Echt erhellend - wieder mal neue Saiten aufziehen!

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Janpeter
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Echt erhellend - wieder mal neue Saiten aufziehen!

Beitrag von Janpeter »

Hi, GitarristInnen;

auch wenn meine Frau Holger darin unterstützt, Saiten regelmäßig ihrem irdischen Ende entgegen zu spielen (so habe ich Holger jedenfalls in einem seiner Beiträge verstanden), habe ich vorgestern meine GUild mit neuen Saiten, nämlich Gibson Masterbuilt Premium, Phosphor Bronze Wound, Light Gauge, 12,16,25,34,41,52, bespannt.

Den Unterschied zu den abgespielten Pyramid Bronze-Saiten konnte ich es kaum glauben; es war, als habe Martin meine GItarre optimiert. - Reiche OBertöne, lang anhaltende, stehende Klänge; volles Volumen.

Kleine Dinge - so groß! Manchmal wirkt ein Saitenwechsel echte Wunder, so simpel das klingen mag; und auch wenn's hier immer wieder zum Thema wird.

Ein Letztes zur Haptik: Sie fühlen sich - vor allem die Diskantsaiten - wie etwas beschichtet an; gegenüber den Standard D'Addario phosphor-BRonze, die ich sonst immer gern nehme, anfangs etwas gewohnheitsbedürftig; klanglich aber wirklich voll und rund; wie ein guter Bordeaux (St- Emilion).


Und nun einen schönen ersten Frühlingstag!

Euer Jan-Peter
Lowden L 32 P
Guild JF 30-12
Guild GF 50 NT
Guild JF 65
Contax S 2
Distagon CF 30 mm
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Janpeter,

ich spiele die Saiten auch, allerdings nur auf meiner
Gibson, da klingen sie toll.
Und haptisch hab ich Gibson-Saiten schon immer mögen,
auch auf der Paula und der Lucie.
Eine der wenigen Saitenmarken, die im eigenen Werk hergestellt
werden. (Sagt man ;-))

Auf der Larrivée find ich sie eher enttäuschend und
auf der Takamine passen sie auch nicht.
Die Larri bekommt "Cleartone" und bei der Takamine kehr ich
wieder zu den EXP's von D'Addario zurück.

Meine Baltimore (ja, die Marke hab ich auch nicht gekannt) bekommt
die Werbegeschenke und was ich sonst auf keiner anderen mehr
spielen will - sehr praktisch.

Auf jeden Fall ist eine Saitewechsel immer wie Frühling, in der
Zwischenzeit kann es bei mir sogar passieren, daß ich nach einem
Tag schon wechsle.

Jetzt gehts in die "Sonne" Joggen und heute Nachmittag ist Probe,
MIT frischen Saiten!

Grüße, NIk
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string
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Beitrag von string »

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Kleine Dinge - so groß! Manchmal wirkt ein Saitenwechsel echte Wunder
Warum sich also eine neue Gitarre anschaffen, wenn`s mit einem guten Satz neuer Saiten soooo viel billiger ist.
Man kann sich auch mit kleinen Dingen große Freude bereiten.

Schönen Frühlingsbeginn.
Bei uns hat heute Morgen unser Star endlich wieder sein Häuschen bezogen.
Mir geht es zunehmend besser!!!

Gruß

Klaus
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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Harald
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Beitrag von Harald »

Kingfrog hat geschrieben:...und bei der Takamine kehr ich
wieder zu den EXP's von D'Addario zurück.
Grüße, NIk
Genau bei denen bin ich letztlich jetzt auf der Takamine auch wieder gelandet, nur halt 11er. Die scheinen tatsächlich füreinander gemacht zu sein.
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
WolfF
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Re: Echt erhellend - wieder mal neue Saiten aufziehen!

Beitrag von WolfF »

Janpeter hat geschrieben:Den Unterschied zu den abgespielten Pyramid Bronze-Saiten konnte ich es kaum glauben; es war, als habe Martin meine GItarre optimiert. - Reiche OBertöne, lang anhaltende, stehende Klänge; volles Volumen.
Hallo Jan-Peter,

und das Schöne ist, man kann dieses wunderbare Erlebnis alle paar Wochen oder jedenfalls alle paar Monate haben - für vergleichweise doch wenig Geld.

Ich habe auch jahrzehntelang meine Gitarrensaiten nur gewechselt, wenn die erste gerissen - dann habe ich meiner Gitarre aber großzügig doch einen kompletten Satz spendiert. :wink:

Mein Aha-Erlebnis hatte ich vor - na ja - zwei, drei Jahren, als ich im Internet über einen Bericht stolperte, in dem von einem systematischen Test berichtet wurde, der herausfinden sollte, welche Wirkungen hochwertige Saiten auf Gitarren unterschiedlicher Qualität haben. Ergebnis (kurz zusammengefasst): Die Wirkungen neuer Qualitäts-Saiten ist besonders spektakulär auf eher mäßigen Gitarren. Genau so eine hatte ich damals (sie war sogar richtig schlecht) - und die Wirkung war wirklich erstaunlich.

Bei hochwertigen Gitarren ist die Wirkung nicht ganz so verblüffend, aber - wie ich inzwischen dutzende von Malen erfahren konnte - doch imer wieder beeindruckend. Diesen Bericht über die Saiten-Testreihen habe ich gerade kürzlich mal wieder gesucht, aber - trotz Google & Co. - nicht gefunden. Wer zufällig weiß, wo er zu finden ist - ich wäre interessiert.

Herzlichen Gruß
Wolfgang
silent
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Registriert: Sa Jan 10, 2009 5:40 pm

Beitrag von silent »

Hallo zusammen,

da hätte ich mal eine generelle Frage zu.
In der Akustik Gitarre Ausgabe 1/09 steht auf Seite 112 zum Thema Saitenwechsel (allerdings bei einer klassischen Gitarre!) folgender Satz:

"Sobald sich eine klassische Gitarre nicht mehr verstimmt, kann man davon ausgehen, dass die Elastizität der Saiten aufgebraucht, das Material ermüdet ist. Dies ist die Folge einer ständigen Überdehnung der Saite druch das Stimmen. Wenn dieser Zustand eingetreten ist, belastet der gesamte Saitenzug die Decke und beansprucht deren elastische Anteile übermäßig. Im Extremfall wird sich die Decke irreversibel verformen"

Das müßte ja für eine Stahlgitarre noch mehr gelten? Denn da ist ja noch mehr Zug drauf.
Aber stimmt das wirklich so? Ich war ganz schön entsetzt als ich das gelesen habe, bisher war ich immer froh wenn meine Gitarre nach dem Saitenwechsel endlich wieder stimmstabil ist.
Ist das nicht etwas übertrieben was da geschrieben wird?

Viele Grüße
Mimi
WolfF
Beiträge: 247
Registriert: Sa Nov 29, 2008 4:53 pm

Beitrag von WolfF »

silent hat geschrieben:Das müßte ja für eine Stahlgitarre noch mehr gelten? Denn da ist ja noch mehr Zug drauf.
Aber stimmt das wirklich so? Ich war ganz schön entsetzt als ich das gelesen habe, bisher war ich immer froh wenn meine Gitarre nach dem Saitenwechsel endlich wieder stimmstabil ist.
Hallo Mimi,

das kann man für Stahlsaiten sicher mit einem ganz entschiedenen "Nein" beantworten. Ich habe z.B. gestern neue Saiten aufgezogen: Die waren nach einmaligem (!) Nachstimmen sofort so stimmstabil, dass ich heute morgen kaum nachstimmen musste. Für mich ist die Stimmstabilität von Stahlsaiten geradezu ein Qualitätsmerkmal (und ich bin auch deshalb ziemlich froh, keine Nylonsaiten-Gitarre mehr spielen zu "müssen") ...

Gruß :) Wolfgang
Gast

Beitrag von Gast »

@Mimi:
Die Stimmstabilität ist nicht nur eine Frage der Saiten als ein
Zusammenspiel aller Gitarrekomponenten, die mit den Saiten in
Berührung kommen. Vor allem der Mechaniken.
Aber auch die Kerben im Sattel, Saitenverlauf über den Steg...

Stimmstabilität ist IMHO ein Qualitätsmerkmal für das gesamte Instrument.

Wie sich das bei Konzertgitarren verhält kann ich Dir leider nicht
beantworten, das wüsste z.B. Klaust oder Joachim ganz gut bzw.
unsere Gitarrenbauer.

Grüße, NIk
WolfF
Beiträge: 247
Registriert: Sa Nov 29, 2008 4:53 pm

Beitrag von WolfF »

Kingfrog hat geschrieben:@Mimi:
Wie sich das bei Konzertgitarren verhält, kann ich Dir leider nicht
beantworten, das wüsste z.B. Klaust oder Joachim ganz gut bzw.
unsere Gitarrenbauer.
Tatsächlich - das ist auch meine Erfahrung - sind Nylonsaiten dann "fertig", wenn sie sich nicht mehr verstimmen; sie klingen (vor allem die Diskantsaiten) nur noch dumpf und muffig. Ob das nun gleich zu Schäden führen muss (außer an den Ohren der Zuhörer), das weiß ich nicht - aber bei sehr hochwertigen Konzertgitarren, die ja sehr leicht gebaut sind, ist das immerhin vorstellbar ... Aber für Stahsaitengitarren gilt das sicher in keinem Fall.

:) Wolfgang
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steff*
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Wohnort: Osthessen

Beitrag von steff* »

..auch in der neuen AG ausgabe 2/09 geht es um saitenwechsel (bei stahlsaitengitarre)..

„..decke und hals k ö n n e n (durch die belastung / mangelnder elastizität der saiten)dauerhafte schäden davontragen..“

ich denke, auf eine gegenteilige behauptung :wink: wird sich wahrscheinlich auch kein fachmann festnageln lassen..

..und somit ist wieder alles halb so doppelt..
:whistler:
- it´s better to be mad than sad -
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

.. ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wieso alte Stahlsaiten die Gitarre belasten sollten. Im Gegensatz zu Nylonsaiten werden Stahlsaiten nicht über den elsatischen Bereich hinaus belastet, das ist auch der Grund warum die Saiten gleich nach dem Aufziehen stimmen.
Hier wird der Begriff Elastizität m. E. falsch verwendet. Elastisch heißt nur, dass wenn ich eine Kraft aufbringe, sich die Saite auch dehnt. Nimmt man die Last weg, so nimmt die Saite wieder die Ausgangslänge an. Der Saitenzug bleibt immer der Gleiche, egal ob die Saite alt oder neu ist, denn der Saitenzug bestimmt die Frequenz in der die Saite schwingt. Elastizitätsmodul und Dichte sowie Querschnitt der Saite bleiben über die Lebensdauer im Wesentlichen gleich.
Mir leuchtet also überhaupt nicht ein, warum eine alte Saite die Gitarre mehr belastet als eine Neue, aber vielleicht habe ich auch etwas übersehen...
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
WolfF
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Registriert: Sa Nov 29, 2008 4:53 pm

Beitrag von WolfF »

steff* hat geschrieben:„..decke und hals k ö n n e n (durch die belastung / mangelnder elastizität der saiten)dauerhafte schäden davontragen..“
Na ja, vielleicht sollten wir doch auf'm Teppich (und bei der entscheidenden Frage) bleiben. Und die Frage war, ob man wirklich auch Stahlsaiten wechseln sollte, sowie sie den Zustand der Stimmstabilität erreicht haben. Und das mag auf Nylonsaiten zutreffen, auf Stahlsaiten sicher nicht (dann müsste man sie nämlich mehr oder weniger sofort wieder wechseln).

Ob nach ein paar Jahren auch Stahlsaiten jegliche Elastizität verloren haben und damit Schaden anrichten könnten, ist denn doch eine andere (und wohl auch etwas theoretische) Frage. Zumal dürfte ein solches Risiko dann ernsthaft in Erwägung zu ziehen sein, wenn es sich um eine sehr hochwertige, also eher fragil gebaute Gitarre handelt. Und wer so eine Gitarre sein eigen nennt ...

:) Wolfgang
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