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Seagul S6+CW + K&K PowerMix Pure+ AER CompactII =?

Verfasst: Fr Okt 15, 2010 5:00 pm
von kare
Hallo zusammen!

Bin - wie wahrscheinlich unzählig andere hier auch - nach wie vor auf der (bereits länger dauernden) Suche nach dem für mich passenden Sound...

Kurz zu mir/ meiner Band:

2 Akkustikgitarristen
1 Basser
1Schlagzeuger (+ Drumcomputer)
1Sänger

Alles in allem ist der Gesamtsound nicht so laut wie beispielsweise der einer Rock/Metall/etc.-Band; aber laut genug, um unseren Gitarren das ein oder andere schrille Pfeifen zu entlocken :shock:

Bei meiner Seagul S6+CW gab der Tonabnehmer (Godin; Piezo - inkl. den piezoeigenen, oft unerwünschten Klangeigenschaften...) den Geist auf, weswegen ich beabsichtige einen neuen einzubauen. Dachte zwar schon kurzeitig über den Kauf einer neuen Git. nach, hänge aber sehr an der Seagul!

Als Verstärker steht mir ein AER CompactII zur Verfügung.

Nun meine Fragen:

1. Hat jmnd. Erfahrungen mit dem K&K Powermix pure (Western pure+ FanTaStick) bzgl. Klang und vorallem Feedback-Emfindlichkeit?

2. Da ich hier gelesen habe, dass der 1. Kanal des AER auf Piezo ausgelegt ist: Erfahrungen, wie sich dieser mit dem K&K "verträgt"?

3. Greift ein parametrischer EQ ausreichend ein, um Feedback (beispielsweise im Proberaum) entgegenzuwirken?

Freu mich auf all eure Ideen, Erfahrungen, Anregungen, etc., da mein Geldbeutel kaum bis keine Fehlinvestitionen mehr verträgt...

Musikalische Grüße,

kare

Verfasst: Sa Okt 16, 2010 12:25 pm
von Dex
Grüß Dich kare,

den Pure Western habe ich auch. Ist ziemlich gut und gibt den Charakter des Instruments schön wieder. Habe kaum Feedbackprobleme -aber das kommt ja alles auf die Aufstellungen und sonstige Raumbedingungen an.
Der Sound sollte mit einem zusätzlichen Mikrofon abgerundet werden. Es ist halt ein Piezo, der nunmal ein bisserl knackig ist. Ein einfaches Mikro zugemischt kann da Wunder wirken.

Ein parametrischer EQ ist nicht die richtige Wahl um einzelne Frequenzen rauszufiltern. So ein EQ greift zu sehr in Nachbarfrequenzen ein und verändert daher den Klang. Man müsste die Filterqualität so steil einstellen können, wie es bei so einem Filter nun mal nicht geht -das ist nicht seine Aufgabe. Dafür gibt es in einigen Verstärkern den Notch-Filter. Er ist genau was Du suchst. Grafisch dargestellt eine Nadel, die im Frequenzband verschoben werden kann.
Ich weiß nicht, ob es sowas einzeln -quasi als Fußteil- zu erwerben gibt.

Auch das Drehen der Phase wirkt Wunder. Ein solcher Schalter ist auch in meiner Combo. Der Klang ändert sich dadurch aber auch.

Vielleicht hilft Dir das ein wenig, Gruß, Dex

Verfasst: So Okt 17, 2010 6:40 pm
von kare
Hallo Dex.

Danke für deine Antwort!

Scheinst ja, wie viele andere hier im Forum auch, recht zufrieden zu sein mit dem K&K.

Wg. Feedback: Wie du schon sagst kommt es ja hauptsächliche auf die "...Aufstellung und sonstige Raumbedingungen an". Im Proberaum hab ich da auch ´ne Lösung gefunden. Hatte die letzte Zeit jedoch mit ´ner anderen Gitarre (Höfner) gespielt, welche - wir mir schien - recht unanfällig für Feedback war. Da ist die Seagul erfahrungsgemäß schon wesentlich empfindlicher.
Darum dachte ich mir es würde helfen bei Bedarf einen EQ zwischen zu schalten (und live auf ´nen guten Mann/Frau an den Reglern zu hoffen).

Wie sieht es da mit graphischen EQ´s aus? (z.B. Boss GE7 oder MXR M108)
Hab die Dinger aber immer nur in Verbindung mit E-Gitarren gesehen. Wie sieht es da mit der Tauglichkeit für A-Gitarren aus? Hast du/ Hat jmnd da Erfahrung?

Gruß kare

Verfasst: So Okt 17, 2010 8:27 pm
von Dex
Hmm.......... ich glaube ich habe das nicht richtig erklärt. Ein EQ verändert Deinen Sound, und zwar immer. Wenn Du auf der Bühne stehst und es koppelt und da zieht einer einen Regler am EQ runter, klingst Du plötzlich hörbar anders. Das ist keine Lösung. Es sind ziemlich tiefe Frequenzen -so um die A-Saite herum- die da in der Regel koppeln. Stell Dir vor da regelt einer derartige Frequenzen deutlich runter, das geht nicht.
Das Problem ist die Wirkungsweise eines EQs. Stell Dir das Grafisch vor:
All Deine Frequenzen werden als Horizontale Linie dargestellt. Links die tiefen, rechts die hohen. Wenn eine Frequenz lauter wird ist dieser Punkt der Linie erhöht, wird sie leiser senkt sich der Punkt.
Was Du brauchst ist ein Filter das genau diesen Punkt absenken -also leiser machen- kann. Ein Frequenzband eines EQs senkt aber nicht nur einen Punkt, sondern wirkt wie ein umgedrehter Hügel in dieser Grafik -ich hoffe Du kannst mir noch folgen :lol: - Das heißt: Ein 1kHz Filter senkt die 1kHz stark ab; links und rechts davon aber werden alle Frequenzen auch gesenkt. Je weiter von der Center Frequenz entfernt umso weniger greift das Filter ein. Die Filtergüte besagt wie steil dieser Hügel ist, also: Je höher die Güte desto steiler. Aber selbst hochwertige Filter mit zwanzig Bändern sind für Deinen Zweck nicht steil genug, sie werden den Klang immer deutlich hörbar verändern.
Das Notch Filter ist nicht wie ein Hügel, sondern wie eine Nadel.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 1104192622

Es greift sich genau die Frequenz um die es geht. So ein Filter lässt sich auch nicht in der Intensität einstellen; lediglich die zu unterdrückende Frequenz kann variiert werden; was ja auch Sinn macht, schließlich will und kann man hier nicht am Klang schrauben, gelle?

Die von Dir genannten EQs sind alles andere als geeignet. Nebenbei: EQs sind nicht für bestimmte Instrumente -die Dinger funzen anders, geh mal auf Wikipedia oder so.
Irgendwie ist es schlecht die Thematik zu erklären, wenn man keinen Stift und Block zur Hand hat.

Sowas oder ähnlich brauchst Du:

http://www.thomann.de/de/ultrasound_di_plus.htm

Gib Dein Geld nicht vorschnell aus :wink:

Verfasst: So Okt 17, 2010 8:58 pm
von kare
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, damit kann ich was anfangen!!!

Und genau das ist meine Absicht: mich mit Leuten auszutauschen (welche diesbzgl. wesentlich mehr Ahnung haben), um eben nicht wie schon so oft gehabt Geld auszugeben, welches ich mir hätte sparen können.

Werd mir jetzt mal das K&K einbauen (hab da bisher von verschiedensten Seiten nur gutes gehört!) und dann schau ich mal weiter...

Gruß

kare

Verfasst: So Okt 17, 2010 9:51 pm
von Herigo
hallo euch beiden,

ein parametrischer eq ist genau das richtige um feedback zu bekämpfen ein notchfilter ist im prinzip nichts anderes wenn er durchstimmbar ist.
das problem ist die quasi parametric wo sich die flankensteilheit nicht einstellen lässt sondern nur die centerfrequenz.
um feedback zu bekämpfen und möglichst viele unproblematische frequenzen unbeeinflusst zulassen braucht man eine hohe flankensteilheit (q-faktor).
also die sogenannten parametrischen eq sind oft keine sondern nur quasi. trotzdem sind die immer noch besser als grafische, weil sich die frequenzen stufenlos durchstimmen lassen.

Verfasst: Mo Okt 18, 2010 5:04 pm
von Dex
Da hast Du ja recht herigo, aber selbst ein vernünftiger parametrischer EQ ist in puncto Flankensteilheit nicht ausreichend um Klangverluste so minimal zu halten, dass sie nicht sofort auffallen. So ein Fußteil kostet ja auch nicht mehr als eines mit EQ. Genau genommen sogar deutlich weniger als ein guter parametrischer EQ, der dann eh keine wirklich guten Ergebnisse liefert.

Und durchstimmbar ist der Notch ja auch, wenn auch nur im Feedback relevanten Bereich.

Verfasst: Mo Okt 18, 2010 5:26 pm
von Herigo
hi dex,

ich habe einen tc. feedback supressor, der macht genau das was er soll und zwar als vollparametrischer EQ. die flankesteilheit ist auf eine zehntel oktave einstellbar.
du darfst das eben nicht mit diesen bodentretern vergleichen die nur zwei oder drei regler haben. wobei es eben auch hier welche gibt die aufwendiger zu sein scheinen.
einem l.r.baggs paraDI und ähnlichen geräten würde ich schon tauglichkeit für akustikgitarre unterstellen.

Verfasst: Mo Okt 18, 2010 9:48 pm
von Pida
Hi,
Herigo hat geschrieben:ich habe einen tc. feedback supressor, der macht genau das was er soll und zwar als vollparametrischer EQ. die flankesteilheit ist auf eine zehntel oktave einstellbar.
Allerdings ist dieses Gerät dann für mich zumindest in dieser Einstellung eher Notchfilter als EQ. Parametrische Equalizer sind i.d.R. (oder zumindest häufig) nur bis 0.3 Oktaven einstellbar und das entspricht auch großen graphischen Equalizern mit 31 Bändern.
Letztlich kommt's auf den Einzellfall an, ob ein EQ oder ein feiner arbeitender Notchfilter die bessere Lösung gegen Feedback ist. Bei mir treten Feedbackprobleme am ehesten um das C und um das F# auf; die jeweiligen Nchbartöne sind weniger problematisch, aber ein H etwa ist immer noch feedback-gefährdeter als ein B. Da sind die von mir eingesetzen zwei Bänder eines parametrischen EQs mit einer Flankensteilheit von 0.3 Oktaven das passende Mittel.

Herigo, hast du einen Link zu deinem Gerät? Ich finde da nichts zu.

Gruß
Pida

Verfasst: Di Okt 19, 2010 1:35 am
von Herigo
Pida hat geschrieben:Herigo, hast du einen Link zu deinem Gerät? Ich finde da nichts zu.

.....bis 0.3 Oktaven einstellbar und das entspricht auch großen graphischen Equalizern mit 31 Bändern........

Gruß
Pida
das gerät habe ich 1983 gekauft, ist ein 19" stereo feedback suppressor mit 2x2 voll parametrischen eqs, wird man kaum noch finden, deshalb habe ich auch kleines problem, ein kanal müsste repariert werden aber damals wurden die bezeichnungen auf den ICs abgekratz weil man sich nicht in die karten schauen lassen wollte, jetzt brauch ich einen schaltplan.
es ist eigentlich ein "normaler" voll para.-eq allerdings mit einer sehr engen oktaveinstellung weswegen es eben feedback suppressor heißt.

habe es in der vergangenheit immer direkt in der pa für das monitoring eingesetzt.

da ich es jetzt für die akustische gitarren einsetze. wollte ich halt den defekten kanal endlich auch reparieren lassen. ich denke es lohnt sich, weil das teil halt auch passive filter hat und nicht wie die modernen feedback verhinderer auf digitaler bassis funktioniert. die haben zwar den vorteil, dass sie automatisch der feedback frequenz folgen (eine der ersten war "sabine"), in der pa sicher ok, wenn man aber bei der akustik auf sound achtet möchte man den ton nicht unbedingt durch einen AD/DA wandler jagen. es kann sein, dass die modellnummer 1220 ist. habe das jetzt nicht genau im kopf.

klar, entsprechen solche riesigen graphischen eqs in der güte in etwa den voll parametrischen, aber dennoch sind die 31 bänder fest, den para. kann man immer noch durchstimmen(!). an und für sich sind die graph. ja etwas leichter zu bedienen aber nicht beim feedback, hier geht man auf cut -6dB und dreht den center-freq. regler durch bis sich was tut... wo greift man denn, wenn es pfeift, beim graphischen zuerst hin???

nachtrag!!!
@Pida

juhey, ich habe was gefunden:

da isser genau beschrieben und sogar richtig gut fotografiert mit vergrößerungsmöglichkeit. TC 1220 PARAMETRIC EQUALIZER / FEEDBACK SUPPRESSOR by t.c.electronic

das habe ich eben auch noch gefunden:
http://www.gearslutz.com/board/so-much- ... ic-eq.html