Kleider machen Leute ...

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Mhhh... kommt drauf an mit dem Outfit. Ich zieh mich eigentlich nicht großartig anders an auf der Bühne. Meist lauf ich in den gleichen Klamotten rum (also ich wechsel die nur aus hygienischen Gründen regelmäßig). Cargo-Jeans, Baumfällerhemd oder Weste, manchmal auch ein Jacket, Hier ein paar Beispiele:
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Bei Gala-Gig habe ich natürlich den schwarzen Anzug an ! Wichtig ist, dass ich mich wohl fühle und nicht verkleidet!
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss ;)
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

mr335 hat geschrieben:Wichtig ist, dass ich mich wohl fühle und nicht verkleidet!
...seh ich genau so!!! Halte es ebenso... was anderes muß ich mir nicht antun.

@ralphus:
Zur Zeit der "alten Blueser" gab's die Alltags(Arbeits)klamotte u. die gute, die Sonntagskleidung.
Trotzdem dürften diese "gestellten" Bildchen nicht unbedingt die Realität wiedergeben.
Das krasse Gegenteil stellen z.B. Woody Guthrie u. Seasick Steve dar.
Als Hobo waren sie in ihrer (abgerissenen) Alltagskleidung unterwegs u. spielten auch so. Photos im Anzug sind recht selten u. sind meist gestellt.

Es kam wohl darauf an in welchen Gesellschaftskreisen sich die "Jungs" bewegten...

In unserer Wohlstandsgesellschaft hat das "mehr Schein als Sein" immer noch Bestand u. das spiegelt sich auch in dem wieder, was die Leute anziehen.
Dazu kommen Zwänge u. Vorschriften...
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Ich weiß nicht,
in unserer Wohlstandsgesellschaft finde ich manchmal, dass wir alle uniformiert rumlaufen (Jeans, Hemd, Turnschuhe - und was man davon noch auf ein paar Marken beschränken kann, wird auch so gemacht), andererseits fallen die Individualisten dadurch doch besser auf.

Wenn ich mir Bilder quer durch die Geschichte schaue, so wars aber nie groß anders. Egal ob Neandertaler mit Fellbekleidung, Baumwollpflücker mit bequemer Hose, Hemd und Hosenträger, Mod mit enger schwarzer Hose und spitzen Schuhen - möglichst alles schwarz, Hippie mit Schlaghose, Paisleyhemd und Stirnband ... Es finden sich stets ein paar Gruppierungen, die nahezu den gleichen Dress anhaben und das bei alt und jung.
Mode prägt den Zeitgeist und beschränkt sich nicht nur auf Kleidung, sondern auch auf Musik, Malerei, Literatur...
Ich find das ok, auch wenn es immer wieder mal Geschmacksver(w)irrungen gibt.
Was bisher an Bildern von euch auf der Bühne gezeigt wurde ist doch gut und richtig so. Solche bunten Vögel wie Elton John haben es für sich gefunden. Den z.B. mag bestimmt keiner in Jeans und T-Shirt bei einem Konzert sehen. Vielleicht ist das hier auch etwas Männerlastig. Bei einer Frau auf der Bühne wünschen sich bestimmt etliche wieder etwas Chique oder wenn's rocken soll - eng und knackig.
Ich glaube, dass es das ist, womit man mit der Kleidung spielen kann. Man kann seine Musik etwas unterstreichen. Besser wird sie dadurch nicht, aber vielleicht werden die Eindrücke einprägsamer. bestimmt gibt es auch Leute, die dafür weniger empfänglich sind und die wirklich nur die Musik hören. Dann ist's auch wieder egal.
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Ich habe mir schon Gedanken über dieses Thema gemacht, aber noch nie so richtig ... mal kurz eine Galerie gemacht.

http://pinterest.com/davanlo/reflexion- ... de-scenes/

Ein Trend scheint bei mir zu bestehen (ausser Witterungsbedingte Kleidung mit Hut und Baumfäller Outfit, fûr Outdoor events) ... meistens Hemd und Jeans.

Outdoor helle farebn, Indoor, eher dunkel ... Schuhe nicht zu auffällig (und IMMER konfortabel, ich habe ein einziges mal mit schlechten Schuhen gespielt, nie wieder :) )

Tshirts liegen mir meist eng am (Bier)Bauch und das sieht auf Fotos nicht gut aus ... das Hemd ist dann auch praktisch um die Ärmel hochzukrempeln um beim spielen nicht zu hindern. Ab und zu Tshirt+Hemd ...

Ich habe mir einige Hemde mit einem grösseren Mass angelegt um Spielraum und Konfort zu gewähren. Heavy Baumwoll behalt einen gewissen FormFaktor (weisses Leinenhemd mag ich im Sommer, aber es sieht nach einigen Minuten nicht mehr gut). zB ein Karohemd das jetzt eigentlich mein Bûhnenhemd sclechthin wird.

Ich träume von einem "Hemd" ohne Knöpfe vorn, das muss es geben.
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kris
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Beitrag von kris »

Ich bin zwar selten so geschleckt unterwegs wie auf meinem Avatar, mich interessiert aber schon auch das Äußere von Bands und Solokünstlern.

Viele meiner Lieblingsmusiker hatten bei ihren Auftritten alles andere als Straßenkleider an wie z. B. SRV, Willy de Ville, Jimi, Bob Dylan,...Ringsgwandl :lol:
Einige wieder, wie Townes Van Zandt, Bert Jansch, John Fahey sah ich in schludrigen Jeans und ungebügeltem Hemd, aber das sind/waren ja absolute Titanen und irgendwie einzigartig.

Jeans und T-Shirt in Kombination regelmäßig getragen sind natürlich auch eine Uniform. Auch mit diesem Kleidungsstil will der Träger eine Aussage treffen!

Gebe auch ralphus recht, was frühe Blueser angeht. Der, der etwas Geld machte, kam nie auf die Idee, sich weiterhin Arbeitskleidung anzuziehen und sich keinen hellgrünen Cadillac zu kaufen, er wollte hot rüberkommen...wenn möglich bis ins hohe Alter (JLH, MW, BBK etc.) Das machte natürlich der Background aus, der meistens vom besseren Leben träumen ließ.

Im besten Fall kleidet sich der/die Vortragende authentisch (aber was ist das eigentlich? :lol:). Das unterstützt auch einen Song. Und wenn ein Musiker mal in die falsche Faschingskiste greift, ist das doch nur unterhaltsam und aufregend!

Was mich angeht: Wir tragen in unserer Skaband schon die entsprechende Garderobe (wir sind ja auch eine Unterhaltungskapelle). In unserer R´n´R-Band hat sich nach 20 Jahren Jeans/T-Shirt-Einheits-Panier jeder seinen eigenen Style von Skate bis elegant, uni bis scheckig gefunden. Und das macht uns auch ein wenig aus.

Gruß,
Kris 8)
Lieber ein guter Dilettant als ein schlechter Meister...
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

...ich war einmal auf ner Fotosession zwecks Promofotos (nicht *ornofotos) und war dermaßen "verkleidet", dass ich wirklich unglücklich war....
Fotos zu sehen, auf dem man sich vollkommen fremd vorkommt und nicht Derjenige ist... - fand das echt schlimm.

Authentisch sein - keine Fassade. Schön wenn man es sein kann.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ab und an verschwende ich da auch ´nen Gedanken dran; schließlich ist es Teil Hobby und Teil Beruf und da bin ich natürlich darauf aus ein mögl. nettes Gesamtbild zu liefern - das Auge isst mit. Wenn ich mal so schaue, da gibt es große Unterschiede...in der einen Hardrock-Coverband geht ein Kollege auch schon mal standesgemäß mit Kutte auf die Bretter ;) das kommt natürlich beim entsprechenden Klientel bestens an, logisch. Da bin ich schon versucht mein Äußeres dem Anlass anzupassen...spielen wir als Onkelz-Coverband krame ich halt ein altes Onkelz-Shirt raus, spiele ich das Hardrock-Zeug für ´nen HSV-Fanclub gibbet halt ein altes, ausgewaschenes HSV-Fanshirt (bin da nicht so ;) ). Als ich mal zu einer Beerdigung gespielt habe in der Kapelle gab´s natürlich die entsprechende Garderobe, auch klar.

Ich habe auch keine Last damit in einer Hardrock-Coverband ein weißtes Shirt auf der Bühne zu tragen...(für Nicht-Eingeweihte: der dresscode schreibt eigentlich schwarz vor... ;) )

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Was sich immer (!) gut macht ist aus meiner Sicht eine Lederhose.

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Ein gewisses Erkennungszeichen von mir ist mein Lederhut. Seltsam, aber so steht es geschrieben. Hier in Soltau bin ich dafür jedenfalls bekannt. ;) Wenn es dann mal unter freiem Himmel zur Sache geht darf der Hut natürlich nicht fehlen:

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Aktuell schnitzen wir am Drumherum für eine AC/DC-Coverband. Klar, man verkleidet sich. Leadguitarman darf in die Schuluniform schlüpfen. Man verkleidet sich immer, wenn man covert, das meine ich. ggf. versucht man dem Original musikalisch extrem nahe zu kommen, das ist eine Sache. Doch irgendwo schwingt da noch was anderes mit, die Person hinter dem Song. Ich habe einen Bekannten, er verehrt Bob Dylan enorm. Sein Habitus, sein Äußeres...es ist erschreckend ähnlich (geworden - im Laufe der Zeit während der er sich mit Bob beschäftigte). Und das ist gut so! Das Publikum mag sowas, wenn ich mal von mir ausgehe. Wenn ich 8 Kohle Eintritt bezahle für sagen wir eine Coverband von irgendwas und die Kollegen auf der Bühne stehen zwar voller Spielfreude hinter den Instrumenten...hmmm...doch da könnte man auch Leute aus dem Publikum hinstellen, das würde optisch keinen Unterschied machen - dann würde ich denken, hat die Band einen Teil ihrer Aufgabe nicht korrekt ausgeführt.

Wohlfühlen in den Klamotten, wenn auch nur für die Dauer des Gigs - das ist das Wichtigste.

...und behindern beim Spielen sollten sie auch nicht. Sollte mal in einem Samt-Rüschenhemd spielen. Das ging nicht klar, da schlabberte ständig was vom Ärmel aufs Griffbrett. Nie wieder. bzw. nächstes Mal vorher ausprobieren. ;)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Holger Danske hat geschrieben:Aktuell schnitzen wir am Drumherum für eine AC/DC-Coverband.
oooch, da würde ich gerne mitmachen ... :(
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

OldBlues hat geschrieben:@ralphus:
Zur Zeit der "alten Blueser" gab's die Alltags(Arbeits)klamotte u. die gute, die Sonntagskleidung.
Trotzdem dürften diese "gestellten" Bildchen nicht unbedingt die Realität wiedergeben.
Bestimmt gab es Alltags- und Sonntagskleidung. Es ging ja in diesem Faden darum, wie man sich auf der Bühne kleidet. Und da kann man davon ausgehen, dass die Blueser von damals mit Sicherheit die beste Kleidung rausgeholt haben, die sie hatten und sich mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bestmöglich aufgestylt haben, wenn sie für Publikum Musik gemacht haben.

OldBlues hat geschrieben:Das krasse Gegenteil stellen z.B. Woody Guthrie u. Seasick Steve dar.
Na ja Woody Guthrie zählt auf jeden Fall nicht zu den den Bluesern - schon mal wg. der Hautfarbe ;-) und natürlich viel eher wg. der Musikrichtung siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Woody_Guthrie und http://en.wikipedia.org/wiki/Woody_Guthrie

OldBlues hat geschrieben:Als Hobo waren sie in ihrer (abgerissenen) Alltagskleidung unterwegs u. spielten auch so. Photos im Anzug sind recht selten u. sind meist gestellt.
Das kann sein. Ich glaube aber, dass es zumindest die Einstellung gab, dass man sich für einen öffentlichen Auftritt herausgeputzt hat (eben im Rahmen seiner Möglichkeiten). Das es diese Einstellung der schwarzen Bevölkerung der USA gibt, konnte ich beeindruckend erleben wie hier http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... t=new+york beschrieben (ziemlich weit unten unter 5. Musik) Achtung das mit der "schwarzen Bevölkerung" ist natürlich eine Verallgemeinerung und soll nicht in irgendeiner Form diskriminierend gemeint sein.

OldBlues hat geschrieben:In unserer Wohlstandsgesellschaft hat das "mehr Schein als Sein" immer noch Bestand u. das spiegelt sich auch in dem wieder, was die Leute anziehen.
Dazu kommen Zwänge u. Vorschriften...
Na ja nicht nur in unserer Wohlstandsgesellschaft. Meine Tochter hat ein sechswöchiges Praktikum in eine Schule in Kabwe, Zambia gemacht. Sie berichtete, dass die Lehrer und Schüler sehr bedacht drauf waren, sich korrekt und sauber zu kleiden.

Ich habe den Eindruck, dass es in "unserer" Gesellschaft eher den Trend gibt, nicht mehr durch Kleidung auszudrücken, dass etwas "Besonderes" passiert - z.b. ein Konzert - das gilt sowohl für die Performer-Seite als auch für die Publikumsseite. Leider geht etwas dadurch verloren, nämlich ein Teil des Gefühls "jetzt ist was Besonderes los..."

Auf jeden Fall gilt auch heute noch "Kleider machen Leute".
Viele Grüße

ralphus
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Ein Freund war vor kurzem im Profi(Foto)Studio und liess Promotionsmaterial machen. Er spielt Harmonica, jazzig aber auch klassich ... und hat dann wie Janus zwei Gesichter ... in einer sehr traditionnellen Inszenierung.

Ich fand es eigentlich fast lustig - aber auch interessant - wie "Klischee" das Erscheinungsbild sein mag ...

Barfuss, offenes Hemd, Pose >< Anzug, klassiches Portrât ... aber beides ist ein Bühnen-outfit ...
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Zum illustrieren ... ein Musiker (Olivier Poumay - Harmonica), zwei Atmosphären ...

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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Nu hab ich auch ein paar Fotos für euch, damit ihr mal was zu lachen habt.

Also von wegen Bühnenoutfit - als 20jähriger in der Punkband hat man natürlich in T-Shirts mit zerrissenen Jeans gespielt (ich bin jeweils ganz rechts im Bild).

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Da fällt mir doch gleich das Lied ein: "Ja ich weiß, das war ne geile Zeit ...." :mrgreen:

Tja, heute, wo ich doppelt so alt bin, wäre das natürlich superpeinlich. Daher ziehen wir uns schlicht schwarz an. Ganz nach dem Motto "Man in Black"...

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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Wurde bei einem Konzert in Schweden aufgenommen.

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Gruß Rainer
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Fidelio
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Beitrag von Fidelio »

ja..

die korrekte und geschmackvolle Kleidung ist bei mir am wichtigsten- versteht sich von allein.

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doc
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Beitrag von doc »

Pappenheim hat geschrieben:Ganz nach dem Motto "Man in Black"...
Men in black ? Oder: Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?
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