Gitarrenhersteller Gibson will Naturschutzgesetz kippen

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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Kaindee hat geschrieben:Wir spielen nunmal Gitarre, da ist im Idealfall Holz drin verarbeitet. Ansonsten könnten wir auch Triangel spielen und uns über den schwankenden Stahlpreis auslassen.
Recht hast.
Herr Grau hat geschrieben:Diesen Frühling, nur in ihrem Internet!
Er ist jung, er ist satt, er will Dinge!
Kaindee ist
DAS PROBLEM
Diese Reaktion finde ich eindeutig überzogen. Das muss nicht sein.

Noch eine Frage an die Wissenden: Ist es nicht so, dass der Anteil an Tropenholz, der für den Gitarrenbau verwendet wird, verschwindend gering ist?
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Pappenheim hat geschrieben:
Diese Reaktion finde ich eindeutig überzogen. Das muss nicht sein.

Noch eine Frage an die Wissenden: Ist es nicht so, dass der Anteil an Tropenholz, der für den Gitarrenbau verwendet wird, verschwindend gering ist?
Den ersten Satz unterschreibe ich mit.

Was das Tropenholz angeht, bin ich ein Nicht-Wissender. Vom Gefühl her kann ich mir aber nicht vorstellen, dass die Luxus-Gitarren allein in ausreichender Zahl gebaut werden, als dass sich der Flächenbrauch des Regenwaldes daraus ableiten ließe.

Allerdings glaube ich auch nicht, dass der Gitarrenbau - wenn man die Instrumente nur mit den Ohren beurteilt - unbedingt auf das Holz angewiesen ist, das aus den gefährdeten Wäldern kommt.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Pappenheim hat geschrieben:
Kaindee hat geschrieben:Wir spielen nunmal Gitarre, da ist im Idealfall Holz drin verarbeitet. Ansonsten könnten wir auch Triangel spielen und uns über den schwankenden Stahlpreis auslassen.
Recht hast.
Woher der Sinneswandel? Im chinesischen Bekennerthread schlägst du noch ganz andere Töne an.
Pappenheim hat geschrieben: Noch eine Frage an die Wissenden: Ist es nicht so, dass der Anteil an Tropenholz, der für den Gitarrenbau verwendet wird, verschwindend gering ist?
Dachte ich auch mal, ist aber genau umgekehrt. Da wird ziemlich viel für den Instrumentenbau gebraucht.
Ferner ist dies hier nicht der erste Thread zum Thema. Vor kurzem gab es gleiches Thema schon einmal nach der Sendung einer Reportage über Tropenholz auf Arte. Eigentlich ist es immer das gleiche: Solche Meldungen ändern überhaupt nichts am Bewusstsein und am Kaufverhalten. Ich habe eher den Eindruck, dass sich einige so angegriffen fühlen, dass sie gleich in Trotzreaktionen verfallen.
Eigentlich schade. Will man doch niemandem sein Instrument abnehmen, sondern nur einem sozialen oder ökologischen Gleichgewicht den Weg bereiten. Ist das denn so verwerflich?

:(
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Pappenheim hat geschrieben: ...
Noch eine Frage an die Wissenden: Ist es nicht so, dass der Anteil an Tropenholz, der für den Gitarrenbau verwendet wird, verschwindend gering ist?
Hallo Pappenheim,
ich zähle mich nicht zu den Wissenden. Aber:

Tonholz ist meines Wissens nach das teuereste an einem Stamm/Baum. Weshalb auch der Anteil an (Tropen-)holz gering ist. Aber eben auch das Gewinnbringenste. Ob die Gewinnung von Tonholz aber die/eine oberste Priorität beim Holzeinschlag hat weiß ich nicht. Das Geld, dass tonholz einbringt wird nichts desto trotz einen jeden Waldbesitzer erfreuen.

eine anderer aspekt ist, ob die attraktivität von xyz(=seltenes) holz als tonholz nicht auch auf deren seltenheit und weniger auf ihre "hyper"-klanglichen Eigenschaften zurückzuführen ist. also, sind die geschützten (Ton-)hölzer wirklich soooo überragend und sooo ultimativ? :roll: oder ist es eher der wunsch nach: Das sieht ja sooo toll aus, und deshalb -und weil es so teuer ist und nicht jeder hat- möchte ich es haben!
Frage: wie ist das verhältnis von Tonholz (=Klang), Aussehen und Preis z. b. bei dieser Gitarre einzuschätzen? ... :roll:
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Kaindee hat geschrieben: 1.
Irgendwie sind diese Diskussionen und das ewige "mit dem Finger auf andere Leute zeigen" doch sehr langweilig, oder ?
2.
Wir spielen nunmal Gitarre, da ist im Idealfall Holz drin verarbeitet. Ansonsten könnten wir auch Triangel spielen und uns über den schwankenden Stahlpreis auslassen.
Hallo Kaindee,

zu 1.

jein!
u.a.
nein, weil: sie sind es nicht, denn sonst hätten sie nicht diese attraktivität.
ja, weil: sie dich evtl. einfach nur nerven? :roll:

zu 2.
wenn ich eine z.b. gebrauchte Gitarre kaufe, kann und will ich nicht überprüfen, ob das verbaute holz geschützt ist oder nicht. ich bin verbraucher und nicht fachmann für "woher kommt das Holz-Fragen"! eigenartigerweise schützt unwissenheit nicht vor strafe. Weshalb ich doch eigentlich fachmann für "woher kommt das Holz-Fragen" sein sollte/müßte.
(so deute ich deine Aussage. ob das so richtig ist?...:bl: ...ich weiß es nicht.)

es sträubt sich aber allerhand bei mir bei dem gedanken, das taylor und gibson "auf Teufel komm raus" (=hauptsache gewinne zu optimieren) regeln brechen. das ist für mich auf jeden fall grund genug, auf diese Produkte (gitarren) zu verzichten.
damit ändere ich sicherlich nicht die ganze welt, aber meine persönlich ganz kleine und eigene Welt kann ich ändern. :wink:
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Greenie
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Beitrag von Greenie »

Fayol hat geschrieben:
es sträubt sich aber allerhand bei mir bei dem gedanken, das taylor und gibson "auf Teufel komm raus" (=hauptsache gewinne zu optimieren) regeln brechen. das ist für mich auf jeden fall grund genug, auf diese Produkte (gitarren) zu verzichten.
damit ändere ich sicherlich nicht die ganze welt, aber meine persönlich ganz kleine und eigene Welt kann ich ändern. :wink:
obwohl ich zwar auch eine Les Paul spiele, unterschreibe ich aber GENAU SO!


...übrigens, die Petition zur Erhaltung der Regenwälder habe ich auch schon unterschrieben. :wink:
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Fayol hat geschrieben:...ein anderer aspekt ist, ob die attraktivität von xyz(=seltenes) holz als tonholz nicht auch auf deren seltenheit und weniger auf ihre "hyper"-klanglichen Eigenschaften zurückzuführen ist. also, sind die geschützten (Ton-)hölzer wirklich soooo überragend und sooo ultimativ? :roll: oder ist es eher der wunsch nach: Das sieht ja sooo toll aus, und deshalb -und weil es so teuer ist und nicht jeder hat- möchte ich es haben!
Frage: wie ist das verhältnis von Tonholz (=Klang), Aussehen und Preis z. b. bei dieser Gitarre einzuschätzen? ... :roll:
es kommt drauf an, aber im prinzip ist so, dass nach meiner kenntnis und jetzt auch erfahrung, das besonders chique tonholz mit rücksicht auf die optik geschnitten wird. weder klang noch besondere stabilität stehen dabei an erster stelle.
es sträubt sich aber allerhand bei mir bei dem gedanken, das taylor und gibson "auf Teufel komm raus" (=hauptsache gewinne zu optimieren) regeln brechen. das ist für mich auf jeden fall grund genug, auf diese Produkte (gitarren) zu verzichten.
damit ändere ich sicherlich nicht die ganze welt, aber meine persönlich ganz kleine und eigene Welt kann ich ändern.
petitionen in diese richtung unterschreibe ich schon mal gar nicht mehr, mich wundert immer wieder wie leichtfertig man sich doch seine sündenböcke raussucht. vielleicht sollte man sich auch mal informieren, gerade taylor thematisiert den raubbau an der natur insbesondere auch auf der homepage. es gibt interessante videos und artikel wie, wo und was aus einem stamm gespalten wird.

da ich nicht mit der konservativen politik es oberhirten der katholiken einverstanden bin kann ich leider keine gitarren aus irland kaufen. bei spanischen drücke ich allerdings beide augen zu.
Zuletzt geändert von Herigo am So Jan 15, 2012 2:54 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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sowatt
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Beitrag von sowatt »

Saitensprung hat geschrieben: Eigentlich ist es immer das gleiche: Solche Meldungen ändern überhaupt nichts am Bewusstsein und am Kaufverhalten. Ich habe eher den Eindruck, dass sich einige so angegriffen fühlen, dass sie gleich in Trotzreaktionen verfallen.
:(
Nicht immer.
Ich wollte ja meine J-45 durch das gleiche Modell, oder eine Hummingbird,
ersetzen. Das werde ich jetzt erstmal verschieben und mich genau
informieren was da, im Fall Gibson, Sache ist.

Aber schade wär das schon, wenn ich auf was anderes ausweichen müsste.
Gruß sowatt
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doc
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Beitrag von doc »

Kaindee hat geschrieben:Wir spielen nunmal Gitarre, da ist im Idealfall Holz drin verarbeitet. Ansonsten könnten wir auch Triangel spielen und uns über den schwankenden Stahlpreis auslassen.
:?: Der Vergleich hinkt. Die Frage ist doch: Welches Holz ? Und: Stahl - ein nachwachsender Rohstoff ? Gibson versucht, bestehende Schutzvorschriften auszuhebeln. In der EU ist der Handel mit illegalen Tropenhölzern seit 2010 verboten. http://www.regenwald.org/regenwaldrepor ... m-paradies
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chevere

Beitrag von chevere »

Dieses gilt auch für Gibson /und alle andern ebenfalls:
http://www.cites.org/eng/disc/what.shtml

Befreiung von Abkommen:
Artenschutzabkommen Cites
gem. Artikel 8 (3) VO (EG) Nr. 338/97

Aber es geht auch anders (FSC-Gitarren):
http://www.waldportal.org/aktuell/news/ ... 200510284/

Außerdem kann man beim Bundesamt für Naturschutz gut recherchieren:
http://www.bfn.de/ für Eilige Telnr in Bonn: 0228-84910

-Wer also eine mit Rio-Palisander verarbeitete Klampfe oder Holz dieser specie vermarktet (hierzu gehört auch der private Weiterverkauf über ebay oder sonstwie!), welche vor dem 20.07.92 (90 Tage nach Inkrafttreten der Beschlüsse obiger Vertragsstaatenkonferenz) nachweislich in den Besitz gekommen ist, handelt legal. Allerdings muß das natürlich nachgewiesen werden, falls eine Behörde danach fragen sollte.

-Durch EG-Bescheinigung (gelb) VO(EG) 338/97 kann das muntere legale Handeln dann los gehen.

-Rechnung für pre- Eg-Washingtoner Holz dürfte ausreichen.
-oder die alte blaue EG-Bescheinigung 36/26/82 , welche 1997 außer Kraft getreten ist.

-Mancher Gitarrenbauer verzichtet gänzlich auf den Einsatz von Rio Plaisander (dlabergia nigra), da nicht ausgeschlossen werden kann, daß da auch mit "old growth" pre-cites Zertifikaten und dergleichen mehr, auch viel Betrug gemacht wird und es sich letztlich nicht 100%ig verifizieren läßt , wo, wie und wann das Zeuch umgekloppt wurde bzw herkommt.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Lustiger Faden hier!
Auf deutschen Straßen darf man (und es wird) mit Autos die einen CO2-Ausstoß von 250g/Kilometer und mehr rausblasen gefahren… Außer in Deutschland und in Tibet gibt es überall auf der Welt Geschwindigkeitsbegrenzungen für Autofahrer. Ich weis das gehört hier nicht her, will wahrscheinlich auch keiner lesen. :roll:
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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string
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Beitrag von string »

ICH schon :idea:

Gruß
Klaus
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
Gast

Beitrag von Gast »

Fayol hat geschrieben: ... es sträubt sich aber allerhand bei mir bei dem gedanken, das taylor und gibson "auf Teufel komm raus" (=hauptsache gewinne zu optimieren) regeln brechen. ...


hallo,

und ich finde es verwunderlich, dass es leute gibt, die sich nicht die mühe machen sich zu informieren und stattdessen die nächstbeste meinungsmache hereinfallen.
mündig ist was anderes.
dass der link mit der petition tendenziös ist erkennz man im schlaf, und dass er nicht ganz die wahrheit wiedergibt merkt man nach kurzer recherche.
liest du eigentlich die die vorigen antworten von threads durch?

tr
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Deine überlese ich immer und ich denke einige andere machen das genauso
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Gitarrenspieler hat geschrieben:Lustiger Faden hier!
Auf deutschen Straßen darf man (und es wird) mit Autos die einen CO2-Ausstoß von 250g/Kilometer und mehr rausblasen gefahren… Außer in Deutschland und in Tibet gibt es überall auf der Welt Geschwindigkeitsbegrenzungen für Autofahrer. Ich weis das gehört hier nicht her, will wahrscheinlich auch keiner lesen. :roll:
doch ich! und ich verstehe dich! jetzt musst du nur noch für tempo 130 plädieren! bin sicher das wird ebenfalls ein lustiger fred.
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