Nitrolack

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Manati
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Beitrag von Manati »

Vegetabil gegerbtes Leder ist mir nicht fremd, ich kenne es von hochwertigen Schuhen.

Es ist nicht unbedingt immer farbecht, das darf man nicht vergessen - es kann also abfärben.
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Vielleicht gibt es ja was in Natur...

Abgefahren wäre da was von ner schwarz weißen Kuh, da das unser neues "Corporate Design" ist (keine Angst, weiß schon, dass sich sowas eher nicht finden lassen wird):mrgreen:

Danke für den Tipp...

übrigens bleibt die Gutste seit dem Lesen dieses Threads vorerst im Koffer, bis der Ständer einen passenden Überzug hat ;-)
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

was mich in diesem Kontext mal "grundsätzlich" interessieren würde....
gibt es denn Erfahrungen/Tests/Vergleiche zwischen zwei ansonsten identischen Gitarren, die unterschiedlich lackiert wurden? Z.B. mit einem "modernen" Polyurethan-Lack versus einer "klassischen" Nitrolackierung... da sollten sich doch die Vorteile am ehesten belegen lassen...
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piet_16
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Beitrag von piet_16 »

Polyurethanlacke sind den Nitrolacken weit überlegen, weil wesentlich unempfindlicher. Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund heute noch Nitrolacke zu verwenden. Nitrolack ist allerdings leichter zu verarbeiten und damit kommen gerade kleine Hersteller gut zurecht. Klanglich bringt das auch keinen Vorteil, bestenfalls bei Leuten die sogar die Flöhe husten hören. Mit Lack bringt man Masse auf das Instrument und Masse hemmt natürlich auch das Schwingverhalten und jeder Hersteller ist bemüht die Lackschicht bei einer Akustikgitarre gering zu halten egal welcher Lack verwendet wird. Es wird von manchen Leuten versucht einen Myhtos aufzubauen vonwegen traditioneller Gitarrenbau. Damals hatten die Instrumentenbauer eben nichts besseres als zunächst Schelllack und danach Nitrolack.
Ein guter Hersteller sollte bemüht sein beste Materialien für die sauteuren Instrumente zu verwenden. Hier geht z.B. Lakewood mit gutem Beispiel voran. Es gibt mit Sicherheit auch noch genügend andere Hersteller.

Nitrolack als besonderes Qualitätsmerkmal herauszustellen, finde ich als absoluten Unsinn. Aber wenn sich der eine oder andere damit wie auf Wolke 7 fühlt.... bitte schön.
Martin OM-21 Adirondack, Ibanez AWS1000ECE NT, Ibanez ARX300-CRS, Emerald X5-OS
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

naja "leichter zu verarbeiten" ist auch relativ...als Einkomponentenlack hat er Vorteile, aber auch Nachteile.. so das Lösungsmittel sicher zumindest bei der Verarbeitung nicht unproblematisch und erfordert entsprechend hohe Schutzmaßnahmen... :)
aber meine Frage zielte eben nicht auf ein neues "Glaubensbekenntnis" oder eine Wiederbelebung der "klassischen Diskussion"... :)
Von daher die Frage nach konkreten Erfahrungen, direkten Vergleichen oder meinetwegen auch standardisierten Testverfahren:)
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RB
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Beitrag von RB »

Einst besaß ich eine schöne Larrivee D-05, von der man weiß, daß sie mit UV-gehärtetem Igitt-Schleim lackiert ist. Der Ton ließ nicht zu wünschen übrig und ich kann mir schlecht vorstellen, daß das mit Nitrolack gar noch besser gewesen wäre. Für die Schwingungsfähigkeit ist es nach meiner laienhaften Einschätzung wichtiger, daß der Lack dünn ist. Sehr dünn.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

LaFaro hat geschrieben:naja "leichter zu verarbeiten" ist auch relativ...
Nicht nur "relativ", sondern ausgemachter Schwachsinn ! Jeder der ein paar Wochen Zeit, extrem viel Geduld und das nötige Feingefühl hat ist herzlich eingeladen sich an einer 2/100 mm dicken 12-schichtigen Hochglanz-Nitrolackierung zu versuchen...

Gruss, Martin
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

French polish ist alles andere als einfach und schnell. Und mal abgesehen davon, ob man den Unterschied am Klang erkennt, so haben Gitarren mit dieser Lackierung einfach eine ganz besondere Haptik und Optik.
Da es für die Mehrheit der Gitarristen - und der Mehrheit ist es ja wohl egal - eben andere Lacke gibt, ist es ja wohl mehr als ok, dass es für Liebhaber von Schell- und Nitrolack noch ein paar Hersteller gibt.

Klanglich kann ich keine Vergleiche anstellen, obwohl ich sowohl eine Gitte mit hauchdünner Acryllackierung, eine mit Mattlack als auch eine mit Nitrolack besitze. Die Gitarren sind einfach zu unterschiedlich. Aber die Gitarre mit Nitrolackierung ist in so fern vorteilhafter, weil man feine Kratzer wieder weg polieren kann.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Die 16 Serie hat keinen Nitrolack? Das Einzige was an meiner D-16 RG matt ist/war ist der Hals von hinten. Ich hab die Gitarre seit März glaube ich und der Hals ist jetzt bis zum 7ten Bund blank.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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