Stegeinlage Plastik oder Knochen?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Moin,
ich habe Gitarren, die Stegeinlagen (und Sättel) aus verschiedenen Kunststoffen haben, wie auch aus Knochen.
Der direkte Vergleich ist immer schwer, da man das ja nicht wie auf Knopfdruck hörbar machen kann bei der gleichen Gitarre, es sei denn, man hat den Ton einer Gitarre genau im Ohr (evtl. schon jahrelang) und hört eben nach einem Tausch wirklich einen Unterschied.

Dieser kann natürlich dann auch mit an den oftmals neuen Saiten liegen... nicht ganz einfach also.

Mittlerweile habe ich schon mehrere Sättel, wie auch Stegeinlagen gefeilt und da ist mir Knochen als Material sehr sympathisch.... mal abgesehen vom typischen Geruch beim feilen :lol:

Auch finde ich es farblich sehr schön, weil oftmals cremefarben, teils opak... lässt sich auch schön polieren, ist zäh, hart... dennoch "elastisch". Am Sattel sagt man Knochen auch eine gewisse Selbstschmiereigenschaft zu, sofern dieser korrekt auf die Saiten abgestimmt ist (gekerbt), dann empfinde ich es als eher untergeordnet... also, in den vergangenen 15 Jahren bestand noch nie die Notwendigkeit den Sattel zu schmieren, auch, wenn die eher bei el. Gitarren zum tragen kommt.
Kunststoff kann unter Ümständen schon mal verspröden und dann auch ausbrechen, oder ganz brechen... aber nach zig Jahren sollte das auch kein Problem sein, zumal das eh ein schnell wechselbares "Verschleissteil" ist.

Klanglich will ich da aus besagten Gründen keines der Materialien hervorheben, aus Sympathiegründen, Optik, Bearbeitbarkeit und nicht zuletzt doch wegen des Klangs, ist meine Wahl bei anstehenden Arbeiten (eigentlich immer) Knochen.

Ich find das Material gut, natürlich und mir gefällt der Klang sehr gut, deswegen habe ich auch bei sehr vielen Gitarren Knochenpins im Einsatz.
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hmarke
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Beitrag von hmarke »

jay-cy hat geschrieben:
Zumindest materialtechnisch hat er wohl kaum Ahnung
Schön, was da wieder verallgemeinert abgeleitet wird. Hast Du mal nachgewogen? Wie viele Stegeinlagen? Welche Materialen hast Du schon verarbeitet? Wie kommst Du zu Deiner materialtechnischen Fachkunde?
*kopfschüttel*


Bist du mit dem verwandt oder verschwägert, oder warum sonst reagierst du auf meine sachliche und nachvollziebare Feststellung so gereizet?

Das sind grundlegende Grundlagen, da braucht man weder nachzuwiegen noch besonders nachzudenken.
Wer so eine platte wie falsche Aussage tätigt hat im glimpflichsten Fall gehörigen Lernbedarf. Aber möglicherweise sagt er das nur aus marketingtechnischen Gründen. Wäre dir diese Variante genehmer?

Jetzt werde bitte wieder sachlich.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Na eben, ich finde Deine doch etwas unreflektierte Aussage weder sachlich noch nachvollziehbar, weil jegliche Begründung fehlt. Tusq ist das einzige Material von den Plasteteilen, das Dichte-mäßig an Knochen ran kommt. Das fossile Zeug liegt deutlich drüber. Alles andere an Plaste (Teflon, Micarta und was sonst noch so unterwegs ist) ist leichter. Und das ist nicht von Bobs Seite, sondern eigene Erfahrung. Und selbst WENN er Unrecht in diesem einen Punkt hätte, rechtfertigt das wohl kaum ein generelles Statement, dass er materialtechnisch kaum Ahnung hat.
Sorry für die Deutlichkeit, aber auf solche statements reagiere ich etwas allergisch. Sei's drum, Thema durch für mich. Back to topic.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

... ich habe schon gelesen, dass ein Vegetarier keinen Knochensattel wollte... oder diese sogar tauschen liess...
Kann ich nachvollziehen und ich mache mich jetzt auch nicht drüber lustig, ist konsequent - wenn vll. auch eher seltener vorkommend. Ist ja ein ganz "anderer" Beweggrund, hier geht es ja nicht um tonale Eigenschaften, sondern um die Materialherkunft... - in dem Fall eben tierisches.

OK... könnte ja auch Menschenknochen sein :lol: eventuell ja auch fossil, allerdings wäre das auch wieder höchst bedenklich...

Darauf will ich auch nicht hinaus... eher:
Wer zertifiziert denn die Materialien bezüglich Herkunft und kann man dem Zertifizierer vertrauen?

Also, ob das nun fossiles Elfenbein, Mammut...ist, oder das Material gar aus "aktuellem Raubbau" stammt?
So etwas will man vermutlich ja nicht unterstützen. Hier gibt es aber (wie bei so vielem) sicher auch falsch deklariertes Material, oder einfach Material unbekannter Herkunft....

Gut... bringt vll. auch nichts jede "popelige Kleinigkeit" bis ins Detail aufzubauschen, aber wenn man schon drüber nachdenkt, bzw. Eigenschaften gegenüberstellt, dann merkt man eben, dass es neben tonalen Eigenschaften auch "Nebenaspekte" gibt.

Mir ist es einerlei, ob mein Knochensattel einem chinesischen, oder amerikanischen Rindviech entstammt.... Andere mögen das anders sehen?!
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Mit Mammut hätte ich noch am wenigsten Probleme, obwohl ich Vegetarier bin. Die Viecher sind ja nicht wegen des Gitarrenbaus ausgestorben. Ferner gibt es Mammutknochen womöglich so viele wie Ammoniten und Farnblätter in Schiefergestein. und sollte die Gitarre eines Tages dann mal auf den Müll fliegen, dann wird der Mammutknochen wohl das erste sein, was als Horn- und Knochenmehl dem Boden wieder guttut.
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