Hallo waterwide,
bei vielen Profis findest Du - wenn die Umstände (d.h. Bühnensituation +
vorhandene P.A. Technik) es erlauben, eine Mischung aus Abnahme durch
eingebautes Pickup-system u n d externer Mikrofonierung.
Dieses Vorgehen vermutlich deshalb, wiel ich dann ein stabiles und zudem
durch Mischpult nach persönlichem Geschmack formbares Soundresultat bekomme.
Wenn Du auf Pickup verzichten möchtest und nur mikrofonierst, solltest Du aus meiner Sicht ein höherwertiges Kondensator-Mikro (bezahlbare und ganz ordentliche Sachen gibt´s da z.B. von Rode (so ab ca. 150,-€ ; nach oben hin sind dem fast keine Grenzen gesetzt, z.B. edle Sachen von Neumann, Schoeps etc.). Zusätzlich müsstest Du in ein stabiles ausreichend auszieh- und schwenkbares Stativ und ein hochwertige Mikroklammer (z.b.Spinne) investieren.
Die Vorteile einer solchen Lösung:
- ein gegenüber der ausschließlichen PU- Abnahme deutlich natürlicherer,
akustischer Sound
- ...und das war´s m.E. auch schon mit den Vorteilen....
Nachteile:
- Du hast mit der Mikrofonierung praktisch nie ein stabiles, gleich lautes
Signal, weil Du dich beim Spielen ja immer irgendwie bewegst
- Wenn Du dann das Mikro entprechend mit höherem Gain (Eingangsempfindlichkeit am Mischpult oder Verstärker) fährst, gerätst Du ziemlich schnell in üble Rückkopplungsgefahr
- Die Trittschallempfindlichkeit bei den sensiblen Kondensermikes ist i.dR.
sehr hoch. D.h. Du müsstest beim Vortrag möglichst ruhig dasitzen und niemand anderer sollte über die Bühne oder Spielfläche latschen.
- Dieses Setting eignet sich eigentlich nur für Solodarbietungen in aufgeräumt- konzertanter Atmosphäre. Andere laute Mitmusiker (drums,
percussion oder Bass etc.) machen durch entspr. Einstreueffekte und den
schon zitierten Trittschall das Ergebnis umgehend zunichte.Gleichfalls grausliche Erfahrungen habe ich damit in etwas lärmigen Musikkneipen gemacht, wo an den Publikumstischen ab der ersten Reihe ja immer gelabert, geschmatzt und schlimmeres wird...das funktionierte nie ..
Mein Fazit: ausschließliche Mikrofonierung der Gitarre für häusliche Aufnahmesessions klasse; für Live-Dabietungen immer mit Vorsicht zu genießen.
Grüssle,
tbrenner
P.S. Mikro-Abnahme mit den weniger empfindlichen passiven, sogen. dynamischen Gesangsmikros ( wie z.b. Shure SM 58 und Konsorten) funktioniert erst recht nicht, weil die Signalpegel viel zu schwach sind;
Du müsstest das Mikro dann schon ca. 10 cm vom Schalloch entfernt haben = nicht praxisgerecht...)