Lautst?rke ?
Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler
Lautstärke ?
Dass sich der Klang einer Gitarre mit regelmässigem Spiel entwickelt ist bekannt, aber entwickelt sich auch die Lautstärke ?
Wird eine neue Gitarre duch regelmässiges Spielen lauter ?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht ?
Gruss Klaus
Wird eine neue Gitarre duch regelmässiges Spielen lauter ?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht ?
Gruss Klaus
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- Registriert: Fr Nov 10, 2006 4:24 pm
- Wohnort: Karlsruhe
Ja. Die werden lauter, oder leiser. Fichte als Decke wird lauter, Zeder wird leiser.
Die von mir favorisierte (unbewusst, ist mir beim Nachgucken mal aufgefallen) Mischung Palisander als Boden und Zargen mit Fichte als Decke ist sowieso schon laut, entwickelt sich aber in Richtung noch lauter.
Dazu kommt die eigene Spielweise. Wahrscheinlich dadurch, dass ich auf "Brettern" gelernt habe, greife ich wie ein Schraubstock, da scheppert nix. Dazu kommt eine Kottke-Spielhand, also mit Fingerpicks gelernt und, weil (Kottke) 12-string geübt, ein Punch wie die Klitschkos. Das führt dazu, dass, wenn ich hier unten in unserer Maisonette-Wohnung ein munteres Blues-Liedchen intoniere, wie z.B. den "Pistol Slapper Blues" von Blind Boy Fuller, meine Olle oben rumgrölt, sie höre nichts mehr vom Fernseher, die Katzen hauen ab und die Nachbarn beim Grillen rufen, ich soll doch weitermachen.
Und das, obwohl ich eine winzig kleine D.28-12fret spiele.
Also, meiner Meinung nach wird eine gut gespielte Fichtendecke eindeutig lauter. Bei meiner uralten Oetter ist es ganz krass. Der hat noch echtes Rio-Palisander verbaut, das ist so hart, da hörst Du dahinter (als Spieler) ganz wenig, aber die Leute in der ersten Reihe können sich die Haare fönen, so viel kommt da vorne über die Fichtendecke raus, ist unglaublich. Und wird mehr. Eindeutig: Fichte wird lauter!!
Die von mir favorisierte (unbewusst, ist mir beim Nachgucken mal aufgefallen) Mischung Palisander als Boden und Zargen mit Fichte als Decke ist sowieso schon laut, entwickelt sich aber in Richtung noch lauter.
Dazu kommt die eigene Spielweise. Wahrscheinlich dadurch, dass ich auf "Brettern" gelernt habe, greife ich wie ein Schraubstock, da scheppert nix. Dazu kommt eine Kottke-Spielhand, also mit Fingerpicks gelernt und, weil (Kottke) 12-string geübt, ein Punch wie die Klitschkos. Das führt dazu, dass, wenn ich hier unten in unserer Maisonette-Wohnung ein munteres Blues-Liedchen intoniere, wie z.B. den "Pistol Slapper Blues" von Blind Boy Fuller, meine Olle oben rumgrölt, sie höre nichts mehr vom Fernseher, die Katzen hauen ab und die Nachbarn beim Grillen rufen, ich soll doch weitermachen.
Und das, obwohl ich eine winzig kleine D.28-12fret spiele.
Also, meiner Meinung nach wird eine gut gespielte Fichtendecke eindeutig lauter. Bei meiner uralten Oetter ist es ganz krass. Der hat noch echtes Rio-Palisander verbaut, das ist so hart, da hörst Du dahinter (als Spieler) ganz wenig, aber die Leute in der ersten Reihe können sich die Haare fönen, so viel kommt da vorne über die Fichtendecke raus, ist unglaublich. Und wird mehr. Eindeutig: Fichte wird lauter!!
einen persönlichen Bericht (wie oben vom Whiskey) kann ich nicht abgeben 
Wenn eine Gitarre lauter werden sollte (ich denke mir jetzt mal einen Regelkreis), so müßte sich ja die Amplitude der Schwingung bei gleichbleibender Eingangs"störung", sprich gleichem Eingangsimpuls vergrößern.
Wie könnte das geschehen?
Energieerhaltungssatz ins Gedächtnis gerufen - ok, es kann nicht mehr rauskommen, als reingeht...
Demzufolge müßten die Übertragungswege weitgehend dämpfungsfrei sein. Nun also die Frage? Ändert sich das Dämpfungsverhalten einer Gitarre?
Vorstellbar ist, daß ein Steg, frisch eingesetzt, an irgendwelchen Staubresten anliegt. Durch den Zug der Saiten aber und auch durch das Wechseln der Saiten, werden diese Stäube einerseits zusammengepresst oder entfernt .
Eine nicht ideale Kerbe für den Steg könnte sich eventuell durch die Kraft, die auf den Steg wirkt, mit der Zeit in der Form dem Steg anpassen. (Ich sage könnte, mögen mich die Gitarrenbauer berichtigen.
Das wäre unabhängig von Fichte oder Zeder. Würde aber Luft zwischen Steg und Steghalter verdrängen, also Dämpfungsmaterial minimieren.
Inwiefern die Hölzer nach einer Zeit die Schwingung besser übertragen , also weniger dämpfen?..dazu hab ich zu wenig Holzverstand.
Kompetenzteam-übernehmen Sie!

Wenn eine Gitarre lauter werden sollte (ich denke mir jetzt mal einen Regelkreis), so müßte sich ja die Amplitude der Schwingung bei gleichbleibender Eingangs"störung", sprich gleichem Eingangsimpuls vergrößern.
Wie könnte das geschehen?
Energieerhaltungssatz ins Gedächtnis gerufen - ok, es kann nicht mehr rauskommen, als reingeht...
Demzufolge müßten die Übertragungswege weitgehend dämpfungsfrei sein. Nun also die Frage? Ändert sich das Dämpfungsverhalten einer Gitarre?
Vorstellbar ist, daß ein Steg, frisch eingesetzt, an irgendwelchen Staubresten anliegt. Durch den Zug der Saiten aber und auch durch das Wechseln der Saiten, werden diese Stäube einerseits zusammengepresst oder entfernt .
Eine nicht ideale Kerbe für den Steg könnte sich eventuell durch die Kraft, die auf den Steg wirkt, mit der Zeit in der Form dem Steg anpassen. (Ich sage könnte, mögen mich die Gitarrenbauer berichtigen.
Das wäre unabhängig von Fichte oder Zeder. Würde aber Luft zwischen Steg und Steghalter verdrängen, also Dämpfungsmaterial minimieren.
Inwiefern die Hölzer nach einer Zeit die Schwingung besser übertragen , also weniger dämpfen?..dazu hab ich zu wenig Holzverstand.
Kompetenzteam-übernehmen Sie!
das sie lauter oder leiser wird - ob Zeder oder Fichte
- glaub' ich 'eh nicht.
Ich bin sowieso der Meinung, dass der ganze Hype ums Einspielen usw. hauptsächlich psychologischer Natur ist. Das Instrument "öffnet" sich nach einer Weile usw. oder wird lauter ...da rolle ich nur mit den Augen!
Zu mindestens 80% ist das 'Einspielen' schlicht und einfach die Gewöhnung und das 'warm werden' mir das Instrument.
Die restlichen 20% sind meinetwegen irgendwelche strukturellen Veränderungen im Holz und in den Harzen o.ä. die sich ein bissel auf den Klang auswirken.
jetzt aber weg....


Ich bin sowieso der Meinung, dass der ganze Hype ums Einspielen usw. hauptsächlich psychologischer Natur ist. Das Instrument "öffnet" sich nach einer Weile usw. oder wird lauter ...da rolle ich nur mit den Augen!
Zu mindestens 80% ist das 'Einspielen' schlicht und einfach die Gewöhnung und das 'warm werden' mir das Instrument.

jetzt aber weg....


Ähmmm... 
Meine Takamine war Palisander / Zeder ( Jumbo ). Die ist auch mit den 0.011er sehr leise gewesen. Ich dachte, ich bilde es mir ein, aber auch andere fragten mich, ob ich sie "jetzt anders spiele". Sicher mögen andere Faktoren da mit hinein gespielt haben, aber - ich glaube auch, dass es so ist.

Melde, dass ja!...
Fichte als Decke wird lauter, Zeder wird leiser.
...
Meine Takamine war Palisander / Zeder ( Jumbo ). Die ist auch mit den 0.011er sehr leise gewesen. Ich dachte, ich bilde es mir ein, aber auch andere fragten mich, ob ich sie "jetzt anders spiele". Sicher mögen andere Faktoren da mit hinein gespielt haben, aber - ich glaube auch, dass es so ist.
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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- hoggabogges
- Beiträge: 1707
- Registriert: Fr Mär 04, 2005 2:57 pm
- Wohnort: Kornwestheim
Bei meiner Martin kann ich mich nicht erinnern, ob die vor 30 Jahren lauter oder leiser war, sie klang auf alle Fälle wie die von Werner Lämmerhirt!!! Das hat gereicht.
Bei der Stoll, die jetzt ein Jahr alt ist, haben mir (fast) alle Bekannten (die auch Gitarre spielen und das Instrument ausgiebig getestet haben) gesagt, die ist aber laut! Ich meine, sie ist nicht lauter geworden in dem einen Jahr. Und daran wird sich m.M.n. auch nix ändern.
Bei der Stoll, die jetzt ein Jahr alt ist, haben mir (fast) alle Bekannten (die auch Gitarre spielen und das Instrument ausgiebig getestet haben) gesagt, die ist aber laut! Ich meine, sie ist nicht lauter geworden in dem einen Jahr. Und daran wird sich m.M.n. auch nix ändern.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
Meine Lakewood's (5+10 Jahre) sowie meine Larrivee D-05 (7 J.) sind auf alle Fälle vom Klang her lauter und offener (lebendiger, spritziger) als meine 6 Monate alte Martin und meine 18 Monate alte Larrivee.klaust hat geschrieben:das sie lauter oder leiser wird - ob Zeder oder Fichte- glaub' ich 'eh nicht.
Ich bin sowieso der Meinung, dass der ganze Hype ums Einspielen usw. hauptsächlich psychologischer Natur ist. Das Instrument "öffnet" sich nach einer Weile usw. oder wird lauter ...da rolle ich nur mit den Augen!
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Insofern interessiert es mich natürlich ob die zwei Neuen sich in diese Richtung noch entwickeln oder ob das so bleibt.
Gruss Klaus
Für mich ist es eindeutig JA!
Meine bisherigen Gitarren (vollmassiv) sind zumindest alle voller, offener und lauter geworden. Warum das so ist weis ich nicht.
Aber da Holz nunmal ein sehr flexibles und lebendiges Material ist denke ich, das sich die ganzen Einzelteile im Laufe der Zeit miteinander "einschwingen" und das Instrument sich so zu einem immer harmonischerem Ganzen entwickelt.
Somit geht weniger Energie verloren, alles schwingt freier und das Instrument klingt eben offener und lauter....
Ist aber einfach eine Theorie, oder besser gesagt, eine intuitive Antwort von mir...
Meine bisherigen Gitarren (vollmassiv) sind zumindest alle voller, offener und lauter geworden. Warum das so ist weis ich nicht.
Aber da Holz nunmal ein sehr flexibles und lebendiges Material ist denke ich, das sich die ganzen Einzelteile im Laufe der Zeit miteinander "einschwingen" und das Instrument sich so zu einem immer harmonischerem Ganzen entwickelt.
Somit geht weniger Energie verloren, alles schwingt freier und das Instrument klingt eben offener und lauter....
Ist aber einfach eine Theorie, oder besser gesagt, eine intuitive Antwort von mir...

Gruss, Gerrit
Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Ich hab bei der Messe in Frankfurt eine neu Cuntz und das gleiche Model ca. 1 Jahr von Martin Harley gespielt verglichen, da lagen Welten dazwischen!!!klaust hat geschrieben:
Ich bin sowieso der Meinung, dass der ganze Hype ums Einspielen usw. hauptsächlich psychologischer Natur ist. Das Instrument "öffnet" sich nach einer Weile usw. oder wird lauter ...da rolle ich nur mit den Augen!
Gruß Andreas
Klar, warum nicht!thust hat geschrieben:Ich hab bei der Messe in Frankfurt eine neu Cuntz und das gleiche Model ca. 1 Jahr von Martin Harley gespielt verglichen, da lagen Welten dazwischen!!!
Ich hatte auch schon neue Stoll's oder Lakewood's in der Hand, die klangen durchaus genausogut wie meine 'Alten'

klaust hat geschrieben:Klar, warum nicht!thust hat geschrieben:Ich hab bei der Messe in Frankfurt eine neu Cuntz und das gleiche Model ca. 1 Jahr von Martin Harley gespielt verglichen, da lagen Welten dazwischen!!!
Ich hatte auch schon neue Stoll's oder Lakewood's in der Hand, die klangen durchaus genausogut wie meine 'Alten'

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Tja, vielleicht bin ich ja besonders stark anfällig gegen psychologische Trugbilder, aber jede meiner Gitarren, die nach einer Weile wieder in meine Hände fiel, kannte ich soundmässig nicht wieder...klaust hat geschrieben:Ich bin sowieso der Meinung, dass der ganze Hype ums Einspielen usw. hauptsächlich psychologischer Natur ist.
Die Instrumente werden lauter, weicher und voller, Bass und Diskant entwickeln sich immens... für mich ganz und gar kein Hype...
Man stellt auch fest, anfänglich, wenn die Gitarre neu ist, braucht sie ca. 30 - 45 Minuten, um richtig "warm" zu werden - deutlich hörbar. Diese "Aufwärmzeit" wird ab da immer kürzer, bis sie schliesslich sofort richtig loslegt..
Gruss, Martin