Wolfnote auf dem F der A-Saite...

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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**Stefan**
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Wolfnote auf dem F der A-Saite...

Beitrag von **Stefan** »

Mal wieder ne Frage:
Hab gerade beim spielen bemerkt, dass eine meiner Gitarren beim F auf der A-Saite, bei 440Hz, im 8ten Bund viel kürzer schwingt, als bei anderen Noten.

Interessanterweise haben das auch noch zwei weitere Gitarren, verschiedenster Bauform aber gleicher Mensur, wenn auch weniger krass.

Die J-45 mit kurzer Mensur hat's nicht.

Ist das ein typischer "Problemton" bei einer 65er Mensur in normal Stimmung?
Irgendwelche Erfahrungen? Mir ist das vorher noch nie aufgefallen. Und warum haben das die anderen Fs nicht? Warum nur auf der einen Saite?!?

Ach so, die Saiten sind von Elixir, variieren aber von 11-52 bis 12-56, je nach Gitarre, das ist es also eher nicht...
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mbern
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Beitrag von mbern »

Nein, das haben auch Gitarren mit kurzer Mensur.
Neulich war ich in einem großen Musikgeschäft - einige Stunden und habe eine Gitarre ohne "Wolfston" gesucht - so ab 1500€. Ich habe keine gefunden.

Allerdings war keine Jumbo oder Dread bei den Testkandidaten. Solche Gitarren mag ich nicht.

Suche aber noch einmal genau bei der J-45, manchmal fällt es nicht sofort auf.

Dass es andere Fs nicht haben ist auch immer so - nur bei einer Frequenz tritt es auf, bei den Oktaven darüber oder darunter merkt man es nicht.

Gitarren sind schrecklich unvollkommene Instrumente, aber dafür sind sie auch billig.
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

Hallöle,

das, was du beschreibts kenne ich eigtl. unter DeadSpot - zumindest das kurze Ausschwingen der Saiten: kein "DOOOOOONNNNGGG" sondern eher ein kurzes "punk".
Die Resonanzfrequenz der Gitarre ist hier identisch mit dem Ton "XYZ".

Meine "Fingerstyle"-Gitarre hatte auf jedem G entlang des Griffbretts einen DeadSpot. Nach langem Probieren bin ich schliesslich auf eine mir ausreichende Lösung gekommen:
- Der Gitarrenboden hat zus. etwas Masse bekommen (ich habe hierzu etwas Knete genommen). Die genaue Stelle kann man durch Herumprobieren finden.
- Nach unendlich vielen Saitenexperimenten, habe ich Saiten gefunden, die scheinbar nicht so empfindlich gegen diese DeadSpots sind - bei mir waren es 11er Wyres.

Mein Tip:
Probier erst einmal den Hals etwas zu erschweren - z.B. 2 Kappos an der Kopfplatte oder ähnliches.
Wenn das nicht hilft, besorg dir etwas Knete und bepp einen kleineren Klumpen mal an Decke bzw. Boden (unterschiedlich Positionen ausprobieren).
Zuguterletzt können andere Saiten auch behilflich sein.
Und wenn nichts mehr hilft, geh zum Gitarrenbauer deines Vertrauens.
Die können die Deadspots durch Gewichts-wegnahme bzw. zunahme evtl. verschieben, so dass man sie bei Normalstuimmung gar nicht mehr wahrnimmt.

So ziemlich jede Gitarre hat mehr oder weniger hörbare Deadspots.
In vielen Fällen stechen die halt nur nicht so ins Gehör - und bei neuen Saiten bekommt man es eh fast nicht mit


Das Einzige was mich wundert, ist die Tatsache, dass du das Problem nur an einer Position auf dem Griffbrett kennst - das ist mir neu.
Aber vielleicht verwechsle ich hier auch etwas.

naja, meine 2 Cent halt ;-)

cheerio
Ralle
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**Stefan**
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Beitrag von **Stefan** »

Ralle hat geschrieben: Das Einzige was mich wundert, ist die Tatsache, dass du das Problem nur an einer Position auf dem Griffbrett kennst - das ist mir neu.
Aber vielleicht verwechsle ich hier auch etwas.
Ja, das finde ich ja eben auch komisch. Wenn es um die Frequenz ginge müsste es bei dem F ja auch auf der D-Saite, 3er Bund so sein. Ist a derselbe Ton. Das ist aber nicht so, da schwingt er lang und schön!

Ob Wolftones und Deadspots dasselbe sind weiß ich auch nicht... :oops:
Wo sind die Schlauberger?
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**Stefan**
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Beitrag von **Stefan** »

mbern hat geschrieben: Gitarren sind schrecklich unvollkommene Instrumente, aber dafür sind sie auch billig.
Letzeres ist ein mutiger Einwand in diesem Forum :!: Für einige der Gitarren, die hier in den Signaturen stehen und beworben werden, geht so mancher mehrere Monate arbeiten :shock:
Aber alles eine Frage des Blickwinkels - wenn du von einem Konzertflügel redest 8)
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Hallo Stefan,

Wolfstöne sind was anderes als Deadspots. Wir hatten das Thema in einem älteren Faden.
Wenn Du da noch mal lesen möchtest: http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... sc&start=0
Gruß
von
Ralf
mbern
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Beitrag von mbern »

**Stefan** hat geschrieben:
mbern hat geschrieben: Gitarren sind schrecklich unvollkommene Instrumente, aber dafür sind sie auch billig.
Letzeres ist ein mutiger Einwand in diesem Forum :!: Für einige der Gitarren, die hier in den Signaturen stehen und beworben werden, geht so mancher mehrere Monate arbeiten :shock:
Aber alles eine Frage des Blickwinkels - wenn du von einem Konzertflügel redest 8)
Ich denke, Gitarren sind Massenware und daher ungeheuer günstig zu bekommen, nicht nur im Vergleich zu Konzertflügeln.
Unvollkommen sind sie, weil sie bundiert sind - Gitarren klingen immer ein wenig daneben.
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**Stefan**
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Beitrag von **Stefan** »

bookwood hat geschrieben:Hallo Stefan,

Wolfstöne sind was anderes als Deadspots. Wir hatten das Thema in einem älteren Faden.
Wenn Du da noch mal lesen möchtest: http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... sc&start=0
Ok, demnach sind es Dead-Spots. Danke!
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

ich habe mir dazu einiges wieder und wieder durchgelesen und erkenne immer noch nicht den unterschied zwischen wolfton und deadspot. für mich ist es das gleiche und kenne sie sehr wohl auf meinen gitarren.
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

aaalso, ich meine mal gelesen zu haben, dass die eigentliche Ursache (Resonanzfrequenz des Instruments) für diese beiden Begriffe die gleiche ist und der Begriff "Wolftone" eher bei Streichinstrumenten benutzt wird, wo die Schwingung der Saite dann kurzfristig so hoch ist, dass der Bogen abspringt und beim Wiederauflegen des Bogens auf die Saiten dieser heulende Ton entsteht.
Gleiche Ursache, unterschiedliche Auswirkung.
Ob dem wirklich so ist, kann ich aber auch nicht beurteilen - habe mit Geige und Co nix am Hut.

cheerio
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

jou, habe ich auch mal gelesen insbesonder im zusammenhang mit kontrabass, hat man als gitarrist/bassist doch mal mit zu tun auch wenn ich nicht einen ton auf so einem monstrum spielen kann. da gibt es kleine "gewichte" zum ausgleich die teils an den saiten zwischen steg und saitenhalter befestigt werden.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Ja, nach dem, was ich dazu gelesen habe, liegt die Ursache beider Erscheinungen
in der Resonanzfrequenz des Instruments. Aber es hört sich nun doch ganz anders
an. Bei Wikipedia gibt es neben der Erklärung ein Wolfstonbeispiel bei einem Cello.
Bei einer Gitarre habe ich das noch nicht gehört, soll es aber (selten) geben.

Und der hat's erfunden: Carl Wolfston. Kleiner Scherz am Abend... :)
Zuletzt geändert von bookwood am Do Apr 21, 2011 11:19 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß
von
Ralf
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Nach meiner Erfahrung:

Ein "Wolf" ist eine Frequenz bei der das Instrument beginnt zu dröhnen... (da habe ich mal 'ne Martin HD-28 "gebändigt"), ein Deadspot ist ein Ton, der - über das ganze Griffbrett - einfach abstirbt...

Gruss, Martin
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Dann läuft der Wolf ja unter Feedback...
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

H-bone hat geschrieben:Nach meiner Erfahrung:

Ein "Wolf" ist eine Frequenz bei der das Instrument beginnt zu dröhnen... (da habe ich mal 'ne Martin HD-28 "gebändigt"), ein Deadspot ist ein Ton, der - über das ganze Griffbrett - einfach abstirbt...

Gruss, Martin
aha, ...ein satz und man hat es endlich begriffen. den wolf meine ich - habe ich (ausser feedback) noch nicht wahrgenommen...

vielleicht doch, aber dann eher bei zwei oder mehrstimmigen akkorden. fand ich, glaube ich, irgendwie gut...
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