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Kompensierte Stegeinlagen

Verfasst: Mo Mär 28, 2011 8:51 am
von Gitarrenspieler
Hallo!
Nachfolgend zwei verschiedene Stegeinlagen. Die auf dem oberen Bild ist in meiner Guild, die untere in meiner Martin.
Man sieht auf den Bildern deutlich wie bei den beiden unterschiedlichen Stegeinlagen (zusätzlich zur Schrägstellung der Stegeinlage) einzelne Saiten extra kompensiert werden.
Bei der Guild ist das nur die h-Saite, bei der Martin sind es zwei Gruppen
E – h – e` und A – d – g
In den meisten Gitarren (und auch im Handel mit Stegeinlagen) sehe ich immer nur die mit der Verlängerung der h-Seite. Weis jemand wo man die Stegeinlagen mit der E – h – e` und A – d – g Kompensierung bekommt, oder muss ich die selber schleifen?

Guild
Bild

Martin
Bild

Verfasst: Mo Mär 28, 2011 9:22 am
von jay-cy
Solche "komplexe" Kompensation findest Du eher selten, Martin ist ein Fall. Gibson hat dagegen z. B. auch nur die H-Saite kompensiert.
Kommt also auf die Gitarre an, für die Du die Einlage brauchst. "Vorkompensierte" Stegeinlagen sind eh nur herstellerspezifisch zu beziehen. Wenn die Dicke passt, kannst Du eine Martin Stegeinlage umarbeiten. Die normalen Varianten (Tusq) gibt's in D (z. B. bei Martins Gitarrenkiste). Ansonsten findest Du bei Bob Colosi eine reiche Auswahl. Der verschickt superschnell, und seine Qualität ist 1a, beste und erste Adresse für Stegeinlagen (b.t.w., er fertigt auch Sondersachen an...)

Verfasst: Mo Mär 28, 2011 9:52 am
von scifi
Hi,

hat von euch eigentlich schon mal jemand den Effekt der Kompensation auf die Intonation hören können? Ich tue mir da bislang schwer und frage mich, ob das wirklich relevant ist oder nur "akademischen" Wert hat.

(Habe bei mir alles auf vollkompensierte Tusq umgestellt. Das Material lässt sich wirklich super einfach bearbeiten und klingt klasse)

Verfasst: Mo Mär 28, 2011 10:15 am
von Gitarrenspieler
jay-cy hat geschrieben:...Kommt also auf die Gitarre an, für die Du die Einlage brauchst. ....Bob Colosi eine reiche Auswahl. Der verschickt superschnell, und seine Qualität ist 1a, beste und erste Adresse für Stegeinlagen (b.t.w., er fertigt auch Sondersachen an...)
@jay-cy
Soll für meine Gibson j-45 sein, hab jetzt mal bei Bob Colosi geschaut, da findet man ja alles was man braucht. Danke für den Hinweis.

@scifi
Da ist sicher auch viel Philosophie dabei. Gibt Leute die hören so was.
Frage ist aber auch hier, hören sie das oder glauben sie es zu hören. Ich spreche da mal ganz für mich. Auf den ersten drei Bünden sicherlich nicht...

Verfasst: Mo Mär 28, 2011 10:47 am
von jay-cy
Gern geschehen. Bob macht wirklich tolle Arbeit;ich hab schon öfters bei ihm bestellt, jedes Mal super. Nur ein paar Striche auf dem Schleifpapier, mehr war nicht nötig, um einen korrekten Sitz zu erhalten.

@scifi: Klemm mal ein Stimmgerät an und miss die offene Saite (gestimmt) und abgedrückt im 12. Bund, da sieht man schon Unterschiede. Unterschiede bekomme ich aber auch, wenn ich mit Kompensation sehr stark abdrücke (gerade in den unteren Bünden). Spieltechnik ist also sicher auch ein Faktor. Aber messbar (hörbar) ist die Kompensation schon, besonders wenn die schwingende Saitenlänge immer kürzer wird.

Verfasst: Mo Mär 28, 2011 6:52 pm
von Herigo
die kompensation ist für mich sehr wichtig und vor allem deutlich hörbar.

Verfasst: Di Mär 29, 2011 6:30 am
von Pappenheim
jay-cy hat geschrieben:Gibson hat dagegen z. B. auch nur die H-Saite kompensiert.
Stimmt nur bedingt, meine Elvis-Dove hat die gleiche Stegeinlage wie meine Martin und auch die Martin vom Wolfgang. Mal so, mal so, scheints. :roll:

Verfasst: Mo Apr 04, 2011 4:20 pm
von fretworker
Hallo,

wenn es wirklich sauber werden soll, hilft nur ein FABS-Steg.
FABS steht für Free adjustable bridge system, zu deutsch ein einstellbarer Steg. Eine kurze Darstellung des Systems findet sich hier:
http://www.gropius.de/wissen/intonation.html
im unteren Drittel der Seite.
Ausführlich kann man das hier nachlesen:
http://www.gropius.de/wissen/sandvoss.html
Die gehen zwar nur auf Konzertgitarren ein, bei Stahlsaiten halte ich es aber für noch wichtiger.

Verfasst: Mo Apr 04, 2011 10:42 pm
von scifi
fretworker hat geschrieben:Hallo,

wenn es wirklich sauber werden soll, hilft nur ein FABS-Steg.
FABS steht für Free adjustable bridge system, zu deutsch ein einstellbarer Steg. Eine kurze Darstellung des Systems findet sich hier:
http://www.gropius.de/wissen/intonation.html
im unteren Drittel der Seite.
Ausführlich kann man das hier nachlesen:
http://www.gropius.de/wissen/sandvoss.html
Die gehen zwar nur auf Konzertgitarren ein, bei Stahlsaiten halte ich es aber für noch wichtiger.
Mit Under-Saddle-Pickups wirds dann allerdings schwierig.

Verfasst: Mo Apr 04, 2011 10:58 pm
von H-bone
Das...

Bild

erinnert mich doch sehr stark an das da:

Bild

nanananana :-)

Verfasst: Mi Apr 06, 2011 4:50 pm
von Herigo
vielleicht sind auch hier ein paar grundlagen über die kompensation und stegkonstruktionen nützlich. nochmals ein video von benno streu.

http://www.youtube.com/watch?v=lfA3JGXgpPM