Bester Akustikamp

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Westerly Rhode Island
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Bester Akustikamp

Beitrag von Westerly Rhode Island »

Provokativer und nicht ganz ernst gemeinter Titel, aber ich möchte mal von meiner Begeisterung über die Fishman Loudbox 100 berichten.

Ich hatte den vor einiger Zeit hier mal angeboten (hatte 2 Stück) und jetzt, da er weg ist, kann ich ihn ordentlich abfeiern. Ansonsten wäre vielleicht ein falscher Eindruck entstanden.

Zunächst mal klingt er wirklich gut. Mag sein, dass es klanglich noch bessere gibt, aber z.B. den AER Compact 60, der ja auch ein guter Amp ist, lässt er in jeder Disziplin stehen, vor allem beim Gesang und Strumming, auch beim Picken mit Fingerpicks (Metall) Beim Zupfen mit Fingerkuppe und Nagel kann der AER gut mithalten, aber sonst: chancenlos. Wir haben das ausgiebig im direkten A/B Vergleich über Wochen mit unterschiedlichen Gitarren/Pickupsystemen getestet.

Das geniale an dem Amp sind die 3 (!) DI outs, jeweils einen für die beiden Kanäle (pre EQ, pre Effekt, pre Gain) und einen für die Summe (post).
Wenn man wie wir, die Amps als Monitor benutzt, kann man sich wunderbar den Bühnensound einstellen und dann jeden Kanal einzeln und völlig unbearbeitet an die PA/Mischpult schicken. Dort kann man dann den optimalen Sound für die Frontbeschallung einstellen. Genial! Man hat völlige Kontrolle über seinen Bühnensound. Den Summen DIout werden wir verwenden um je eine zusätzliche aktive Box anzuschließen, wenn wir in kleinerem Rahmen ohne PA spielen.
Also, die 4 Kanäle des Schertlers oder SRs sind ja auch reizvoll, bringen mir aber nichts, wenn die alle über nur einen DIout in den selben Mischpultkanal sollen.
Ich kenne nur einen Amp, der das auch kann, der SWR California, aber der ist doppelt so schwer und doppelt so groß (aber ebenfalls ein sehr guter Amp).

Damit nicht der Eindruck entsteht, ich bekäme Geld von Fishman, sag ich noch, dass mir die Pickupsysteme von denen gar nicht zusagen.

Fazit: nach 10 Jahren Suche und unzähligen Amps habe ich endlich, was ich brauche.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Dann gratuliere ich herzlich und viel Freude damit! Immer schön, wenn man das gefunden hat, wonach man lange suchen musste.
Westerly Rhode Island
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Beitrag von Westerly Rhode Island »

Danke, kommt selten genug vor...

Da ich den jetzt schon ein halbes Jahr habe, ist mein Urteil recht gefestigt.

Wenn er jetzt noch statt des Chorus einen Kompressor hätte (müsste gar nicht der Beste sein), wäre ich noch zufriedener. Aber sowas hat wiederum nur der Laney A1. Für 300.- ist das auch ein recht guter Amp.
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Nichts für ungut, aber der hier gefällt mir besser: Fishman SA 220. ;-)
Den Amp habe ich seit einem halben Jahr und ich bin superzufrieden damit.
Klingt besser als jeder andere Akustikgitarre-Amp, den wir im Laden haben und ist extrem vielseitig.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Ich dachte immer es wäre Cromacord der beste Amp ;-)


OK, ich bin schon weg - habe keine Ahnung von dem Zeugs, freue mich aber über Menschen die "Ihre" für sich passenden Produkte gefunden haben. PEACE!
Viele Grüße

ralphus
Westerly Rhode Island
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Beitrag von Westerly Rhode Island »

Ja, stimmt. Der SA220 ist genial. Hatte ich auch schon. Ich empfand sein Grundrauschen allerdings etwas zu hoch. Wäre aber kein Grund gewesen, ihn wieder abzugeben, denn es ist schon noch im Rahmen.

Aber er ist halt 1 Meter lang und war mir deshalb für meine Zwecke etwas zu unhandlich. Er ist halt für andere Anwendungen konzipiert. Auf jeden Fall ein klasse Teil.

Und was Cromacord, Schertler usw angeht. Mag sein, dass sie noch besser klingen. Ich würde der Loudbox beim Klang auch "nur" eine 2+ geben.
Aber die anderen haben eben nicht diese genialen, praxisorientierten Anschlussmöglichkeiten. Für meine derzeitigen Anwendungen ist die Loudbox daher besser geeignet. Klang ist ja (leider)nicht alles.
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Ich mag den Loudbox auch ... der SA220 gefiel mir auch gut, rauschte mehr und war nicht so gut gebaut ...
Westerly Rhode Island
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Beitrag von Westerly Rhode Island »

Dann war mein Sa220 doch kein Montagsexemplar.
Ich dachte, dass das erhöhte Grundrauschen vielleicht an einem fehlerhaften Bauteil hängt. Gut zu wissen.
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hmarke
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Beitrag von hmarke »

Westerly Rhode Island hat geschrieben:Ja, stimmt. Der SA220 ist genial. Hatte ich auch schon. Ich empfand sein Grundrauschen allerdings etwas zu hoch.


Ich finde dass es auf Stringbounds Aufnahmen oft gewaltig rauscht.
Und so wie ich das sehe, bräuchte man für Stereo zwei dieser SA220.
Für mich ein K.O. Kriterium.
stringbound
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Beitrag von stringbound »

hmarke hat geschrieben:Ich finde dass es auf Stringbounds Aufnahmen oft gewaltig rauscht.
Das kann nicht am SA220 liegen, den habe ich heute zum ersten Mal bei einer Aufnahme eingesetzt.
Das werde ich jetzt öfter machen, denn dadurch brauche ich die Lautstärke der Aufnahme mit dem Zoom Q3HD nicht mehr anzuheben, womit sich das Rauschen erledigen wird.
Das Ding ist auf Aufnahmen bei größeren Lautstärken ausgerichtet und eine kleine, akustische Gitarre, wie eine Grand Concert, wird definitiv zu leise aufgenommen.
Und so wie ich das sehe, bräuchte man für Stereo zwei dieser SA220.
Das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Immer, wenn ich ein Mischpult anschliesse, zwei Kanäle belege und die Panpotis benutze, habe ich den Eindruck, dass der SA220 ein Stereoamp ist.
Zuletzt geändert von stringbound am Di Jun 12, 2012 3:51 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

stringbound hat geschrieben:
hmarke hat geschrieben:Ich finde dass es auf Stringbounds Aufnahmen oft gewaltig rauscht.
Das kann nicht am SA220 liegen, den habe ich heute zum ersten Mal bei einer Aufnahme eingesetzt.
Tja, das war ja dann wohl Glatteis, oder auch ein Schuss in den Ofen, wie man hierorts zu sagen beliebt. SCNR :P
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hmarke
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Beitrag von hmarke »

stringbound hat geschrieben: Immer, wenn ich ein Mischpult anschliesse, zwei Kanäle belege und die Panpotis benutze, habe ich den Eindruck, dass der SA220 ein Stereoamp ist.


Hallo,

allein schon die Bauart des SA220 spricht gegen stereo, ebenso die Bedienelemente.
Aus dem Funktionsdiagramm auf Seite 18 der Bedienungsanleitung geht für mich hervor, dass es ein Monosystem ist.
Die Zweikanaligkeit in der Vorstufe ist hierzu ja kein Widerspruch.
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Ich finde das "Stereodingsbums" immer ein bisschen albern, wo die meisten Mikrofone und Pickups an Gitarren mono sind, und da Stereo mischen was künstliches ist ... nur meine Meinung, nicht übel nehmen.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Davanlo hat geschrieben:Ich finde das "Stereodingsbums" immer ein bisschen albern, wo die meisten Mikrofone und Pickups an Gitarren mono sind, und da Stereo mischen was künstliches ist ... nur meine Meinung, nicht übel nehmen.
ja und nein, habe stereo bei elektro gitarren schon vor jahrzehnten abgeschworen, war mir irgendwann zuviel aufwand und in einer rockband auch nicht wirklich hörbar oder effektiv, steve lukather hin oder her. :wink:

bei der akustischen ist das klangbild ein anderes. ich spiele und groove gerne mit echos, aufgrund der geringen gesamtlautstärke und auch in der regel kleineren auftritts orten kommt der stereoeffekt viel besser zur geltung, auch der zuhörer hat was davon und die mitmusiker nehmen es ebenfalls wahr. ich benutze gerne ein ping pong delay. einige unserer coverstücke (akustikband) gewinnen dadurch, zb love hurts von incubus. es hilft sogar das tempo immer richtig zu beginnen.

außerdem gefällt mir die klangästhetik von claus boesser-ferrari, der ebenfalls viel mit echo und vorallem stereo spielt.

der aufwand ist im prinzip denkbar gering, entweder gehe ich direkt mit dem giga delay von boss in den mischer oder ich spiele über zwei aer alphas, das ist wirklich sehr einfach und kompakt.

außerdem habe ich in der knut welsch 8 string ein b-bend system das stereo ausgelegt ist, ust-ast. das klingt stereo wiedergegeben deutlich effektiver als mono zusammengemischt. an der gitarre selbst kann man das nicht mischen, es ist pur ohne blend-preamp an dem steroklinkenausgang angeschlossen. dies war am ende entscheidend mir einen zweiten alpha zuzulegen, sonst hätte ich zur not auch weiterhin im kompromissfalle nur über einen alpha gespielt.

ich gebe aber zu es ist nicht unbedingt notwendig doch eben viel viel schöner als nur mono. :wink: das gönne ich mir. und es ist nicht deshalb künstlich, weil ich mikro und pu signale im panorama trennen kann.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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Westerly Rhode Island
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Beitrag von Westerly Rhode Island »

So, wir haben jetzt einige Gigs gespielt, jeder mit seinem Fishman Loudbox als Monitor und als Di Box. Wir hatten noch nie so schnell und zuverlässig einen akzeptablen bis guten Bühnensound.
Ich kaufe nie wieder einen Akustikamp ohne 2 getrennte Di outs.

Habe mir jetzt trotzdem aus Neugier den Fishman Performer geholt. Hauptunterschied zur Loudbox ist die Lautsprecherbestückung.
Statt 1x8+1 hat der Performer 2x6,5+4+1. Mein erster Eindruck ist, dass der Performer etwas voller, runder und mittiger klingt, die Loudbox eher Hifimäßig. Beides nicht als Wertung gemeint.

Leider ist der Performer nicht mehr ganz so handlich, aber es geht noch.

Kennt jemand die aktuellen Modelle von Fishman. Die sind ja ein gutes Stück günstiger als die letzten Modelle? Hab aber irgendwo gelesen, dass dies auf Kosten der Qualität ging. Kann das jemand bestätigen oder bestreiten?
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