Gitarrenbau und %ualer Anteil am Klang

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Der Gitarrenbauer hat 0% (in Worten Null) am prozentualen Klanganteil zu tun.
Normalerweise ist es der Gitarrenspieler (der mit der Rüsselseuche) und die Gitarre die den Klang erzeugen.
Die Anwesenheit eines Gitarrenbauers ist dafür nicht erforderlich.

Der Mohr hat seine Pflicht getan..... :lol:

Ob das nun jeweils 50/50% sind (anteilig), oder halbe/halbe will ich nicht werten.
schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

Naja, immerhin baut ein Gitarrenbauer die Gitarre, also ohne Gitarre keinen Klang.
Und ob ein Vettel mit einem Dacia (ich fahre einen) die WM gewonnen hätte möchte ich auch bezweifeln.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

War nicht so bierernst gemeint Karl, denke es ist schwer so etwas in Prozentpunkten zu beziffern, weil es eben eine sehr individuelle Sache ist.

Sicher ist der Gitarrenbau (also auch der Erbauer) wichtig, ebenso wie die Materialien etc.
Es ist eben eine lange Kette, die am Klang beteiligt ist.... alles gute Zutaten in handwerklicher Vollendung, gepaart mit einem Könner am Instrument.

Ich denke auch, dass der Zufall, oder nennen wir es Glück? ...auch eine wesentliche Rolle spielen kann.

Meines erachtens ist der Gitarrenspieler das wesentliche Element in Sachen Klangbildung. Er/Sie ist der elementare Faktor, aber wieviel das in Prozent wohl ist? Keine Ahnung, finde ich auch nicht so wichtig, oder ich mache mir über sowas keine Gedanken mehr - ich mache einfach Musik anstatt drüber nachzudenken :lol:
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Rainer H hat geschrieben:Das beweist der Wolfgang am allerbesten mit seiner DG 19 ich finde, die klingt bei seinen Aufnahmen, zwar anders als seine zwei Vollmassiven
Gitarren, aber für meine Ohren auf keinen Fall schlechter, ich denke deswegen hat Er sie auch behalten.
Gruß Rainer
Aber sowie man die auch nur etwas lauter spielt macht die Gitarre „dicht“. Das machen die vollmassiven (es sind übrigens drei) nicht. Du hattest doch auch mal so eine DG19…
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
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RB
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Beitrag von RB »

Das ist der Punkt, den der Wolfgang hier so kühl und locker bringt. Angenommen, man betrachtet die "akustische" Gitarre als das, was sie ist und sein sollte, nämlich ein natur-tönendes Instrument, interessiert mich in erster Linie, was es als solches Instrument taugt, also welchen Ton und welche Ausdrucksnuancen ich nur mit dem Instrument in welcher Lautstärke mit welchem Kraftaufwand erzeugen kann. Stelle ich nach diesen Kriterien massives Tonholz dem Sperrholz gegenüber, sortiert das Sperrholz sich aus. Man kann damit keine ernst zu nehmenden akustischen Gitarren herstellen. Die mögen zum Lernen ganz nett sein, wenn die Bespielbarkeit in Ordnung ist, aber klanglich sind doch recht enge Grenzen gezogen.

Anschließend kommt vielleicht einmal der Punkt, an dem es gilt, die Lautstärke mit elektronischen Mitteln anzuheben. Dann wüßte ich gerne das in der Lautstärke angehoben, was ich ansonsten ohne elektronische Hilfsmittel erzeuge. Das muß die Technik irgendwie leisten. Ich bin nicht der Profi, der eine "Bühnengitarre" benötigte. Mir genügt eine normale, die einigermaßen taugt.

Nach einer recht langen Sperrholzzeit bin ich um 1990 herum in die Massivdeckenzeit gelangt. Alles wurde lauter, klarer, schöner und leichter in der Massivdeckenzeit. Ich konnte endlich den pappigen Klang als den pappigen Klang erkennen. In der Bronzezeit bin ich aber dennoch die ganze Zeit über geblieben, mal Phosphor-Bronze, meist aber 80/20.
schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

Alles richtig.
Meine Frage war dahingehend ob sich eine massive oder laminierte Zarge bemerkbar macht.
Das eine Ibanez nicht wie eine Martin klingt, und das das sowohl an den Materialien wie auch an der Sorgfalt der Fabrikation liegt wird hier wohl niemand bestreiten.
Wenn ich eine akustische Gitarre spiele will ich den puren Ton genießen, und den kann mir nur eine massive Decke (und noch mehr) liefern.
Will ich aufgrund unerwünschter Schwingungen Vibrationen vermeiden dann spiele ich hat eine E-Gitarre.
Für mich erübrigt sich eine akustische Gitarre mit Tonabnehmer und Cutaway.
Ein Widerspruch in sich, aber das ist wieder ein anderes Thema.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

schinkenkarl hat geschrieben: Das eine Ibanez nicht wie eine Martin klingt, und das das sowohl an den Materialien wie auch an der Sorgfalt der Fabrikation liegt wird hier wohl niemand bestreiten.
Wie kommst Du da drauf?

Gruß Rainer

PS:
Sperrholz

http://www.youtube.com/watch?v=fbh9Nrp_ ... 0QFZV0-Fxg

Edel Tonholz

http://www.youtube.com/watch?v=QYKzbMkf ... 0QFZV0-Fxg

Tut mir echt Leid, aber der Unterschied, ist für mich höchstens marginal oder esoterisch!
schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

In dem ich Gitarren beider Hersteller gespielt habe.

Du wirst doch nicht ernsthaft einen Tonvergleich über einen Computerlautsprecher als Vergleich nehmen.

Ansonsten empfehle ich Dir einfach mal eine 3000 € Gitarre gegen eine
300 € Gitarre zu vegleichen.

Wenn Du keinen Unterschied spürst bist Du zu beneiden, es wird Dir viel Geld und Zeit ersparen.
Zuletzt geändert von schinkenkarl am Mo Nov 18, 2013 7:22 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

schinkenkarl hat geschrieben:In dem ich Gitarren beider Hersteller gespielt habe.
Aber nicht alle??
Gruß Rainer
rwe
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Beitrag von rwe »

schinkenkarl hat geschrieben: Meine Frage war dahingehend ob sich eine massive oder laminierte Zarge bemerkbar macht.
Ja. Du koppelst mit einer laminierten Zarge die Decke eben anders an den Rest als mit einer massiven. Wie sehr sich das bemerkbar macht, kann ich nicht einschätzen, da ich keine zwei sonst identische Instrumente gespielt habe.
schinkenkarl hat geschrieben:Das eine Ibanez nicht wie eine Martin klingt, und das das sowohl an den Materialien wie auch an der Sorgfalt der Fabrikation liegt wird hier wohl niemand bestreiten.
Zumindest bestreite ich, dass es nur daran liegt. Die Konstruktion spielt eben auch eine Rolle. Meine Gurians klingen auch nicht wie eine Martin, obwohl Gurian in dern 1970ern Holz auch an Martin geliefert hat und die Sorgfalt eher höher war. Sie klingen einfach anders. - Und es gab eine Zeit (zweite Hälfte der 1970er), in der die Ibanezze (bzw. der vollmassive Tama-Ablager) sicherlich besser gefertigt als die meisten Martins waren und die Materialien auch nicht schlechter. Trotzdem klangen sie anders.
schinkenkarl hat geschrieben:Wenn ich eine akustische Gitarre spiele will ich den puren Ton genießen, und den kann mir nur eine massive Decke (und noch mehr) liefern.
Jein; dass eine massive Decke in der Regel Vorteile hat, ist Allgemeingut. Das mit dem "noch mehr" wage ich zu bestreiten. Wobei es auch eine Frage ist, ob Du den Ton alleine genießen möchtest oder aber den Zuhörern etwas liefern möchtest. Der Ton, den der Spieler hört, ist nicht gleich dem, den der Hörer im Saal hört. Dafür kann ein laminierter Korpus, der eben weniger schwingt, Vorteile haben.
schinkenkarl hat geschrieben:Für mich erübrigt sich eine akustische Gitarre mit Tonabnehmer und Cutaway.
Ein Widerspruch in sich, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Wenn ich zu Hause spiele, brauche ich ebenfalls beides nicht. Ein PU kann sinnvoll sein, wenn ich eine akustische vor Publikum verstärken möchte und kein Mikrofon dafür nutzen möchte. Die Fragen nach PU und Amp für's Wohnzimmer finde ich auch befremdlch.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

schinkenkarl hat geschrieben:
Du wirst doch nicht ernsthaft einen Tonvergleich über einen Computerlautsprecher als Vergleich nehmen.

Ansonsten empfehle ich Dir einfach mal eine 3000 € Gitarre gegen eine
300 € Gitarre zu vegleichen.

Wenn Du keinen Unterschied spürst bist Du zu beneiden, es wird Dir viel Geld und Zeit ersparen.
Also bei mir hängt an meinem Computer, eine Nakamichi Anlage älteren Baujahres, mit großen JBL Boxen mit 30er bässen, das klingt schon gut
ich kann solchen Aufnahmen zumindest hören, das Sie nicht rein Akustisch sind .


http://www.youtube.com/watch?v=ITJyD0us ... e=youtu.be

oder die krux ist, mit 220Watt bekomme ich jede Gitarre Bassreich !

und da ist es fast egal aus was die Decke ist, ferner habe ich Gitarren um mich, die genau diesen Preisunterschied haben, und es gibt da genau zwei Gitarren, die eine , keine 300 Euro Marktwert, die Andere wohl neu jenseits der 4k Euro grenze ich finde, das beide Gitarren, zwar unterschiedliche Eigenschaften haben, ich finde aber, das beide auf Ihre weiße gleich gut klingen. ich könnte nicht sagen welche mir besser gefällt.
Ich hatte auch schon Gitarren in Händen, die auch mehr als 3000 Euro kosteten, und einfach nur schlecht klangen, da von wird auch hier immer wieder berichtet . mein Fazit ist, das Jede Gitarre, ohne ansehen ihres Marktwertes oder Ihrer Konstruktion oder Bauart Materialart Individuell zu bewerten ist, und das wichtigste der Spieler ist.

Gruß Rainer
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RB
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Beitrag von RB »

Das Sperrholz bringt Beschränkungen bei der Lautstärke und der Ansprache. Schön finden kann man auch den Sperrholzklang, erlaubt ist schließlich, was gefällt.
schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

Hallo Rainer,

sicherlich hast Du auch Recht. Aber unabhängig von der Abspielqualität Deiner HiFi-Anlage werden die meisten Aufnahmen auf YT mit zumindest für Audio Verhältnisse minderwertigen Geräten gemacht.
Da kann man nicht viel rausholen.
Aber Du hast mich damit auf eine gute Idee gebracht.

Also ich höre und spüre einen deutlichen Unterschied ab einer Preisgrenze von ca. 1500 € , natürlich habe ich auch schon schlecht verarbeitete Taylor, Gibson und Martin Gitarren in der Hand gehabt, sogar auf der Frankfurter Musikmesse.

Aber mich würde natürlich Dein Low Budget Modell interssieren, was ist das für eine Modell?

Gruß
frank
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

OldBlues hat geschrieben:
Cocobolo hat geschrieben: Warum ist eine Holzdecke ein Muss? :lol:
...warum nicht gleich Vollkarbon ? (aber hatten wir das nicht schon mal???)
Puh, die haben sich wirklich einen Award für das hässlichste Design verdient.
Liebe Grüße
Bernd
:
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:...
Puh, die haben sich wirklich einen Award für das hässlichste Design verdient.
:bide:
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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