Levinson Guitars
Moderator: RB
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Levinson Guitars
Hallo Leute,
ich habe gestern unerwartet eine Gitarre in die Finger bekommen, von der ich noch nie gehört habe und die recht neu auf dem Markt zu sein scheint. Und zwar das LS Modell von Levinson mit Mahagonie-Korpus.
Könnt Ihr sehen hier:
http://www.ahead-music.de/index.php?opt ... &Itemid=73
und hier:
http://www.akustik-gitarre.com/2-11_Lev ... 834.0.html
Obwohl ich eigentlich recht voreingenommen gegenüber Gitarren chinesischer Produktion bin, muss ich sagen, dass ich die betreffend Klang, Bespielbarkeit und Verarbeitung ziemlich gut fand.
Ich konnte sie direkt mit einer Gibson ähnlicher Bauform, die mehr als das Dreifache kostet, vergleichen. Die Levinson fand ich besser.
Gut hat mir besonnders die kurze Mensur gefallen. Vielleicht ist das ja was für den einen oder anderen, dessen Budget keine Image trächtige Gitarre amerikanischer Herstellung zulässt.
Hinter dieser Levinson Akustikgitarre scheint ein in der Schweiz lebender US-Amerikaner zu stecken, der auch die Blade-E-Gitarren in China produzieren lässt.
Allen ein schönes Wochenende - trotz der schlimmen Dinge die gerade in der Welt passieren
Hansjörg
ich habe gestern unerwartet eine Gitarre in die Finger bekommen, von der ich noch nie gehört habe und die recht neu auf dem Markt zu sein scheint. Und zwar das LS Modell von Levinson mit Mahagonie-Korpus.
Könnt Ihr sehen hier:
http://www.ahead-music.de/index.php?opt ... &Itemid=73
und hier:
http://www.akustik-gitarre.com/2-11_Lev ... 834.0.html
Obwohl ich eigentlich recht voreingenommen gegenüber Gitarren chinesischer Produktion bin, muss ich sagen, dass ich die betreffend Klang, Bespielbarkeit und Verarbeitung ziemlich gut fand.
Ich konnte sie direkt mit einer Gibson ähnlicher Bauform, die mehr als das Dreifache kostet, vergleichen. Die Levinson fand ich besser.
Gut hat mir besonnders die kurze Mensur gefallen. Vielleicht ist das ja was für den einen oder anderen, dessen Budget keine Image trächtige Gitarre amerikanischer Herstellung zulässt.
Hinter dieser Levinson Akustikgitarre scheint ein in der Schweiz lebender US-Amerikaner zu stecken, der auch die Blade-E-Gitarren in China produzieren lässt.
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Meine Gitarren:
Martin OM 21
Martin D 18
Larrivee D 40
Gretsch Electromatic
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Gary Levinson lebt schon lange in der Schweiz und ist in der "Welt der E-Gitarren und E-Bässe" auch schon lange kein Unbekannter mehr. Die von ihm entwickelten und zumindest am Anfang auch gebauten "Blade"-Instrumente waren sicher mehr als einfach nur Kopien der allgegenwärtigen Fender-Modelle. So hatte z.B. ein Freund von mir eine "Strat" von Blade, die auch sehr alten und (trotzdem
)sehr guten Strats mehr als das Wasser reichen konnte bzw. kann. Von daher wundert es mich eigentlich ein wenig, dass er den Akustik-Sektor erst jetzt zu "entdecken" scheint... und wenn die Akustik-Gitarren nur einigermaßen an die elektrifizierten Instrumente heran reichen, sind sie sicherlich mehr als einen Gedanken wert...

Lakewood M 32 Custom
Loef Tera
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Voss Miss Maple
"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
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Ach ich weiß nicht. Eine LS-43 kostet 1300 Euro. Noch 2-3 Hundert mehr und man bekommt schon eine Lakewood, BSG, Guild, stoll usw. .
Ich meine schon länger beobachtet zu haben, dass die China Gitarren deutlich teurer werden. Da die Arbeiter wohl kaum vernünftig bezahlt werden, haben sich da wohl einige andere großzügige Margen gesichert. Solche Gitarren teste ich schon gar nicht mehr.
Nicht alle sind schlecht, ist klar. Aber für solche Preise gibt es einfach Alternativen und es ist ja nicht so, dass man aus China eine Collings oder Santa Cruz für ein Drittel des Preises bekäme. Nee, ich vermute das Thema Gitarre und China wird langsam verebben. Man bekommt doch kaum ´mehr´fürs Geld, hat aber die negativen Seiten... .
Ich meine schon länger beobachtet zu haben, dass die China Gitarren deutlich teurer werden. Da die Arbeiter wohl kaum vernünftig bezahlt werden, haben sich da wohl einige andere großzügige Margen gesichert. Solche Gitarren teste ich schon gar nicht mehr.
Nicht alle sind schlecht, ist klar. Aber für solche Preise gibt es einfach Alternativen und es ist ja nicht so, dass man aus China eine Collings oder Santa Cruz für ein Drittel des Preises bekäme. Nee, ich vermute das Thema Gitarre und China wird langsam verebben. Man bekommt doch kaum ´mehr´fürs Geld, hat aber die negativen Seiten... .
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Ich kann Deine Argumentation gut nachvollziehen, könnte meine sein. Wenn ich vorm Antesten gewusst hätte, dass die Gitarre aus China kommt, hätte ich sie wahrscheinlich auch nicht getestet.clone hat geschrieben: Da die Arbeiter wohl kaum vernünftig bezahlt werden, haben sich da wohl einige andere großzügige Margen gesichert. Solche Gitarren teste ich schon gar nicht mehr.
Jetzt habe ich das dummerweise getan und habe damit eine deutliche kognitive Dissonanz mit dem Widerspruch zwischen der Einstellung, Chinaproduktion ist moralisch verwerflich und qualitativ minderwertig, und der aktuellen Erfahrung, diese in China produzierte Gitarre ist gut und trotzdem noch günstiger als in Europa oder USA produzierte Gitarren, ausgelöst.
Wer also innere Widersprüche und Spannungen schlecht aushalten kann, sollte die Levinson besser nicht testen

Um das Ganze noch spannungsreicher und komplizierter zu machen: Was ist mit den Klamotten (z. B. Sneaker, Joggingschuhe, Jeans) und den Elektronikprodukten, mit denen wir alle rumlaufen bzw. die wir selbstverständlich benutzen? Die werden doch auch zum große Teil in China produziert

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Aber wieviel billiger ist denn das? Nach deiner Schätzung? Steg und Griffbrett Palisander... nach dem Video zu urteilen keine besonders gute Notenseperation, Bass eher schwammig. Volumen ... geht so...Salsakönig hat geschrieben:clone hat geschrieben: diese in China produzierte Gitarre ist gut und trotzdem noch günstiger als in Europa oder USA produzierte Gitarren
Für 1000 Euro bekommt man das doch auch woanders... . oder nicht?

das stimmt sicher... wobei es ja noch "differenzierter" ist, je komplexer die Gegenstände werden.... wenn man z.B. versucht heraus zu bekommen, wie viele Teile eines in Deutschland produzierten PKW's beispielsweise wirklich aus Deutschland stammen....Salsakönig hat geschrieben:Ich kann Deine Argumentation gut nachvollziehen, könnte meine sein. Wenn ich vorm Antesten gewusst hätte, dass die Gitarre aus China kommt, hätte ich sie wahrscheinlich auch nicht getestet.clone hat geschrieben: Da die Arbeiter wohl kaum vernünftig bezahlt werden, haben sich da wohl einige andere großzügige Margen gesichert. Solche Gitarren teste ich schon gar nicht mehr.
Jetzt habe ich das dummerweise getan und habe damit eine deutliche kognitive Dissonanz mit dem Widerspruch zwischen der Einstellung, Chinaproduktion ist moralisch verwerflich und qualitativ minderwertig, und der aktuellen Erfahrung, diese in China produzierte Gitarre ist gut und trotzdem noch günstiger als in Europa oder USA produzierte Gitarren, ausgelöst.
Wer also innere Widersprüche und Spannungen schlecht aushalten kann, sollte die Levinson besser nicht testen.
Um das Ganze noch spannungsreicher und komplizierter zu machen: Was ist mit den Klamotten (z. B. Sneaker, Joggingschuhe, Jeans) und den Elektronikprodukten, mit denen wir alle rumlaufen bzw. die wir selbstverständlich benutzen? Die werden doch auch zum große Teil in China produziert.
wobei ich das Argument von bzw. gegen Billiglöhne sehr gut nachvollziehen kann... aber leider ist es auch mit China mittlerweile "so eine Sache", weil es zum einen sicher den ausgebeuteten chinesischen Wanderarbeiter zu Hauf gibt, aber eben auch immer mehr Angehörige einer "Mittelschicht", die von solchen Exporten sicher auch profitieren, darüber hinaus in anderen Ländern die Situation sicher nicht besser ist und auch in Deutschland mittlerweile teilweise "Löhne" gezahlt werden, die diesen Namen sicher nicht mehr verdienen... und wie geht man nun damit um??? wie gesagt.. ich kann das Argument gut verstehen... allein die "Lösung" behagt mir nicht "einfach so"...
übrigens.. back zum Thema meine ich beobachtet zu haben, dass bei chinesischen Instrumenten sich zumindest teilweise eine ähnliche Qualitätsentwicklung abzeichnet wie bei japanischen vor einigen Jahren... bzw. Jahrzehnten..

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Naja, was erwartest du bei ner OO-Size Gitarre? Ist halt keine Dreadclone hat geschrieben: Bass eher schwammig. Volumen ... geht so...

Ich finde das Video zeigt ganz gut, wo die Stärken liegen (Fingerstyle).
Groß auf den realen Sound schließen, kann man anhand solcher Videos sowieso nicht.
Zumal nichtmals gesagt wurde, welches Aufnahme-Equipment verwendet wurde, bzw was noch nachbearbeitet wurde.
Wahnsinnig viele Alternativen fallen mir jetzt auch nicht ein. Die Lakewood A-Modelle vllt noch am ehesten, die sind aber deutlich teurer.
Gibson Bluesking VS ebenso.
Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass die Levinson da schon ne Marktlücke ausfüllt.
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Ich denke, dass wird schwierig!clone hat geschrieben: Für 1000 Euro bekommt man das doch auch woanders... . oder nicht?
Die Levinson - die Mahagonieausführung - kostet in dem Laden, in dem ich sie gespielt habe (ein kleiner Laden in einer Kleinstadt, kein günstiger Internethändler), knappe 900 Euro.
Jetzt habe ich gerade mal bei Just Music mit den entsprechenden Filterfunktionen geschaut, welche Gitarren mit massiver Fichtendecke und massivem Mahagoniekorpus für bis 1000 Euro angeboten werden. Das waren nur zwei Walden, die sicher auch in China hergestellt werden. Mit Engelmannfichte wie bei der Levinson gibts da gar nichts.
Da musst Du für eine entsprechende Gitarre von Lakewood oder Larrivee schon etwas mehr hinlegen.
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Hoffentlich werden die Gitarren von dort mal richtig teuer.
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Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/user/Pappenheim40
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Lieber Torsten,
die Kürze der "Argumentation" liegt darin begründet, dass wir das Thema Pro und Contra Fernostgitarren schon zigmal in früheren Freds ausdiskutiert haben.
Ich will niemandem seine Freude an einem Instrument aus fernöstlicher Produktion absprechen, mit dem schlechten Gewissen, dass dort herrschende politische System genutzt und die dortigen Arbeitskräfte, die unter widerlichsten Bedingungen arbeiten müssen, ausgenutzt zu haben und dass dort auf Umweltstandards etc. schön gesch****en wird; tja, da muss dann jeder selber damit leben, wenn er kann. Ich kann es nicht.
Nix für ungut und nie persönlich nehmen.
die Kürze der "Argumentation" liegt darin begründet, dass wir das Thema Pro und Contra Fernostgitarren schon zigmal in früheren Freds ausdiskutiert haben.
Ich will niemandem seine Freude an einem Instrument aus fernöstlicher Produktion absprechen, mit dem schlechten Gewissen, dass dort herrschende politische System genutzt und die dortigen Arbeitskräfte, die unter widerlichsten Bedingungen arbeiten müssen, ausgenutzt zu haben und dass dort auf Umweltstandards etc. schön gesch****en wird; tja, da muss dann jeder selber damit leben, wenn er kann. Ich kann es nicht.
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Dann musst Du aber auch damit "leben", dass diese Argumentation völlig richtig ist, aber so leider zu kurz greift..
das ist vermutlich so ähnlich wie mit "Kunststoff" oder einem anderen Material... einfach ein kleines Gedankenspiel.. stell Dir vor, alle Dinge, die in China produziert werden oder die Komponenten aus China enthalten, sind nicht mehr da.... und Du wirst vermutlich "einiges" in Deinem Alltag vermissen...
wie gesagt, das ändert nichts an den oben völlig korrekt beschriebenen Problemen, aber "leben" müssen damit alle und vielleicht sollte es zu einer Suche nach alternativen oder ergänzenden Lösungsansätzen führen

wie gesagt, das ändert nichts an den oben völlig korrekt beschriebenen Problemen, aber "leben" müssen damit alle und vielleicht sollte es zu einer Suche nach alternativen oder ergänzenden Lösungsansätzen führen

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Ich weiß nicht. Ich denke du gehst da zu formalistisch vor. Sicher finden sich Eigenschaften wie "vollmassiv" eher bei hochpreisigen Instrumenten. Und eine Decke aus Engelmannfichte findet man auch eher seltener im günstigen Preissegment. Aber das sind doch keine Werte an sich, wenn es dann nicht vernünftig tönt.Salsakönig hat geschrieben:Ich denke, dass wird schwierig!clone hat geschrieben: Für 1000 Euro bekommt man das doch auch woanders... . oder nicht?
Die Levinson - die Mahagonieausführung - kostet in dem Laden, in dem ich sie gespielt habe (ein kleiner Laden in einer Kleinstadt, kein günstiger Internethändler), knappe 900 Euro.
Jetzt habe ich gerade mal bei Just Music mit den entsprechenden Filterfunktionen geschaut, welche Gitarren mit massiver Fichtendecke und massivem Mahagoniekorpus für bis 1000 Euro angeboten werden. Das waren nur zwei Walden, die sicher auch in China hergestellt werden. Mit Engelmannfichte wie bei der Levinson gibts da gar nichts.
Da musst Du für eine entsprechende Gitarre von Lakewood oder Larrivee schon etwas mehr hinlegen.
Aufmerken lässt mich z.B., dass bei dem Videotest (bis auf das Ende) die Gitarre nur mit dem Plek gespielt wird. Und selbst das klingt lasch und undifferenziert. Ich tippe da auch auf eine eher mäßige Ansprache. Und immerhin ist es ja eine deep-Body... .
Lakewood, Larrivee oder Stoll oder auch BSG. Das kostet mit etwas Suchen etwa 100 € mehr. Und das wäre es mir doch Wert. Auch gibt es doch z.B. die 15er und 16er Serie von Martin. Für 900 bis 1000 € lohnt sich schon einmal etwas zu gucken.
Ich weiß einfach überhaupt nicht, wie die bei Levinson auf solche Preise kommen. Im A-Bereich sind die im Grunde NO Name und müssen erst einmal beweisen, warum sie mehr Wert als z.B. die Epiphones Masterbilt, die Guild GAD oder vollmassive von etwa Tanglewood sein sollen. Und nach dem Videotest zu schließen wird der Beweiß nicht gelingen... .