Schnarrende Saiten - Saitenlage
Verfasst: Fr Okt 07, 2011 12:11 pm
Folgende erfolgreiche Reparaturmaßnahme kurz dargestellt:
Wenn man eine Gitarre hat, die leise sehr schön klingt, die bei kräftigerem Spiel aber merkwürdig an Kraft und Klang verliert und zu scheppern beginnt, kann es sein, daß man die Saiten höher legen muß. Das klingt einleuchtend und man kann es auch auf der höchst verdienstvollen Seite www.frets.com von Frank Ford nachlesen.
Aber die Ursache des Klangverlusts bei stärkerem Spiel selbst aufzuspüren und festzustellen, daß das Instrument wie befreit scheint und man Dimensionen entdecken kann, die vorher unbekannt waren, ist doch wieder eine ganz andere und schöne Erfahrung.
Das Sorgenkind war die verschiedentlich schon aufgetretene D-16 GT, die ich poliert und mit Tonabnehmer versehen hatte. Ich hatte sie gebraucht günstig bekommen, ein Undersaddle-PU war ausgebaut, desgleichen der Endpin-Jack. Sie hatte einen Lackfehler auf der Decke, die aus bestimmten Blickwinkeln scheckig aussah. Interessanterweise hat sich das inzwischen gegeben, der Lack hat sich anscheinend entschlossen, doch noch einheitlich klar zu werden.
Nachdem ich an einem Abend in einer Kneipe ohne Anlage einen langen Tisch mit so 20 bis 30 Leuten bespielt und besungen habe, ging mir das Geschepper und der Klangverlust, der einsetzte, so auf den Nerv, daß ich mich endlich aufraffte, der Sache auf den Grund zu gehen.
Der schon erwähnte Frank Ford war die Informationsquelle. Es war klar, daß das Scheppern von den Saiten kam und nicht von anderen Stellen (wie Truss Rod oder Mechaniken). Zwei Ursachen waren möglich:
(1) Halskrümmung zu schwach ausgeprägt
Das prüft man, indem man beispielsweise die G-Saite am ersten und 12ten Bund herunterdrückt und in der Mitte, am 5ten, 6ten Bund schaut, ob unter der Saite Platz ist. Auch ohne Messung konnte man sehen, daß dort alles stimmte.
(2) Saitenlage zu niedrig
Niedriges Setup, so Frank Ford, liegt vor, wenn zwischen E-Saite unten und 12tem Bund oben nur noch 2,4 mm Platz sind. Bei meiner D-16 GT waren es 2,0 mm. Hohes Setup beginnt bei Mr. Ford ab 3 mm, wenn ich mich recht erinnere. Also habe ich Unterlegestreifen aus Kunstsoff geschnitten, deren drei unter die Stegeinlage gebracht, hochgestimmt und etwas gewartet. Die Messung ergab etwas unter 3 mm.
Ergebnis
Der Unterschied ist mit bloßem Auge nicht ohne weiteres zu sehen, aber das, was ich zu bemängeln hatte, war weg und die Klampfe war so, wie sie sein sollte. Mit 1,5 mm Plektrum Akkordbegleitung mit "rest-strokes" dazwischen, also das Plektrum in kleinen Melodieeinsprengseln mit richtig viel Hub durch die Saiten gedrückt, bis sie auf der nächsten liegen, das ging alles tadellos und ich bin restlos begeistert.
So begeistert, daß ich diesen Bericht schreiben mußte. Früher war ich der große Tieferleger, jetzt schaue ich genauer hin. Bringt tatsächlich etwas, wenn man nicht herumwurschtelt, sondern bei den Profis nachschaut. Danke an alle Profis und Frank Ford.
Wenn man eine Gitarre hat, die leise sehr schön klingt, die bei kräftigerem Spiel aber merkwürdig an Kraft und Klang verliert und zu scheppern beginnt, kann es sein, daß man die Saiten höher legen muß. Das klingt einleuchtend und man kann es auch auf der höchst verdienstvollen Seite www.frets.com von Frank Ford nachlesen.
Aber die Ursache des Klangverlusts bei stärkerem Spiel selbst aufzuspüren und festzustellen, daß das Instrument wie befreit scheint und man Dimensionen entdecken kann, die vorher unbekannt waren, ist doch wieder eine ganz andere und schöne Erfahrung.
Das Sorgenkind war die verschiedentlich schon aufgetretene D-16 GT, die ich poliert und mit Tonabnehmer versehen hatte. Ich hatte sie gebraucht günstig bekommen, ein Undersaddle-PU war ausgebaut, desgleichen der Endpin-Jack. Sie hatte einen Lackfehler auf der Decke, die aus bestimmten Blickwinkeln scheckig aussah. Interessanterweise hat sich das inzwischen gegeben, der Lack hat sich anscheinend entschlossen, doch noch einheitlich klar zu werden.
Nachdem ich an einem Abend in einer Kneipe ohne Anlage einen langen Tisch mit so 20 bis 30 Leuten bespielt und besungen habe, ging mir das Geschepper und der Klangverlust, der einsetzte, so auf den Nerv, daß ich mich endlich aufraffte, der Sache auf den Grund zu gehen.
Der schon erwähnte Frank Ford war die Informationsquelle. Es war klar, daß das Scheppern von den Saiten kam und nicht von anderen Stellen (wie Truss Rod oder Mechaniken). Zwei Ursachen waren möglich:
(1) Halskrümmung zu schwach ausgeprägt
Das prüft man, indem man beispielsweise die G-Saite am ersten und 12ten Bund herunterdrückt und in der Mitte, am 5ten, 6ten Bund schaut, ob unter der Saite Platz ist. Auch ohne Messung konnte man sehen, daß dort alles stimmte.
(2) Saitenlage zu niedrig
Niedriges Setup, so Frank Ford, liegt vor, wenn zwischen E-Saite unten und 12tem Bund oben nur noch 2,4 mm Platz sind. Bei meiner D-16 GT waren es 2,0 mm. Hohes Setup beginnt bei Mr. Ford ab 3 mm, wenn ich mich recht erinnere. Also habe ich Unterlegestreifen aus Kunstsoff geschnitten, deren drei unter die Stegeinlage gebracht, hochgestimmt und etwas gewartet. Die Messung ergab etwas unter 3 mm.
Ergebnis
Der Unterschied ist mit bloßem Auge nicht ohne weiteres zu sehen, aber das, was ich zu bemängeln hatte, war weg und die Klampfe war so, wie sie sein sollte. Mit 1,5 mm Plektrum Akkordbegleitung mit "rest-strokes" dazwischen, also das Plektrum in kleinen Melodieeinsprengseln mit richtig viel Hub durch die Saiten gedrückt, bis sie auf der nächsten liegen, das ging alles tadellos und ich bin restlos begeistert.
So begeistert, daß ich diesen Bericht schreiben mußte. Früher war ich der große Tieferleger, jetzt schaue ich genauer hin. Bringt tatsächlich etwas, wenn man nicht herumwurschtelt, sondern bei den Profis nachschaut. Danke an alle Profis und Frank Ford.