Der Stellenwert von Gitarren & Co. - fast Off Topic

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Fidelio
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Beitrag von Fidelio »

Hi berndwe,

du hast hier eine kleine Bombe gelegt..

:whistler: :whistler:




Fidelio :guitar1:
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Fidelio hat geschrieben:Hi berndwe,

du hast hier eine kleine Bombe gelegt..

:whistler: :whistler:


Fidelio :guitar1:

Noch gibt es keine Verletzte ;-)
Zuletzt geändert von berndwe am Mo Sep 05, 2011 7:26 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

tired-joe hat geschrieben: "Emotionale Beziehung" ist ein allgemeiner Ausdruck. Genauer muss es heissen "...sind es fuer mich Werkzeuge, zu denen ich keine emotionale Beziehung aufbaue wie zu einem Menschen." Ich liebe meine Gitarren nicht. Das ist alles, was ich sagen wollte. Eine Gitarre ist ein Gegenstand, der sich ersetzen laesst, obwohl manchmal nur nach laengerer Suche, zumindest ist das so in meiner begrenzten Erfahrung.

Joe
Das bekomme ich so nicht gebacken, in einer gewissen weise liebe ich
so manches Instrument, das wäre für mich auch nur schwer ersetzbar
und ich würde es bei Verlust sehr vermissen, auch wenn es durch ein noch besseres ersetzt würde.
Gruß Rainer
Gast

Beitrag von Gast »

Rainer H hat geschrieben: Das bekomme ich so nicht gebacken, in einer gewissen weise liebe ich
so manches Instrument, das wäre für mich auch nur schwer ersetzbar
und ich würde es bei Verlust sehr vermissen, auch wenn es durch ein noch besseres ersetzt würde.
Gruß Rainer
Das geht mir auch so. Allerdings gilt das auch schon für meine japanischen Kochmesser von Sirou Kamo. Ich bin halt ein emotionaler Mensch, der sich für Handwerkskunst begeistern kann. Wenn ich mich jedesmal freue, meine für mich sehr wertvolle Adamas in die Hand zu nehmen, dann ist das eine emotionale Beziehung. Bei meiner Martin ist das nicht so. Die würde ich als "Werkzeug" bezeichnen und jederzeit verkaufen. Die Adamas nicht!
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Frankytaylor hat geschrieben:Liebespartner oder Haustiere lassen sich ebenfalls prima "ersetzen"
Die Treue zur eigenen Kontoverbindung ist statistisch sogar haltbarer, als die Beständigkeit einer Ehe. Wer wird aber in Bezug auf die Kontonummer von Emotionen sprechen?
Gast

Beitrag von Gast »

mh... meine Ehefrau habe ich 20 Jahre, meine Kontonummer 30. Und ich dachte immer, ich hätte eine engere Bindung zu meine Frau! :oops:
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guitar-hero
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Re: Der Stellenwert von Gitarren & Co. - fast Off Topic

Beitrag von guitar-hero »

berndwe hat geschrieben:... Ich selbst bin überzeugt davon, dass auch diejenigen, die ihre Gitarren lieben, gescheit Musik machen können, aber nachdenkenswert sind die zitierten Passagen schon.
Hallo Bernd,

ich finde Deine Gedanken sehr passend und zutreffend.

Bei manchen Threads, die um's "Werkzeug" gehen, weiss ich oft nicht, ob ich lachen oder weinen soll. :wink:

Natürlich habe auch ich hier neben ein paar "Klangpappen" einige hochwertige Instrumente stehen und ... ich freue mich darüber, welchen grandiosen TON ich manchem Instrument entlocken kann.
(Obwohl ich eigentlich gar nicht wirklich Gitarre spielen kann.)

Und ich muss natürlich auch gestehn, dass ich in meinem Leben auch der Einen oder Anderen "Hype" nachgerannt bin: "Höher, Weiter, ..." :oops:

1971 verrammschte ich meinen Fender Bassman´62. ... Weil, der "verzerrte" ja, wenn manN ihn aufriss. Ìch kaufte mir einen "HIFIdingsbumsDynacord". Der hatte ja schliesslich (nominal) 30 Watt mehr.

Ende´70 warf ich meine Fujica-Kamera in den Müll und kaufte mir (natürlich peu à peu) eine NIKON-Ausrüstung und klebte mir eine Nikon-Werbefolie an die Heckscheibe meines "FIAT ZASTAVA".
"WERBUNG AUS ÜBERZEUGUNG."
(Mein "Auto" hatte dadurch natürlich eine erhebliche Wertsteigerung! 8) )


Ich könnte mich jetzt natürlich noch weiter outen (blamieren), aber ...

(... die NIKON habe ich immer noch.
Meine Fotos haben nicht Weltruhm erlangt, aber ...
... mit der Nikon kann man am Äquator, als auch am Nordpol fotografieren.
Zur Not kann manN damit sogar Nägel in die Wandschlagen!)

Was ich sagen will:
Lass den Leuten ihren Spaß.

Oder, (mit den Worten der Missfits):
"Gebt den Kindern das Kommando," ...
http://www.youtube.com/watch?v=-1ZK_Eyu14U


:wink:
Werner.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ich würde eigentlich gerne in dieser Diskussion den Begriff "Liebe" durch "Leidenschaft" ersetzen... die "Passion"... (fast) jeder Mensch braucht und hat irgendein Gebiet, in das er seine "Passion" investiert. Und das finde ich gut so, denn wir alle wären ziemlich knochentrockene Wesen wenn das nicht so wäre...

Und ich wette, manch einer derer die in einer Gitarre absolut emotionslos ein Werkzeug sehen... (wenn's nicht mehr funktioniert dann hopp und weg...) haben ihre Passion eben anderswo... das kann der Weinkeller, die Briefmarkensammlung, der tiefergelegte '72er Manta oder der selbstgezogene Rosenbusch im Garten sein. Und für den Betreffenden stellt genau dieses ein Heiligtum dar...

Ich jedenfalls bin glücklich zu "Passionen" fähig zu sein, denn die lassen mich tatsächlich leben !

Grüsse, Martin
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Vor ein 6 Jahren habe ich einiges an Geld für Zigaretten und rauchbare Additive ausgegeben. Da verpufften monatlich schon ein paar hundert Euros. Das ist alles Vergangenheit.
Nun habe ich aber seitdem einen finanziellen Gewinn, den ich zu gewissen Anteilen spare und ansonsten ausgebe. In diesem Jahr waren es eben 3 Gitarren (+ 1 Ukulele), von denen eine teuer war. Ein bisschen Equipment war es auch noch. Trotzdem habe ich gemerkt, dass so etwas wie GAS da eine Rolle spielte. Nur denke ich mir, dass es jetzt gut ist, denn ich werde wohl kaum noch weitere 3 Gitarren kaufen.
Dass es gute Gitarristen gibt, die mit mehr als 4 Instrumenten aufwarten können, finde ich ebenfalls ok. Wenn man es sich leisten kann, dann hat man eben für jeden Zweck das passende Instrument (oder Kamera, oder sonst was). Ist doch gut so - fördert doch die Instrumentenindustrie und tut niemandem weh.
Dass es Musiker gibt, die mit weniger auskommen und dann auch noch prima Musik machen... - auch gut!
Großkotzige Angeber kann man mal links liegen lassen, aber ansonsten ist es doch eine schöne Sache, wenn jemand tolle Gitarren sammelt, selbst, wenn er nicht besonders viel und gut darauf spielt.

Ich kannte einen, der viel Geld in Taylors, Martins und Gibsons angelegt hat, obwohl er dann doch nicht richtig spielen konnte. Leider ist er vor 2 Jahren gestorben und ein paar seiner Freunde, richtig gute Gitarristen, bekamen irgendwie alle eine prima Gitarre ab.
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Mokkafreund
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Beitrag von Mokkafreund »

Eine Gitarre ist mehr als ein Werkzeug! Einen Hammer kann ich durch einen anderen ersetzen, ebenso wie eine Zange oder ähnliches.

Gitarren sind aber nicht alle gleich und selbst gleiche Modelle klingen mitunter mehr oder weniger unterschiedlich.

Für mich ist eine Gitarre nicht deshalb wertvoll weil irgendein bekannter Name die Kopfplatte ziert sondern weil das Spielen auf ihr einfach ganz besonders viel Spaß (Freude, Begeisterung) macht und ich sie deshalb viel lieber als andere Gitarren in die Hand nehme.

Viele Gitarren sind für mich einfach nur ganz OK, manche aber, was solls ich wiederhole mich nur ...
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Orange
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Beitrag von Orange »

Sehr interessante Aussagen hier, da sieht man wieder mal welches schön bunt gemischtes Publikum hier vertreten ist ! :P

Also ich habe zu meinen Gitarren schon auch eine leicht emotionale Beziehung, immerhin hege und pflege (und ab und zu spiele ich sogar) ich sie auch. Wenn sie mir da gar nicht am Herzen liegen würden dann würde ich sie vergammeln lassen, aber ich sch.... ( :oops: ) halt auch gerne damit herum.

Was soll ich groß sagen: Ich spiele sie gerne, und wenn ich vorbei gehe dann denke ich mir auch einfach mal so: Schönes Instrument und freue mich ! 8)

Doch: Ich mag meine Gitarren sehr ! *gefällt mir*

p.S.: Und wenn ich dann noch neue Relic-Spuren entdecke ist es sowieso aus und geschehen um mich ! :wink:
rwe
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Beitrag von rwe »

Mokkafreund hat geschrieben:Eine Gitarre ist mehr als ein Werkzeug! Einen Hammer kann ich durch einen anderen ersetzen, ebenso wie eine Zange oder ähnliches.
Vielleicht durch ein baugleiches Werkzeug; es ist (für mich) schon ein Unterschied, ob ich unser Boot mit einem Rotex oder mit einem Metabo-Schleifer bearbeite. Die ca. 5 Parkettabzieheisen haben alle einen anderen (von mir per Hand durchgeführten) Anschliff, da ist es schon ein Unterschied, mit welchem ich arbeite. Bei Gitarren ist halt die Serienstreuung oft breiter, außerdem snd die Dinger teurer. "Natürlich" habe ich zu meinen ersten beiden Instrumenten eine besondere Beziehung (erste Gitarre überhaupt, erste hochwertige Gitarre mit Familienunterstützung), beim Rest wäre es egal, wenn das Instrument x durch ein bau- oder besser: klang- und bespielbargleiches - Instrument ersetzt würde. Nur ist es halt schwieriger, enen fretless Wal Pro oder eine Gurian zu bekommen, als einen Picard-Hammer oder ein Kirschen-Stemmeisen.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich hasse Gitarren im Allgemeinen und im Speziellen meine eigenen. Ich bespiele sie ausschließlich, um damit Geld zu verdienen.

...puhh, zum Glück ist es noch nicht so weit bei mir. ;) Möge dieser Tag noch lange hin sein.

Und bis dahin sehe ich in einer Gitarre ein Werkzeug, welches ich mit Hingabe einsetze. Da habe ich natürlich meine Vozüge den für mich besten Instrumenten gegeben, ganz klar. Denn mit nichts anderem verbringe ich täglich so viel Zeit wie mit z.B. meiner standard-tuning Lakewood oder der leicht umgebauten open-e Yamaha oder der feinen ltd mh-1000 - ja mei, das sind für mich ganz tolle, schicke Geschosse die mit mir / und ich mit ihnen schon eine Menge erlebt haben. Doch ich weiß es ganz genau: ich kann auch auf der Simon & Patrick von meinem guten Freund nächtelang zocken oder auf der charvel vom anderen Kumpel usw.

Die für mich relevanten Instrumente sind alle (!) komplett 1:1 ersetzbar (d.h. für mich, dass ich bei vertretbarem Zeit- und Finanzaufwand ein identisches Instrument erlangen kann), das müssen sie für mich auch sein.

Und: ich könnte jede Gitarre mit Hingabe spielen, wenn ich das wollte. Das kann aus meiner Sicht jeder - der Hobel muss einem nur zusagen.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Hi,

wenn die emotionale Bindung zu einem Instrument dazu führt, dass sich jemand weniger neuen Krams kauft, hätte das einen sehr ressourcensparenden Effekt. Ich habe aber ein wenig meine Zweifel, ob das hoch korreliert. In meinem Umfeld haben die "Fetischisten" leider den größten "Materialdurchlauf" bzw. den negativsten "Footprint".


(meine kleine Tube Senf zum Thema..)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Morgen,

ursprünglich wollte ich in diesem Philosophie-Fred nur Leser sein, aber Ihr kennt mich ja, das wird nix ... :roll:

Aber ich fasse mich kurz, keine Angst:

Meine Gitarren sind was ganz Besonderes. Ich habe eine sehr enge Bindung zu ihnen und ja, verdammtnochmal, ich liebe sie auch.

Die Bindung zwischen mir und meinen Gitarren ist weit höher als die Bindung zwischen mir und meinem Auto oder meinem Haus. Aber sie ist nicht höher als die Bindung zu Familienmitgliedern einschließlich unserem WauWau.

Daher sehe ich es so, dass ich eine normale Bindung zu meinen Gitarren habe, und in Ihnen jedenfalls mehr - sogar viel mehr - als ein Werkzeug sehe. :P
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