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Entwicklung Fichtendecke
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 10:53 am
von Gast
Hallo allerseits,
ich brauche mal (wieder) Rat.
Erstmal möchte ich mich nochmal für die Beiträge und Anregungen im om, ooo thread bedanken. Das ist jetzt sozusagen die Fortsetzung:
Ich habe mir eine Ayers AS bestellt.
Die Gitarre, Baujahr 2004 kam dann auch an, wies aber einen eklatanten Riss in der Decke auf. Allerdings klang sie wirklich genial, der Klang war wunderbar tragfähig, warm, spritzig, einfach toll fürs Ohr. Es war eine von den Ayers mit quadratischem Schild innen. Nur natürlich nicht hinzunehmen aufgrund des Risses.
Aufgrund meiner Reklamation bekam ich heute ein neues Instrument geschickt, eine mit viel hellerer Decke, Baujahr 2005. Völlig in Ordnung. Aber alles scheint einen Haken zu haben:
Sie klingt bei weitem nicht so gut wie die erste, viel metallischer als die erste, auch nicht so offen. Ich bin wirklich etwas geknickt. Hätte ich die erste nicht gehört, wäre mir das vielleicht gar nicht so aufgefallen.
Jetzt frage ich mich natürlich vor allem, ob es vielleicht auch daran liegen könnte, daß die zweite Gitarre neuer ist, vielleicht weniger eingespielt. Und ob ich vielleicht damit rechnen kann, daß sie auch mal das Niveau der ersten erreicht.
Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten.
Gruß
Zwetsche
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 11:09 am
von Gast
Hallo Zwetsche,
spiel sie einfach mal 1-2 Stunden am Stück.
Falls Du da dann schon eine Klangveränderung "spürst"
kannst Du davon ausgehen, daß die Gitarre noch nicht ihr
volles Potential erreicht hat.
Falls nicht....
Grüße, NIk
P.S. Ach ja, sind bei beiden Modellen die gleichen Saiten
aufgezogen?
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 11:31 am
von Gast
Kingfrog hat geschrieben:Hallo Zwetsche,
spiel sie einfach mal 1-2 Stunden am Stück.
Falls Du da dann schon eine Klangveränderung "spürst"
kannst Du davon ausgehen, daß die Gitarre noch nicht ihr
volles Potential erreicht hat.
Falls nicht....
Grüße, NIk
P.S. Ach ja, sind bei beiden Modellen die gleichen Saiten
aufgezogen?
Dank Dir, Nick. Das werde ich mal versuchen.
Die Saiten sind glaube ich dieselben. Vermutlich Martin Saiten.
Gruß
Zwetsche
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 12:46 pm
von chrisb
hi zwetsche,
fichtedecken können sich noch enorm entwickeln.
ich hab meine jetzt ein jahr. am anfang hat sie metallischer und straffer geklungen. wurde dann aber immer strahlender, runder und wärmer. und jetzt nach einem jahr ist sie echt gut da.
was mich allerdings ein bißchen stutzig macht.
baujahr 2005? hat die gitarre dann 4jahre im koffer verbracht?
du müsstest dann wie nik schon gesagt hat nach ein paar stunden spiel schon eine entwicklung wahrnehmen.
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 5:22 pm
von Gerrit
Wenn die eine Gitarre regelmässig gespielt wurde und die andere nicht, so kann man schon einen grossen Unterschied erklären...
Der Tip die Gitarre einfach zu spielen ist gut. Sie muss sozusagen "wieder erwachen". Wenn ich eine Gitarre längere Zeit nicht spiele, so klingt sie dann auch erst mal nicht sehr lebendig, aber nach ner guten Stunde ist sie dann auf jeden Fall wieder da.
Wenn die neue bislang ihr Leben im Koffer verbracht hat, so kann es aber auch sein das sie überhaupt erst mal eingespielt werden muss, sprich sie wird sich im Laufe des nächsten Jahres aller Voraussicht erheblich entwickeln. Dieses würdest du aber schon recht schnell merken, da die Entwicklungskurve erfahrungsgemäss im Laufe der Zeit abflacht. Das heisst das du nach gut einem Monat schon eine deutliche Veränderung spüren könntest.
Die hellere Farbe der Decke kann darauf hinweisen, der metallische Klang auch, aber es muss nicht so sein.
Meiner Meinung nach entwickeln sich die Decken in 2 verschiedenen Arten. Die erste ist ein "Entspannungsmechanismus" welcher die Bearbeitung bei der Fertigung und die Belastung der Holzfasern durch die "Instrumentwerdung" wieder egalisiert, sprich die Holzfasern passen sich an. Das zweite ist ein einschwingen durch die Klangerzeugung beim Spielen, was dann quasi eine aktivere Geschichte ist. Wenn neue Instrumente nicht im Koffer bleiben müssen, sondern vielleicht im musikerfüllten Raum hängen oder stehen dürfen, so vollzieht sich dieses schneller. Auch der optische Aspekt bekommt in diesem Fall eine weitaus höhere Bedeutung (Nachdunkelung bei der Decke z.B.)
Re: Entwicklung Fichtendecke
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 5:43 pm
von saitentsauber
zwetsche hat geschrieben:auch nicht so offen.
Wenn Du Dir jetzt vor Augen führst, dass im Englischen in Bezug auf die Entwicklung von Decken der Ausdruck 'to open up' benutzt wird, hast Du schon (m)eine Antwort.
Es gab übrigens vor nicht allzu langer Zeit einen Thread, in dem diese Frage hitzig diskutiert wurde....
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 5:46 pm
von Gast
Danke Gerrit, Saitenstauber und chrisb,
ich werde jetzt erstmal das Wochenende über soviel wie möglich spielen und hören, ob sich etwas tut.
Insgesamt bin ich doch erstaunt wie erheblich Klangunterschiede ein und desselben Modells sein können.
Allerdings hatte Kuifje ja schon einmal darauf hingewiesen, daß die älteren Ayers Modelle (erkennbar an dem eckigen Aufkleber im Schallloch) besser klingen sollen. Das kann ich bislang nur bestätigen.
@chrib: stimmt, nach den Baujahren (stehen auf dem Aufkleber), liegt da nur ein Jahr zwischen. Vermutlich haben beide lange gelegen, wissen tue ich es natürlich nicht.
Vielleicht noch eine andere Frage: Lassen sich Deckenrisse eigentlich gut reparieren? Und wie hoch ist die Gefahr, daß sich ein Riß entlang der Maserung weiter ausdehnt?
Viele Grüße
Zwetsche
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 6:06 pm
von Gast
Hömma Zwetsche,
irnxwie willste ja nicht wirklich auf eine ehrliche Antwort hoffen!
Nee, weitere Frozzeleien erspar ich mir.
Also ... probier einfach mal ein paar verschiedene Saiten aus!
Angefangen von den BILLIGSTEN. Martin 5dingsda.
Und dann versuchte es mal mit Adamas 1818.
JA, und sonst sag ich mal, ...
... ICH höre meine Ketarren abends auch anders als morgens.
...
Werner.
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 8:02 pm
von lunatscharski
... ICH höre meine Ketarren abends auch anders als morgens.
...
un erstemal nach 4 oder 12 Äppelwoi
Sven
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 8:03 pm
von jab
Tach!
Deckenrisse sind eigentlich kein Thema bzw. täglich Brot bei Gitarrenbauers.
Wenn sie denn gleich repariert werden und wenn sie keine Trockenrisse sind (die sind offen, "normale" Risse durch Belastungen sind zu). Trockenrisse erfordern mehr Beschäftigung mit dem Instrument.
Allgemein ist das eher eine Preisfrage. Wenn's gut aussehen soll, muss nachher neu lackiert werden. Dazu muss(soll) je nach Lack der Steg runter und später wieder drauf.
Alles machbar und üblich.
Beste Grüße!
Jab
PS: Wenn die Gitarre vorher (mit Riss) gut klang, wird sie das hinterher auch tun!
Verfasst: Fr Feb 20, 2009 8:23 pm
von Gast
lunatscharski hat geschrieben:... ICH höre meine Ketarren abends auch anders als morgens.
...
un erstemal nach 4 oder 12 Äppelwoi
Sven
GEZZ IS ABER GUT!
Mein, wenn auch hinterfrozzig zu interpretierender Kommentar ist sehr ernst gemeint.
Die Ohren hören z. B. abends wirklich anders als morgens. Gern auch umgekehrt.
--
Aber wenn dann jemand sagt, DIESE Gitarre, klingt ganz anders als JENE, ... aber ich weiss nicht einmal, ob dieselben Saiten drauf sind, ...
... aber hallo!
Dann sag ich nur noch:
Leute, haltet einfach die Klappe!
Ich kann solche DÄMLICHKEITEN nicht mehr hören!
Verfasst: Sa Feb 21, 2009 1:17 am
von Harald
WEnn die gitarre noch nicht eingepielt war, wirst du, wenn du häufig spielst, im ersten Monat fast täglich eine Veränderung im Klang feststellen. Und das ist dann speziell bei Fichtendecken noch nicht das Ende der Fahnenstange. Selbst nach einem Jahr ändert sich meist noch was - zum positiven!
Mach Dir mal keine Sorgen, spiel, was das Zeug hält und dann klappt das schon!
Verfasst: So Feb 22, 2009 11:11 am
von Gast
Der Alte Niederrheiner hat geschrieben:Ich kann solche DÄMLICHKEITEN nicht mehr hören!
...mußt sie ja auch nur
lesen . Im übrigen empfiehlt es sich, genauer zu lesen. Es handelt sich mit 99% iger Wahrscheinlichkeit um diesselben Martin (Bronze) Saiten. Um noch genauer zu urteilen, hätte ich schon beim Saitenaufziehen dabei sein müssen.
Ansonsten aber vielen Dank für den Ratschlag.
Verfasst: So Feb 22, 2009 11:15 am
von Gast
jab hat geschrieben:Tach!
Deckenrisse sind eigentlich kein Thema bzw. täglich Brot bei Gitarrenbauers.
Wenn sie denn gleich repariert werden und wenn sie keine Trockenrisse sind (die sind offen, "normale" Risse durch Belastungen sind zu). Trockenrisse erfordern mehr Beschäftigung mit dem Instrument.
Allgemein ist das eher eine Preisfrage. Wenn's gut aussehen soll, muss nachher neu lackiert werden. Dazu muss(soll) je nach Lack der Steg runter und später wieder drauf.
Alles machbar und üblich.
Beste Grüße!
Jab
PS: Wenn die Gitarre vorher (mit Riss) gut klang, wird sie das hinterher auch tun!
Danke Jab, das hilft mir viel weiter und eröffnet auch neue Optionen. Die Ayers As hat allerdings keine große Lakierung, ich stelle mir das optisch zumindest schwierig vor.
Gruß
Zwetsche
Verfasst: So Feb 22, 2009 12:29 pm
von klaust
.
wenn eine 2004er super klang und eine 2005er nicht, würde
ich nicht allzuviel hoffen da die sich noch werweisswieviel "öffnet".
Sonst wird hier doch auch dauernd bemerkt, dass gleiche Instrumente eines Herstellers, gleiches Modell - total unterschiedlich klingen können! Warum sollte also bei einem fast fünf Jahre alten Instrument auf einmal die Sonne aufgehen?
Jaja, gegeben hats sicher sowas schon mal....
jm2c