Jazzbox oder Semi-Hollow

[Niels Cremer]

[Niels Cremer]

Also ich hab ihn jetzt einige Zeit "bespielt" und bin mit dem Sound sehr zufrieden, insgesamt klingt er wärmer als erwartet, aber das ist nur positiv für mich, hatte befürchtet dass es, vor allem mit einer Telecaster, insgesamt zu höhenlastig wird, aber er klingt sehr warm und angenehm, sowohl mit SCs als auch mit HBs, wobei ersteres klar eher seine Domaine ist. Einzig ein recht lautes Grundbrummen stört ein bischen, das scheint aber auch normal zu sein beim Pro Jr.. Er bleibt auch länger clean als erwartet (auch positiv!), ich kann ihn fast 50% aufdrehen, also auf 6 (er geht bis 12, ist also VIEL LAUTER als ein Verstärker der nur bis 10 geht!!! ) bevor er bei härterem Anschlag in die Verzerrung geht, bei weichem Anschlag aber noch clean bleibt, das finde ich gut!

Insgesamt sehr zufrieden, nur das Betriebsbrummen könnte a weng leiser sein.

LG,
Niels

[berndwe]

Ich hab dazu gerade mal gegoogelt. Offenbar bist Du nicht der einzige Pro Junior - Nutzer dem diese Sache negativ auffällt.

Edit: Weil ich das gerade bei YouTube gesehen habe:

Das ist zwar ein Blues Junior und kein Pro Junior, aber vielleicht hilft es trotzdem. Hol Dir aber keinen Stromschlag.

https://youtu.be/_pw9UduUuKc?si=YPNa5-TxT4u6qAE_

[Niels Cremer]

Ja, ist ein bekanntes Phänomen dessen ich mir auch vorher schon bewußt war, klar. Aber cool, da werd ich mal schauen, die circuits der beiden sind ja verwandt soz., der Pro Jr. hat nur eine reine pre-amp Röhre und die phase-inverter Röhre auf der V2, vor den Endstufenröhren, schau ich gleich mal. Und ja, vor Elektrik-Trick habe ich höchsten Respekt und werden nur mit erhöhter Vorsicht drangehen, versprochen!

LG,

[Niels Cremer]

Nope, die Architektur ist doch recht unterschiedlich, diesen bequemen Trick gibt's leider so nicht beim Pro Junior. Ich werde vllt mal die Vorstufenröhren austauschen, die Endstufenröhren soll man ja nicht tauschen ohne bias adjustment, obwohl der Pro Jr. ja ein fixed-bias amp ist, sprich man muss iwelchen passiven Bauteile auf der Platine austauschen um die Leerlauf-Stromfluß anzupassen, da werde ich tunlichst die Fingerchen von lassen ...

LG,
Niels

[berndwe]

War einen Versuch wert.

[tbrenner]

Das mit dem Grundbrummen hat mich schon mehrmals vom Kauf neuzeitlicher Fender-Amps abgehalten, zuletzt den eigentlich prima klingenden Vibrolux-Reissue. War schon im Musikladen bei gemässigter Testlautstärke bei einem nagelneuen Gerät für mich sehr störend und hat mich dann zu einem italienischen Konkurrenzprodukt greifen lassen.
Ich hatte über die Jahre schon mehrere Fender-Combos (u.a. Rivera.Concert, Super Reverb,...) , das waren Teile aus den 1980er Jahren und die liefen diesbezügl. tadellos. Keine Idee, weshalb Fender bei neueren Baureihen Probleme einfügt, die man offenbar früher längst beherrscht hat ?

Ist das der 15-W-blues-Junior mit 10"-Speaker? (Den hatte unser Sänger sich für harp-Amplification angeschafft..),
viel Spaß damit.

Grüssle,

tbrenner

[Niels Cremer]

Ja, das ist er, meiner stammt allerdings aus der ersten Serie, Bj. Mitte 90er, ist also auch schon 30 Jahre alt. Ich habe jetzt mal neue Vorstufenröhren bestellt, mal sehen ob's was nutzt. Da der amp fixed bias ist kann man die Vorstufenröhren ohne Anpassungsbedarf auswechseln ... bin gespannt.

Ich hatte ja zuletzt neben dem Koch amp auch einen Fender Blues Deluxe, der war im Leerlauf kaum zu hören, aber er hat auch ca eine Tonne gewogen, da hatte ich keine Lust mehr drauf ...

LG,
Niels

[gruhf]

Ich werde vllt mal die Vorstufenröhren austauschen [...]

Ob ein Röhrentausch da wirklich Abhilfe schaffen kann? Das hört sich eher nach einem ungünstigen Schaltungslayout an. Es gibt (für Versuchszwecke) auch Abschirm-Kappen für die Vorstufenröhre.
Hast Du das schon gesehen? https://jpfamps.com/fender-pro-junior-h ... igation-2/

[Niels Cremer]

Danke dir, also wenn man so einigen Quellen und Erfahrungsberichten glauben möchte dann kann (!) es durchaus an den Preamp Röhren liegen, vor allem wohl an der V2-Röhre, also der Phase-Inverter Röhre. Ich bin ja auch nicht allzu technisch versiert, und da erscheint mir ein Vorstufen-Röhren Austausch durchaus erstmal als nicht nur günstige, sondern auch niederschwellige Möglichkeit die ich zumindest mal ausprobieren wollte. Wenn das gar nichts bringt werde ich ihn mal zur guitar-lounge hier bei uns auf dem Lande geben, der Chef dort ("Captain"! ) versteht sich auch auf Röhrenamps und deren Wartung und Reparatur, und kennt sich wohl vor allem auch gut mit dem Pro Jr. aus, mal sehen.

LG,
Niels

[berndwe]

Gerade auf YouTube gesehen und, weil es so schön zum Thema passt: John Scofield im Duett mit seinem brummenden Verstärker:

https://youtu.be/w7bOAeMd6Zw?si=n3vaM9y248f0fJOg

[Niels Cremer]

Haha, da siehtste mal, ich bin in bester Gesellschaft.

Oder ich war es, denn: die neuen Röhren kamen gestern schon an und ich habe sie eben schon eingesetzt - ein Unterscheid wie Tag und Nacht!! Das Betriebsbrummen des Verstärkers ist sicher nicht zu 100% verschwunden, aber geschätzt würde ich sagen zu ca. 80%, vielleicht sogar 85%? Und vor allem nimmt es bei lauteren Lautstärken nicht, wie vorher, exponentiell zu, man kann also auch in den Anzerr-Bereich um die 6 gehen ohne in Spielpausen einen Riesenlärm auf den Ohren zu haben - ich bin sehr happy!!

Wen‘s interessiert (@Chris?! ): ich habe die beiden Vorstufenröhren (Fender 12AX7A) mit Electro Harmonix 12AY7 Tubes ersetzt, die wohl extra für rauschempfindliche Anwendungen konzipiert sind und mit den 12AX7 und 12AX7A Röhren kompatibel sind, und es ist genau das eingetreten, was ich im Netz in verschiedenen Diskussionen gelesen hatte: stark reduziertes Betriebsrauschen (sehr gut!), leicht geringerer output (mir egal, der amp ist eh zu laut ) und deutlich späterer Übergang in die Zerre, sprich mehr „clean headroom“ (auch sehr gut!!).

Noch eine Sache hab ich gemacht von der ich auch schon gelesen hatte: bei manchen Pro Juniors die brummen schafft kurioserweise ein Lösen der oberen, mittleren Schraube der hinteren Abdeckung Abhilfe. Das hatte ich mit den alten Röhren schon ausprobiert, hatte aber keinen Effekt. Als ich jetzt nach Einsetzen der neuen Röhren und erstem Ausprobieren die Abdeckung wieder anschrauben wollte, verstärkte sich das Betriebsbrummen bei festem Eindrehen genau dieser Schraube etwas, wirklich nur wenig, aber hörbar. Hat man sie etwas gelöst war‘s wieder gut. Ich hab sie jetzt ganz weggelassen.

Bin also (fast) Brummfrei und happy!

So, jetzt hijacke ich diesen Faden nicht länger - sorry Bernd!!

LG,
Niels

[tbrenner]

Habe mal eben das Scofield-Video angeschaut - und ja er spielt betörend schön und da sind diese in leisen Passagen gut hörbaren Nebengeräusche des Amps schon störend. In dem Fall ist ja der - von ihm in den letzten Jahren live häufig eingesetzte - Vox AC 30 der Übelmeier.
Wobei man in manchen Lokalitäten den Brumm über schlecht abgeschirmte ältere Lichtstränge u.ä. eingestreut bekommt und dann auch mit ansonsten unkritischem Gerät in schwer lösbare Probleme kommt.

Grüssle,

tbrenner

[woodder]

Schönes Scofield Video, aber der Brumm ist schon heftig, hatte mich auch bei meinem Peavey C30 gestört.
Da hat ein kompletter Röhrentausch leider keine Abhilfe geschaffen, muß am Layout liegen.
Umso erfreulicher, daß das beim Pro Junior so erfolgreich verlief
Mit 12AY7 in der Vorstufe habe ich auch schon gute Erfahrungen gemacht um beim Lil Nighttrain das grelle und
die Zerre zu zähmen, sprich etwas mehr Headroom zu bekommen, was bei einem 2Watter natürlich begrenzt ist.
Und schade, daß der Vibrolux so laut brummt, soll klanglich und als cleane Basis hervorragend sein....

[berndwe]

Entweder so ein Brummen oder ein anderer Störfaktor kann ja beim Auftritt durchaus vorkommen. Da ist es von Vorteil wenn man spielen kann, ohne sich negativ beeindrucken zu lassen. Bei dem Brummen wie im Video hätte ich da meine Probleme.

@Niels: schön dass das doch recht einfach zu beheben war. Warst du denn bei einem Techniker oder hast du selbst operiert.