OpenE-tuning - Erh?hter Saitenzug - Probleme?

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Moderator: RB

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auriga
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OpenE-tuning - Erhöhter Saitenzug - Probleme?

Beitrag von auriga »

Liebe Forumsmitglieder und eventuelle Besitzer von Lakewood-Gitarren!

Ich habe vor 2 Jahren eine Lakewood M 32 CP gekauft. Für mich ist diese Gitarre der absolute Testsieger von all jenen die ich je in den Händen hatte. (Klang: grandios, Griffbrett 46 mm: ideal, ect.)

Ich besitze als Zweitgitarre eine Seagull S 6 Maple CW (auch 46 mm Griffbrettbreite - eigentlich noch drei weitere die Aria 12string Modell 9414, Ovation Celebrity CS148 und Kasuga Classic G250).

Die Seagull S6 war ursprünglich gedacht für Experimente mit Open-Tunings. Da diese Gitarre von den Klangeigenschaften mit der Lakewood überhaupt nicht mithalten kann würde ich jetzt doch gerne auch die M32CP für Open-Tunings verwenden (derzeit speziell Open E).

Meine M32CP ist seit ca 1 Woche auf Open E gestimmt EBEG#BE. - Toller Klang, überhaupt keine Probleme.

Beim Suchen der Akkordnamen im www, die ich derzeit verwende und nicht aufschreiben kann, da ich nicht weiß wie sie heißen, ist mir öfters die Warnung des erhöhten Saitenzuges bei Open E-Tuning aufgefallen.

Ich verwende derzeit Elixir Nanoweb phosphor bronze 012-053.

Meine Frage an Euch:

Hat jemand negative Erfahrungen mit Open E-Tuning (012-053 Saiten) und seinem Instrument gemacht?

Speziell bei Lakewood-Gitarren ist die Decke ja sehr dünn (das ist wahrscheinlich auch die Ursache des phänomenalen Klanges).

Die Luftfeuchtigkeit in der Gitarrenumgebung beträgt immer über 40 % (derzeit um die 50 %).

Besteht ein großes Risiko?

Sollte ich auf OpenE mit der M32CP verzichten?

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten und Ratschläge
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RB
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Beitrag von RB »

Ich meine, daß die Gitarre das aushalten müßte. Laut Hersteller soll sie auch mit Medium-Saiten noch klarkommen, daher denke ich, daß es geht. Außerdem mutmaße ich einmal - ohne es genau zu wissen, das räume ich ein - daß die Erhöhung von drei Saiten um insgesamt 5 Halbtöne weniger zusätzliche Spannung erzeugt, als ein .013er Satz gegenüber einem .012er.

Aber hast Du schon einmal daran gedacht, das Open E einen Ton tiefer zu legen und stattdessen Open D (DADF#AD) zu spielen ? Das würde die Gitarre eher entlasten und der Klang des tiefen D bringt manche Gitarren zu einem mächtigen Ton. Der Vorteil ist auch noch die "Verwandschaft" dieser Stimmung mit DADGAD und Drop-D. Man kann mit einigen wenigen Griffen zwischen den Stimmungen wechseln.
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auriga
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Beitrag von auriga »

Open D und "Both sides now" von Joni Mitchell war auch die Inspiration. Allerdings mit Capo am 2. bzw. 3. Bund.

Jetzt bin ich gerade dabei einen eigenen Song zu einer Akkordfolge in Open E zu texten. Struktur (Verse, Refrain, Bridge ...) ist schon vorhanden. Text ist noch unvollständig bzw. fehlerhaft. Ich möchte aber schon vorerst bei Open E bleiben, da im jetzigen Stadium die Gesangsmelodie noch unsicher ist (variiert jeden Tag ein wenig) möchte ich mich bzw. meiner Stimme durch Tieferlegen der Instrumentbegleitung nicht verwirren.

Grundsätzlich bin ich schon der Meinung dass eine Gitarre (auch Lakewood) mit Open E und 012-053 strings klarkommen sollte.

Aber einige Warnungen haben mich etwas verunsichert - und meine M32CP ist doch ein wertvolles Instrument.

Einerseits ist für mich Klang und Bespielbarkeit das Wichtigste und Namen bzw. Optik nebensächlich aber andererseits bemerke ich schon einen Unterschied wie vorsichtig und hochschätzend ich die M32CP gegenüber der Seagull S 6 in die Hand nehme.

Interessant für mich wären Erfahrungen von Euch mit Lakewood-Gitarren und Open-E (Positiv oder negativ).
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Fuxli
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Beitrag von Fuxli »

Der Rat von RB (DADFisAD) ist doch genial. Und wenn Dich der Klang stimm-mäßig zu sehr verwirrt: Einfach Capo in den 2. Bund packen. Die Gitarre lässt sich dann sogar noch ein bisschen einfacher bespielen.
Grüße Fuxli
chevere

Beitrag von chevere »

Interessant!
Jetzt bin ich gerade dabei mich mit DADGAD zu befassen.
Zunächst rein intuitiv , mal hören wie es so klingt. Gefällt mir gut, aber im Web gibt es auch Griffe/Tabs.
Probiert, geübt, klingt wunderbar! Es macht mir Spass und ich will es spielen - und DANN???
Dann - höre ich, innerhalb kurzer Zeit, zum zweiten mal von berufener "Saite" den Tip(p), es doch mal mit einem Fis statt eines G (s) zu versuchen.

Was zur Hölle mache ich jetzt mit den eingeübten Griffen vonn DADGAD.
Einfach den zuständigen Finger für die dritte Seite einen Bund weiter nach vorn verschieben... :shock: :shock: :shock: ?

Wer Vorschläge hat melde sich...

Bis dann!
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auriga
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Beitrag von auriga »

Vielen Dank für die Hinweise.

Open-D ist für meinen Song auch gut geeignet - macht ihn irgendwie traurig-melancholisch.

Und mit dem Capo am 2. Bund bin ich schnell wieder bei Open-E.
Und doch scheint mir das Klangbild gegenüber Open-E ohne Capo ein wenig anders zu sein - oder ist das nur Einbildung?
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Herbie
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Beitrag von Herbie »

hallo,

deine ohren täuschen dich nicht:
mit capo hast du keine leersaiten, also klingt die gitarre anders,
weniger offen...


grüße herbie
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Herbie
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Beitrag von Herbie »

@ chevere

hallo frank,
stücke, die in dadgad geschrieben wurden, klingen in dieser stimmung auch am besten (meistens zumindest).

dadfisad nimmste für blues und folk

ich würde die griffe nicht neu lernen.

grüße herbie
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auriga
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Beitrag von auriga »

Interessante Seite

http://www.gootar.com/guitar/

Da heißen dann einfache schön klingende Akkorde:

Abmaug5
Bsus4 6th no5

Eadd9sus4
Aadd9 6th no3

C#m7#5
Esus4 6th

Da verwende ich lieber diese Schreibweise (in Open E)

000304 000102 020100

weil ein Akkord nie länger als 6 Zeichen ist.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Herbie hat geschrieben:deine ohren täuschen dich nicht:
mit capo hast du keine leersaiten, also klingt die gitarre anders,
weniger offen...
Hallo Herbie,
Es sind mit Capo doch eigentlich auch Leersaiten. Ok, die Saite liegt nicht
auf Knochen sondern auf einem Bund...aber ich hätte eher vermutet, dass
der Klang mit Capo anders ist, weil der schwingende Teil der Saiten kürzer ist, andere Spannung usw...

Gruss
klaus
chevere

Beitrag von chevere »

Abmaug5 gefällt mir als Berliner schon sehr gut! :wink:
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sisi
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Beitrag von sisi »

klaust hat geschrieben:Hallo Herbie,
Es sind mit Capo doch eigentlich auch Leersaiten. Ok, die Saite liegt nicht
auf Knochen sondern auf einem Bund...aber ich hätte eher vermutet, dass
der Klang mit Capo anders ist, weil der schwingende Teil der Saiten kürzer ist, andere Spannung usw...
Gruss
klaus
ich kann mich deiner meinung nur anschließen, klaus.
die verwendung eines capo bringt mit sich, dass quasi der sattel verschoben wird, wobei das klangmuster ident bleibt, es aber hinsichtlich der tonqualität zu änderungen kommen kann.

gitarristen habens gut:
sie müssen nicht stur das erstbeste g nehmen, das sich ihnen bietet, sondern können aus klangfarblich unterschiedlichen gg das g jener saite wählen, das den empfindungen am ehesten entspricht.

:)
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Hallo, die Frage, warum mit Kapo das anders klingt beschäftigt mich schon länger.
Meine alte Jolana E-Gitarre hat einen 0.Bund. Ich hatte noch eine Semi, da war das auch so.
Nun wäre das mit dem Kapo eigentlich gleichartig und sollte auch so klingen.
Es tut es aber nicht - die Leersaiten klingen anders.
Kann aber auch sein, man spielt diese Grundgriffe einfach lockerer
und es klingt deshalb so frisch und frei.
Kapo benutze ich nicht mehr, aber mit Bläsern war es manchmal einfacher.
V.H.
jo
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Beitrag von jo »

chevere hat geschrieben:Was zur Hölle mache ich jetzt mit den eingeübten Griffen vonn DADGAD.
Einfach den zuständigen Finger für die dritte Seite einen Bund weiter nach vorn verschieben... :shock: :shock: :shock: ?

Wer Vorschläge hat melde sich...

Bis dann!
Hi chevere,

ich habe mich bisher kaum um die Namen der Griffe gekümmert, die ich in Open Tunings spiele. Ich denke, man spielt Stücke von anderen in diesen Tunings, oder entwickelt selber welche rein nach Gehör + Gefühl, wei die offenen Stimmungen mit ihrem Klang dazu ja auch einladen. Den theoretischen Unterbau lasse ich selber bei Standard, da weiß ich also einigermaßen, was + warum ich was spiele. So detailliert habe ich das bei Open Tunings nie gemacht, obwohl das zumindest in groben Zügen nicht schwierig ist. Man muß sich halt damit beschäftigen, viel Zeit dafür aufbringen, wenn's einen denn interessiert, wie die Griffe heißen und warum.
Eine gute Hilfsmethode ist die Akkordfunktion, die etwa Guitar Pro besitzt. Man öffnet nach Festlegung des Tunings den Akkordassisten und kramt ein bisschen herum. Es werden für die Akkorde auch alternative harmonische Namen angeboten, so dass man wenigstens eine Idee bekommt.

Vorschlag 1: Mach Dich mit den Griffen in beiden vertraut (viel Arbeit)

Vorschlag 2: Kümmer' Dich nicht um die Griffe, sondern spiel einfach das, was gut klingt oder was in der Tabulatur steht.

Grübel, denk..... ich weiß nicht, ob Dir das weiterhilft? Ist auf jeden Fall ein interssantes Thema...

Gruß
Jo
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