Saitenlage, Truss rod - Frage (MATON)

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Gast

Saitenlage, Truss rod - Frage (MATON)

Beitrag von Gast »

Hi Leute,
da bin ich wieder :-)

Mal was anderes. Ich war am Freitag beim Gitarrenbauer mit meiner Maton.
Beim Kauf hatte man ja schonmal den Sattel nachgekerbt - da die Saitenlage in den ersten Bünden alles andere als optimal war.
Ob das tatsächlich so den Maton-Factory Vorgaben entsprach wage ich mal zu bezweifeln.

Na ja - wie dem auch sei. Ich empfinde entgegen anderer Meinungen die Saitenlage - gerade mit 12-er Saiten zwar schon als niedrig - merke aber - gerade wenn ich weiter unten spiele - dass da eig. noch Luft nach unten sein muss / kann / darf.

Ich war neulich auf einem Adma Rafferty Workshop und dort gab er uns Gelegenheit auf seine Gitarren ( Maton EBG 808 Michael Fix ) zu schauen.
Und da bestand ein ziemlicher Unterschied bei der Saitenlage im Vergleich zu meiner.

Das das jeder anders empfindet ist mir klar. Aber ich hätte sie gern tiefer.

Gesagt getan - am Freitag ab zum Gitarrenbauer: Da sagte er mir:

"Ich hab noch nie ne Westerngitarren mit derart niedriger Saitenlage gesehen.
Weiter runter kann man aber auch garnicht mehr gehen."

Hm - ich war ein bisschen skeptisch. OK - am Steg ist nicht mehr wirklich viel Material um noch weiter runter zu gehen. Käm dann noch der Halsstab als Option in Frage ?

Seltsamerweise habe ich in meiner Umgebung zwei Gitarrenbauer aufgesucht und die haben mir beide das gleiche gesagt.

Ich sag mal so - mir ist es im Grunde egal - wenn jemand sagt, dass er die Saitenlage schon für zu tief hält - denn ich muss darauf spielen.

Und im jetzigen Zustand - auch wenn ich hart Strumme - scheppert und rasselt noch nix.

Ich hatte den beiden auch erklärt warum ich sie noch tiefer haben will
- aber da komm ich anscheinend nicht weiter.

Jetzt wollte ich mal fragen, ob die "Heimarbeit" am Halsstab noch selbst vorgenommen werden kann ?

Denn wenn ich keinen Gitarrenbauer finde, der mir helfen kann muss ich mir irgendwie selbst helfen.

Vielleicht hat ja einer nen Tipp - wie ich das am besten lösen.

Zur Info: Der Gitarrenbauer hatte mal grob gemessen - tiefe E-Saite liegt bei knapp 1,9mm. Laut Maton sind von Werk her 1,6mm Standard ( mit Luft nach unten )

Ich habe auch schon mit ein paar Leuten über Facebook geschrieben ( die auch die Maton EGB TE haben ) und eig. habe mir alle gesagt, dass sie sich die Saitenlage ohne Probleme haben runterstellen lassen.


Ich finds nur immer blöd zum Gitarrenbauer zu gehen und dann kommen immer frage wie z.b.: "Warum wollen sie das überhaupt ?" "Würd ich nicht machen" oder "Ich würd sie eher höher machen - ist doch viel zu tief"


Gruß
Mattes
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scifi
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Beitrag von scifi »

Du müsstest hier einige Threads finden, in denen das Thema erschöpfend behandelt wird. Und im Web gibt es jede Menge Anleitungen.

So lange du nicht an die Bünde musst, Neck-Reset oder eine komplett neue Brücke einbauen willst, ist ein Setup handwerklich eigentlich nicht schwer. Viel kaputt machen kannst du dabei auch nicht (außer du vermurkst den Halsstab, was aber schon ordentlich Kraft benötigt). Und es ist extrem praktisch das selber zu können.

1,9 mm finde ich auch schon sehr luxuriös. Aber wenn du es halt tiefer magst, dann mach halt tiefer. Änderungen an Sattel, Halskrümmung und Stegeinlage sind reversibel.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Ich würds so lassen, evtl mal 11er Saiten probieren und schauen, ob das noch OK ist.
Der Grat von optimal zu nicht mehr gut ist schnell überschritten.

Lass es so.... ich denke, dass vor allem Nichtroutiniers hier zu schnell zu viel wollen - das geht meist in die Hose. Ohne dich pers. angreifen zu wollen...
Ich denke es ist auch eine Sache der Gewöhnung, für mich hört sich alles super an..
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
na ja wie gesagt - ich würde an Sattel und Steg nicht mehr viel machen wollen. Evt. dem Hals noch einen kleinen Tick nach unten geben.

Ich bin tatsächlich auch schon auf die Idee von 11-er Saiten gekommen.
Denn ich muss schon sagen - als Jahrelanger 11-er Spieler ist die Umgewöhnung schon groß....
Nicht das es Wehtut - aber 11er empfand ich irgendwie als angenehmer zu spielen.

PS: Werden die Saiten eig. bei der Einstellung des Halsstabs gelockert ? Nein, oder ?
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Pida
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Re: Saitenlage, Truss rod - Frage (MATON)

Beitrag von Pida »

MattesD hat geschrieben:Ich war neulich auf einem Adma Rafferty Workshop und dort gab er uns Gelegenheit auf seine Gitarren ( Maton EBG 808 Michael Fix ) zu schauen.
Zumindest eine von Adams Gitarren ist/war mit einer Plek-Maschine eingestellt worden. Dabei wurde ein Profil verwendet, dass auch Tommy Emmanuel benutzt, der ja für eine extrem niedrige Saitenlage bekannt ist. Aber das ist nicht für jeden das richtige. Hast du die Gitarre mal angespielt?
MattesD hat geschrieben:Jetzt wollte ich mal fragen, ob die "Heimarbeit" am Halsstab noch selbst vorgenommen werden kann ?
Klar, wenn du eines von diesen verf*****en Werkzeugen hast ;-). Die Saiten musst du dabei nicht lockern.
Mach' dir aber klar, dass die Einstellung des Halsstabs in den unteren Lagen nicht viel bewirkt.
MattesD hat geschrieben:Zur Info: Der Gitarrenbauer hatte mal grob gemessen - tiefe E-Saite liegt bei knapp 1,9mm. Laut Maton sind von Werk her 1,6mm Standard ( mit Luft nach unten )
Woher hast du denn diese Info von Maton und wo wurde gemessen? Ich spiele ja selbst eine 808 und 1,6 mm ab Werk (wie und wo auch immer gemessen) klingt für mich unwahrscheinlich. Hier mal meine Werte:
Greifen im ersten Bund, Messen über dem 13. Bundstäbchen:
- 1,6 mm (hohe e)
- 1,9 mm (tiefe E)

offene Saiten, Messen über dem 12. Bundstäbchen:
- 1,8 mm (hohe e)
- 2,0 mm (tiefe E)

Über dem ersten Bundstäbchen hat bei mir keine Saite mehr Luft als 0,5 mm. Um die Werte zu erreichen, habe ich Sattel und Stegeinlage bearbeitet und den Halsstab etwas gerader eingestellt.
MattesD hat geschrieben:"Ich würd sie eher höher machen - ist doch viel zu tief"

Da spielt allerdings neben der Bespielbarkeit auch der Klang eine Rolle. Je höher die Stegeinlage, desto mehr Druck übt die Saite darauf aus und desto besser oder zumindest lauter ist der Klang. Zumindest in der Tendenz, kleine Unterschiede nimmt wohl kaum jemand wahr.
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RB
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Beitrag von RB »

Der Halsstab dient nicht der Einstellung der Saitenlage. Du hast einen gedanklichen Ansatz, der die besten Voraussetzungen für das Verkorksen der Gitarreneinstellung bietet.
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scifi
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Beitrag von scifi »

RB hat geschrieben:Der Halsstab dient nicht der Einstellung der Saitenlage. Du hast einen gedanklichen Ansatz, der die besten Voraussetzungen für das Verkorksen der Gitarreneinstellung bietet.
Natürlich hat die Halskrümmung eine Auswirkung auf die Saitenlage...
Das Thema hatten wir doch schon mal. Wenn ich eine Halskrümmung wie eine Banane habe, kriege ich nie eine flache Saitenlage über den mittleren Bünden hin. Klar gibt es Ideen zum Optimum der Halskrümmung, aber wenn ich eine extrem niedrige Saitenlage erreichen will, kann/muss ich auch den Hals ggf. flacher machen. Scheppert dann ja sowieso ;-)

@MattesD: mir wurde von verschiedenen Gitarrenbauern der Tipp gegeben, die Saitenspannung zu lockern, wenn ich am Halsstab drehe. Ich selber locker die Saiten aber nach wie vor dabei nicht und hatte noch nie Probleme. Was aber nicht bedeutet, dass mein Vorgehen empfehlenswert ist ;-)
Zuletzt geändert von scifi am Di Apr 02, 2013 11:38 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Pida
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Beitrag von Pida »

Da scheiden sich die Geister und ich glaube, dieses Thema hatten wir hier auch schon.

Manche meinen, dass es zu jeder Gitarre (gegeben Faktoren wie Bundierung, Stegeinlage, Sattel oder Deckenwölbung) genau eine korrekte Halseinstellung gibt, andere sehen das nicht so und berücksichtigen die Stilistik, den Anschlag und individuelle Präferenzen des Spielers.

Der Hals von TEs Maton ist ungewöhnlich gerade, der meiner Maton auch. Bei einer anderen Gitarre hat ein Gitarrenbauer in meiner Gegenwart die Halskrümmung eingestellt. Dazu hat er mich spielen lassen und, als es bei manchen Anschlägen zu Schnarrgeräuschen kam, nachjustiert.
Gast

Beitrag von Gast »

Hi zusammen,

also Adams Gitarre hatte ich in der Tat in der Hand bzw. auf dem Schoß.
Es war als ob man eine super eingestellte E-Gitarre spielt.
Wirklich sehr sehr flach die Saitenlage.

Laut Maton werden 1,6 mm bzw 2,0 mm am 10 Bund gemessen.
Aber ich habe auch schon gelesen, dass die Matons "out of the Box" eben nicht so eingestellt sind, dass die Hände vermeintlich übers Griffbrett fliegen.
Das ist mir schon damals bei der ersten Maton aufgefallen.

Der Hals ist schon sehr gerade - das sagte mir auch der Gitarrenbauer.
Wenn es nix bringt, lasse ich es von vorneherein. Dann würde ich maximal von der Stegeinlage noch was wegnehmen. Oder halt wieder auf 11er wechseln. Aber auch im "Maton-Handbuch" wird ja davon gesprochen, die Saitenlage anzupassen, wenn z.b stärkere Saiten aufgezogen werden. Wieso also soll sich die Eintellung des Stabs nicht auf die Saitenlage auswirken ?

Hier noch das, was ich dazu gefunden habe:

http://shop.maton.com.au/pdf/maton_neck ... s_rev1.pdf
mbern
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Beitrag von mbern »

scifi hat geschrieben:
RB hat geschrieben:Der Halsstab dient nicht der Einstellung der Saitenlage. Du hast einen gedanklichen Ansatz, der die besten Voraussetzungen für das Verkorksen der Gitarreneinstellung bietet.
Natürlich hat die Halskrümmung eine Auswirkung auf die Saitenlage...
Ihr habt beide Recht.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Coole Anleitung. Da steht doch eigentlich alles drin.

Es gibt keinen Grund zur Ehrfurcht vor einem System aus zwei Stück Plastik/Knochen, einem mehr oder weniger krummen Stück Holz und einer Schraube. Blöd wird es wenn das Trussrod am Anschlag ist, das Griffbrett nicht eben, die Bünde nicht korrekt abgerichtet oder durch eine Wölbung der Decke die Brücke nach oben/vorne kippt (naja, wahrscheinlich gibt es noch mehr, aber das ist mir dann noch nicht begegnet).
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Pida
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Beitrag von Pida »

MattesD hat geschrieben:Laut Maton werden 1,6 mm bzw 2,0 mm am 10 Bund gemessen.
Davon dürfte sich der zweite Werte auf die tiefe E-Saite beziehen (das hattest du oben anders geschrieben). Das passt dann auch ungefähr zu den von dir genannten 1,9 mm.
Gast

Beitrag von Gast »

Na dann werd ich mal :-)

Erstmal so ein Tool bekommen. Da muss man sich schon was basteln glaub ich.
Das die bei ner Gitarren in dem Preisbereich das Tool nicht mit dazu geben - unverständlich.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Da musste nix basteln. 8mm Stecknuss auf kleiner Knarre mit Verlängerung...
Gast

Beitrag von Gast »

Verlängerung muss ich kaufen :-)
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