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Endpinbuchse (sehr) locker

Verfasst: So Apr 10, 2011 5:01 pm
von Pappenheim
Tachauch,

technisches Problem bei der Martin: Die Endpinbuchse hat sich sehr stark gelockert. Wenn ich allerdings den äußeren Ring in Richtung Festziehen drehe, dreht sich die ganze Apparatur innen mit (ist spürbar, weil kein Widerstand). :? :roll: :?

Jetzt befürchte ich, dass ich, wenn ich trotzdem anziehe, das Kabel von dem Teil da innen
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abdrehe und es dadurch abreißt.

Durchs Schalloch komme ich aber nicht mit dem Unterarm (weil Loch zu klein oder Arm zu dick) um es festzuhalten.

Was tun, sprach Zeus? Jemand eine Idee?

Ich fürchte, dass mir das Ding bald entgegenkommt... :x

Verfasst: So Apr 10, 2011 6:05 pm
von jab
Hiho!

Unter dem äußeren Ring, der auch als Gurthalter fungiert, ist die eigentliche Mutter verborgen.
Du mußt den Gurthalter abschrauben.
In der Buchse selbst ist dort eine Querbohrung, hier kannst du einen dünnen Inbus oder Schraubendreher einstecken und damit die Buchse festhalten. Mit einem passenden Schraubenschlüssel (12 oder 13, je nach Hersteller der Buchse...) kannst du jetzt die Mutter anziehen.
Dann noch den Gurthalter draufschrauben und fertig.

Beste Grüße!
Jab

PS: Falls du den Gurthalter nicht abbekommst, muß man von innen gegenhalten. In dem Falle also doch zum Gitarrenbauer...

Verfasst: So Apr 10, 2011 6:41 pm
von Pappenheim
He, danke! Ich werd das dann mal probieren...

Verfasst: Mo Apr 11, 2011 4:22 pm
von Pappenheim
Oh Mann, was für eine Frickelei.

In den letzten Wochen fiel mir auf, dass der Batterieverbrauch des Tonabnehmers in meiner Martin sprunghaft angestiegen war. Ich brauchte alle drei Tage eine neue Batterie, obwohl ich nur 6 Stunden gespielt habe.

Was lag näher, als das auf die sehr locker sitzende Endpinbuchse zu schieben. Da müsste demnach irgendwie ein Kontakt zustandekommen.

Jedenfalls habe ich jetzt, gemäß Jabs Anleitung, versucht den Gurthalter runterzuschrauben - und - war ja klar, die Mutter ging mit runter, also der Gurthalterring löste sich nicht von der Mutter.

Also Zähne zusammenbeißen und den Arm ins Schallloch quetschen, und es ging sich tatsächlich aus (so fett, lieber Kaindee, bin ich also doch noch net!!! :twisted: ). Ich fingerte die Endpinbuchse heraus und nahm sie mal im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe. Eine sehr gute Lupe mit Spotlicht.

Was mir auffiel: Ein dickes graues Kabel geht zur Buchse, aus dem wiederrum kommt ein rotes Kabelchen, ein weißes Kabelchen und ein Liezenstrang raus - und alle sind woanders angelötet. Dreipolig? Wenn ja, warum? Kann mich jemand aufklären, der was davon versteht?

Jedenfalls war die Isolierung vom weißen Kabel verletzt und die darunterliegenden Liezen hatten Kontakt zum anderen, außen liegenden Liezenstrang, was wohl schuld am permanenten Stromverbrauch war. Die Verletzung der Isolierung stammt vom zu festen Zusammenzwicken der Kabelhalterung (super - noch ein Pfusch).

In einer wahrlich chirurgischen Meisterleistung habe ich das weiße Kabel vom Lietzenstrang getrennt, mit Pinzette und Stecknadel ein kleines Stück Isolierband drumgewickelt und damit vom Kontakt getrennt.

Ich bin jetzt klarerweise furchtbar stolz auf mich :mrgreen: würde aber gern verstehen, was da war und was ich eigentlich gemacht habe. Schaltpläne oder sowas konnte ich auf der Fishman-Seite keine entdecken. Aber die hätte ich ohnehin nicht geschnallt.

Kanns mir wer erklären? :?: :idea:

Verfasst: Mo Apr 11, 2011 6:02 pm
von Mischkin
Das Ding ist entweder Stereo, was ich nicht so direkt glaube oder eines der beiden Kabel dient als Ein-Schalter für die Stromversorgung. Wenn man hinten einen Stecker einsteckt, wird das elektrisch wirksam und der Strom ist an. Der erhöhte Stromverbrauch wäre dann so zu erklären, dass die unplanmäßige Verbindung von Kabel zu Litze (=Schirm = Masse) sich auswirkt wie dauereingeschaltet oder Kurzchluss. Daher das schnelle Entleeren der Batterie.

Verfasst: Mo Apr 11, 2011 7:57 pm
von Orange
Pappenheim hat geschrieben: ... so fett, lieber Kaindee, bin ich also doch noch net!!! :twisted:
Habe ich auch nie behauptet, du hast es von dir aus gesagt, und würde ich auch nie :wink: .

Auf jeden Fall Gratulation zur gelungenen Operation, ich wäre hier nicht so der "Feinmotoriker" .

Und weil´s gerade zufällig zum Thema passt:

Bei mir war gerade ein guter Freund der vor ein paar Tagen von seinem Thailand-Urlaub zurück gekommen ist und wir haben uns die Foto´s angeschaut. Da bin ich auf dieses Pic von ihm gestoßen das ich ihm gleich "abgenommen" habe.
Hier hatte der thailändische Bar-Musiker auf seiner Yamaha anscheinend auch die selben Probleme wie du, aber er hat´s irgendwie ... naja ... wie soll ich sagen ... "auf seine Weise" gelöst :shock: :


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Verfasst: Mo Apr 11, 2011 8:48 pm
von jab
Moin!

Wie Mischkin schon vermutete wird der Stereokontakt genutzt, um den Strom einzuschalten. Das wird bei aktiven Systemen üblicherweise so gemacht und funktioniert normalerweise problemlos. Wenn da natürlich jemand die Isolierung durchquetscht....
... tja, dann brauchts halt n bissi mehr Strom!

Das funktioniert so:
Der Ringkontakt bekommt das Signal, das zum Amp gehen soll. Auf den Stereokontakt kommt Minus von der Batterie. Masse kommt an den Massekontakt der Buchse.
Wenn kein Stecker drin ist, fließt kein Strom, da der Stereokontakt eben keinen Kontakt hat. Steckt man nun einen Monoklinkenstecker in die Buchse, wird über den Schaft des Steckers der Stereokontakt mit der Masse der Elektronik verbunden.....-----..... Strom fließt!
Also: Wenn Stecker, dann Strom (falls die Batterie welchen liefert...). Deshalb immer Stecker raus, wenn nicht verstärkt gespielt wird. Okay, während des Auftrittes würde ich den Stecker drin lassen, damits nicht knallt, wenn der Mischpultmann vergessen hat, den Kanal stummzuschalten.

Beste Grüße!
jab

Verfasst: Mo Apr 11, 2011 9:01 pm
von Pappenheim
Hallo Leute,

herzlichen Dank für die ausführlichen Erklärungen, und - wieder was gelernt! Ich fühl mich dann immer besser. :D

Jab, das mit dem Stecker ist mir eh immer schon klar gewesen. Es lag, wie gesagt, an der eingerissenen Isolierung. Die dürfte schon eingedrückt gewesen sein, wie die Gitte gekommen ist. Und durch die Lockerung der Endpinbuchse und den damit verbundenen Erschütterungen bzw. Drehungen dürfte die Isolierung dann komplett durchlöchert worden sein - von der scharfkantigen, viel zu fest zusammengedrückten Kabelhalterung.

Na jedenfalls ist die Operation gelungen, ich hab das Kabel so abisoliert, da kann nix mehr sein.

Aber es ist echt heftig: Erst reißt von dem blöden Zargenradio die Lasche ab, dann geht die Isolierung flöten und verursacht einen Stromkreisschluss - ist das nicht zum Mäusemelken? Ich mein, die Gitarre hat verdammt nochmal 3000 Euro gekostet, das ist ja kein Pappenstiel, oder? Warum macht eine renommierte Firma wie Martin sowas? Oder anders gefragt: Wieso lassen die so ne Pfuschereien zu? Das ruiniert doch den Ruf! Die Gitarre ist ja einsame Klasse, und das Pickup System - ich meine jetzt vom Klang her - so es funktioniert, natürlich auch. Aber dann so saublöde Fehler?

Wie auch immer: Bin schon gespannt, was als nächstes kommt. Ich hoffe, jetzt ist mal Ruhe.

Verfasst: Mo Apr 11, 2011 9:04 pm
von Manati
Ähm - die Gitarre dürfte doch noch voller Gewährleistung unterliegen. Warum machst du die nicht geltend, anstatt dich zu ärgern - und durch Eigenreparatur womöglich Ansprüche einzubüßen?

Verfasst: Di Apr 12, 2011 6:33 am
von Pappenheim
Servus,

das hat mehrere Gründe: Der Hauptgrund ist wohl: Ich will sie nicht mehr hergeben. Der T ist ja nicht gerade bei mir um die Ecke, also würde das wieder Postversand bedeuten und monatelange Absenz. Ich hab ja laufend Auftritte, wo ich sie brauche.

Bei der abgebrochenen Lasche würden die mir anzunehmenderweise eine Teilschuld aufs Auge drücken. Denn diese Lasche lässt sich nicht so einfach austauschen, da muss man den ganzen Preamp austauschen. D. h. die würden das höchstwahrscheinlich an Fishman weiter regressieren, was dann noch länger dauern würde.

Betreffend des Kabels: Learning by doing, ich kann das selber. :D

Hab mir auch schon überlegt, sollte das Fishman-Zargenradio noch weitere Mätzchen machen, es gegen den L R Baggs Anthem auszutauschen, aber dann hätte ich ein Mordsloch in der Zarge - oder ein stummes Radio ohne Lasche ...

Verfasst: Di Apr 12, 2011 1:02 pm
von Sperris
@Manati

Endlich mal ein aussagekräftiges Profilbild!!!! :wink:

Gruß Ralf