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Gitarre gesucht ( Budget 200 Euro )
Verfasst: Mo Mär 04, 2013 12:05 pm
von Gast
Hallo zusammen,
eine Bekannte würde gerne anfangen Gitarre zu lernen. Da sie studiert ist ihr Budget recht schmal.
Sie sucht etwas im Bereich von 200 Euro.
Gerne auch gebraucht.
Mal davon ab - ist es noch gängig die Konzertgitarre für den Einstieg zu empfehlen - da sie ja leichter zu greifen ist als eine Steelstring ?
Soundvorstellungen hat sie noch keine - von daher könnte ein Konzertgitarre ja reichen...oder ?
Bitte mal ein paar Tipps, welche Instrumente in Frage kämen.
Gruß
Matthias
Verfasst: Mo Mär 04, 2013 12:11 pm
von Manati
"Konzertgitarre für den Anfang" - wenn man noch gar nicht weiß, wo's langgehen soll, dann kann das sinnvoll sein, weil sie für Anfänger natürlich etwas "weicher" zu greifen ist.
Sonst aber spricht m. E. überhaupt nichts gegen eine Steelstring auch für den Anfänger.
Bei dem schmalen Budget würde ich empfehlen, die Sigma Nylonstrings näher anzuschauen. Viel Gitarre für wenig Geld.
Verfasst: Mo Mär 04, 2013 2:17 pm
von Liederbolt
Wenn es eine Konzertgitarre für den Anfang sein soll, kann ich dieses Set empfehlen:
http://www.thomann.de/de/yamaha_c40_bundle_2.htm
Habe 2 Schülerinnen, die bei mir Anfängerunterricht in Liedbegleitung nehmen. Die haben beide das Set gekauft. Die Gitarren sind für den Preis wirklich gut. Habe immer gedacht unter 150,- € gibt es gar nichts - war positiv überrascht. Obwohl sicher ein zumindest teilmaschinell hergestelltes "Massenprodukt", sind beide Instrumente etwas unterschiedlich. Die Eine hat eine etwas leichtere Ansprache und klingt leicht heller/hölzerner - die Andere hat etwas mehr Tiefe und wirkt "massiver". Beide klingen aber gut und sind sehr gut bespielbar. Intonation stimmt auch. Ist nun ein gutes Jahr her, und immer noch sehr zufrieden - und die Damen üben sogar regelmäßig...

Verfasst: Mo Mär 04, 2013 2:30 pm
von Krümel
Bevor sie sich eine Gitarre zulegt, sollte sie sich vielleicht doch mal kurz anhören, wie die Gitarren klingen... Da sollte man dann schon eine Meinung dazu haben und danach entscheiden.... Nicht dass sie dann draufkommt, dass sie eigentlich doch eine Western will.
Sollte es eine Konzertgitarre werden:
Ich persönlich finde die Yamaha C40 schrecklich. War selber vor kurzem auf der Suche nach einer leistbaren Konzertgitarre. DIese wurde mir empfohlen, aber da konnt ich mich echt nicht überwinden. Aber muss ja jeder selber wissen, ob sichs lohnt, nicht doch ein bisschen mehr auszugeben. Ich hab das dann getan und mich für die La Mancha Rubi entschieden, die ist recht brauchbar find ich. Die empfehl ich gern weiter.
Verfasst: Mo Mär 04, 2013 4:50 pm
von bookwood
Anfängern, die das Spielen ernsthaft erlernen wollen, werden u.a. die Einsteigermodelle
von Höfner empfohlen. Habe selbst mal eine HF11 und eine HZ23 gehabt, die mir für den
Anfang sehr gut gefielen, auch weil sie mit 50 mm einen etwas schmaleren Hals hatten.
Als gebrauchte Teile werden sie oft in der Region von 200 € angeboten.
Den Tipp von Krümel kann ich unterstützen, denn eine La Mancha Rubi CM habe ich ebenfalls
mal besessen. Leichte Bauweise mit guter Ansprache und ein recht voluminöser Klang können
den Frischling durchaus beflügeln. Und ich fand sie auch besser als alle C40er, die ich mal im
Arm hatte. Bei Yamaha würde ich daher eher nach den Modellreihen CG 122 und 142 mit
massiven Decken Ausschau halten. Die waren teilweise nicht übel.
Grundsätzlich sollte man für Beginner auf guten Spielkomfort achten. Saitenlagen über 4 mm
am 12. Bund können schnell eine Spaßbremse werden. Und da Konzertklampfen in der
Regel keinen Halsspannstab haben, geht Tieferlegen nur bis an die Stegeinlagengrenze.
Verfasst: Mo Mär 04, 2013 7:39 pm
von arokh
Wenn es doch eine Steelstring werden soll: Ich habe mal eine Cort Earth 70 angespielt ... Preislage 150 ... war ein sehr ordentliches Instrument in der Preislage und ich fand die Bespielbarkeit sehr gut.
Verfasst: Mo Mär 04, 2013 8:03 pm
von rwe
Krümel hat geschrieben:<...> mich für die La Mancha Rubi entschieden, die ist recht brauchbar find ich. Die empfehl ich gern weiter.
... ich auch; hatte ich neulich beim Blechblashändler durch Zufall gesehen und war sehr beeindruckt. Lässt in den hohen Lagen nach, ab etwa der V./VI., klingt aber deutlch besser, als es der Preis von knapp 200 EUR vermuten lässt. Schön leicht, transparenter Klang, gute Bespielbarkeit (jedenfalls die, die ich in den Fingern hatte). Hat mich sehr beeindruckt , recht deutlich über die erste Anfängerphase hinaus, ist vielseitig einsetzbar ("klassische" Gitarrenmusik, Folk, Liedbegletung) und lässt nicht unbedingt bald den Wunsch nach einem vielleicht doppelt teureren Instrument aufkommen. (Nein, ich behaupte nicht, dass dies Instrument besser klingt, als eine Meistergitarre - nur, dass man als nächste nicht gleich im Bereich 200 EUR mehr suchen muss...)
@Mattes: Obwohl ich den Stelstring-Klang lieber mag, als den einer Nylonsaiten-Gitarre: "könnte Konzertgitarre reichen" klingt etwas despektierlich. Du kannst auf einer Konzertgitarre fast alles spielen, ich finde sie deutlich vielseitiger als eine Steelstrings. Und für den Anfang auch leichter zu greifen.
Du bist doch auch nicht ganz unerfahren - weißt Du nicht von gebrauchten Instrumenten im Umfeld oder wäre Dir das zu viel Aufwand/Verantwortung?
Verfasst: Di Mär 05, 2013 10:52 am
von wuchris
Wenn die/der Bekannte Akkorde Schrammeln will, dazu singen und dabei schnellstmöglichen Erfolg verbuchten möchte, liegt er/sie mit einer Steelstring mit dünnen Elixiers drauf (halten ewig, spielen sich leicht und klingen brilliant) mehr als gut.
Einigermaßen gut eingestellt drücken sich 11er Elixier seeehr leicht und klingen zudem brilliant und damit laut, was man von billigen Konzertgitarren mit abgespielten Saiten voller Dreck und Schweiß nicht unbedingt behaupten kann.
Verfasst: Di Mär 05, 2013 11:05 am
von rwe
Hmm, Saiten mit Gitarren zu vergleichen, ist vielleicht nicht ganz so sinnvoll. Eine billige Steelstring mit abgespielten Saiten voller Dreck und Schweiß klingt vielleicht auch nicht so gut und laut, wie ein gutes Nylonsaiteninstrument mit neuen brillanten, beschichteten Saiten ...
Wenn's nur ums Akkorde schrammeln gehen soll, kann man natürlich auch mit einer Steelstring anfangen. Würde ich trotzdem nicht unbedingt dazu raten, könnte "Blick verengend" sein.
Verfasst: Di Mär 05, 2013 11:12 am
von wuchris
rwe hat geschrieben:Hmm, Saiten mit Gitarren zu vergleichen, ist vielleicht nicht ganz so sinnvoll.
Eine billige Steelstring mit einer guten Klassischen zu vergleichen aber auch nicht

Dem Anfänger ist es egal, warum seine Gitarre klingt oder auch nicht. Eine Steelstring trifft für die meisten Mitsinggitarreros genau den sound, den sie von den CDs kennen. Das macht Spaß.
Verfasst: Di Mär 05, 2013 11:26 am
von ralphus
Ich würde versuchen rauszufinden, welche Art von Musik die zukünftige Gitarristin anfixt - und danach die Entscheidung treffen für Steel oder Nylon.
Mir zumindest geht es so, dass mein größter Teil der Motivation zu Üben und mich weiter zu entwickeln daher kommt, dass mein Geschrummel und Gepicke schon fast so klingt, wie ich es gerne höre. Wenn ich mir vorstelle, dass ich Blues auf einer Nylon "spielen müsste" würde ich wahrscheinlich schnell aufgeben. Wenn die Entscheidung getroffen ist, kann man weiter suchen / empfehlen.
Verfasst: Sa Mär 09, 2013 10:58 am
von Bernd C. Hoffmann
Krümel hat geschrieben:Ich persönlich finde die Yamaha C40 schrecklich. War selber vor kurzem auf der Suche nach einer leistbaren Konzertgitarre. DIese wurde mir empfohlen, aber da konnt ich mich echt nicht überwinden. Aber muss ja jeder selber wissen, ob sichs lohnt, nicht doch ein bisschen mehr auszugeben. Ich hab das dann getan und mich für die La Mancha Rubi entschieden, die ist recht brauchbar find ich. Die empfehl ich gern weiter.
Das kann ich auch sofort unterschreiben. Wer die C40 "eine gute Gitarre" (auch für den Preis) nennt - sorry, aber dem glaube ich auch nicht, dass er eine 500 € Gitarre beurteilen kann. Das einzig Gute an der C40 ist, dass auf dem Waschzettel Yamaha steht. Ansonsten ist die Gitarre ein überflüssiger Beitrag zum Waldsterben. Da ich selber viele Jahre unterrichtet habe, auch in expliziten Kursen für Liedbegleitung, ist es mir ein Rätsel, dass engagierte Gitarristen oder Lehrer so einen Mumpitz empfehlen.
bookwood hat geschrieben:Grundsätzlich sollte man für Beginner auf guten Spielkomfort achten. Saitenlagen über 4 mm
am 12. Bund können schnell eine Spaßbremse werden. Und da Konzertklampfen in der
Regel keinen Halsspannstab haben, geht Tieferlegen nur bis an die Stegeinlagengrenze.
Saitenlage bis 4 mm ist bei einer Konzertgitarre absolut ok und bereitet keine schlechte Bespielbarkeit. Über 4 mm ist ein absolutes No-go. Bei 4mm ist es wichtig, jeden Ton auf der Saite im
ff Apoyando bis zum Letzten Bund zu spielen, weil minimal unkorrekt abgerichtete Bünde durch das Anvisieren nicht erkennbar sind. Sollte eine Saite irgendwo scheppern, dann würde ich sie weglegen. Liegen diese Töne im Deckenbereich, dann würde ich den Preis drücken. Je nach dem, was der Verkäufer gesagt hat, kann man ihn hierbei oft mit seinen eigenen Argumenten konfrontieren.
Dass man eine Konzertgitarre bis zur Stegeinlagengrenze tiefer legen kann (ich denke, damit ist die Oberkante der Stegnut gemeint), ist theoretisch richtig aber praktisch falsch, weil dann der Knickwinkel zum Führungsloch immer flacher wird. Zudem wird die Gitarre dadurch Reduzieren der Saitenlage leiser (bzw. lauter, wenn man sie erhöht); das habe ich schon an einigen Gitarren durch. Würde man trotzdem bis zur Oberkante gehen, dann ist das Griffbrett höher als die Saiten => indiskutabel.
Was die CG 122 und 142 betrifft, auch die HF11 und HZ23, auch hierfür gibt es von La Mancha alternativen, für die man deutlich mehr Gitarre fürs Geld bekommt. Insbesondere bei Yamaha habe ich immer wieder Montagsgitarren vorgefunden. Hierzu muss ich sagen, dass ich seit ca. 2002 deshalb schon keine Yamaha mehr in die Hand genommen habe. Eine schlechte Höfner der beiden genannten Modelle hatte ich hingegen noch nie in der Hand (aber dafür sehr viele).
bookwood hat geschrieben:auch weil sie mit 50 mm einen etwas schmaleren Hals hatten.
Das ist bestenfalls ein Argument bei Kindern oder Leuten mit sehr zierlichen Händen. Die 2 mm weniger bedingen einen engeren Saitenabstand. Hierbei habe ich die Erfahrung gemacht, dass dies auch nicht selten hinderlich sein kann. Bspw. habe ich eine große Kuppenauflagefläche. Wenn ich mit dem optimalen Druckpunkt auf einem 50er Hals greife, dann komme ich in Kontakt mit den darunterliegenden Saiten. Verkäufer und inkompetente Gitarristen machen oft den Fehler und sagen, der jeweilige Finger greift von oben immer
im Rechten Winkel auf die Saiten. Dazu werden dann ein paar Töne auf den Diskantsaiten gezeigt, wo dies im wesentlichen so ist. Damit fällt auch die Kaufentscheidung leichter. Allerdings ist die reale Spielsituation in der Praxis eine andere. Dann werden ein paar Takte zum Klang erzählt, die dann akustisch vorgeführt werden. Dabei ist man dann so abgelenkt, dass man den angeblich Rechten Winkel gar nicht mehr im Auge hat und übersieht, dass dies tatsächlich gar nicht so ist. Ich habe meine Schüler mit einem C-Dur Akkord 1 bis 2 Minuten probieren lassen und sie auf den optimalen Druckpunkt sensibilisert. Der wird sehr schnell wahrgenommen. Dann habe ich die darunterliegenden Saiten (ggf. nach einer Griffkorrektur) angeschlagen. Ergo: Hierbei zeigt sich, ob sich die Spreu vom Weizen trennt.
Verfasst: Sa Mär 09, 2013 11:48 am
von Liederbolt
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Krümel hat geschrieben:Ich persönlich finde die Yamaha C40 schrecklich. War selber vor kurzem auf der Suche nach einer leistbaren Konzertgitarre. DIese wurde mir empfohlen, aber da konnt ich mich echt nicht überwinden. Aber muss ja jeder selber wissen, ob sichs lohnt, nicht doch ein bisschen mehr auszugeben. Ich hab das dann getan und mich für die La Mancha Rubi entschieden, die ist recht brauchbar find ich. Die empfehl ich gern weiter.
Das kann ich auch sofort unterschreiben. Wer die C40 "eine gute Gitarre" (auch für den Preis) nennt - sorry, aber dem glaube ich auch nicht, dass er eine 500 € Gitarre beurteilen kann. Das einzig Gute an der C40 ist, dass auf dem Waschzettel Yamaha steht. Ansonsten ist die Gitarre ein überflüssiger Beitrag zum Waldsterben. Da ich selber viele Jahre unterrichtet habe, auch in expliziten Kursen für Liedbegleitung, ist es mir ein Rätsel, dass engagierte Gitarristen oder Lehrer so einen Mumpitz empfehlen.
Was ist denn an der nur so schrecklich? Hatte wie gesagt 2 Exemplare ausgiebig in den Händen. Saitenlage, Intonation, Bespielbarkeit, Klang... alles völlig in Ordnung. Einfach nur 2x Glück gehabt? Wie lange sind denn Eure Erfahrungen her? Ist sie vielleicht im letzten Jahr verbessert worden? Sorry, ich kann's nicht verstehen. Und was soll das mit der Fähigkeit zu tun haben, eine 500 € Gitarre beurteilen zu können

Bist gerne eingeladen die Dinger hier in Bremen zu testen, wenn Du meinst ich schreibe Mumpitz...
Verfasst: Sa Mär 09, 2013 12:34 pm
von emptypockets
Naja, immerhin schreibt er ja ganz offen, dass er die letzte Yamaha 2002 in Händen hatte. Erfahrungsgemäß ist es ja so, dass sich die Fertigungsqualität von bestimmten Gitarren über Jahrzehnte nicht verändert. Deshalb würde ich z.B. auch nie wieder eine Höfner kaufen, weil von meiner, die ich als Schüler 1969 kaufte, sich nach einen Jahr der Steg komplett löste! Also, einmal Mist immer Mist! Ist doch logisch, oder? Man macht halt seine Erfahrungen und die sind fix wie Stahlbeton.
Aber immerhin gibt es ja noch genug "inkompetente Gitarristen", die das nicht einsehen wollen.
Dafür wissen wir jetzt, dass zwischen "bis" 4mm Saitenlage, die noch gut sind, und "über" 4mm, die ein absolutes NoGo sind, offensichtlich ein sehr schmaler Grat liegt!
Aber ich will mich nicht einmischen. Ich gebe zu, dass ich von Konzertgitarren keine Ahnung habe. Ich werde nur immer etwas nervös, wenn ich derart kategortischen Aussagen lese.
Verfasst: Sa Mär 09, 2013 7:03 pm
von rwe
Ich hatte im letzten Jahr eine etwas ältere C40 (Herstellungsjahr weiß ich leider nicht, vermutlich letztes Drittel der 2000er) für einige Wochen auf einer Dienstreise zur Verfügung. Kanglich war sie nicht wirklich gut, die Bespielbarkeit auch nicht besonders (!) gut, beide Faktoren aber im noch akzeptablen Bereich; die Intonation ordentlich.
Und tatsächlich bezieht dieses Instrument einen Teil des "Wertes" aus dem Namen Yamaha. Der suggeriert eine hohe Verlässlichkeit, so dass ich als Käufer davon ausgehen kann, nicht den größten Schrott zu kaufen, bei dem die Bundstäbchen falsch sitzen und bei der sich der Hals nach Ende der Garantie löst. Und das hält Yamaha nach meinen Erfahrungen ein; ähnlich auch Ibanez. Das bedeutet nicht, dass beide Marken jeweils "best value for money" bieten.
Tatsächlich hatte ich bei allen Yamaha-Instrumenten, die ich in den letzten 35 Jahren spielte, nur wenige dabei, die ich "richtig gut" fand, aber keines, das indiskutabel war.
Allerdings ist der Preisunterschied zwischen bspw. einer C40 und einer La Mancha mit < 100 EUR absolut nicht so hoch, um diese Mehrausgabe (hier in den DACH-Staaten) nicht ernsthaft in Erwägung zu ziehen.