Echte Vintage 12 saiter oder Fälschung Framus/Höfne

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

stringbound
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Beitrag von stringbound »

jpick hat geschrieben:... die Brücke war bei Framus trotz "Schnurrbartform" ganz anders, ...
Wir bekommen öfter mal einfache Westerngitarren von Framus zur Reperatur und die haben die gleiche Brücke, wie die abgebildete Framus.
Der Rest der Gitarre sieht allerdings nach Höfner aus.
Typische Höfner-Korpusform, Hals und Kopfplatte inklusive Höfner-Logo.

Vielleicht können die Mitarbeiter von Höfner mehr zu der Gitarre sagen: http://www.hofner-guitars.com/contact.html.
Zuletzt geändert von stringbound am Mi Mär 28, 2012 12:20 pm, insgesamt 1-mal geändert.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Eine Aufklärung könnte der ehemalige Vintage Experte der Firma Framus geben, Herr Dr. CHristian Hoyer, jedoch ist seine Firmenmail gesperrt, weil er schon seit längerer Zeit nicht mehr für Framus arbeitet. Vielleicht hat jemand seine Kontaktdaten?
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RB
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Beitrag von RB »

Toni du Tier, rufe doch die Dir bekannte Rufnummer einfach mal an. Sollte es der Falsche sein, kann man doch um Nachsicht bitten, das ist doch nichts Schlimmes.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Toni das Tier ist nur mein Spitzname wegen meines Körpers. Wenns darum geht bei Leuten anrufen, die ich nicht kenne bin ich eher eine Maus. Ich werde es aber mal probieren und einen allgemeinen Thread erstellen und fragen, ob jemand einen Kontakt hat.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Vielleicht können die Mitarbeiter von Höfner mehr zu der Gitarre sagen:
@Stringbound: leider gibt Höfner keine Information zu alten Modellen Steht auf ihrer Webseite und die haben auch nicht zurückgeschrieben, trotz mehrmaliger Anfrage
tbrenner
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Framus/Höfner ...Nostalgie ...

Beitrag von tbrenner »

...also das Ding gleicht ziemlich der 12-saitigen Framus, die mein Herr Bruder so ca. 1975 mal sec hd. gekauft hat. Schichtverleimter Hals + Schaller-PU-System in sunburst. Klanglich gar nicht mal so schlecht, aber eine grausliche Bespielbarkeit.

Wäre jetzt nichts, worauf sich heute nochmal meine Begehrlichkeit richten würde. Aber es gibt ja auch Leute, die auf einen Opel Rekord Coupé der 1970-er Jahre abfahren. Also aus Nostalgiegründen sicher erklärbar + falls man da so eine Sammlung aufbauen möchte, ok..

(Interessant finde ich in letzter Zeit die Werbeanzeigen der Fa. Framus/Warwick im G + B, in denen sie gerade ihren 1960-1970-er Gitarren aus meiner Sicht märchenhafte Sammlerwerte zuschreiben - den möchte ich mal kennenlernen, der für so eine 60-er Jahre Schichtholz-Framus 3000,-€ lockermacht??)

Es war im Übrigen zu lesen, daß gerade die im Fränkischen ansässigen Gitarrenhersteller (Höfner, Framus, Hoyer, Klira etc.) auch schon vor der ersten Pleitewelle Ende der 70-er Jahr ein regelrechtes Baukastensystem
aufgebaut hatten und gerade in der Schlußphase dieser Betriebe auch mal Restbestände an vorhandenen Teilen recht wild miteinander kombiniert wurden. Müsste als keinesfalls ein Ergebnis von Roßtäuscherarbeit sein, die hier vorgestellte Gitarre. Einen irgendwie erheblichen Wert - über den unmittelbaren Nutzwert für den Besitzer - würde ich ihr aber auch nicht zuschreiben...

Grüssle,

tbrenner
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hallo tbrenner,
vielen Dank für deine Auskunft, ich habe den Dr. Hoyer der für Framus gearbeitet hat ausfindig gemacht und angerufen und ihm dann den Sachverhalt per mail mitgeteilt. Kaufen werde ich die mit Sicherheit auch nicht, aber nachdem ich schon einige Nächte mit Nachfroschungen verbracht habe werde ich mir die zumindestens anschauen. Ort liegt in "Bayernticket Reichweite" und somit kann ich die 21€ Fahrtksoten verschmerzen. Material ist allerdings Sipo Mahagoni und Sitka Fichte, kein Sperrholz. Aber der Hals ist sehr breit. Ansonsten hat die Texan die ich ab und an von meiner Mutter klaue eine Aktion von 7mm am 12. Bund also bin ich an schwer spielbares gewohnt.
tonidastier

Stand der Dinge

Beitrag von tonidastier »

Nach Anruf eines Händlers, der sowohl Höfner als auch Framus handelt, und sämtliche Kataloge besitzt ist der Hals eindeutig von Höfner. Aber woher der Korpus stammt weiß er nicht. Dann hoffe ich mal ihr könnt mir noch ein paar Sachen sagen.
Bild

Es ist also nicht der Hals einer Höfner Akustik 12 String sondern einer semiakkustischen. Stellt sich die Frage, ob der Hals dann für den Zug von dickeren Saiten ausgelegt wäre. (Wenn man genau hinsieht kann man erkennen, dass immer 2 Punktinlays auf Bund 3,5,7,9,12 sind, bei den reinen Akustik ist immer nur ein Punkt)
Zuletzt geändert von tonidastier am Mi Mär 28, 2012 4:37 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

jetzt kauf sie doch, ein breiter hals ist bei einer 12string nicht so breit wie man denkt, die paar millimeter mehr braucht es ganz sicher. wir wollen ja dann auch deine meinung hören/lesen. :wink:
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tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Tja für 570€ kann ich sie jedenfalls nicht kaufen, weil ich mich sonst das letzte halbe Jahr meines Studiums ausschließlich von Leitungswasser und Spaghetti mit Tomatensoße ernähren muss. :wink:
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Beitrag von Tripple xXx »

Spaghetti mit Tomatemsosse ist lecker :P :D .
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RB
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Beitrag von RB »

Das reicht doch!

Aber was nun sagen ? Die Höfner-Hälse waren mitunter mit einem metallenen Papageienschnabel am Korpus befestigt. Im Korpus eine rechteckige Aussparung, in welche eine Halsverlängerung nebst Griffbrett eingriff. Nahm man die Saiten ab, fiel einem der Hals in die Hand. Mittels einer Schraube am Halsfuß konnte der Halswinkel verstellt werden. Neck-Reset mit dem Phasenprüfer sozusagen.

Framus-Western hatten nicht selten angeschraubte Hälse, beispielsweise die schon erwähnte Framus Texan. Ich habe daher auf den Bildern nach Schrauben und Schraubenlöchern gepeilt, aber keine Spuren einer Framus-Verschraubung gefunden. Andernfalls hätte ich vermutet, daß jemand einen Höfner-Hals an einen Framus-Korpus gebaut hat. So indessen ..........

EDIT: So indessen könnte auch nur die Brücke gegen eine von Framus ausgetauscht worden sein. So, wie ich die damaligen deutschen Hersteller kenne, könnte die auch angeschraubt und nicht verleimt sein. Die haben doch die Gitarren damals so gebaut, wie Krauss-Maffei einen Panzer.

Wegen des Saitenzuges sollte man sich keine Gedanken machen müssen. Hälse von e-Gitarren weisen keine signifikanten Unterschiede in der Statik gegenüber den Hälsen akustischer Gitarren auf, wage ich zu behaupten.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

tonidastier hat geschrieben:Tja für 570€ kann ich sie jedenfalls nicht kaufen, weil ich mich sonst das letzte halbe Jahr meines Studiums ausschließlich von Leitungswasser und Spaghetti mit Tomatensoße ernähren muss. :wink:
achso, ich dachte du hattest was zwischen 200-300 erwähnt.........das ist dafür zu viel! auch dann wenn du kaviar essen und sekt trinken könntest.
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Re: Echte Vintage 12 saiter oder Fälschung Framus/Höfne

Beitrag von guitar-hero »

tonidastier hat geschrieben:
...

Es kann sich aber auch um einen zusammengesetzten Neubau handeln denn ...
So sehe ich das auch.
Das ist eindeutig eine HÖFRA. :wink:

... Da der Verkäufer doch "Gitarrenbauer" ist, der alte Gitarren "aufmöbelt", ... 8)
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Der Gitarrenbauer, der sie für den Sammler anbietet wird sie wohl kaum selbst zusammengebastelt haben. Es wäre wohl durch einen Fachmann ziemlich leicht zu überprüfen, ob eine Gitarre schon 40 Jahre alt ist oder erst neu gebaut. Dann würde er ja praktisch eine Framus fälschen und könnte ernsthafte Probleme bekommen. Zum allermindesten vom Käufer, wenn ers merkt un evtl. auch von Framus. Das würde wohl kein Gitarrenbauer riskieren. Für die 300€ wo er dann dafür bekommt.
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