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Warum sind die Notenbücher so schlecht gebunden?

Verfasst: Mo Jan 18, 2010 8:26 pm
von Harald H. Morton
Hallo,

ich schreibe diese Zeilen, da ich mich immer wieder über die schlechte Qualität der Noten/Tab-Bücher ärgere.

Die Bücher werden als "Arbeitsbücher" angeboten - ein sinnvolles Arbeiten ist aber aufgrund der festen Bindung im Rücken überhaupt nicht möglich. Wenn ich die Bücher auf den Notenständer stelle, so klappen sie zusammen. Ich habe dann nur die Möglichkeit die gewünschten Seiten fest niederzudrücken (was zwangsläufig dazu führt, dass das Buch bald nur noch eine Loseblattsammlung ist) oder die entsprechenden Seiten für den Notenständer zu kopieren (macht die Haltbarkeit des Buches auch nicht besser und kostet zusätzliches Geld). Also was tun? Nun, ich gehe damit zu einem Buchbinder und lasse das Buch mit einer Ringmechanik versehen. Kostet mich ca. 6 Euro - bietet dann aber die Möglichkeit für einen optimalen Nutzen.

Ich frage mich in der Tat: Warum muss das so sein? Die Verlage, die dieses feste Bindesystem anwenden machen sich offensichtlich überhaupt keine Gedanken, wie so ein Buch genutzt wird.

Habe mich gerade heute wieder über so etwas geärgert und wollte das einfach mal loswerden.

Schönen Abend noch

Harald H. Morton

PS: Es gibt aber auch Verlage, die sich hierzu schon Gedanken gemacht haben. So bietet z.B. der Voggenreiter Verlag das "Klassische Gitarrenbuch" in einer Ringbindung an. Diese Leute wissen worum es geht.

Verfasst: Mo Jan 18, 2010 8:56 pm
von Hanjo
:D :D :D
wahrscheinlich spart der Verlag umgerechnet pro Buch 1,7 Cent in der Fertigung und 2,1 in der Logistik.

Oder die haben noch nie mit einem Notenbuch gearbeitet. :oops:

Beste Grüße Hanjo

Verfasst: Di Jan 19, 2010 1:25 am
von Manati
Volle Zustimmung; ich teile deine Erfahrungen.

Das "Klassische Gitarrenbuch" von Voggenreiter ist das einzige in meiner Sammlung, das seinen Zweck voll und ganz erfüllt. Es hat nicht nur eine Ringbindung, sondern außerdem noch einen stabilen Pappdeckel, der die Ringbindung hervorragend schützt.

Sehr gelungen, dieses Design - ich wünsche mir sehr, andere Notenbücher würden ebenso gestaltet.

Verfasst: Di Jan 19, 2010 8:50 am
von Gast
stimme zu...da ist seit ehedem ein Ärgernis...mein Käppel Gitarrenbuch ist nur noch eine zerfledderte Einzelblattsammmlung.....Ringbuchformat ist das einzig wahre.....dünnere Hefte wie etwas von Acoustic Music bis ca 30 Saiten funktionieren auch, da Heftformat ohne Binding

Verfasst: Di Jan 19, 2010 9:26 am
von Harald H. Morton
@basstrombone
stimme zu...da ist seit ehedem ein Ärgernis...mein Käppel Gitarrenbuch ist nur noch eine zerfledderte Einzelblattsammmlung.....Ringbuchformat ist das einzig wahre.....dünnere Hefte wie etwas von Acoustic Music bis ca 30 Saiten funktionieren auch, da Heftformat ohne Binding.

Genau Heiko. Das Buch von Käppel war bei mir nach einer Woche nur noch "Blattsalat". Nun ja, jetzt hat es eine schöne Ringmechanik und lächelt mich vom Notenständer an :lol:

Schönen Tag noch.

Harald H. Morton

Verfasst: Di Jan 19, 2010 10:06 am
von Gast
das iss ja mal ne gute Idee auf die ich nie gekommen bin....nun, das Käppel Buch jetzt nachträglich zum Ringen zu geben ist hoffnungslos...da zu arg zerfledert und ein paar Seiten fehlen auch schon....iss aber ein guter Hinweis für meine Ulli B. Bücher die auch leider nicht geringt sind und auch anfangen auszufleddern.....danke....

Verfasst: Di Jan 19, 2010 10:50 am
von Kingfrog
Hallo Harald,

das ist schlicht und ergreifend eine Kostenfrage.

Vor allem das Internet hat dazu beigetragen, daß immer
weniger Leute Noten und Notenbücher kaufen.

Allein die Herstellung (Entwurf/Gestaltung/Satz/Layout) ist
schon sehr teuer, die Produktionskosten tun ihr Übriges, den
Autor bzw. Urheber noch gar nicht bedacht...

Letztendlich kann man vermutlich froh sein, daß es überhaupt
noch Verlage gibt, die Notenbücher herausgeben.

Grüße, Nik

Verfasst: Di Jan 19, 2010 10:51 am
von pfunk
...als mein Lapsteel-Buch der Vollendung entgegensah, hatte ich dem Verlag auch wärmstens an's Herz gelegt, es als Ringbuch herauszubringen (sehr gute Erfahrungen mit den Folkblues-Büchern von Helmut Grahl).
So wie ich das verstanden habe, geht es aber weniger um Herstellungskosten als darum, dass die Bücher einwandfrei, also ohne Kratzer, Scheuerstellen u.ä. beim Händler ankommen, was bei Ringbindungen nicht immer gegeben ist.
Ist trotzdem ein Ärgernis...

Verfasst: Di Jan 19, 2010 10:51 am
von Hanjo
Dies ist auch schön ringgebunden:

http://www.dux-verlag.de/artikel/modus/ ... r+songbook

Und inhaltlich durchaus gut.

Beste Grüße Hanjo

Verfasst: Di Jan 19, 2010 1:53 pm
von Manati
Welche Erfahrungen habt ihr mit der Ringbindung von "Das DING" gemacht?

Bei meinem ersten Band lösten sich nach knapp drei Jahren die Deckblätter in Wohlgefallen auf. Ich habe ihn inzwischen (ein wenig zerfleddert) verschenkt, weil ich die neue Ausgabe mit Noten gekauft habe - aber auch bei der befürchte ich, dass die Bindung nicht wirklich lange halten wird.

Auch Band 2 und 3 sind inzwischen alles andere als taufrisch, und es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis die Deckblätter sich verabschieden.

Fazit: Gut gemeint, die Ringbindung, aber nicht gut genug ausgeführt. Eine Lösung wie beim "Klassischen Gitarrenbuch" wäre sinnvoll gewesen.

Verfasst: Di Jan 19, 2010 2:25 pm
von Kingfrog
Manati hat geschrieben:Welche Erfahrungen habt ihr mit der Ringbindung von "Das DING" gemacht?
Also meins hält bis jetzt!

Ich habe es in der Zwischenzeit auch so ca. 3 Jahre, benötige es
aber eher selten - eigentlich nur, wenn ich auf irgendwelchen
Lagerfeuerabenden spielen "darf".

Grüße, Nik

Verfasst: Di Jan 19, 2010 2:38 pm
von Manati
OK, wenn es wenig benutzt und eher selten "mitgeschleppt" wird, hält das DING sicher länger.

Aber eigentlich ist das doch ein klassisches Beispiel eines Liederbuchs, das oft mitgenommen wird und deshalb einiges aushalten müsste.

Verfasst: Di Jan 19, 2010 6:54 pm
von lunatscharski
Vor allem das Internet hat dazu beigetragen
@kingfrog: Na ja darüber gibts unterschiedliche Theorien. Aber schlechte Bindungen gabs auch schon vor dem Internet - oder?

Gruß Sven

Verfasst: Di Jan 19, 2010 7:15 pm
von Kingfrog
lunatscharski hat geschrieben:
Vor allem das Internet hat dazu beigetragen
@kingfrog: Na ja darüber gibts unterschiedliche Theorien. Aber schlechte Bindungen gabs auch schon vor dem Internet - oder?

Gruß Sven
Klar - aber schon immer war es eine Preisfrage.

Alle buchbinderischen Arbeiten in der Druckerei verteuern das
Endprodukt erheblich.

Ich möchte das nicht verteidigen. Mich nervt es auch, wenn ich
mir ein ziemlich teures Fachbuch kaufe (meist teuer wegen der kleinen Auflage)
und nach dreimal blättern bricht der Bund!

Die Frage ist, wieviel mehr würde der Endverbraucher für ein
hochwertig produziertes Buch ausgeben?

Grüße, Nik