Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

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Karsten Müller
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Re: Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

Beitrag von Karsten Müller »

Hallo Zusammen,
es gibt wieder etwas neues zu berichten und die Gitarre ist jetzt auf dem Weg in die Lackierung, nachdem die erste Lackschicht aufgetragen ist und nun der Porenfüller zum Einsatz kommt.
Viele kleine Entschiedungen sind getroffen und einige wesentliche Veränderungen vorgenommen worden. Manches hat gut geklappt und anders ist nicht so aufgegangen.
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Wenn Hals und Korpus zusammengefügt werden und man die Gitarre wirklich sehen und erahnen kann ist ein besonderer Augenblick.
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Die Markierungen sind diesmal in Rot gestaltet, das von Kupfer umgeben ist, diesmal nicht vernünftig sichtbar in weiß, es sieht einfach zu gut aus! Passend dazu die rote Griffbrettuntermalung.
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Wie auch bei meiner vorherigen Gitarre finden sich hier das rot als durchlaufendes Merkmal wieder. Eine Entscheidung die ich nicht bereue und die wundervoll mit dem Palisander und Redwood harmoniert.
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Nur mit der ersten Schicht ohne Tiefenwirkung kann man das Zusammenspiel erkennen.
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Ein weiterer Eindruck.
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Und die wundervolle Maserung des Bodens.
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Die Brücke hat eine besonders deutliche Verfeinerung erfahren. Auf meiner Redwood/Black Limba noch sehr stabil gehalten, aufgrund der wenigen Erfahrung mit der Hollow Brigde, ist nun sehr fein ausgearbeitet.
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Eine weitere Ansicht.
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Und das Kopfplattenfenster.
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Der Plan Daniels Signatur auf der Kopfplatte in Messing zu gestalten, ließ sich aufgrund der Sprödigkeit des Matereiales so nicht realisieren.
Das Kopfplatten Material ist aus tiefdunkel gemasertem Redwood, das sich selbst für den schärfsten Fräsaufsatz als zu spröde erwies. Nachem Daniel die Oberfläche mit einer dünnen Schicht Epoxid behandelt hat, war es möglich hier eine saubere Arbeit zu garantieren.
Aus diesem Grund entschieden wir uns für ein spezielles Goldpulver, das leider getrocknet nicht hielt, was es als angerührtes Füllmaterial versprochen hat.
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Mir gefällt die dezente Wirkung, die das Logo zurücknimmt, vorgestellt hätten wir uns das allerdings anders. Ich empfinde es im gesamten Kontext passend.
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Und natürlich meine Signatur, die, wie bei meiner anderen, zurückhaltend sein soll.
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Das sind die neuesten Entwicklungen und nächsten Freitag werde ich Daniel nochmal in seiner Werkstatt besuchen, worauf ich mich sehr freue.
Die Frage die ich gelegentlich höre ist, wie man die Wartezeit(ca. ein Jahr) so lange aushalten kann.
Zum einen habe ich das Glück wirklich tolle Gitarren zu haben, nicht zuletzt meine letzte Ott Gitarre, die ich im September dann ein Jahr spiele und die quasi brandneu ist.
Zum Anderen ist die viele, viele Arbeit, die im Bau einer Gitarre steckt und von der jeder einzelne Schritt größte Präzision erfordert, einfach langwierig. Gerade in Einzelanfertigung. Bisher hat sich das Warten mehr als gelohnt, zum Ende hin, wird man dann leicht ungeduldig:-)
LG
Karsten
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Karsten Müller
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Re: Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

Beitrag von Karsten Müller »

Hallo Zusammen,
das befürchte ich auch, lieber Niels und kein besonders Kluger befürchte ich:-).
es geht in den Endspurt und die neue Daniel Ott Medium 12 Fanned fret Redwood/Rosewood bekommt die letzten feinen Lackierarbeiten und die Decke ihre erste und einzige Schicht.
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Es ist immer wieder faszinierend, wie sehr sich Tiefenwirkung und Farbgebung dramatisch verändern und dieser fast dreidimensional wirkende Effekt einsetzt.
Der Porenfüller verstärkt diese Tiefenwirkung noch deutlich.
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Auch hier kann man das deutlich erkennen, vor dem Porenfüller, erste dünne Lackierung und kurz vor der Fertigstellung.
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Der Boden.
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Hier zeigt sich, wie ich finde, wie sehr die Farbwahl sich einfügt und die Lackierung, das vorherige Rot nun in das umgewandelt hat, das wir erhofft haben.
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Eine weitere Ansicht.
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Der Halsübergang.
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Die noch abgeklebte Decke und der sehr schön laufende Zierstreifen als einziges bewusst konisch gestaltetes Element.
Die jetzigen Bilder sind vor der letzten Schicht, der ersten der Decke und natürlich lange vor den Feinarbeiten und dem abschließenden polieren, was nochmal eine ganz anderes Güte aufweist und das Bild noch einmal komplett ändert.
Die fertige Lackierung ist dann wirklich von ganz besonderer Qualität.
Es ist eine riesen Freude das Werden zu sehen.
Vermutlich nehme ich sie auf der Guitar Summit in Mannheim in Empfang, da es sich vorher nicht ergibt und ich mir das am Samstag anschauen werde.
So kann diese bestimmt besondere Schönheit auch einmal gesehen werden.
Und dann ist auch mal gut mit der Warterei😊
LG
Karsten
Frithjof
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Re: Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

Beitrag von Frithjof »

Auch wenn ich zu deutlich schlichteren Gitarren greife, kann ich es durchaus nachvollziehen, so ein wunderschönes Instrument bauen, besitzen und/oder spielen zu wollen. Und diesen Prozess, wie sich Holz durch bearbeiten, also schneiden, lufttrocknen, bearbeiten, schleifen, füllen, ölen / lackieren, verändert, empfinde ich jedes Mal als ein Wunder und stehe immer wieder staunend davor. Egal ob es eine hochwertige Gitarre oder Windspiel für den Garten oder eines meiner selbstgebauten Holzkazoos ist.

Mir persönlich wäre der Hals zu schmal...
Karsten Müller hat geschrieben:
Do Aug 21, 2025 6:58 pm
...
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...
... und die Verbindung mit dem Korpus zu grob ausgeführt :D :whistler:

und schnell wech ins Wochenende!
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Karsten Müller
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Re: Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

Beitrag von Karsten Müller »

Sehr schön, Frithjof, wech ins WE:-).
Da hat du völlig recht, das diese Verwandlung immer faszinierend ist und nicht nur bei Gitarren.
Der Hals ist für eine Westernakustik mit 45 mm etwas über Standard und nach vielen Ausprobieren für mich passend und bestimmt nicht für jeden richtig.
Ich persönlich kann keine unsaubere Ausarbeitung erkennen, zumal die Feinarbeiten nach letzter Schicht und vor Politur noch einsetzen.
Vllt hast du da bessere Augen oder einen fachlich versierteren Blick als ich auf diese Details,
LG
Karsten
Frithjof
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Re: Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

Beitrag von Frithjof »

Hallo Karsten,

meine bitte nicht ernstzunehmende ironische Aussage, "Hals zu schmal und grob mit Korpus vereint", bezog sich auf das Bild mit der Halterung für die Korpuslackierung. An Deiner Gitarre ist alles gut! Viel Spaß damit wenn Du sie endlich in den Händen hälst.

Liebe Grüße

Frithjof
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Karsten Müller
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Re: Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

Beitrag von Karsten Müller »

Lieber Frithjof,
Danke für die Aufklärung und es mir fast peinlich, deine nun klare Ironie nicht als solche erkannt zu haben.
Mannomann:-).
Es ist der Tatsache geschuldet, das es auch schon einige unerfreuliche private Mails zu meinem ersten Bericht gab und ich mir daraufhin vorgenommen habe, immer sachlich und höflich zu antworten egal was geschrieben wird und wohl keine Nuancen mehr erkenne:-).
Danke und LG
Karsten
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berndwe
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Re: Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

Beitrag von berndwe »

Karsten Müller hat geschrieben:
Sa Aug 23, 2025 7:51 am
… und ich mir daraufhin vorgenommen habe, immer sachlich und höflich zu antworten egal was geschrieben wurde…
Das ist wirklich nachahmenswert, Karsten!
Frithjof
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Re: Eine zweite Daniel Ott Gitarre in Redwood/Rosewood?

Beitrag von Frithjof »

...das ist oft der Nachteil des nur geschriebenen Wortes im Netz, auch wenn es noch so mit Emojis verziert ist: nicht immer wird für jeden der Tenor klar.
Und bei einer erwarteten Lieblingsgitarre, die Du sicher -wie ich meine auch- zuerst im Kopf und dann mit dem Gitarrenbauer bis ins Detail überlegt, geändert, wieder verworfen, neue Ideen hinzugekommen irgendwann in Auftrag gegeben hast vermeintliche Kritik zu hören, würde mir auch schwer fallen zu schlucken.
Um so mehr finde ich Deine Haltung bewundernswert, höflich und sachlich zu antworten. Ich kann das nicht immer und schreibe daher auch eher wenig oder reagiere ab einer gewissen Grenze nicht mehr auf Posts.
Wir haben es geklärt und ich freue mich auf jeden Fall weiter von dem Entstehungsprozess hier zu lesen und Deine ersten Klang- und Bespielbarkeitseindrücke mitzubekommen, vielleicht irgendwann einmal auch einen Entwicklungsbericht über einen längeren Zeitraum.

Unsere Musik und unsere Instrumente sollen uns verbinden, nicht trennen.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Frithjof
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