Bm6

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Ok, hab ich verstanden.

Ich dachte nur, dass ich einfach die Sext aus der natürlichen Molltonleiter nehmen muss. Aber nun wird es klarer.
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jafko
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Beitrag von jafko »

Herigo hat geschrieben:
obwohl doch ...vor jahrzehnten im realbook da wurden aber + und - bei abweichungen verwendet.
Bedeutet das selbe: + = übermäßig und - = klein
Herigo hat geschrieben:Amaj7; Hm7; Amaj7; A7; Dmaj7; Dm6; Dbm7; Db°; Dmaj7; Dmaj7; Dm6; E7.
Das sind chromatische Durchgänge. Achte mal darauf, wie die 3 (Fis) des Dmaj7 zur b3 des Db07 wird.

Edith sagt das fängt ja schon beim A an.
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jafko
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Beitrag von jafko »

Kaindee hat geschrieben:Bild

Ich fürchte ich muss doch mein Harmonielehre-Workshop-Buch wieder mal rauskramen :| .
...oder meines kaufen :wink:

Diese "gehobenen" Sachen kommen da aber nicht drin vor. :(
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

jafko hat geschrieben:
Herigo hat geschrieben:Amaj7; Hm7; Amaj7; A7; Dmaj7; Dm6; Dbm7; Db°; Dmaj7; Dmaj7; Dm6; E7.
Das sind chromatische Durchgänge. Achte mal darauf, wie die 3 (Fis) des Dmaj7 zur b3 des Db07 wird.
hi, wollte mit dem thema nicht auch noch anfangen, aber genau wie du sehe ich das auch so. es war mal mein lehrstück in angewandter harmonielehre auf dem griffbrett. wie setze ich akkordsymbole in spielbare griffe um die dann auch noch jazzig klingen? ich hatte keine grifftabelle. die akkorde liegen ganz bewusst eng bei einander, dadurch wird der chromatische charakter deutlicher...meine ich.

meine Edith (sie heißt tatsächlich so:-)) meint, chromatik ist faszinierend. :wink:
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thust
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Beitrag von thust »

Der hm6 ist ja eigentlich ein gism7/b5, der wiederum entsteht auf der 7. Stufe von A-Dur (oder 2. Stufe von fismoll) durch Terzschichtung. Darum ist die die Sexte von hm6 nicht das g sondern ein gis (aus A-Dur) und eigentlich der Grundton von gismoll7/b5.
Ist das richtig hergeleitet?
Kann man den hm6 auch anders herleiten?
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

jafko hat eigentlich schon die richtig spur gelegt. man muss solche akkorde immer auch im kontext mit den anderen sehen...
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jafko
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Beitrag von jafko »

Nochmal, die Akkordbezeichnung "Hm6" mag in der Praxis ihre Berechtigung haben, weil sie gleich das geforderte Voicing mit angibt, sie ist aber zumindest irreführend und aus Harmonischer Sicht schlicht Unfug!
Das ist ein G#m7b5/H (Man beachte das.../H)

(Dennoch finden wir die Bezeichnung "m6" recht häufig in Amerikanischer Literatur, wo man es nicht so genau nimmt. Sie reicht aus dass die richtigen Töne gespielt werden.)

1. Der Akkordaufbau des Basisdreiklangs ist NICHT Moll sondern Vermindert. Hört sich also auch ganz anders an!

2. Durch die zwei kleinen Terzen entsteht ein Tritonus (D - G#) dessen Spannung dominantisch wirkt. Diese Wahrnehmung haben wir bei einem Moll Akkord nicht.

Dann Vorsicht bei der Herleitung als Stufenakkorde. Das gilt immer nur in diesem speziellen Zusammenhang.
Hier eine Tabelle über die Intervalle in der Akkordsymbolschrift. (Auszug aus meinem 2. Buch an dem ich zur Zeit arbeite.)

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hallo jafko,

wo kommt das f in Hm6 nun her?

h d f# g# - ? - ich finde es nicht.

h - d kleine terz - große sext
h - f# quint - quart
h - g# große sext - kleine terz

ok, in der großen sext steckt natürlich ein tritonus aber das f# bleibt halt.

man kommt nicht auf eine verminderte tonleiter, auch nicht ganzton halbton oder halbton ganzton, auch nicht auf eine gantzonleiter. was bleibt ist melodisch moll oder dorisch, A-dur, oder die weiteren modes wie c# phrygisch, d lydisch, e mixolydisch, f# aeolisch und g# lokrisch.

ich finde das ist solange graue theorie bis nicht die vorigen und folgenden harmonien/akkorde bekannt sind. dieser akkord scheint mir am ehesten die funktion eines vorhalteakkords zu erfüllen, das könnte man auch dominantisch nennen. letzten endes wird er wohl einfach durch die harmonisierung einer melodie entstehen. mir ist gerade aufgefallen das er in einer falseta vorkommt die ich zur zeit übe.
die klingt an der stelle Dm7, Dm6, Dm, Dm6 - das klingt überhaupt nicht schräg sondern sehr gefällig und vertraut. 7 6 5 6 sind die oberstimme. natürlich sind es eine kleine sept und eine große sext. :D danach kommt Em7, Em-6, Em, Em-6, dann wieder die D linie, kleine single note melody g# a h c h a g# a f e f ..... dann Fsus9/+11/maj7 (keine terz aber große sept, so richtig durchgezogen), dann Esus-9/11, E, E-9 und Am.... das ist E phrygisch (aber spanisch, d.h. g und g# erlaubt daher auch E und Em).......das ist fast wie im blues:-).
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jafko
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Beitrag von jafko »

Herigo hat geschrieben:hallo jafko,

wo kommt das f in Hm6 nun her?

h d f# g# - ? - ich finde es nicht.
Huch?!
Ja stimmt, da war ich in Gedanken beim Dm6 aus deinem Beispiel.
Ist bereits Berichtigt.

Herigo hat geschrieben: ich finde das ist solange graue theorie bis nicht die vorigen und folgenden harmonien/akkorde bekannt sind.
ABSOLUT!
Mir geht es lediglich darum aufzuzeigen, dass die Akkordbezeichnung Dm6 in die Irre führt, da es sich hier nicht um einen Moll-Akkord sondern um einen verminderten handelt. In C-Dur ist es der Hm7b5 der 7. Stufe.
Er ist der Stellvertreter der Dominante G7 weil er den gleichen Tritonus hat.
Dieser scharfe Tritonus ist, es der massgeblich gehört wird und damit die Funktion gibt. Im Tonaufbau einer Dur Tonleiter trägt die Dominante (G7) den VII Stufenakkord (Hmb5) bereits in sich. Ein m7b5 ist in der Funktion lediglich ein verkürzter Dominant7 Akkord!
Und genau als solcher wir er auch behandelt.
Dein Beispiel ist prima um das aufzuzeigen
Herigo hat geschrieben: Dm7, Dm6, Dm, Dm6 - das klingt überhaupt nicht schräg sondern sehr gefällig und vertraut.
Genau! Weil das nämlich in der Funktion eine II-V-II-V Verbindung ist.
( G7/9 = Hm7b5 (ohne 1) = Dm6)
...und das noch in einem sehr gefälligen Voicing.

Aber man kann viel Theoretisieren. Entscheidend ist, wie ich einen Akkord wahrnehme und da kommt es sehr auf das Umfeld drauf an.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Kaindee hat geschrieben:Bild

Ich fürchte ich muss doch mein Harmonielehre-Workshop-Buch wieder mal rauskramen :| .
Ich nicht... Ich lasse das Buch im Laden, höre mir raus, was ich brauche und gut ist. Das ist wie höhere Mathematik: Ich kann rechnen, aber solch Teufelskunst überlasse ich Leuten, die unendlich viel ehrgeiziger sind als ich.

Respekt, Leute. :r:
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Silver
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Beitrag von Silver »

.
Kaindee hat geschrieben:Bild
. . .
Da bin ich aber froh :-)


Danke Leut, das ist aber wieder mal richtig gut erklärt. :-) Ob ich je in den Genuss komme diesen Beitrag zu verstehen bezweifle ich, aber meine Frage ist beantwortet.

Da hab ich aber was angestellt, naja ist wie man sieht für Viele hilfreich u. interessant.


==========
Exkurs:
das erklärt nun auch die Angabe der kleinen 7 in meinem Kork Stimmgerät

jafko hat geschrieben: "b" vor der Zahl heißt klein oder vermindert

ein # immer übermäßig

(Im Akkordsymbol (und nur dort) ist die 7 klein. Daher gibts auch nur eine maj7 und keine maj5 oder so.)

halber Ton tiefer gestimmt heißt bei
E > E7 also E kleiner
A > G# G halbton höher = A halbton tiefer

stimmt das so, darüber steht nichts in der Beschreibung.
===========


Für mich gäbs ja erst mal noch einen Ersatz Griff:
C um 2 Bünde nach unten versetzt, (Capo ist im 3. Bund) Ringfinger ist dabei auf E5, kleiner Finger auf A5 wegen Wechselbass. Die Lösung dürft etwas schneller hin zu kriegen sein...

und für den "Bm6" muss ich mir ein Finger-umform-schraubspann-Gerät machen.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

@all

warum habt ihr denn vor dem kram so einen respekt? das ist tatsächlich einfachstes rechnen, dazu braucht man nicht mal das einmaleins.
einfach nur addieren und subtrahieren, mehr ist das nicht, der rest ist eine terminologie die man sich sehr einfach aneignen kann.

ein punkt auch an jafko, das mit dem vorzeichen b oder # für den intervall funktioniert nicht immer gut, wird wohl der grund für die eindeutigere version mit + und - sein.

E iss klar, aber was ist jetzt Eb5 oder E#5? powerchords in Eb oder E# oder E mit verminderter oder erhöhter Quinte? so wäre es für mich eindeutiger E-5 oder E+5, ganz zur verwirrung trägt noch bei, dass früher in manchen leadsheets minus für moll verwendet wurd. zum E- für Em... :shock: oder auch E für dur und e für moll... mich verwundert die verwirrung nicht.
so richtig schön lustig ist es wenn man dann noch unterlagen aus romanischsprachigen ländern erhält, ganz toll im flamenco :D .
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jafko
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Beitrag von jafko »

Ich denke auch, dass da vieles nur deswegen so kompliziert erscheint weil die Terminologie unklar ist weil aus verschiedenen Kuturkreisen stammend.
Im Zuge der Globalisierung sollte man sich da wirklich mal zusammensetzten und international einheitliche Bezeichnungen ausarbeiten. Auf eine Kammertonfrequenz hat man sich ja auch mal geeinigt.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Meine Rede; die Angleichung der Deutschen durch Abschaffung des H und Übernahme von B und Bb ist ein erster Schritt, der aber nur sehr langsam umgesetzt wird.

Selbst neue Publikationen halten stur am H fest; musste ich gerade gestern in der neuen Ausgabe von Acoustic Player feststellen. Und dass man z. B. ein C-Dur mit großer Septime wahlweise als Cmaj7, C7+ oder C-Delta (das kleine Dreieck) finden kann, macht's nicht leichter.

Zum Respekt vor der Harmonielehre: Ich kann's nachvollziehen. Vor ein paar Jahren stand ich davor wie der Ochs vorm Berg. Inzwischen verstehe ich sehr viel mehr. Aber längst noch nicht alles, wie ich oft feststellen muss.
Zuletzt geändert von Manati am Sa Jun 18, 2011 2:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Sorry für Doppelposting; mein Netzzugang war kurz abgeraucht.
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