erst einmal frei sein Ohr, seinen Bauch, seine Hände und sein Auge entscheiden lässt, spielt es keine Rolle, ob da Gibson auf dem Kopf steht. Ich hätte damals die J100 gekauft, aber die Finanzlage gab diese Investition nicht her.
Mittlerweile habe ich meine Larrivée LV05 und meine RD5vintage. Für mich und meinen Stil kann ich das nur dadurch toppen, indem ich mir zwei Gitarren dieser Richtung anfertigen lasse. Und da ich nicht weiß, ob und wie lange ich noch spielen kann, werden das wohl die letzten Gitarren sein, die in diese Hallen Einzug halten werden. Eine Gibson kommt für mich nicht mehr in Frage - so sehr ich die Jumbo auch mag - weil ich halt nicht mehr so viel Zeit zum Gitarrentausch und Probieren habe. Aber für einen Gitarristen, der die Ausgabe nicht scheut und zur Stimme ein kleines Orchester sucht, für jemanden, der davon ausgeht, dass sich eine Markengitarre später besser verkaufen lässt, als eine Dreier oder eine Deerbridge oder eine andere handgebaute aus einer kleinen Manufaktur, die eher nicht weltweit vertreten ist, für solche Musiker ist eine Gibson sicher keine schlechte Wahl.
Jeder halt so, wie er mag.

Verfasst: Mo Apr 28, 2008 1:01 pm
von bobby
Moin moin,
also ich habe einiges von dieser amerikanischen firma. einiges habe ich auch wieder verkauft, und habe nie weniger bekommen als ich selber bezahlt habe, eher mehr.
wer also ein instrument mit gutem wiedervekaufswert haben will, sollte sich eine gibson ansehen.
der rest ist geschmacksache - es stehen ja auch nicht alle auf ferrari.
gruß bobby
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 1:53 pm
von RB
Gibson baut gute Mandolinen, habe ich gehört. Letzens habe ich mit Leuten gespielt und da war rechts von mir Gibson (Banjo) und links von mir Gibson (Mandoline), da fühlt man sich schon richtig eingekeilt.
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 2:22 pm
von Gast
RB hat geschrieben:Gibson baut gute Mandolinen, habe ich gehört. Letzens habe ich mit Leuten gespielt und da war rechts von mir Gibson (Banjo) und links von mir Gibson (Mandoline), da fühlt man sich schon richtig eingekeilt.
Ich würde eher auf "eingerahmt" plädieren.
Grüße, NIk
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 5:07 pm
von OldPicker
Ich durfte bereits auf Mandos von Gübsen spielen. Nein, Herr Geheimrat, schlecht sind die wirklich nicht.

Re: was ist eigentlich an diesen Gibson's dran?
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 6:50 pm
von clone
klaust hat geschrieben:Hallo,
ich gucke grad' wieder ein bissel auf YouTube - aktuell Amy McDonald - und sehe
schon wieder, dass eine Singer/Songwriterin so eine dicke Gibson spielt! Mir ist aufgefallen, dass viele Singer/Songwriter gerade diese
häßlichen Gibson's mit dem komischen Steg und albernen Pickguard bevorzugen.

Woran mag das liegen?
Ich hatte noch nicht die Möglichkeit so ein Instrument mal in die Hand zu nehmen, kann das also nicht beurteilen (u.a. weil ich die Singer/Songwriter-Szene nur als Zuhörer kenne). Eine
Gibson "Blues King" hatte ich allerdings schon im Arm - hat mit recht gut gefallen, nur der Preis nicht...
Gruss
klaus
naja, der gute george (gott hab´ihn selig) hat damit ja u.a. "here comes the sun" aufgenommen. dürfte ein teil des ruhmes der gitte sein. und natürlich das verwendete ahorn...
Gibson
Verfasst: Mo Apr 28, 2008 7:01 pm
von Janpeter
Hallo, Kingfrog; Hallo, any Gibson Fan;
ja, Kingfrog, Du hattest recht; irgendwie war ich gestern schon spät dran und unkonzentriert; denn ich wollte eigentlich noch die L-130/140-Modelle erwähnen.
Der Hinweis auf die "SChnörkel" assoziierte ich freilich mit den "Jumbos", die irgendwie Jeder kennt und in die sich vielleicht mal Alle irgendwann verliebt hatten; bei mir ist das jedenfalls so der Fall.
Richtig ist aber auch - und damit DAnke für Deinen korrigierenden Hinweis - dass Gibson noch eine Reihe ganz anderer Gitarren baut - und die vielleicht wirklich lohnenswerter sind, mal anzuspielen und zu erwerben, als die J und SJ-Modelle.
Schon früher hatte ich mal erwähnt, dass ich bei Thomann Musikhaus in Treppendorf mal eine gute Stunde auf der damals aushängenden L 140 gespielt hatte; wirklich eine ganz tolle Gitarre, ganz sicher auch für fingerstyle; ich muss gestehen, ich hätte sie um ein HAar gekauft und würde damit für viele Jahre sicherlich eine wunderbare Gitarre gehabt haben.
Also: Meine Einschätzung und die Wiedergabe meiner Erfahrung bezog sich nur auf die SJ-Modelle, nicht auf die Übrigen. - Danke, Kingfrog, dass Du mir da widersprochen und mich an die anderen Modelle erinnert hast.
Euer
Jan-peter