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Bach auf der Stahlsaite
Verfasst: Mo Dez 29, 2008 4:57 pm
von Joachim
Liebes Forum,
ist nicht von mir und auch kein mp3, deswegen habe ich es hier gepostet.
Entschuldigt die schlechte Audioqualität, aber dafür ist der Interpret um so besser:
http://de.youtube.com/watch?v=QwgXcppTGes
Verfasst: Mo Dez 29, 2008 5:17 pm
von RB
Nicht schlecht. Beinahe hätte ich das für die Qualitätsgitarre eines traditionellen Herstellers gehalten, dann aber gelesen, daß es die Qualitätsgitarre eines traditionellen Herstellers ist.
Bach klingt eigentlich immer und überall, wenn man die Töne noch erkennen kann.
Verfasst: Mo Dez 29, 2008 5:28 pm
von Joachim
Hallo Reinhard,
freut mich sehr, dass es Dir gefällt.
Bzgl. der Aussage "Bach klingt eigentlich immer ..." oh da habe ich aber schon ganz andere Erfahrungen gemacht, gerade Bach kann klingen wie eine Nähmaschine.
Es heißt zwar, wenn es die Mehrheit für harmonisch hält ist es entweder Bach oder irische Musik, aber gerade Bach kann man sehr versauen...
Verfasst: Mo Dez 29, 2008 5:29 pm
von Harald
Jau! Da kann man nix mehr zu sagen! Das spricht für sich!
Verfasst: Mo Dez 29, 2008 5:41 pm
von notenwart
Gefällt mir gut!
Und was sagt mir das?
12-Bund-Modell für die nächste Stahlsaiter!

Verfasst: Mo Dez 29, 2008 8:46 pm
von Gast
sehr schön

Verfasst: Di Dez 30, 2008 8:36 am
von string
Da fehlen mir einfach die Worte bei dieser Virtuosität UND sauberem Spiel.
Tja, wer so meisterhaft Bach auf der Gitarre beherrscht, der braucht nicht auf ihr herumzuklopfen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Gruß
Klaus
Verfasst: Mi Dez 31, 2008 11:27 am
von RB
Daß Bach auch sehr mechanisch klingen kann, ist mir klar. Die Kompositionen gehen in einer logischen Klarheit auf, daß dieser Eindruck anscheinend nahe liegt. Wenn dann sehr "mechanisch" interpretiert wird, kann sich dieser Eindruck noch verstärken, ist es das, was Du meinst ?
Verfasst: Mi Dez 31, 2008 11:53 am
von Joachim
Ja Reinhard, das ist so etwa was ich meine...
Wobei ich es auch schlimm finde, wenn Bach romantisiert wird, was auch oft zu finden ist.
Jedes Musikstück hat seine Geschichte, auch wenn die Stücke von Bach einer logischen Symbolik folgen, heißt es diese Geschichte zu ergründen. Das wird bei jedem Interpreten anders aussehen, aber die Beschäftigung mit der Geschichte ist zu hören...
Verfasst: Mi Dez 31, 2008 3:07 pm
von Gast
Joachim hat geschrieben:Wobei ich es auch schlimm finde, wenn Bach romantisiert wird, was auch oft zu finden ist.
Sorry, ich finde es nur "schlimm", so etwas schlimm zu finden. Für mich gibt es beispielsweise nur wenige Sachen, die so schön klingen können, wie manche als Aire gespielte Bach-Prälüdien.
Die Kompositionen von Bach sind so erhaben und vollkommen, dass sie mit einem mechanischen Takt und der klassischen Terrasendynamik gespielt oft mathematisch, wenn nicht gar erdrückend wirken. Besonders die Orgelwerke zwingen einen vor Wucht und Erfurcht fast in die Knie. Den Spruch "Bach ist Bach, so wie Gott Gott ist", unterschreibe ich sofort. Bach ist für mich der größte Komponist aller Zeiten - aber die Zeiten ändern sich. Bach sehnte sich nach Vollkommenheit. Heute dagegen sehnen wir uns wieder mehr nach Menschlichkeit. Und da ist der Mensch keine Maschine - und es ist gerade die romantische Unvollkommenheit, die einer Sache einen besonderen Zauber geben kann. Entferne ich also von Bach-Stücken den mechanischen Takt oder die Terrassendynamik, lasse ich die Kompositionen also beispielsweise wie eine Aire natürlich atmen - so wie ein natürlicher Bach, je nach Stromlauf, einmal schneller und einmal langsamer fließt - dann gewinnen die so "romantisierten" Stücke zumindest für mich durch dieses "Weglassen von Vollkommenheit" eine natürlichere menschliche Qualität, die das Herz gerade durch die menschliche Unvollkommenheit bewegen kann.
Verfasst: Mi Dez 31, 2008 3:21 pm
von Joachim
Hallo Kai,
das mit dem Atmen etc. kann ich sofort unterschreiben. Vielleicht meinen wir auch verschiedene Dinge beim "romantisieren".
Ich meine damit Bach zu versüßlichen, das heißt nicht, dass es viele Interpreten schaffen dem Werk eine menschliche Wärme zu geben, die m. E. auch nicht im Gegensatz zu einer etwaigen Vollkommenheit steht, die Bach angestrebt haben mag. Dei Gefahr des "Versüßlichens" besteht m. E. insbesondere bei Transkriptionen auf andere Instrumente. Was nicht heißen soll, dass es nicht hervorragende Transkriptionen gibt. Aber es ist eben ein Unterschied ein Prelude von Brower zu interpretieren oder ein Prelude von Bach, denen man beiden Wärme und Menschlichkeit geben kann, aber eben auf unterschiedliche Arten und Weisen. Eine Melodieführung von Bach "südamerikanisch" zu interpretieren halte ich in vielen Fällen für unangebracht, aber das ist natürlich nur meine Meinung und über Geschmack lässt sich vortrefflich streiten
