Hals, Saitenabstand und Mensur

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

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agustinamigo
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Hals, Saitenabstand und Mensur

Beitrag von agustinamigo »

Gestern habe ich bei Musik Geissler (bei mir in Lörrach um die Ecke) ein Karton für ein Gitarrenversand abholen wollen, und zu meiner Überraschung stellte ich fest dass gerade 15 verschieden Martin Gitarren angekommen waren. Darunter eine OM18 History, eine OOO28 EC, John Mayer Signature, Diane Ponzio Signature, usw... natürlich nutzte ich die Gelegenheit sie zu spielen.
Zum eigentlichen Thema: Ich kam mir dabei wie ein blutiger Anfänger vor.... jede vierte Note habe ich nicht richtig erwischt, Melodien die ich sonst flüssig spiele kammen verkranft und gebrochen raus...usw... ich meine es waren alles sehr gute Gitarren, geplekkt und die Bespielbarkeit war auch sehr gut, es war nur halt dass sich alles fremd anfühlte... Ich spiele seit vielen Jahren Lakewoods mit 46mm Halsbreite und 65cm Mensur, dort fühle ich mich zuhause.
Meine Fragen:
Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht bei einem Gitarrenwechsel?
Wie schnell gewöhnt man sich an einer neuen Gitarre bis das Spiel absolut flüssig vorgetragen werden kann?
Gruss, Agustin
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Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am So Nov 01, 2009 10:30 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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klaust
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Beitrag von klaust »

T. hat geschrieben:Aber vielleicht waren die von Dir getesteten Gitarren auch einfach noch nicht eingespielt :twisted:
sind die nicht jetzt alle aus Nato, Mircata, Stratobound, HPL und 'selektiertem Hartholz'?
Da ist Einspielen doch gar nicht mehr nötig bzw. möglich..... :wink:
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

klaust hat geschrieben:Da ist Einspielen doch gar nicht mehr nötig bzw. möglich..... :wink:
Doch doch, das geht schon... man muss das lediglich unter Wasser machen, dann klappt das...

Haben - glaube ich - die Sportfreunde Stiller herausgefunden...
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agustinamigo
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Beitrag von agustinamigo »

T. hat geschrieben: Aber vielleicht waren die von Dir getesteten Gitarren auch einfach noch nicht eingespielt :twisted:
Klang war bei allen ok. Es war eher die neue Erfahrung mit den V-Hälsen, mit den Halsbreiten von 42,3mm und vermutlich auch die short scales. Bei der John Mayer mit 42,3mm rutschte mir ein paar mal die hohe E-Saite über den Griffbrettrand hinaus, die Erfahrung habe auch schon mit den Taylors gemacht, ansonsten alles 1A. Am sichersten habe ich die OM18 und die OOO28EC spielen können, die V-Hälse fühlten sich gut an, Saitenhöhe ein Traum, aber trotzdem griff ich häufiger daneben... weiss auch nicht warum :roll:
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clone
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Beitrag von clone »

agustinamigo hat geschrieben:
T. hat geschrieben: Aber vielleicht waren die von Dir getesteten Gitarren auch einfach noch nicht eingespielt :twisted:
Klang war bei allen ok. Es war eher die neue Erfahrung mit den V-Hälsen, mit den Halsbreiten von 42,3mm und vermutlich auch die short scales. Bei der John Mayer mit 42,3mm rutschte mir ein paar mal die hohe E-Saite über den Griffbrettrand hinaus, die Erfahrung habe auch schon mit den Taylors gemacht, ansonsten alles 1A. Am sichersten habe ich die OM18 und die OOO28EC spielen können, die V-Hälse fühlten sich gut an, Saitenhöhe ein Traum, aber trotzdem griff ich häufiger daneben... weiss auch nicht warum :roll:
Das kann doch aber auch sehr gut an der Halsform und Korpusform liegen. Der Korpus liegt etwas anders auf deinem Oberschenkel, so hat dein Arm einen etwas anderen Winkel. Deine Handfläche umfasst unterschiedliche Profile, so kommen auch die Finger nicht exakt an den selben Stellen an ohne Gewöhnung. Und - es waren natürlich auch neue, recht teure Gitarren. Das trägt jetzt auch nicht zu extremer Lockerheit bei, oder?
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

agustinamigo hat geschrieben:...aber trotzdem griff ich häufiger daneben... weiss auch nicht warum :roll:
Hallo Agustin,

da spielen oft sehr kleine Details eine Rolle, zum einen haben natürlich alle Martins eine andere Mensur, keine hat 650 mm, wäre für Martin "super-longscale".
Ausserdem setzt Lakewood erfahrungsgemäss die äussersten Saiten (E und e) weiter weg vom Griffbrettrand, d.h. das Stringspacing entspricht eigentlich einer schmaleren Griffbrettbreite. Wer das gewohnt ist rutscht gerne mal über den Griffbrettrand raus. Wer wiederum, wie ich z.B., das andere gewohnt ist, kommt mit dem Lakewood-Spacing nur schlecht klar.
Oft sind's auch rein psychologische Dinge - ich fühle mich z.B. auf Hälsen mit Griffbrettbinding weniger sicher als auf denen, bei denen man die Bundfüsschen sieht. Aber keine Ahnung warum. Bei anderen ist's dann wieder genau umgekehrt.

Gruss, Martin
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Ich kenn das aber auch, dass man sich erstmal an eine Gitarre gewöhnen muss, grade verschiedene Hälse fühlen sich unterschiedlich an, und manche sind gleich angenehm, andere nach ner Stunde noch nicht.

Mitlerweile geht das aber bei mir recht schnell, weil ich auf der Klassischen (52mm, dicker Hals und 52mm, schlanker Hals), Western (46mm, schlank), 12-String (50mm, dick) und E-Gitarre (42mm, schlank) zuhause bin, und die ständigen Wechsel mich eh ständig neu gewöhnen muss.
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agustinamigo
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Beitrag von agustinamigo »

H-bone hat geschrieben: Oft sind's auch rein psychologische Dinge - ich fühle mich z.B. auf Hälsen mit Griffbrettbinding weniger sicher als auf denen, bei denen man die Bundfüsschen sieht.
Ja, bei mir war es auch genau so ein Gefühl.
TorstenW hat geschrieben: Mitlerweile geht das aber bei mir recht schnell, weil ich auf der Klassischen (52mm, dicker Hals und 52mm, schlanker Hals), Western (46mm, schlank), 12-String (50mm, dick) und E-Gitarre (42mm, schlank) zuhause bin, und die ständigen Wechsel mich eh ständig neu gewöhnen muss.
Wenn das geht (und bei Dir geht es ja) macht das mir Hoffnung.
Gruss, Agustin
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Manati
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Beitrag von Manati »

Ja, das geht. Ich habe mittlerweile fünf Gitarren, und davon sind sich nur zwei bzgl. Griffbrettbreite, Saitenabstand und Hals sehr ähnlich.

Man gewöhnt sich ... greife ich von einer Gitarre zur nächsten, dauert es inzwischen nur ein, zwei Minuten, bis ich nicht mehr dauernd daneben greife.
Zuletzt geändert von Manati am Sa Sep 19, 2009 6:39 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Tach Augustin,

ich spiel zwar immer seltener, aber die Frage tangiert mich doch.
Ich habe verschiedene Halsformen, ... 8) :wink:

... aber manchmal muss ich mich dennoch erst mal "ne gewisse Zeit" wieder umgewöhnen.

Das "Abrutschen" auf "e" kenne ich. Hat mir ein kompetenter Gitarrenbauer durch Bundstegbearbeitung "etwas" gemildert.
ICH war zunächst glücklich.
Kürzlich gab ich die Gitarre einem "Profi" in die Hand, und sein erster Kommentar war, ... "Das ist aber ein Konstruktionsfehler."

Wie auch immer. ...

... mag ich den Anmerkungen von H-bone nur sehr halbherzig folgen.

Die "EINSTELLUNGEN" von Martin Seeliger sind für mich bislang immer noch das Gelbe vom Ei.

jm2c.

Werner.
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