Panik unterm Dach....

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Chris1
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Panik unterm Dach....

Beitrag von Chris1 »

Vor einem halben Jahr sind wir umgezogen. Maisonette-Wohnung mit ausgebautem Dachboden (gedämmt), hab mir dort ein "Gitarrenzimmer" eingerichtet. Also endlich mal Platz 8) . Aber mittlerweile haben wir Sommer, hier im Südwesten wird es immer heißer :roll: . Zwar war es in der alten Wohnung unterm Flachdach im Sommer ebenfalls alles andere als kühl, 28 °C wurden auch locker erreicht. Die Gitarren haben es überlebt. Allerdings knallt hier unterm Dach nachmittags die Sonne volle Kanne durchs hohe und breite Fenster, Rolladen gibt es nicht, nur Lamellen. Nützt nicht viel, der Raum heizt sich ordentlich auf. Die Gitarren stehen in einer Ecke, ohne direkte Sonne, mehr oder weniger "schattig". Auf die Luftfeuchtigkeit achte ich, reguliere das entsprechend entweder mit einem Entfeuchter oder einem alten "Aircooler" ("coolt" eher nix, aber feucht wird's :wink: ), ist das geringste Problem. Am letzten Wochenende kratzte die Temperatur dann abends an den 30 °C und bei mir gingen alle roten Lämpchen an :shock:

Ich lüfte nachts, dann geht die Temperatur knapp 5 °C runter, nachmittags geht es wieder hoch. Meine teuren Stoll-Gitarren und die Mandolinen sind mittlerweile eine Etage tiefer umgezogen. Der Rest (5... :whistler: )steht noch im Dachzimmer. Ich will nun nicht unbedingt alle in die teilweise sperrigen, schweren Koffer verpacken und die enge Wendeltreppe runterschleppen. War froh, als alles oben verstaut war. Unten wird es ja dann auch entsprechend eng in den Ecken, war so eigentlich nicht geplant. Aber irgendwie mach ich mir doch Gedanken, ob die Gitarren das überstehen, wenn die Temperaturen noch mehr steigen sollten (Wetter-Video Kachelmann heute Nachmittag :heul2: ). Wann wird es kritisch?

Irgendwie macht mir das Bauchschmerzen. Einfach entspannt bleiben? Oder doch packen :roll: ?
fingerstylist
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von fingerstylist »

Bei 30 C ? Ich denke das ist unbedenklich.

Sonst müßten z.B. die Andalusier im Sommer ihre Gitarren im Kühlschrank aufbewahren, was dort nach meiner Kenntnis nicht üblich zu sein scheint.

Probleme sehe ich nur bei Schellack, der ist bei 30 C schon recht weich.
"Schön ist, was ohne Begriff als Gegenstand eines notwendigen Wohlgefallens erkannt wird."( I. Kant: Kritik der Urteilskraft )
Chris1
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von Chris1 »

Die Schellack-Stoll ist bereits umgezogen, hab da schon meine schlechten Erfahrungen während eines Transports im Koffer (Hiscox) bei Hitze gemacht.... Da hatte ich sie gerade erst bekommen :roll:
Matze
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von Matze »

Hallo Chris,

wenn du Panik hast, solltest du deinem Impuls folgen; du findest sonst doch eh keine Ruhe.
Lass es unten eng werden, aber du folgst deinem Gefühl.
Keiner hier im Forum kann dir mit absoluter Sicherheit sagen, dass es deinen Gitarren auf Dauer nicht schadet.
Meine Erfahrung sagt mir, dass eine Gitarre temperaturmäßig einiges aushält. Meine erste war jahrzehntelang auf dem Dachboden und hat es unbeschadet überstanden. Ich möchte nicht wissen, wie warm es da im Sommer unterm Dach war.
Damals wusste ich es nicht besser, aber heute würde ich es nicht mehr so machen.

Grüße

Matze
Klaus Guhl
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von Klaus Guhl »

und einfach insgesamt mit einem Ventialtor die Temperatur im Raum senken? https://www.amazon.de/dp/B0BWJW8HTL?ref ... title&th=1
Grüsse
Klaus
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L1
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von L1 »

Ein Ventilator wälzt nur um.
Der Kühleffekt entsteht nur durch Verdunstung z. B. auf feuchter Haut.
Chris1
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von Chris1 »

Hallo Matze, hast ja Recht. Heute morgen wurde umgezogen, nachdem ich mir nochmal die Wetterkarten für die nächste Zeit angesehen hatte. Temperaturtrend: steil nach oben und wird wohl andauern :roll: . Alle Gitarren sind nun zwar über diverse Ecken verteilt, so hatte ich mir das beim Einzug nicht vorgestellt, aber ist nun mal nicht zu ändern. Bin ja froh, daß ich diese Möglichkeit habe und somit auf der sicheren Seite bin. Wird zwar auch mollig warm, aber wenigstens keine 30+.
Der Umzug mit dem "zierlichen" Taylorkoffer war allerdings eine Sache für sich. Enge Wendeltreppe, einmal hatte ich das Gefühl, jetzt stecke ich fest :banger: . Naja, rauf geht es dann wieder leichter, in hoffentlich spätestens einem halben Jahr :wink:
Chris1
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von Chris1 »

Ventilator bringt in dem aufgeheizten Raum so gut wie nichts. Hab ja die letzte Zeit schon einiges ausprobiert. Und bei Schwüle kann man auch diesen Aircooler nicht einsetzen, da steigt die Luftfeuchtigkeit ratz-fatz innerhalb kurzer Zeit.
Ich denke, der Umzug war für die Gitarren und meine Nerven die beste Lösung.
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Rumble
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von Rumble »

Habe meine Lieblingsstücke auch unter dem Dach und meine Klimaanlage ist immer noch im Sack, aber ich kann immerhin die Dachfenster von außen beschatten. 30 Grad sind da trotzdem nichts.

Direkte Sonne würde ich unbedingt vermeiden und auch auf die Luftfeuchtigkeit achten. Mit Luftfeuchte habe ich aber im Sommer eigentlich kein Stress. Alles Andere ist eigentlich kein Problem.
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
Chris1
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von Chris1 »

Ist ja nun der erste Sommer in dieser Wohnung. Ich schau jetzt mal, wie hoch kann die Temperatur auf dem Dachboden steigen und dann kann ich das nächste Jahr überlegen, bleiben die Gitarren oben oder kommen eben wieder für die Sommermonate runter. 30 °C ist für mich schon ein Limit, zumal ich selbst schon bei max. 25 ° C zergehe :heul2: Wegen der Luftfeuchtigkeit steht sowieso ein Venta auf der Wunschliste. Auch wegen der Wintermonate. Die waren hier knochentrocken; in der alten Wohnung hatten wir feuchte Wände und daher ständig Entfeuchter im Einsatz. Auch eine Umgewöhnung.
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Rumble
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von Rumble »

Bei den Temperaturen nehme ich auch schon mal eine Gitarre mit nach unten. Bei den E-Gitarren aber schon zähneknirschend, weil ja die Amps und das ganze Geraffel auch oben stehen. Dann dudel ich auch mal über so einen Yamaha THR, oder ähnliches.

Akustisch ist das ja ziemlich wurscht. Ich glaube, die Larrivee ruft gerade mal wieder leise nach mir. ;-)
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
kaman
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von kaman »

Bevor das Haus hier saniert wurde, hatte ich im Sommer auch oft über 30°C und die Gitarren leben noch. Also keine Panik. Ich glaube ich hatte durch die Hitze mehr gelitten als meine Gitarren.
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uwesemmelmann
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von uwesemmelmann »

Ich (nicht gerade ein zarter Kleiner) sehe/erlebe die Problemlage bei solcher Hitze eher im Zusammenspiel hochwertiger Akustik-Gitarren mit dem Körper... Wenn man schwitzt wie ein Sch...n keine unbedeckten Arme auf der Massivdecke... Und wenn der Bauch an der Rückseite anliegt, wird es da auch ganz schnell feucht...

An Schellack wage ich dabei gar nicht zu denken...
:bl:
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
saitentsauber
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von saitentsauber »

fingerstylist hat geschrieben:
Di Jun 17, 2025 5:28 pm
Sonst müßten z.B. die Andalusier im Sommer ihre Gitarren im Kühlschrank aufbewahren
Die haben z.T passendere Immobilien (vermutlich dank der Araber... ) und irgendwas, das die Sonnenstrahlen nicht aufs Glas lässt, aber auch (typischerweise) Nylonstrings, also deutlich weniger Saitenzug. Die Verleimung des Stegs wird damit teilweise aus dem Schussfeld genommen, und das ist viel wert. Ich würde mir von daher bei Steelstrings überlegen, die Saiten runter zu stimmen, ausser wenns absolut nicht anders geht.
fingerstylist
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Re: Panik unterm Dach....

Beitrag von fingerstylist »

Die haben z.T passendere Immobilien (vermutlich dank der Araber... ) und irgendwas, das die Sonnenstrahlen nicht aufs Glas lässt, aber auch (typischerweise) Nylonstrings
Stimmt, allerdings ist es im Hochsommer im Landesinneren locker 40 C.
Die Verleimung des Stegs wird damit teilweise aus dem Schussfeld genommen
Die Leimverbindung am Steg ( weil dort vermutlich die größte Spannung herrscht) spielt sicher eine Rolle bei der Überlegung. Aber Leimverbindungen ( z.B. Ponal ) lösen sich erst bei 70- 80 C. Im Auto bei direkter Sonneneinstrahlung durchaus möglich. In einer Wohnung als Raumtemperatur eher nicht.
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