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Gitarrenakkorde exakt auf dem Klavier?

Verfasst: Mo Dez 08, 2008 7:51 pm
von clone
Hallo,

eventuell kann mir einer weiterhelfen. Ich suche eine Tabelle oder Anleitung oder so etwas, um einige Gitarrenakkorde exakt so auf dem Klavier spielen zu können. Mir ist schon klar, wie man auf dem Klavier z.B. A7 greift, aber das ist einfach nicht der richtige Klang, den ich von dem Wanderakkord her kenne. Vermutlich teilen sich die Noten anders über die Tasten auf, aber wie? Hilfe wäre toll... .(bin verzeifelt) :cry:

Re: Gitarrenakkorde exakt auf dem Klavier?

Verfasst: Mo Dez 08, 2008 8:51 pm
von Gast
Da ich kaum Klavier spiele, bin ich kein Spezialist, aber grundsätzlich ist die Frage einfach und kompliziert zugleich:

1. Die Frage ist theoretisch einfach, weil sich jeder einzelne Ton eines Gittarenakkords 1:1 auf das Klavier übertragen lässt. Beispielsweise wäre dieses bei einem offenen E-Dur-Standardakkord also E – H – e – g# – h – e’

2. Die Frage ist praktisch kompliziert, weil das Klavier eben nicht wie eine Gitarre gespielt wird. So reicht der obige E-Dur-Akkord über zwei Oktaven, was auf dem Klavier nicht mit einer Hand gespielt werden kann. Mit zwei Händen ginge dieses zwar, aber auf diese instrumentenfremde Weise (mit gekoppelten "Akkordhänden") spielt ein Pianist kaum, der statt dessen beide Hände lieber unabhängig voneinander einsetzt, um sein Instrument optimal auszunutzen.

Es ist also zwar absolut praxisfern, aber in Deinem Fall kannst Du theoretisch genau so vorgehen: Töne auf der Gitarre notieren und dann auf dem Klavier finden und greifen.

Verfasst: Mo Dez 08, 2008 9:15 pm
von clone
Hallo Kai,

soweit, so klar. Nur, ist z.B. die offene kleine e-Saite der Git. dann ein zwei gestrichenes E auf dem Klavier oder in welcher Lage ist das wirklich der gleiche Ton? Für die anderen Töne das ähnliche Problem... .

Verfasst: Mo Dez 08, 2008 9:35 pm
von klaust
Hallo,

ich habe mir vor langer Zeit mal den "DUX Quintenzirkel" gekauft.
Da sind auf der einen Seite die Akkordabbildungen für Gitarre, auf der anderen für Klavier.
Vllt. hilft dir ja so was weiter.
Bild

Verfasst: Mo Dez 08, 2008 11:25 pm
von Gast
clone hat geschrieben:Ist z.B. die offene kleine e-Saite der Git. dann ein zwei gestrichenes E auf dem Klavier
oder in welcher Lage ist das wirklich der gleiche Ton?
Die Oktravräume:
Bild
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Oktave#Unt ... r.C3.A4ume

In der Mitte einer Klaviertastatur befindet sich das eingestrichene c'. Dieser Ton wird auch (vor allem in Computerprogrammen) C4 genannt, weil es auf einem Standardklavier mit 88 Tasten das vierte C von der linken Seite aus gesehen ist. Bei kleineren Keyboardtastaturen (mit weniger Tasten) bleibt der Name natürlich derselbe.

Die Standardstimmung für Gitarre lautet: E – A – d – g – h – e’
Der Ton c' = C4 in der Mitte der Klaviertastatur entspricht auf der Gitarre der im ersten Bund gedrückten 2. Saite (h->c').

Was auf den ersten Blick verwirrend sein kann beim Vergleich zwischen Noten von Klavier und Gitarre: Stücke für Gitarre werden zur besseren Lesbarkeit transponiert notiert, d.h. eine Oktave höher. Auf diese Weise wird nur ein Notensystem gebraucht, und nicht wie beim Klavier zwei. Die Gitarre ist damit ein transponierendes Musikinstrument. Darauf weist oft eine kleine '8' unter dem Notenschlüssel hin. Ein c' im Notenbild der Gitarre (A-Saite im dritten Bund) entspricht also einem c (C3) auf dem Klavier.

Suchst Du also einen Akkordton von der Gitarre auf dem Klavier, gehe z.B. so vor:

1. Suche Dir das c' = C4 in der Mitte des Klaviertastatur

2. Wandere eine Oktave tiefer (nach links) auf c = C3
Dies ist der Grundton des beliebten c-Dur-Standardakkords der Gitarre

3. Den Rest solltest Du jetzt ausgehend davon leicht auffinden können.


Zu Deiner Beispielfrage: die offene "dünne" 1. Saite der Gitarre ist in Standardstimmung ein eingestrichenes e', siehe oben. Der Ton befindet sich demnach zwei Ganztöne rechts vom c' (C4) in der Mitte der Klaviertastatur.

Verfasst: Di Dez 09, 2008 11:29 am
von Admin
Vielleicht ist der Grund, daß die Akkorde auf der Gitarre unfreiwillig oft Umkehrungen sind ?

Verfasst: Do Dez 11, 2008 4:33 pm
von Gast
ich danke für das Wort "unfreiwillig"...genauso ist es nämlich...auf der Gitarre kann ich mir nur schwerlich aussuchen welche Umkehrung eines Accordes ich spielen will, auf dem Klavier kein Problem, obwohl natürlich auch dieses Instrument seine Begrenzungen hat

eine sache von oben würde ich noch gerne aufgreifen, da wurde sinngemäß gesagt, das es mehr die übliche spielweise auf dem Klavier sei, die rechte und linke Hand unabhängig voneinander zu benutzen...nun ...dies ist in der beschriebenen Einfachheit eher zutreffend für die "klassische Spielweise" in üblichen Werken, der Renaissance, Klassik, Romatik, etc....

die "moderne" Klimperei in PoP-Rockstücken wird aber geradezu von einfachen Accorgekloppe, ggf. noch als Arpeggien gespielt, geradezu dominiert. In diesem Zusammenhang spielt man Accorde immer zweihändig....oben meist3 Töne (und dann jen ach Umkehrung Grundton , terz oder Quinte oben (Sexten, Septimen, Nonen mal hier ausgenommen) und im Bass (linke hand) dann meist Grundton und Quinte.....bei Verwendung eines Dominant(sept)accordes ist dann meist die Quinte der tiefste Ton um die dominantische Wirkung zu verstärken. Terzen kommen in langehaltenen Accorden und Hauptzeiten in der linken Hand kaum vor, da sie den Klang etwas "muffig gestalten"....

bestes Beispiel für übliches aber dennoch effektvoll wirkendes einfaches Accordspiel auf dem Klavier sind die Balladen von Phil Collins....z.b. Against all Ods als klavieroriginalversion kann jeder einigermaßen begabte Klavierschüler nach 6 Monaten meist problemlos spielen..

Ansonsten ist mir den Sinn der Grundfrage nicht klar.....auf dem Klavier würde ich immer die Accorde naturgemäß anders setzen und mir keinerlei gedanken machen, wie genau nun ein Gitarrengriff zu transferieren wäre, einfach weil es völlig veschiedene Instrumente sind...auf der Gitarre muss ich eben gitarristisch denken und auf dem Klavier nun mal eben pianistisch...daher rege ich einfach mal ein paar gute professionelle Klavierstunden an und rate zum Erlernen der Grunszüge der Dur-Moll-Hamonik (z.b. VHS), die man am besten auf dem Klavier wirklich auch "begreifen" und sehen kann....

vlielleicht auch mal ein paar Kurse Gehörbildung um rauszuhören welcher Ton auf der Gitarre nun oktavenmäßig dem jeweiligen Ton dem KLavier entspricht...eigentlich sollte das aber jeder musisch begabte Mensch ohne Kurse leicht erhören können....