...mich hat es auch erwischt!
Als ich diesen Thread sah, musste ich gleich meinen Senf dazu geben, hier kommt er:
Ich habe seit Samstag eine wunderschöne SJ-AT (African Tonewood, zu deutsch wohl Madagascar Palisander) mit unglaublicher Haselfichtendecke. Ich ging in den Gitarrenladen und habe eigentlich nach etwas Dreadnought-mäßigem Ausschau gehalten. Adirondack-Fichte hat mich auch schon mal begeistert, das wollte ich mir näher ansehen. Dann hatte ich einige tolle Dreadnoughts in der Hand teils mit Adirondack, und keine hat mir gefallen. Da war ich erst bisschen schockiert, dass mein Wunsch nach einer derartigen Neubestellung (angestrebt war ne D14 oder D32 mit Adirondack-Top aus dem Hause Lakewood) sich gerade als nicht so ideale Zusammenstellung für mich ergab.
Ich suchte etwas mit 46mm-Hals mit viel Bums und eben einen großen Korpus. Damit möchte ich Flatpicking machen und mit Stahlpicks picken. Das schafft meine M32 nicht, dazu ist sie zu weich (im wahrsten Sinne des Wortes, die Engelmanndecke macht einfach irgendwann zu).
Also saß ich im Session in Walldorf und Franz gab mir erst eine Howell und Forsyth in die Hand. Tolle Gitarre, obwohl nur Mahagony (aber echtes!) eine unglaubliche Projektion und Trennschärfe. Ich war sofort begeistert. Aber der Hals...es waren weniger als 46mm.
Dann hing Franz Schobert die Stevens von der Wand, die ich bis dato nicht registriert habe. Ich wusste nur, dass es noch eine teuflich gute Manufaktur in München gab, aber mir fiel sie erst gar nicht auf.
Franz spielte die SJ an und ich bin fast weggeflogen! Was ein Bass, absolut unglaublich! Und dazu eine Tragfähigkeit und noch genügend Transparenz. Kein pures Wummern, nein, Lautstärke und satter Ton, egal wie hast geschlagen, nie schwammig. Geil!
Dann hab ich das Instrument in die Hand genommen. Ab hier Ausführung von Wolf: Passt alles!
Auf DADGAD runtergestimmt. Basssaite verlor auch nicht das geringste an Punch, im Gegenteil! Picks angezogen und direkt "Waves" von Kolbe und Illenberger durchgezogen. Neue Gitarre und die schwierigeren Stellen im Stück - Es passt auf Anhieb. Ich war sofort hin und weg, das ist mir noch nicht passiert bei einer Gitarre.
Dann der Schock: Mist, passt das Teil überhaupt in dein Budget? Preisschild gesehen und gedacht "man da stimmt die Relation wirklich!".
Also habe ich direkt meine Lakewood mit dem zu schmalen Hals dort eingetauscht und die Stevens mitgenommen.
Zu Hause habe ich direkt weitergespielt, das Teil ist einfach nicht klein zu kriegen, egal wie man drauf haut, sie spielt. Und das verdammt gut.
Nur für die filigranen Sachen ist sie zu steif, das können die kleinen besser. Aber macht ja nix, ich habe ja die Gitarre für die etwas härtere Gangart gesucht.
Also ich bin restlos begeistert von der Stevens SJ, da passt einfach alles. Die Optik ist ebenso wunderschön mit all den Bindings. Ich lade mal bei Gelegenheit ein paar Fotos noch hoch.
Wolf, deine Begeisterung kann ich seit Samstag mehr als nur verstehen

Geile Gitarren
Viele Grüße
Jörgh
