Moin zusammen, was ich mich schon länger frage: ist es wirklich schlecht für ´nen Capo mit Spannfeder, z.B. Kyser, wenn man ihn dauerhaft an die Kopfplatte klemmt? Ich habe erkannt, dass ich im Laufe der Jahre immer fauler werde und diverse Capos am headstock klemmen lasse. Beizeiten muss ich mir dann anhören - hey, eines Tages ist das Ding hin. Diese Erfahrung kann ich bis heute nicht machen und ich bilde mir ein, recht viel zu spielen, also zeitlich - insgesamt gesehen. Und noch nie (im Laufe von vll. 15 Jahren, in denen ich Gitarre spiele) ist mir ein Capo kaputt gegangen; ich verliere die Dinger immer vorher.
Spaß beiseite, v.a. da so ein Kyser ja nicht gerade ganz billig ist: hat jemand echte Erfahrungen, langzeitmäßig - und kann sagen, dass ein Kyser nach x Jahren ausleiert oder sowas, wenn man ihn am headstock hat? Ich kann diese Erfahrung bislang noch nicht vorweisen und mir auch nicht denken, dass es da zu ernsthafteren Schäden am Capo kommen könnte.
das ist ein reines maschinenbautechnisches Problem, hinter dem die Frage steckt, ob Federstahl bei dauerhafter Beanspruchung seine physikalischen Eigenschaften verliert.
Eine Feder (bzw jedes Bauteil) wird zerstört, wenn es über seine Elastizitätsgrenze hinaus belastet wird. Bei Glas kennen wir das sehr schnell, einmal zu Boden gefallen, ist es zersprungen.
Zug- und Druckkräfte müssen bei der Auswahl eines geeigneten Federstahles berücksichtigt werden; Lange Rede kurzer Sinn; beim normalen Anklemmen an die Kopfplatte sollte ein durchschnittlich guter Kapo seine Feder nicht abnutzen.
Ich mache das nicht, weil ich Angst habe, irgendwann Spuren im Nitrolack zu haben. Der Kapo wäre mir egal, wobei ich auch glaube, dass, bei korrekter Dimensionierung, die Feder keinen Schaden davon tragen sollte.
Hallo Holger,
bei meinem Kyser ist nach ca. 5 oder 6 Jahren die Feder gebrochen.
Ich hatte es aber nie an der Kopfplatte klemmen, sondern immer nur gezielt beim Spielen angebracht.
Ok, ich hab einen Schubb, der hat keine Feder und ich kann ihn auch gar nicht erst an der Kopfplatte befestigen. Aber ich könnte ihn immer am Griffbrett lassen, damit ich ihn nicht verlege. Ich könnte auch stattdessen mein Stimmgerät immer an der Kopfplatte lassen.
Aber ich finde das Leben birgt viel anstrengendere Dinge, die man täglich zu erledigen hat, als einen Kapo abzunehmen und wieder anzubringen oder ihn mal suchen zu müssen. Und weil ich ehrlich gesagt finde, dass egal was an der Kopfplatte hängt die Gitarre verschandelt, habe ich mir angewöhnt, nach dem Stimmen das kleine Dings wieder ab zu klemmen. Da brauch ich mir dann weder um meinen Nitrolack noch um die Feder der Klemme Sorgen zu machen.
Ist aber wohl Geschmackssache. Wer meint das tun zu müssen, weil es bequemer ist und auch bei Livegigs während des Spiels schnell mal nachstimmen zu können, soll es auch tun.
warum machst in den Capo nicht einfach ein kleines Loch, schraubst eine kleine Öse an die Kopfplatte und hängst ihn dann daran auf? Zweiter Vorschlag: Du borst ein kleines Loch in die Kopfplatte, eines in den Capo und verbindest beides mit einem Kettchen?
Oder du machst es so wie immer. Klemmst den Capo einfach oben fest. Ich denke nicht, dass der Capo darunter leidet, und ich glaube auch nicht, dass man irgendwann im Lack Spuren sehen wird, die man nicht wieder abwischen kann.
Rock on!
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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OldPicker hat geschrieben:..., und ich glaube auch nicht, dass man irgendwann im Lack Spuren sehen wird, die man nicht wieder abwischen kann.
Rock on!
Wenn das stimmt, müssen wir uns auch keine Gedanken über Nitrolack und Gitarrenständer machen, aber war das nicht gerade jemand, der an seiner Nitrolack Gitarre Oberflächenveränderungen durch den Gitarrenständer verzeichnen musste?
Du schreibst selbst, dass Du Dir aus Bequemlichkeit (Faulheit) das Beiseitelegen des Kapos sparst.
Jetzt nimm doch einfach mal an, dass das Kapo dadurch nach X Jahren ausleiert. War dann diese Bequemlichkeit auf den Tag gerechnet soooo teuer? Verzichtest Du dann zukünftig auf diese Bequemlichkeit, nur um einen fast nicht mehr zu beziffernden Geldbetrag einzusparen?
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Gitarren: Martin D-28, Martin OOO-16GT, Gibson J-45
Amps: Cromacord Podium MXVS , Subwoofer
mbern, ok. Welche Standardgitarre ist mit Nitrolack gepönt? Ich habe jedenfalls keine, und, soweit ich weiß, sind Lakewood, Larrivée, die neueren Martins und Gibsons usw. auch nicht in Nitrolack getaucht.
Ich habe so halbwegs im Kopf, was der gute Holger an Gitarren hat; da ist m.W. keine dabei, die durch die Benutzung oder das Anklemmen eines Capos Lackschäden davonträgt. Und darum ging es doch, oder? Ebenso wenig glaube ich, dass sein Capo vom Anklemmen ausleiert oder kaputt geht.
In wie weit die Lackierung einer mit Nitrolack behandelten Gitarre bei längerem Stehen in einem Gitarrenständer reagiert, kann ich nicht sagen. Sollte sich bei mir das Problem einmal ergeben, würde ich die Berührungspunkte auch mit einem Wollstoff o.ä. umwickeln.
Aber wenn das einfache Anbringen eines Shubb oder Kyser schon den Lack angreifen kann, einmal abgesehen von den durch die Hände abgesonderten Flüßigkeiten, dann sollte man grundsätzlich einen anderen Capo nutzen oder ganz auf den Gebrauch verzichten.
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Und PS: Welcher Hersteller nutzt eigentlich Nitrolacke?
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Alle Seagull-Gitarren und meines Wissens auch alle anderen aus dem Hause Godin (Art&Lutherie, Norman, Simon&Patrick und Godin) werden mit Nitrolack behandelt.
Danke für die guten Tips so far. Werde die Capos fortan am headstock belassen.
Kwalke hat geschrieben:Hallo Holger,
Du schreibst selbst, dass Du Dir aus Bequemlichkeit (Faulheit) das Beiseitelegen des Kapos sparst.
Jetzt nimm doch einfach mal an, dass das Kapo dadurch nach X Jahren ausleiert. War dann diese Bequemlichkeit auf den Tag gerechnet soooo teuer? Verzichtest Du dann zukünftig auf diese Bequemlichkeit, nur um einen fast nicht mehr zu beziffernden Geldbetrag einzusparen?
Haja, wie man´s sieht. Diese Lack-Fragen haben mich noch nie beschäftigt da meine Gitarren für mich Arbeitsgeräte sind und natürlich fesch ausschauen sollen - doch wenn da am headstock halt ein bissl was am Lack ist - ok, dann ist´s halt so. Wenn es die Substanz der Gitarre angreifen würde, dann würde ich es machen lassen. Doch noch ist nix zu sehen und keine der Gitarren macht bislang einen Eindruck als würde der Capo sie angreifen.
v.a. spannend für mich, diese Frage nach Langzeiterfahrungen, da ich diverse Gitarren samt diversen Capos an diversen Standorten (zwei Unterrichtsräume, stationär an einer weiteren Schule, für die ich arbeite und mein "mobiles" Zeug...) einsetze und das auf die Masse gesehen schon recht viele Geräte sind mit denen ich mögl. schonend umgehen möchte. Zudem wurde ich als Vermittler in diesen Dingen schon häufiger nach eben dieser Situation gefragt (ja / nein?) und konnte bislang keine gute Antwort geben.
Dieser ist nicht ausgeleiert, sonder die Feder ist abgebrochen (der Teil der von der Feder fehlt ist durch die rote Linie gekennzeichnet). Der hat nie auf der Kopfplatte gesteckt und ist bei normaler Nutzung ca. 5 Jahre alt geworden.