Metall Steg und Sattel

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Rainer H
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Metall Steg und Sattel

Beitrag von Rainer H »

Eigentlich angeleitet, durch den Beitrag klassischer Nullbund, der ja auch über Metall läuft habe ich etwas ausprobiert, nämlich einen Steg, und einen Sattel aus Messing zu machen, und diesen dann zu Vergolden.
an bei ein paar Bilder, was meint Ihr dazu?

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Gruß Rainer
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Schaut cool aus.
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Mich interessiert neben der interessanten Optik, ob sich der Klang verändert hat? Ist der Sattel nicht suchen bisschen hoch, oder ist die eher zum Sliden gedacht?
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

also Sättel aus Messing gibts schon länger.. sogar höhenverstellbar... z.B. als Webster-Sättel
habe ich auf der Takamine und funktioniert sehr gut....Klangveränderungen bei den Leersaiten habe ich so gut wie keine bemerkt.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Ich habe Ihn eigentlich exakt nach dem Original gefräst .
Sie spielt sich wie Vorher auch, Sie klingt etwas bassiger, nach unten, und etwas heller nach oben. die Ansprache, ist sehr schnell geworden .
ich werde es auf jeden Fall so lassen, da klingt meine LJX6C schon ein bisschen matt und leise dagegen, was mir auch aufgefallen ist, die Schwingungen im Bassbereich, werden sehr stark in den Hals übertragen, das ist ein Irre Spielgefühl.
Beim Anschlagen der Flascholett Töne,
klingen Sie Irre Obertonreich, und hält fast doppelt so lange den Ton bis Er Verklingt wie bei meiner LJX6C .

mir gefällts! :D
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hallo rainer,

einen obersattel aus metall ist eigentlich nichts neues und war in den achtzigern bei den e-gitarren ein muss, ich habe es mir auch mal nachträglich machen lassen, auf einer gitarre.
die brücken der e-gitarren sind fast alle aus metall.
grund für die metall sättel war (ähnlich nullbund) die vermeidung des klangunterschiedes zwischen auf metallbund gegriffener saite und knochen- oder kunststoffsattel.
ich würde es heute nicht mehr machen -
1. rutschen saiten nicht so gut über das metall, man spürt das etwas beim stimmen, sie reagiert nicht sofort.
2. metall lässt sich einfach schwerer bearbeiten als knochen oder kunststoff.
3. der klangunterschied ist jetzt nicht so groß (bezieht sich so wie so nur auf die leersaiten), dass sich ein metallsattel und der aufwand lohnt.

wie sich eine metall-stegeinlage auf den klang einer akustischen auswirkt kann ich nicht beurteilen (wie gesagt ist der bei e-gitarren normal) wage aber die these, dass das ansprechverhalten leidet. metall ist schwerer und muss um schwingungen zu übertragen (bewegt zu werden) mehr energie erhalten. ein optimum sollte aus einem harten aber gleichzeitig sehr leichtem material bestehen. nur so kann die energie mit weniger verlust auf die decke übertragen werden. bei der e-gitarre muss die energie in der saite bleiben weil sie von magnettonabnehmern abgenommen wird.

man hört immer wieder von sagenhaften e-gitarren die enorm mitschwingen (spürbar resonieren), aus meiner sicht eher kontraproduktiv weil diese energie der saite verloren geht. der effekt ist aus meiner sicht eher psychologisch weil der spieler fälschlicherweise dein eindruck gewinnen kann, dass was er spürt auch zu hören, dem ist nicht so. die "tolle" gitarre kann unter umständen sehr dünn klingen und weniger sustain haben wenn sie verstärkt wird.

ich glaube also, dass dein tunig durchaus mehr sustain bringt, die gitarre aber etwas leiser wird und das ansprechverhalten weniger dynamisch ist. wenn man das jedoch mag (ist auch geschmacksache) kann das durchaus eine option sein. speziell akustik gitarren mit verstellbaren stegeinlagen haben so ein ähnliches klangverhalten, das von manchem durchaus geschätzt wird.

ich habe eine alte klira mit nullbund und so einem verstellbaren steg, auf die trifft das gesagte schon zu. das klingt nicht unbedingt schlecht. besonders beim strumming und singlenote solospiel hat das seinen reiz. aber leise ist sie für eine vergleichbare jumbo in "normaler" ausführung schon.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Wie gesagt, ist alles subjektiv, ich bin schon gespannt, wenn ich Sie
beim nächsten Schwobazupf, mal vergleichen kann.
Ich habe allerdings eher das Gefühl Sie ist lauter geworden.
und hält auf jeden Fall den Ton länger.
Gruß Rainer
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hallo rainer, dass sie mehr sustain hat war zu erwarten, ob sie wirklich lauter wurde...hm...kommt auch auf das material des originalsteges an. wenn der "weich" war könnte er natürlich auch energie absobiert haben. vermute aber, dass sie (wie du es beschreibst) insgesamt vielleicht etwas brillianter, drahtiger klingt, weniger mitten hat, dadurch treten natürlich die höhen und bässe mehr hervor. bin mal auf deinen vergleich mit anderen (ähnlichen) gitarren bei eurem schwabenzupf gespannt.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Ich finde es sieht cool aus, insbesondere, dass Du Dir die Mühe mit dem Vergolden gemacht hast, gibt dem ganzen einen sehr edlen Touch.

Offensichtlich hast Du entsprechendes Equipment, um so was anstellen zu können und zu dürfen.

Bericht mal mehr von den Bauprozess!
Viele Grüße

ralphus
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

da fällt mir noch ein, für den steg vielleicht auch eine einlage aus aluminium testen, das wäre leichter als messing und ist hart wie metall(???).
übrigens bei den archtop spielern (elektrische) wird die normale e-git. brücke (trotz besserer intonation) nicht so gerne gesehen, die meisten mögen es aus holz. es würde "holziger, jazziger" klingen.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Da gibt es nicht viel zu berichten! CNC Oberferse grob zu fresen,
danach wie früher in der Lehre Feilen runden, einsegen , polieren
ausprobieren, wieder runter, und dann bei meinem Trompetenbauer für 25 Euro Vergolden, wieder rauf und fertig :D
eigentlich gleich wie beim Knochen, nur das es etwas länger dauert, dafür
kann Messing nicht ausbrechen.
Gruß Rainer
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Herigo hat geschrieben:da fällt mir noch ein, für den steg vielleicht auch eine einlage aus aluminium testen, das wäre leichter als messing und ist hart wie metall(???).
Ich probiere das beim nächsten mal aus Titan, das ist das leichteste und härteste was ich kenne, und ist gar nicht so teuer.
Nur die Farbe gefällt mir nicht, ist so Dunkel Glänzend, so wie wenn Silber angelaufen ist.
Gruß Rainer
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Wohl dem der Zugriff auf eine CNC-Fräse hat. Sehr interessantes Testfeld finde ich. Titan könnte gut klingen denke ich, Knochen und das ganze andere Plastik wird wahrscheinlich gern genommen weil es leicht zu bearbeiten ist. Vielleicht weis Martin von der Hirschbrücke genaueres?
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Hallo Rainer,

wie schaut's mit der Intonation/Kompensation aus? Ist mMn die Achillesferse einer metallenen Stegeinlage. Zum einen, bis sie stimmt, zum anderen, wenn eine Änderung notwendig ist (z.B. bei veränderter Saitenstärke).

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna."
(Anton Bruckner über seine 8.)
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Gut! Intonation ist OK zu mindest so gut wie vorher da genau gleich
bis sagen wir mal ein halbes Zehntel genau , mit einer Fühlerlehre gemessen
ob ich da noch weiter runter könnte weiß ich nicht, wäre aber kein Problem, ich habe so feine Schlüsselfeilen, ich bin aber eigentlich zu Frieden.
Martin hab ich schon am Telefon gefragt, Er würde kein Metall nehmen
weil es Ihm zu Metallisch klingen würde, das konnte ich aber nicht feststellen.
Ich denke besser als billiges Plastik. :wink:
an der LJX6C werde ich mich mal in Knochen probieren, nur zum Vergleich Plastik gegen Knochen.
Gruß Rainer
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